Hallo. Ich möchte ein Produkt in DE benutzen, welches kein CE hat. Dieses Produkt gibt es von verschiedenen Herstellern, und zwar hauptsächlich für den US Markt. In Europa ist dieses Produkt nicht aufzutreiben. Ich habe auch verschiedene Hersteller abgefragt, keiner hat ein eines mit CE Zertifizierung, sondern nur für den nordamerikanischen Markt. Vermutlich, da es mit den europäischen Funk- oder EMV Normen nicht Konform geht. Es handelt sich um eine Ethernet Coax Bridge (MoCA 2.0) mit Betriebsfrequenzen von 500-600 MHz und 1050-1600 MHz, allerdinge Kabelgebunden, nicht Drahtlos. Hier in Euroa sind nur Coax Ethernet Adapter mit Betriebsfrequenzen im unteren VHF Band zu bekommen. (CoaxNet, Powerline-Basierend, ca 2-60 MHz) Die alternativen Standards G.hn oder HomePNA sind ebenfalls in diesem Frequenzbereich, Geräteverfügbarkeit in EU teilweise gegeben, für mich aber nicht geeignet. Ich habe mir nun überlegt, ein paar dieser Geräte in den USA zu bestellen und zu importieren. Einen Teil der Geräte wollte ich in DE weiter verkaufen, mit dem Text " Nur Für den Export, Inbetriebnahme in DE / EU nicht gestattet" Würde man da eventuell irgendwelche Probleme bekommen, nicht CE Zertifizierte Geräte zu importieren, und einen Teil davon über eBay in Deutschland weiter zu verkaufen?
Marc schrieb: > Einen Teil der Geräte wollte ich in DE weiter verkaufen, mit dem Text " > Nur Für den Export, Inbetriebnahme in DE / EU nicht gestattet" > > Würde man da eventuell irgendwelche Probleme bekommen, nicht CE > Zertifizierte Geräte zu importieren, und einen Teil davon über eBay in > Deutschland weiter zu verkaufen? Solange du das Privat verkaufst, kratzt das niemanden. Brauchst nich mal was hinschreiben. Gewerblich könntest du da evtl. wegen Produkthaftung-blabla ein Problem bekommen, ist aber dennoch unwahrscheinlich. Möglicherweise bekommt der, der es einsetzt und den nächsten Funkamateur stört irgendwann einmal einen Besuch von der Funküberwachung. "CE" heißt ja - wie wir wissen - GARNIX. Kann jeder der es will draufkleben und gut. Mach Dir keine Sorgen, bestell das Zeug, setz es ein und den Rest verkaufst Du dann. lg.
Wobei die Dinger wahrscheinlich schom beim Zoll hängenbleiben werden. Neuerdings finden die für alles eine Begründung: Kein CE-Zeichen, keine deutsche Bedienungsanleitung, kein deutsches Netzkabel und tausend andere Sachen. Die sind da sehr kreativ momentan.
Offiziell kannst du das total vergessen. Der Zoll kann beim Import vom amerikanischen Händler zu dir als Privatperson die Dinger wegen fehlendem CE Zeichen konfiszieren. Du selbst als Weiterverkäufer bist nicht gewerblich angemeldet. Nun gäbe es Bagatellgrenzen, wenn du ein selbst gekauftes Geräte weil es dir nicht mehr gefällt weiterveräusserst, aber da ist ja offensichtlich nicht der Fall. Wenn du dir sicher bist, daß dein Vorgehen in Ordnung ist, beantrage ein Gewerbe, importiere die Dinger, klebe CE drauf und verkaufe sie weiter, das ist doch kein Akt, die Gewerbeanmeldung kostet 30 EUR und das CE Bapperl 10ct. Sicher, du hast auf diese Art Elektronikschrott in Umlauf gebraucht und musst für die Entsorgung geradestehen, also beispielsweise bei Take-e-Way teilnehmen für ca. 250 EUR. Auch die Verpackung (Grüner Punkt, VerpackVerord) regelt Take-e-way. Da sollte das Teil schon einiges an Gewinn abwerfen. Auch stehst du dafür gerade, daß die Dinger die in Europa geltenden Vorschriften einhalten, also solltest du das mal überprüfen, hier ist insbesondere die Hf- Abstrahlung interessant. Lass dir Messwertdigramme vom Hersteller geben und vergleiche sie mit den hiesigen Grenzwerten. Brandgefährlich sind sie hoffentlich nicht. Achso, du möchtest den Gewinn, aber keine Verpflichtung, sollten die Kunden doch selber sehen wie sie den Schrott und dessen Verpackung loswerden, bzw. du glaubst, sie können die von anderen bereitgestellten und bezahlten Container kostenlos nutzen die DU nicht anteilig bezahlen willst. Findest du nicht, daß das ein Arschlochverhalten ist, das ZU RECHT bestraft wird wenn es auffliegt ? Zugegeben, 280 EUR oder sogar mehr sind bei 5 importierten Kisten anteilig viel, aber nicht so viel mehr als das Porto was wahrscheinlich bei 70 EUR liegt und du zahlst es wie selbstverständlich. Inoffiziell kannst du Glück haben, daß der Zoll es durchlässt, tritz fehlendem CE, trotz fehlender Bedienungsanleitung, trotz fehlender Konformität, und du dann, wenn es dir nicht gefällt, das EINE Ding privat über eBay wieder los wirst statt es dem Elektroschrottcontainer zu übereignen. Aber das wäre Glück, dem man vielleicht nachhelfen kann, wenn man das Gerät als alten Schrott bezeichnet beim Import, Ethernat über Koax war 1990 als es noch kein CE gab.
