Guten Abend miteinander, ich bräuchte mal ein bisschen Input, weil mir das Thema noch nicht sonderlich geläufig ist. Ich bin aktuell in eine Entwicklung involviert in der eine CAN Anbindung gefordert wird. Über den Bus kommen Steueranweisungen an meine Hardware, die ausgewertet und angewendet werden müssen. Das Gerät, von dem die Daten kommen ist mir unbekannt, die Spezifikation sowie Befehle werden mir allerdings mitgeteilt. Im Prinzip ist das alles, was ich weiß. Jetzt beginnt für mich als Absolvent, der bisher noch nicht viel mit CAN am Hut hatte das große Recherchieren. Mein Gerät braucht also einen Controller, der dem AECQ-Standard entspricht, und bis mindestens 100°C Gehäusetemperatur störungsfrei arbeitet. Darüber hinaus brauche ich einen CAN-Transceiver, der mir die Pegelanpassung macht. Bei Microchip wurde ich bisher fündig, und bin über MCP2561 gestolpert. Macht der allerdings nur High-Speed oder auch Low-Speed? Bzw. sind beide Standards abwärtskompatibel im Bezug auf den Transceiver? Und wie sieht das mit dem µC aus? Der soll eigentlich nicht viel machen, außer dem Wert, der über den Can-Bus kommt, D/A zu wandeln. Dann weiterhin: Ich brächte eine PC-Hardware, mit der ich dann auch CAN-Signale erzeugen kann um das ganze zu testen. Kennt da jemand eine adäquate Hardware oder Dev-Kit? Vielen Dank, schönen Abend noch, M.S.
habe selbst die Teile von Ixxat.de was auf dem low level zum debuggen ganz gut reicht. Die optimale Referenz kommt von www.vector.de ist aber nicht ganz billig. Ansonsten würde ich mich erst mal beim Bosch Originaldokument einlesen und dann evtl. CanOpen (falls relevant) angucken. Letzteres in den Tiefen auszuloten ist ziemlich mühsam und es lohnt sich hier jemand befragen zu können der schon Bescheid weis
Martin Schwaikert schrieb: > Mein Gerät braucht also einen Controller, der dem AECQ-Standard > entspricht, und bis mindestens 100°C Gehäusetemperatur störungsfrei > arbeitet. Darüber hinaus brauche ich einen CAN-Transceiver, der mir die > Pegelanpassung macht. Schau hier: http://www.freescale.com/webapp/sps/site/homepage.jsp?code=IFATOATMTV Die Qorivva/MPC5xxx PPC sind im Automotive-Bereich sehr beliebt. Für bestimmte Typen garantiert Freescale eine mindestens 15-jährige Verfügbarkeit. Im Automotive-Sektor willst Du das haben. fchk
Für den CAN Controller ist High und Low Speed egal, beim Transceiver hast du immer entweder einen für Highspeed oder einen für Lowspeed. NXP hat einige Transceiver, die auch in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Der von dir gefundene geht natürlich auch. Beim Mikrocontroller würde ich dir raten direkt einen mit CAN-Controller zu nehmen. Dann brauchst du keinen extra Controller. Vector bietet Tools für die Analyse von CAN-Netzwerken an. Die Software CANanalyzer wäre für deine Anwendung die richtige. Passend dazu gibt es kleine CAN Interfaces für USB. Für den AT90CAN32/64/128 von Atmel wirst du hier im Mikrocontroller.net wahrscheinlich die beste Unterstüzung finden. Der hat einen CAN Controller. http://www.atmel.com/tools/ATDVK90CAN1.aspx
>> Das Gerät, von dem die Daten kommen ist mir unbekannt, die Spezifikation >>
sowie Befehle werden mir allerdings mitgeteilt.
frage den mitteilenden auch nach seiner black-list für can-controller,
von den übrigen 5 soll er dir einen vorschlagen.
