Hey Leute, Ich habe mir vorgenommen, eine digitale Wireless-Audio-Übertragung für die Gitarre zu bauen. An sich ist es ja nicht so schwer, das zu realisieren. Um einen guten Sound hinzubekommen, verwende ich einen ADC mit 24bit/48kHz (= 1.152Mbit/s). Mein Problem bis jetzt war nur, das richtige Wireless Modul zu finden. Mit dem RFM70 klappt das ganze schon mal nicht, denn um die benötigte Datenrate zu erreichen, musste ich die 'auto acknowledge/retransmission'-Funktion ausschalten. Das Resultat waren Paktetverluste und somit eine ziemlich schlechte Soundqualität.... Kennt jemand ein Modul, mit dem es eventuell funktionieren könnte? MfG, Martin
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@ Alain, ich möchte ja keinen "Radiosender" bauen. Wenn es gut funktioniert sollte es auch live zum Einsatz kommen, da sollen natürlich keine Störungen mit reinkommen. Außerdem sollte es auch legal sein
Martin Furlan schrieb: > ich möchte ja keinen "Radiosender" bauen. Ohne "Radiosender" ist eine drahtlose Übertragung wohl kaum möglich.
Harald Wilhelms schrieb: > Ohne "Radiosender" ist eine drahtlose Übertragung wohl kaum möglich. so war das ja auch nicht gemeint. Ich würde einfach nur gerne digital im 2.4G ISM-Band übertragen, um auch ein störungsfreies Signal zu erhalten.
Martin Furlan schrieb: > so war das ja auch nicht gemeint. Ich würde einfach nur gerne digital im > 2.4G ISM-Band übertragen, um auch ein störungsfreies Signal zu erhalten. ISM-Bänder "zeichnen sich dadurch aus", das dort verstärkt mit Störungen zu rechnen ist. Ob das für Deinen Standort auch zutrifft, musst Du ausprobieren.
Ich denk nur mal, dass es immer noch besser ist, als analog zu übertragen... Es geht einfach nur darum, ein Modul zu finden, dass es ohne Probleme schafft, das Signal zu übertragen.
Hast du die Latenz bei deinem Vorhaben beachtet? Gute Gitarristen bemerken bereits einige ms Verzögerung! Per analoger Übertragung und dank Diversity-Verfahren funzt sowas seit etlichen Jahren wunderbar. Grüße Chris
Bei der Analogübertragung muss man halt mit Dynamikverlust und Kompression kämpfen, bei einer guten Digitalübertragung mit geringer Latenz würden diese Probleme wegfallen. Aber es ist sicher eine gute Alternative, falls sich kein Modul finden lässt, das diesen Anforderungen entsrpricht
24bit? Wozu braucht man sowas? Und auch 48kHz ist ein wenig übertrieben...
Petr Tomášek schrieb: > 24bit? Wozu braucht man sowas? Und auch 48kHz ist ein wenig > übertrieben... Wenn du ne wirklich gute Soundqualität willst kommst um die 24bit/48kHz nicht rum. Bei allem darunter hat man einen hörbaren Qualitätsverlust.
Das ist Standard im Audiobereich. Noch zwei Anmerkungen: - Störungsfrei im 2G4 Bereich... Sicher, dass das eine gute Idee ist? - Zum Thema Dynamikreduktion: Stichwort Compander! Ansonsten: Sollte es sich bei der Signalquelle um eine E-Gitarre handeln, so ist die Sorge bzgl. der Dynamikreduktion ohnehin passé, sobald du ein wenig Verzerrer dazu gibst ;)
Ich denk mal mit dem richtigen Modul würde es klappen... Aber so wie's aussieht ist eine Analogübertragung nun doch wieder in der Vordergrund gerückt. Welches Frequenzband wäre da denn empfehlenswert?
Standard war lange der 800 MHz Bereich. Heute musst du da dank LTE in den 700er Bereich (nicht kostenfrei nutzbar) oder in die LTE-Duplexlücke.
Das ist dann halt das Problem bei der Analogübertragung... Danke für die Infos!
