Hallo zusammen, ich möchte ein kleines Problem diskutieren. Ich habe einen DC Motor der im Normalbetrieb ca. 3 A aufnimmt. Dieser wird mit 2 Leistungsrelais (je 1 Wechsler) angesteuert. Jeweils die Öffner auf Masse, Schliesser auf + 24 V, die Schleifer der Relais je an einem Motoranschluss. Ca. 15 mal am Tag läuft der Motor mal in eine, mal in die andere Richtung bis zum Endpunkt. Endschalter sind nicht erwünscht. Der Motor ist mit einem Getriebe verbunden, welches dann gegen einen Anschlag läuft. Der Motorstrom steigt dann natürlich an und ich habe diesen mittels eines Stromsensors begrenzt. Werden ca. 15 A erreicht schaltet das durchgeschaltete Relais ab. Funktioniert auch soweit. Da jedoch das Abschalten der Relais bei diesem hohen Strom getätigt wird, ist der Lichtbogen der Kontakte natürlich nicht unerheblich. Die Relais sind aus dem KFZ Bereich und können die Last schalten. Kontaktwerkstoff ist AG-NiO.15. Ich habe natürlich vorher Tests gemacht wie lange die Kontakte aushalten und bin bei weitem nicht auf die Schaltspiele im Datenblatt gekommen. Frage an euch: 1. Wie könnte ich am besten die Relaiskontakte schützen. 2. oder sollte ich es mit Mosfet versuchen. Wenn ihr Schaltungsvorschläge habt wäre das sehr nett. Gruss K-H
Ja nu das übliche halt. Einen kräftigen 30V-Varistor zum Beispiel direkt zwischen die Mittelkontakte, an den Leitungen zum Motor. Wobei Endschalter die wesentlich elegantere Lösung wären.
Hast Du an die Freilaufdioden gedacht? Die könnten schon das Problem auf erträgliche Maße senken. Ich meine nicht den Freilauf der Relaisspulen, sondern den Freilauf über den Schaltkontakten. Beide Motorpole werden über die Dioden ihre positive Überspannung an die positive Spannungsversorgung los, bzw. ihre negative Überspannung wird nach Masse abgeleitet Wenn Du deine Relais-H-Brücke nicht komplett durch Halbleiter einsetzen willst, aber ein Umbau in Frage kommt, kommt es auf den Aufwand an den Du betreiben willst. Dazu müßte man Schaltplan ud Layout kennen. Was nimmst Du als Stromsensor? Einen Shunt? Je nach Aufbau: Ergänzend kann man den Shunt durch einen "nicht so guten" Fet ersetzen. Damit meine ich einen Fet mit einem RDSon, welcher noch ohne Verstärkerschaltung einen noch sinnvoll meßbaren Spannungsabfall erzeugt. Man mißt dann über dem Fet anstelle über einem Shunt und beobachtet den relativen Stromanstieg beim Anschlag. Man hat dann zwar erhöhte Verluste im Fet, aber die hat man im Shunt auch. Wenn man nun noch die Relais nur zur Richtungsumkehr einsetzt, den Fet zum Schalten und dies mit einer Pause in der richtigen Reihenfolge macht (Relais ein, Fet ein, Anschlag, Fet aus, kurze Pause, Relais aus), dann können die Dioden über den Leistungspfaden der Relais entfallen und eine Diode, die vom Fet zur Versorgung ableitet, würde austreichen. Zusätzlich wäre es nun im Bedarfsfall einfach möglich eine PWM nachzurüsten.
