Hallo zusammen, seit Sonntag plagt mich ein für mich unverständliches Phänomen, vielleicht kann mir das jemand erklären. Ich habe eine EH (Star) Antenne für 20 m gebaut und auf SWR 1,5:1 abgeglichen; das Teil arbeitet ordentlich an meinem TS590S. Außerdem habe ich einen Eigenbau-TRX mit kleiner 20 W Endstufe in getrenntem Gehäuse, natürlich mit Tiefpässen. Diese lässt hat zusammen mit meiner Windom ein SWR 1,5:1, genauso wie am TS590S. Wenn ich aber den Eigenbau-TRX mit der EH-Antenne betreibe, dann stellt sich ein gewaltiges TVI (vermute ich mal) ein, ich höre meine Stimme im Lautsprecher, das SWR ist 2,5:1, die LAN-Verbindung daneben stürzt ab. Die Antenne ist 30 m entfernt und in 10 m Höhe, das Kabel geht 15 m unter der Erde und ist mit drei mal FT140-43 zwei Windungen verdrosselt. Die HF-Erde ist nur der PE, aber bei beiden Geräten gleich. Wenn ich das Gerät per Akku versorge ändert sich nichts. Im Anhang habe ich mal ein Blockschaltbild des Aufbaus, sowohl die PA als auch die Antenne funktionieren wie gesagt einwandfrei, Rapporte belegen das. Generell ist mir nicht ganz klar, was hier eigentlich strahlt. Bildet sich hier ein Schwingkreis zwischen der z. B. leicht induktiven Endstufe und der vll leicht kapazitiven Antenne? Am Ausgang der PA zeigt sich ein sauberer Sinus, allerdings ist er 50 Vp anstelle von 30 Vp bei gleicher Ansteuerung. Einen Netzwerkanalysator habe ich nicht und kann wohl auch keinen auftreiben. Viele Grüße, danke für eure Hilfe im Voraus Bernhard
Bernhard __ schrieb: > Ich habe eine EH (Star) Antenne für 20 m gebaut und auf SWR 1,5:1 > abgeglichen; das Teil arbeitet ordentlich an meinem TS590S. wo uns womit gemessen? Direkt an der Antenne? oder am TRX? Bernhard __ schrieb: > Außerdem habe ich einen Eigenbau-TRX mit kleiner 20 W Endstufe in > getrenntem Gehäuse, natürlich mit Tiefpässen. Diese lässt hat zusammen > mit meiner Windom ein SWR 1,5:1, genauso wie am TS590S. Bernhard __ schrieb: > Wenn ich aber den Eigenbau-TRX mit der EH-Antenne betreibe, dann stellt > sich ein gewaltiges TVI (vermute ich mal) ein, ich höre meine Stimme im > Lautsprecher, das SWR ist 2,5:1, die LAN-Verbindung daneben stürzt ab. Ja was dann nun? SWR 1,5 oder 2,5:1 ? Welche Antenne hat nun was für ein SWR? Bernhard __ schrieb: > Generell ist mir nicht ganz klar, was hier eigentlich strahlt. Bildet > sich hier ein Schwingkreis zwischen der z. B. leicht induktiven Endstufe > und der vll leicht kapazitiven Antenne? Wenn du keinen NVA hast, woher weist du denn was induktiv und was kapazitiv ist? Vermutlich wieder am TRX gemessen? Mit was? Bernhard __ schrieb: > Am Ausgang der PA zeigt sich ein > sauberer Sinus, allerdings ist er 50 Vp anstelle von 30 Vp bei gleicher > Ansteuerung. ?? du sprichst in Rätseln. Mal ganz grundsätzlich. 1. Es gibt erschwingliche Antennenanalyzer z.B. der Analayzer vom Funkamateur. Mit dem kann man sogar das Zuleitungskabel zur Antenne vor der eigentliche Messung rein kalibrieren. Den sollte man wenn man Antennen baut schon besitzen. Ansonsten fischt man im trüben. 2. Die Aussagekraft einer SWR Messung am TRX ist ziemlich wertlos. An der Antenne sieht es meist viel schlechter aus. Zudem transformiert das Antennenkabel bei Fehlanpassung der Antenne dessen Impedanz am TRX in eine ganz andere Impedanz. Prinzipiell sollte man die Impedanz oder das SWR direkt an der Antenne messen. Alles andere ist Kaffeesatz lesen. 2. Zur Endstufe. Wenn man schon eine Endstufe selbst baut, sollte man wenigstens sich erstens mit den Grundlagen vertraut machen ( so eine Endstufe kann ein recht interessantes Eigenleben führen ) und man sollte wenigstens leihweise Zugang zu entsprechenden Messgeräten, wie Spektrumanalyzer Leistungsdämpfungsglied Powermeter möglichst mit thermischen Messkopf oder zumindest mit kalibrierten Diodenmesskopf haben. Ansonsten kann genau das passieren, was du jetzt erlebst. TVI ohne die Ursache rausfinden zu können. In deinen Falle würde ich mit deinen Selbstbau-TRX samt Endstufe bei einen Funkamateur vorstellig werden, der sowohl die Erfahrungen sowas zu bauen, als auch die notwendigen Messmöglichkeiten hat. Was die Antenne betrifft, würde ich versuchen, jemanden zu finden, der einen Antennenanalyzer hat. Ralph Berres DF6WU