Martin Furlan schrieb: > Das ist dann halt das Problem bei der Analogübertragung... > Danke für die Infos! Das Problem ist ausserdem die enorme Bandbreite, den dein Sender hinstellt, wenn du wirklich 48kHz/24bit übertragen willst. Rechne mal die benötigte Bandbreite aus für 24bit. 48kHz * 24 sind 1,15 MHz. Wenn du keine Einseitenbandmodulation machst, belegst du gut und gerne ein 2Mhz breites Band. Je breiter ein Signal ist, umso mehr Sendeleistung brauchst du. Du müsstest also entweder grosse Batterien einpacken oder einen klugen Übertragungsalgorithmus benutzen, dieser allerdings führt unweigerlich zu Verzögerungen im Signalweg. Ein möglicher Ansatz, den ich selber mal verfolgt hatte (spiele E-Bass), war ein Audio-WLAN Sender auf Basis des Nintendo DS und als Empfänger ne Airport Express von Apple. Das klappte nicht schlecht, aber die Verzögerung ist unerträglich. Der Nintendo hätte auch eine AD Wandler Slotkarte erfordert, da intern nur ein 12-bit eingebaut ist. Bluetooth A2DP wäre evtl. auch ein Ansatz, da weiss ich nicht, wie gross die Verzögerungen sind. Deswegen haben alle Gitarrensysteme, die man sich leisten kann, analoge Übertragung. Hier spendiert man etwa die UKW Bandbreite von 100kHz pro Kanal und fährt damit gute Qualität. Schau dir als Beispiel mal die Line6 Systeme o.ä. für 2,4GHz an, die klingen richtig gut: http://www.thomann.de/de/line6_relay_g30.htm
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Hallo Martin, zu deiner ursprünglichen Frage... Bei Octamex (http://www.octamex.de) gibt es eine ganze Reihe an Funkmodulen in den unterschiedlichsten Frequenzen. Vielleicht wirst du ja da fündig! Gruß Andreas
Also ich spiele auch Bass und muss sagen dass analoge Übertragungssysteme, zumindest unter 500€, nicht so toll sind. Es gibt einen hörbaren Klangverlust und viel Rauschen. Ich kann da das digitale Line6 Relay G30/50/90 empfehlen, z.B. bei Thomann. Das arbeitet mit 24 Bit und bei 2.4 GHz. Meiner Meinung nach absolut klangneutral und die Verzögerung ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen. Und zu teuer ist es auch nicht (170€, selbst analog ist meist teurer)
und die 24 Bit sind auch sinnvoll, da unterschiedlichste Instrumente angeschlossen werden könnten mit sehr unterschiedlichen Pegeln und damit ein großer Dynamikbereich abgedeckt werden kann. Ich muss mir also keine Sorgen machen dass ich bei einem leisen Instrument gleich wieder Rauschen drin habe.
Oliver Simmank schrieb: > Also ich spiele auch Bass und muss sagen dass analoge > Übertragungssysteme, zumindest unter 500€, nicht so toll sind. Es gibt > einen hörbaren Klangverlust und viel Rauschen. Das Rauschen liegt an schlechten HF-Verhältnissen, aber Bass ist für PLL Systeme schon schlecht, weil da die PLL oft schon anfängt, auszuregeln. Ein 99 Euro System klingt da furchtbar. Das beste für mich war damals mal ein Shure VHF System mit Quarzsender und -empfänger. Mein Bass ist allerdings von 1977, hat Moog-Elektronik und ist nicht einstrahlfest. Ich habe deswegen kein Wireless. Das Line6 habe ich übrigens oben schon erwähnt, einer unserer Gitarristen hat es und es ist sehr brauchbar.
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Alain S. schrieb: > Wieso digital? Um Latenzen bei der Übertragung zu bekommen damit es Scheiße klingt.
Dazu gab es schonmal einen Thread. Finde ihn grad nicht, aber dort wurde berichtet, dass eine digitale "Gitarrenstrecke" nicht gut klappt, eben wegen der Latenz. Aber wenn Du selbst entwickelst, findest Du ja evtl. eine Lösung für das Problem. Für digitale Videoübertragungen wäre hier auch noch eine ähnliche Baustelle...
Danke für die vielen Antworten! Aber um mal zu meiner ursprünglichen Frage zurückzukehren, ich suche einfach ein digitales wireless Sender- und Empfängermodul, die sich für den Audiobereich eignen (also geringe Latenz und relativ hohe Übertragungsraten) Falls ich kein solches Modul finde, würde ich es mit der Analogübertragung versuchen
Martin Furlan schrieb: > Petr Tomášek schrieb: >> 24bit? Wozu braucht man sowas? Und auch 48kHz ist ein wenig >> übertrieben... > > Wenn du ne wirklich gute Soundqualität willst kommst um die 24bit/48kHz > nicht rum. Bei allem darunter hat man einen hörbaren Qualitätsverlust. Das ist totaler Quatsch. Siehe z.B.: http://people.xiph.org/~xiphmont/demo/neil-young.html Bei einem Gitarren-Sensor kennt man die Dynamik ungefähr, und man kennt den Eingangspegel. Schon für eine normale Musik reichen 16 bits aus (siehe den Link) und eine Gitarre hat viele kleinere Dynamik wie z.B. ein Symphonie Orchester. Ich würde schätzen, dass für eine Gitarre ~ 13bits eigentlich vollkommen ausreichen müssten. 16 bits müssten also reichen. 48kHz ist also eigenlich auch zu viel, mehr als ca 42kHz braucht man nicht, weil die höheren Frequenzen keiner hört.
Martin Furlan schrieb: > Wenn du ne wirklich gute Soundqualität willst kommst um die 24bit/48kHz > nicht rum. Bei allem darunter hat man einen hörbaren Qualitätsverlust. Selbst Karajan als Berater bei der Entwicklung der CD war mit 16Bit/44kHz zufrieden...
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