Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MOSFET: Safe Operating Area ohne DC Angabe


von Bernd (Gast)


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Hallo,

in dem Datenblatt des Mosfet IRBG30 ist im "Safe Operating Area" 
Diagramm keine DC Kurve angegeben:

www.reichelt.de/index.html?&ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=A100%2 
52FIRFBG30_IR.pdf

Wie also bestimme ich, wie der Mosfet bei Dauerstrom zu betreiben ist?

Gruß
Bernd

: Verschoben durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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von MaWin (Gast)


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Bernd schrieb:
> Wie also bestimme ich, wie der Mosfet bei Dauerstrom zu betreiben ist?

Warum solltest du ?

Der Hersteller gibt sich auch nicht die Mühe.

Es gibt genügend MOSFETs mit DC Kurve.

Nimm die, bei denen der Hersteller selbst glaubt, daß sie für DC taugen.

von Marcus (Gast)


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Mit dem notwendigen Wissen kann man aus der Fig. 3 ablesen, dass der 
MOSFET im Linearbetrieb instabil ist. Deshalb gibt es auch keine 
sinnvolle Angabe zur SOA >10ms seitens des Herstellers.

Somit funktioniert mit diesem Exemplar nur ganz aus oder ganz an, für 
letzteres würde ich VGS>=10V empfehlen.

von Bernd (Gast)


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Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten. :-)

Irgendwie verstehe ich nicht ganz. Falls Ihr darunter einen teilweise 
durchgeschalteten Mosfet versteht, möchte ich Linearbetrieb nicht, 
sondern genau das, was der letzte Poster für möglich erklärte, nämlich 
im Wechsel den Mosfet ganz aus (Null Volt am Gate) oder ganz an (12 Volt 
am Gate) schalten - allerdings deutlich länger als 10 ms, kürzestens 
jeweils 250 ms aus und ein. Dabei soll auch der Fall funktionieren, dass 
der Schalter 10 Minuten ganz an oder ganz aus ist. Ich war bis jetzt der 
Auffassung, dass "DC" in der SOA dabei für den dauernd "ganz an" Part 
zuständig sei und innerhalb der Fläche angibt, welcher Strom und 
Spannung am Mosfet möglich ist und ich auf der sicheren Seite sprich 
innerhalb der Safe-Operating-Area bin. Somit könnte man auch den 
minimalen Widerstand der geschalteten Last bestimmen. Ist das nicht so? 
Klar ist, dass dabei natürlich noch der Wärmehaushalt berücksichtigt 
werden muss.

Die Schaltung ist aufgebaut und funktioniert mit 500 Volt 
Versorgungsspannung aus einem Laborgerät. Ich bin mir aber nicht sicher, 
wie weit der versuchsweise jetzt noch höchohmige Lastwiderstand 
herunter- und die Spannung heraufgeschraubt werden kann.

Die Schaltung soll dazu dienen, den Mosfet zu verstehen und eben als 
erstes den langsamen Schalterbetrieb für Widerstandslasten praktisch und 
theoretisch beherrschen zu lernen, bevor ich mich ans schnelle Schalten 
wage.

Gruß
Bernd

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd schrieb:
> Irgendwie verstehe ich nicht ganz. Falls Ihr darunter einen teilweise
> durchgeschalteten Mosfet versteht, möchte ich Linearbetrieb nicht,
> sondern genau das, was der letzte Poster für möglich erklärte, nämlich
> im Wechsel den Mosfet ganz aus (Null Volt am Gate) oder ganz an (12 Volt
> am Gate) schalten

Nur landest du dann im durchgeschalteten Fall üblicherweise nicht in 
jenem Bereich des SOA Diagramms, in dem "DC" relevant ist. Sondern 
ziemlich weit links, oft im Bereich "limited by Rds(on)".

Nur in den Übergangsphasen zwischen "ganz an" und "ganz aus" landest du 
im rechten oberen Bereich - das aber nur kurrzeitig, also nicht "DC".

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Bernd (Gast)

>der Schalter 10 Minuten ganz an oder ganz aus ist. Ich war bis jetzt der
>Auffassung, dass "DC" in der SOA dabei für den dauernd "ganz an" Part
>zuständig sei

Nein.

http://www.mikrocontroller.net/articles/FET#Erkl.C3.A4rung_der_wichtigsten_Datenblattwerte

Siehe Abschnitt SOA. (Ich bin dafür, die Tiefer der Inhaltsverzeichnisse 
wieder zu erhöhen, damit man einfach wieder direkte Links setzen kann)

>Die Schaltung soll dazu dienen, den Mosfet zu verstehen und eben als
>erstes den langsamen Schalterbetrieb für Widerstandslasten praktisch und
>theoretisch beherrschen zu lernen, bevor ich mich ans schnelle Schalten
>wage.

Warum dann gleich 500V? 30V hätten es auch getan.

von Bernd (Gast)


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Vielen Dank an die Schreiber des SOA Artikels und für Eure hilfreichen 
Tipps. :-)

Gruß
Bernd

von Bernd (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Warum dann gleich 500V? 30V hätten es auch getan.

30V habe ich schon seit Jahren hinter mir. Die Anwendungen waren digital 
und einfach und funktionieren gut, ohne dabei die SOA zu Rate gezogen zu 
haben. Finger auf dem Mosfet reichte. Jetzt steigere ich langsam die 
Spannung (ohne Finger auf dem Mosfet). Keine Angst: Mit Hochspannung 
operiere ich täglich.

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