Hallo Carsten, ich werde es mit deiner Lösung versuchen, leuchtet mir ein und ich denke kann ich auch umsetzen, da ich vom Controller sicher noch einen Ausgang frei habe um den FET anzusteuern. PWM wird im Moment nicht benötigt. Habe mal eine Skizze angehangen. So korrekt oder? Wo sollte die Diode noch am FET platziert werden und muss es eine besondere sein, z.B Suppressor? Da ich mit diesen Bauteilen (FET) noch nicht gearbeitet habe noch die Frage: Gibt es einen Typen den du empfehlen könntest ? Ach ja: Der Stromsensor ist ein LEM Baustein. Danke im voraus K-H
zu empfehlen: https://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM Dann: Kombiniere deine Relais-H-Brücke mit dem 1-Quadrantensteller. Im Prinzip hast Du das auch getan. Üblicherweise nimmt man aber einen N-Fet der zwischen Last (hier H-Bücke mit Motor) und Masse liegt. Das hat verschiedene Gründe: Ansteuerung, RDSon von N-Fet vs P-Fet... Dein "Treiber" ist etwas hochohmig und daher leistungsschwach. Für PWM ist der nicht zu gebrauchen, für reinen Ein-Aus-Betrieb mag der gehen. Für einen N-Fet benötigst Du aber einen anderen Treiber.Weil 24 Volt schon sehr hoch sind, wäre ein Logic-Level-Fet interessant. Der kann mit 5 Volt aus der µC Versorgung angesteuert werden. Die Freilaufdiode platzierst Du gemäß Artikel oben wie beim 1-Quadrantensteller und betrachtest dabei deine Relais-H-Brücke mit Motor als eine Einheit wie den Motor im Artikel. Du verbindest also Drain vom N-Fet mittels Diode in Flußrichtung mit der Versorgungsspannung. Achtung: Bei deiner Skizze mit dem Fet in der Highside müßtest Du stattdessen von GND über die Diode in Flußrichtung zum P-Fet gehen! Man nimmt dafür keine Suppressordioden! Die bauen die Überspannung entgegen der Sperrichtung bei Überschreiten der Sperrspannung mit hoher Wärmentwicklung über die Diode ab. Freilaufdioden betreibt man in Flußrichtung! Alternativ Carsten R. schrieb: > Beide Motorpole werden > über die Dioden ihre positive Überspannung an die positive > Spannungsversorgung los, bzw. ihre negative Überspannung wird nach Masse > abgeleitet siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Vierquadrantensteller nur daß du Relais anstatt der Fets hast. Wichtig ist, daß die Dioden die Motoranschlüsse wie im Bild mit Masse und Versorgungsspannung verbinden um die Induktionsspitzen abzuleiten. Ob Du das dann Mit Relais oder Fets schaltest ist egal. Damit sollte es schon besser gehen als bisher, vielleicht schon ausreichend gut und es wären keine weiteren Änderungen notwendig. Die Dioden müssen schnell sein. Stichwort Trr (Reverse Recovery Time). Mit Schottky Dioden bist Du auf der sicheren Seite. Da es aber nicht um PWM geht ist das nicht so dramatisch, da nur selten geschaltet und erst verzögert wieder eingeschaltet wird. Trotzdem sollte man das für später im Kopf behalten oder sich gleich angewöhnen für Freilaufdioden nur schnelle Typen zu nehmen. Sowohl Fets als auch Dioden sollten bezüglich Spannung und Strombelastbarkeit genügend Reserven haben. Das ist aber kaum ein Problem. Bei dieser Auslegung ist die Auswahl preiswerter Teile riesig. Beispielsweise würde für mein Beispiel ein antiker BUZ11 schon völlig ausreichen. Wie schon zuvor gesagt, ist ein schlechter RDSon nicht unbedingt von Nachteil, weil man so ein deutlicheres Stromsignal über dem Fet als Shuntersatz abgreifen kann. Solange man es mit dem RDSon nicht übertreibt, ist der Leistungsverlust durch diesen "Shunt" bei der Motorleistung kaum spürbar und es sollte in deinem Falle ohne PWM dann sogar ohne Kühlkörper gehen. Einige 10 Milliohm sind also ok, nahe 0,1 Ohm oder mehr wäre doch ein kleiner Kühlkörper zu empfehlen. Doch solche hochohmigen Fets in der Kleinspannungsklasse muß man suchen. Also ist das eher unwahrsheinlich. Nachtrag: Ach ja, der LEM. Ich bin von einem Shunt ausgegangen. Der ist in dieser Leistungsklasse eine preiswerte Alternative, besonders wenn man nur den relativen Stromanstieg bewerten muß und so den RDSon eines eventuell ohnehin vorhandenen Fets also Shunt nehmen kann.
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