Frank K. schrieb: > Die Qorivva/MPC5xxx PPC sind im Automotive-Bereich sehr beliebt. Für > bestimmte Typen garantiert Freescale eine mindestens 15-jährige > Verfügbarkeit. Im Automotive-Sektor willst Du das haben. Ob 15 Jahre sei mal dahingestellt, aber so ein Redesign ist - dank der dann folgenden Neuzertifizierung - sau teuer. Fünf Jahre müssten also mindestens sein, 10 wären natürlich besser. Schwierig ist: Einerseits will jeder Chiphersteller im Automotive-Bereich mitspielen und haut daher sein Zeug auf den Markt, andererseits ist halt Microchip und Atmel ein quasi-Standard, zu dem sich sehr sehr viel im Netz findet. Wenn ich an das Drama mit dem Stellaris Cortex-M3 denke, dann fasse ich das Zeug von TI freiwillig nicht mehr an (auch wenn es an sich ja nicht schlecht ist). Wenn ich mich jetzt also auf einen Prozessor festlege, dann sollte es auch bei dem bleiben (dann auch für andere Anwendungen). Denn man braucht halt dann auch die IDE zur Entwicklung, Programmer und so weiter. Und das kostet halt alles Geld. Janvi schrieb: > Die optimale Referenz kommt von www.vector.de ist aber > nicht ganz billig. Danke für den Hinweis, sehe ich mir mal an. Die Kostenseite ist aktuell eher untergeordneter Rolle. Es kostet halt das, was es kostet aber dafür kauft man es ja nur einmal. Till Xxx schrieb: > Beim Mikrocontroller würde ich dir raten direkt einen mit CAN-Controller > zu nehmen. Dann brauchst du keinen extra Controller. Ja, das war auch mal mein Plan :) Till Xxx schrieb: > Passend dazu gibt es > kleine CAN Interfaces für USB. Irgend einen Tipp was da halbwegs solide ist? dummschwaetzer schrieb: > frage den mitteilenden auch nach seiner black-list für can-controller, > von den übrigen 5 soll er dir einen vorschlagen. Die gibt es nicht, da deren Anforderung "CAN" von einem der zugekauften Geräte kommt, das mit unserem Gerät verbunden wird. Es sind quasi drei Stühle. Leider darf ich hier halt nicht mehr sagen (NDA).
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Martin Schwaikert schrieb: > Frank K. schrieb: >> Die Qorivva/MPC5xxx PPC sind im Automotive-Bereich sehr beliebt. Für >> bestimmte Typen garantiert Freescale eine mindestens 15-jährige >> Verfügbarkeit. Im Automotive-Sektor willst Du das haben. > > Ob 15 Jahre sei mal dahingestellt, aber so ein Redesign ist - dank der > dann folgenden Neuzertifizierung - sau teuer. Fünf Jahre müssten also > mindestens sein, 10 wären natürlich besser. Nein, 15 Jahre haben bei Automotive schon ihren Sinn. Schau mal, wie lange die Lebensdauer eines Autos ist. Mein Audi A4 Avant beispielsweise ist Modelljahr 2004, und er wird sicher noch etliche Jahre leben. Die Ersatzteilversorgung muss über den gesamten Zeitraum gesichert sein, und wenn es bestimmte Komponenten irgendwann nicht mehr gibt, muss sich der OEM oder der Zulieferer einen entsprechenden Vorrat auf Lager legen. Langzeiteinlagerung ist nicht trivial und nicht billig. > andererseits ist halt Microchip und Atmel ein quasi-Standard, zu dem aber nicht bei Automotive! Quasi-Standard dort sind die Infineon C167/XC2000 Geschichten in Verbindung mit dem Keil-Compiler oder bei höheren Anforderungen die Freescale PPC-Teile. Auch STM hat für den Automotive-Bereich PPC-Zeugs im Angebot - genau deswegen. > sich sehr sehr viel im Netz findet. Wenn ich an das Drama mit dem > Stellaris Cortex-M3 denke, dann fasse ich das Zeug von TI freiwillig > nicht mehr an (auch wenn es an sich ja nicht schlecht ist). Wobei das eine spezielle Situation war. TI hat Luminary Micro aufgekauft und irgendwann festgestellt, dass deren Produkte so dermaßen voller Fehler sind, dass es besser ist, das Zeugs möglichst schnell in die Tonne zu drücken. Oder sie haben die Fertigung in den eigenen Fabs nicht richtig auf die Reihe bekommen, weil das Zeugs für einen Prozess designt war, den TI nicht hat. Das hat schon den Transputern vor 20 Jahren den Garaus gemacht. STM hatte große Schwierigkeiten mit der Ausbeute in ihren eigenen Fabs gehabt - inmos war schon viel weiter. Gehe davon aus, dass Du bei echten TI-Produkten so etwas nicht erleben wirst. fchk