Hallo Ralph, >> wo uns womit gemessen? Direkt an der Antenne? oder am TRX? am TRX. Ich gebe dir Recht, dass eine Messung an der Antenne ein anderes Ergebnis bringen würde. Aber der Effekt von z. B. einer Leiter an der Antenne oder der Antenne nahe am Boden wäre bei der EH genauso wenig vorhersagbar. >> Ja was dann nun? Die Windom hat an beiden TRXen ein SWR von 1,5:1 und die EH nur am TS590, am Eigenbau hat sie ein SWR von 2,5:1 >> Wenn du keinen NVA hast, woher weist du denn was induktiv Du zitierst hier eine Frage von mir, in der ich auf Erfahrungswerte / Ideen hoffte was hier eigentlich schwingt. Eine Möglichkeit (z. B.) wäre doch ein Schwingkreis aus Tiefpass im TRX und der Antenne. Dass PAs "schwingen" hört man ja öfters. Liegt das an Rücckoppeleffekten zwischen Ein- und Ausgang, oder sind das auch Resonanzen mit der Antenne? >> ?? du sprichst in Rätseln. Stimmt im Nachhinein. Die 30 Vp sind an einer Dummyload (und an der Windom) gemessen, die 50 Vp bei gleicher Ansteuerung an der EH. >>Mal ganz grundsätzlich. Der Thread hat ein sehr konkretes Thema, ganz grundsätzliche Dinge mit vielen "man" solltest du vll besser ins Wiki schreiben. Gruß Bernhard
Bernhard Du hast im Grunde genommen zwei Baustellen. Einmal die PA von der du nur glauben kannst, das sie einwandfrei funktioniert, und einmal deine Antenne mit schlechten SWR. Ein übliches SWR-Meter ( sofern es die Bezeichnung überhaupt verdient ) zeigt ja nur den Betrag der rücklaufende Welle und nicht die Phase an. Du weist also im Grunde genommen überhaupt nicht, ob die Antenne induktiv oder kapazitiv oder einfach nur einen reellen aber von 50 Ohm abweichenden Fusspunktwiderstand hat. Ein Koaxkabel dazwischen transformiert den imaginären Anteil dazu noch in irgendeinen Wert am Transceiver, welches unter anderem von der Länge des Koaxkabels abhängt. Zuverlässig und eindeutig messen was die Antenne wirklich macht, kann man nun mal nur mit Hilfe eines vektoriellen Netzwerkanalyzers. Die besseren bieten dazu noch die Möglichkeit das Antennenkabel mit reinzukalibrieren, so das der Netzwerkanalyzer dann trotz Kabels tatsächlich an der Antenne direkt misst. Was die Endstufe betrifft, weist du wirklich, was an Signale so hinten rauskommt? Dazu in Abhängigkeit von der Aussteuerung und in Abhängigkeit von der Last? Sowas kann unangenehm werden. Spätestens wenn du unbeabsichtigt irgend einen wichtigen Funkdienst störst. Du solltest deinen Selbstbausender samt PA wirklich mal an einen Spektrumanalyzer betrachten, um sicher zu sein. 30VP an einer Dummyload = 21,2Veff an 50 Ohm wären das gerade mal 9 Watt. Ich will hier nicht lehrmeisterhaft auftreten ( Sorry wenn das so rüber kommt ) sondern einfach mal zum Nachdenken anregen, was für Fehler bei einer Betrachtung auftreten können, und Funkamateure dazu bringen auch die nötige Messtechnik einzusetzen, ehe man mit so ein gerät auf Sendung geht. Wir sind ein wissenschaftlich experimenteller Funkdienst mit weitreichenden Freiheiten. ( Als einziger Funkdienst dürfen wir unsere Geräte selbst bauen und ohne Abnahmeprüfung betreiben ). Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen. In diesem Sinne und viel Spass mit unserem gemeinsamen Hobby. Ralph DF6WU
Nachtrag eine PA kann auch schwingen, wenn sie starke imaginäre Lasten sieht, und das sogar abhängig von der Aussteuerung. Man nennt sowas parametrische Schwingungen, und erzeugt einen ganzen Lattenzaun bis in den Gigahertzbereich. Ralph DF6WU
Ralph Berres schrieb: > Zuverlässig und eindeutig messen was die Antenne wirklich macht, kann > man nun mal nur mit Hilfe eines vektoriellen Netzwerkanalyzers. Die > besseren bieten dazu noch die Möglichkeit das Antennenkabel mit > reinzukalibrieren, so das der Netzwerkanalyzer dann trotz Kabels > tatsächlich an der Antenne direkt misst. Das ist richtig. Und einige NWA (z.B. der FA-VA3) können auch direkt an der Antenne in der Betriebshöhe betrieben werden, während man die Software auf dem Laptop mit Bluetoothverbindung zum NWA betreibt. Dann muß man nicht das Koaxkabel mit in die Berechnung einbeziehen. Obwohl das gerade beim VA3 so einfach gemacht ist, daß es Spaß macht. Kabeltyp wählen und Länge eingeben.
npn schrieb: > Das ist richtig. Und einige NWA (z.B. der FA-VA3) können auch direkt an > der Antenne in der Betriebshöhe betrieben werden, während man die > Software auf dem Laptop mit Bluetoothverbindung zum NWA betreibt. Der NVA darf dabei nur nicht runterfallen :-) sonst sind die Messungen etwas gedrückt!! und unglaubwürdig. HI Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Der NVA darf dabei nur nicht runterfallen :-) sonst sind die Messungen > etwas gedrückt!! und unglaubwürdig. HI Oh, das wäre schade um das feine Gerät! Aber immerhin hat man die Messungen ja dann schon auf dem Laptop ;-)
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