Ja, dass der Zoll raus fischt, habe ich auch schon gehört. Aber eigentlich immer im Zusammenhang mit China Import. Wie das bei Importen aus USA aussieht, weiß ich natürlich auch nicht. Wäre halt noch die Frage, ob es besser ist, die Sachen als Privatperson oder Gewerblich in den USA zu bestellen. Zoll und Einfuhrgebühren sind mir egal.
Wenn man es ganz offiziell machen wollte, müsste man das Gerät wohl noch CE Zertifizieren lassen. Aber das wird zu teuer. Es wird schon einen Grund geben, warum der MoCA Kram nicht mit CE ab Hersteller zu bekommen ist, und es auf dem europäischen Markt gar nicht verfügbar ist. Die VHF Dinger können wir nicht nehmen. Das sind Ingress Schleudern, da dauert es keinen Tag und dann steht der Entstörtrupp von Unitymedia vor der Tür, weil die voll im Upstream Bereich von Unitymedia arbeiten. Wir brauchen ein Signal im Bereich von ca 1100 MHz, wo man den Kanal selbst wählen kann, damit es ohne Probleme mit Unitymedia zusammen spielt und sich auch mit den 4 vorhandenen Unicable Kanälen (zusätzlich zu Kabel TV gibts da noch Türksat und Eutelsat per Unicable für die ausländischen Mitbürger) nicht beisst.
Ehrlich gesagt, ich würde eher ein neues Kabel verlegen.
MaWin schrieb: > Wenn du dir sicher bist, daß dein Vorgehen in Ordnung ist, beantrage > ein Gewerbe, importiere die Dinger, klebe CE drauf und verkaufe sie > weiter, das ist doch kein Akt, die Gewerbeanmeldung kostet 30 EUR > und das CE Bapperl 10ct. Nein. Die Konformitätserklärung ("CE-Zeichen") kann nur der Beauftragte des Herstellers ausstellen, nicht jedermann, und der TO wird wohl kaum der Beauftragte des Herstellers sein. Den Gedanken, beim Zoll einfach einen Zettel zu nehmen und von Hand "Konformitätserklärung" draufzuschreiben, hatte ich auch schon - funktioniert nicht. > Sicher, du hast auf diese Art Elektronikschrott > in Umlauf gebraucht und musst für die Entsorgung geradestehen, also > beispielsweise bei Take-e-Way teilnehmen für ca. 250 EUR. Auch die > Verpackung (Grüner Punkt, VerpackVerord) regelt Take-e-way. 250 EUR wäre ja noch billig. Die kritischen Punkte hast du genannt, das reicht aber nur für Deutschland. Bei Versand nach Österreich, Frankreich, Belgien, (ggf.) Schweiz geht der ganze Mist von vorne los. Max
Ich habe mich vor kurzem beraten lassen in bez. auf eigenes Gewerbe. Dafuer brauche ich eine Reihe von Versicherungspolicen. Wenn ich die nicht habe wird irgendwann ein Idiot versuchen seinen Hund in der Mikrowelle zu trocken und dann werde ich verklagt weil ich nicht darauf hinweise das die Mikrowelle nicht dafuer geeignet ist. Es gibt bei solchen Geschaeften wie oben eine ganze Reihe von Problemen. z.B. kann das Produkt als Marken Artikel zaehlen, welcher fuer Komsumenten vorsehen ist. Wenn es dann einen authorisierten Importeur gibt, oder sogar authorisierte Laeden, macht du dich des "Parallelen Imports" schuldig. Ist zwar keine Straftat, kann aber deinen Ruf ruinieren, und kann sogar dazu fuehren das Distributoren nicht mit dir zusammenarbeiten. Solange es nur 20 oder 30 Einheiten sind, wuerde ich es einfach vergessen mich darueber aufzuregen. Einen Zettel beilegen "Nicht fuer den Endverbrauchereinsatz in Deutschland vorgesehen. Nur fuer Testzwecke. Inbetriebnahme nur durch ausgebildete Fachkraft. Keine Haftung fuer Folgeschaeden durch unqualifizierte Bedienung". Und das wars. Wenn du 10000 Stck. verticken willst, ist es halt nicht mehr ganz so einfach, kannst du u.U. nicht machen was du willst oder fuer richtig haeltst. Lies doch mal nach "Parallel imports" oder "paralleler Import".