Schau dir dennoch mal den MCP2515 als CAN-Controller an. Ich finde den absolut super, gibts auch in der 125°-Version. Natürlich ist eine on-chip Version auf den 1.Blick verlockender, aber manch interner CAN-Controller ist deutlich komplexer. Kann also deutlich länger dauern mit der Programmierei. Abgesehen davon hört man von etlichen bugs... Vorteil des externen CAN: du bist frei in der Wahl des eigentlichen Controllers, kannst also nehmen, was du kennst bzw. bevorzugst. Ok, er hat nur wenige message-boxes, aber das spielt in deiner Anwendung keine Rolle. USB/CAN: ich habe etliche von Peak im Einsatz, sehr zu empfehlen. http://www.peak-system.com/PCAN-USB.199.0.html
Frank K. schrieb: > Nein, 15 Jahre haben bei Automotive schon ihren Sinn. Schau mal, wie > lange die Lebensdauer eines Autos ist. Verstehe mich da bitte nicht falsch. 15 Jahre ist im PKW Sektor sehr sinnvoll. Wir sind aber eher Zubehör vom Umrüster und da brauchen wir eine derartig lange Lebensdauer nicht. Frank K. schrieb: > aber nicht bei Automotive! Natürlich. Aber die grundlegenden Probleme, die mit einem µC totgeschlagen werden, sind halt nicht zwangsläufig auf das Segment Automotive beschränkt. Frank K. schrieb: > Gehe davon aus, dass Du bei echten TI-Produkten so etwas nicht erleben > wirst. Naja, es war ein TI Dev Board DK-LM3S9B96. Der µC hat schon das getan, was er sollte. Aber der Support - selbst in den TI Foren - war eher bescheiden. Lustig aber das es eigentlich eine Luminary ist.
Sehr stark im Auto unterwegs ist auch noch Renesas, ehemals NEC. V850, vielleicht sowas wie uPD70F3819.
Ach ja, CAN-Interfaces, ich benutze selber ein VN1630 von Vector mit CANalayzer, das sind aber mal eben einige tausend Euro. Auf der anderen Seite des Budgets findet sich noch sowas wie das PCAN-USB von PEAK-Systems. Oder vielleicht als Software Busmaster - http://rbei-etas.github.io/busmaster/ - mit einem der zahlreichen unterstüzten Interfaces.
Wenn es nur um ein bis zwei Kanäle geht, reicht ein VN1610 aus. Dazu CANalyzer. "Mehrere Tausend Euro" kostet es sicherlich nicht. Du kannst ja dort mal unverbindlich anfragen wie viel es kostet.
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Till Xxx schrieb: > reicht ein VN1610 aus. Dazu > CANalyzer. "Mehrere Tausend Euro" kostet es sicherlich nicht. Schön festhalten am Stuhl wenn das Angebot da ist. :-)
Bleibt die Frage, ob er das alles überhaupt braucht. Teuer sind die guten Tools durch die Software. Wenn die Anwendung tatsächlich ist: fische eine bestimmte ID aus dem Geplapper und mache damit eine D/A-Wandlung und dir auch mitgeteilt wird, wie diese Information codiert ist, brauchst du das ganze teure Geraffel überhaupt nicht.
H.Joachim Seifert schrieb: > Wenn die Anwendung tatsächlich ist: fische eine bestimmte ID aus dem > Geplapper und mache damit eine D/A-Wandlung und dir auch mitgeteilt > wird, wie diese Information codiert ist, brauchst du das ganze teure > Geraffel überhaupt nicht. So schätze ich das ganze bisher ein. Mal sehen, wann die entsprechende Antwort kommt.
Busmaster ist ganz in Ordnung, unterstützt auch viele gängige USB-CAN Interfaces. Also die Kisten von Vector und Peak sind auf jedenfall dabei. Hat allerdings ein paar Bugs in der GUI, wenn man die mal gefunden hat ists aber ganz gut zu bedienen. Ich würde übrigens auch darauf tippen das man deutlich 4-stellig ist bei der Vector Geschichte...
DA hier auch schon auf Peak verwiesen wurde... die haben doch ein Teil im Angebot welches genau das machen kann was er will: http://www.peak-system.com/PCAN-MicroMod-Analog.222.0.html Die ID kann man beliebig vorgeben...
Nils P. schrieb: > Die ID kann man beliebig vorgeben... So wie ich das allerdings sehe, ist das eher eine A/D-Messkarte mit CAN-Anbindung, oder?
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