Gehört zwar nicht ganz zum Thema ich habe mal ein komisches Gerät bei einem seriösen TV-Shop gekauft.. in dem undurchsichtigem weißen Gehäuse eines Standtrockners blitzte es bei jedem Schaltzyklus alle 45 Sekunden das ich als Fachmann mit Gutem Gewissen den Stecker ziehen musste, dazu stank das ganze Ding schon beim auspacken nach Kabel, geschmortem Gummi und hatte kein einziges Zeichen,
Marc schrieb: > Ich habe mir nun überlegt, ein paar dieser Geräte in den USA zu > bestellen und zu importieren. > > Einen Teil der Geräte wollte ich in DE weiter verkaufen, mit dem Text " > Nur Für den Export, Inbetriebnahme in DE / EU nicht gestattet" Die Sache ist doch ganz einfach: Wenn du weiterverkaufen willst, sind die Regeln dafür einzuhalten. Das ist alleine deine Entscheidung. Oliver
Max G. schrieb: > Die Konformitätserklärung ("CE-Zeichen") kann nur der Beauftragte > des Herstellers ausstellen, nicht jedermann, und der TO wird wohl kaum > der Beauftragte des Herstellers sein. Der Importeur/Beauftragte des Importeurs aber doch auch. (Und das wäre ja der TE)
Max G. schrieb: > Nein. Die Konformitätserklärung ("CE-Zeichen") kann nur der Beauftragte > des Herstellers ausstellen, nicht jedermann, und der TO wird wohl kaum > der Beauftragte des Herstellers sein. Ja und Nein. Stimmt: Jedermann kann das nicht. Aber: Natürlich kann ein Gewerbetreibender ein nicht CE-Gerät in die EU importieren, hier auf Konformität überprüfen lassen und, wenn bestanden, dann auch in den Verkehr bringen. Dann bist du Importeur und damit dafür verantwortlich. Sollte der Zoll bei den ersten 2-3 Mustergeräten (ohne CE) Ärger machen, musst du dies halt u.U. vor Ort klären. Nur als Privatperson hast du dann im Normalfall keine Chance.
L. P. schrieb: > "CE" heißt ja - wie wir wissen - GARNIX. Kann jeder der es will > draufkleben und gut. Immer wieder falsch, der Hersteller oder Inverkehrbringer sagt damit aus, das Produkt entspricht den europäischen Mindestsicherheitsanforderungen. Er darf es somit innerhalb der EU in Verkehr bringen, ohne weitere nationale Handelsbeschränkungen. Er bringt es bewusst an, bei Unwahrheit ist es vorsätzliche Täuschung / Betrug. Auch wenn "nur" eine Selbstauskunft (ich hafte persönlich bei grober Fahrlässigkeit!), braucht denn der deutsche Michel immer einen TÜV, eine Behörde? Wir machen das komplette Programm, halten die Dokumente/Nachweise dauerhaft vor, stehen voll dahinter. Daher gehen mir diese falschen Pauschalaussagen einfach auf den Keks.
Safety schrieb: > Auch wenn "nur" eine Selbstauskunft (ich hafte persönlich bei grober > Fahrlässigkeit!), braucht denn der deutsche Michel immer einen TÜV, eine > Behörde? Ja aber die Haftung übernimmt mir der TÜV oder sonst wer ja auch nicht ab. CE sagt aus, wie du richtig schreibst, das ein Produkt (nicht zwingend Elektronik) dessen EU Mindestanforderungen erfüllt. Die Haftung geht ja da nicht auf die EU über. Oder hab ich da was übersehen? Hatte bis jetzt noch NIE probleme beim Zoll wegen fehlender CE Aufkleber. Also egal ob aus China, Japan oder USA. Da wird wegen ganz anderen Sachen rumgejammert. Sowohl privat als auf für Firmen, wurde kein Unterschied gemacht. Ja evtl. wegen EinfuhrUST und EORI Nr. Aber das ist keine CE Sache. Oft haben halbe Anlagenteile kein CE weil das fertige Produkt sowieso Zertifiziert wird. Aus MEINER Erfahrung kann ich guten Gewissens sagen: Kauf das Zeug, egal ob mit oder ohne CE und gut ist. Lg.
Max G. schrieb: > Nein. Die Konformitätserklärung ("CE-Zeichen") kann nur der Beauftragte > des Herstellers ausstellen, Unsinn. Jeder gewerblich Importierende muss das tun, sonst kann er das Objekt nicht importieren. Dazu braucht er nicht den Hersteller, obwohl es in Zusammenarbeit mit dem Hersteller natürlich einfacher ist, die Konformität nachzuweisen.
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