Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audio-Nutzsignal analog zu Umgebungsgeräuschen verstärken


von Jörg B. (jbernau)


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Hallo zusammen,

ich suche eine Schaltung, die ein Audio-Nutzsignal analog zu den 
Umgebungsgeräuschen verstärkt. Der Hintergund: Segelflugzeuge werden mit 
sog. Startwinden geschleppt. Jetzt wollen wir eine Freisprecheinrichtung 
realisieren um die Kommunikation mit der Startleitung wärend des 
Schlepps zu verbessern.

Grüßle vom Beerchen

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn die Umgebungsgeräusche lauter werden, soll der Pegel der 
Audiostrecke angehoben werden? Das ganze im Flugzeug oder am Boden? Wenn 
im Flugzeug:

Dazu brauchst du einen (Lautsprecher-) Verstärker, bei dem du die 
Verstärkung mit einer Spannung regeln kannst, dann eine Schaltung mit 
Geräuschmikroverstärkung und Aktivgleichrichter. Die Spannung aus dem 
Gleichrichter schickst du auf den Regeleingang des LS-Verstärkers. Das 
ganze sollte so gebaut werden, das es sich nicht aufschaukelt und das 
die Regelzeit (machbar am Gleichrichter) nicht zu schnell und nicht zu 
langsam ist.
Tatsächlich würde ich das heute mit einem kleinen Audio DSP machen, geht 
aber auch analog. Denke an die Funkvorschriften, du darfst ja keine 
sicherheitsrelevanten Änderungen vornehmen, die ganze Winden 
Kommunikation ist getrennt davon.

von MiWi (Gast)


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Jörg Bernau schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich suche eine Schaltung, die ein Audio-Nutzsignal analog zu den
> Umgebungsgeräuschen verstärkt. Der Hintergund: Segelflugzeuge werden mit
> sog. Startwinden geschleppt. Jetzt wollen wir eine Freisprecheinrichtung
> realisieren um die Kommunikation mit der Startleitung wärend des
> Schlepps zu verbessern.
>
> Grüßle vom Beerchen

 ein bischen Außenmikro, das Signal verstätken, gleichrichten, 
entsprechend dämpfen (Anstiegs/Abfallzeiten) und das dann auf einen VCA 
von THAT (http://www.thatcorp.com/).

der rest ist nur beiläufiges Audiozeugs...

Fertig.

Wenn Du geschickt bist kannst alles mit einem 4305 erschlagen 
(http://www.thatcorp.com/4305_Low-Cost_Analog_Engine_IC.shtml)

Grüße

MiWi

von Jörg B. (jbernau)


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Hallo Matthias,

Danke für Deine Antwort.

Matthias Sch. schrieb:
> Wenn die Umgebungsgeräusche lauter werden, soll der Pegel der
> Audiostrecke angehoben werden? Das ganze im Flugzeug oder am Boden?

Genau! Das ist in der Startwinde und 1,5m über einem LKW-Diesel => 
LAUT!!!


 würde ich das heute mit einem kleinen Audio DSP machen, geht
> aber auch analog.
Mein erster Ansatz war eine MCU und RMS Bildung.

Denke an die Funkvorschriften, du darfst ja keine
> sicherheitsrelevanten Änderungen vornehmen, die ganze Winden
> Kommunikation ist getrennt davon.

Ich sehe: Ein Fliegerkamerad? :-)

Grüße vom Beerchen

von Jörg B. (jbernau)


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Hallo MaWi,

danke für Deine Antwort.

Ich habe einen TDA7053 zur Verfügung. Mein Konzeptionelles Problem ist, 
das Aufschaukeln zu verhindern. Die Schaltung soll träge genug sein, um 
ein solches Aufschaukeln zu verhindern und dynamisch genug sein, um 
nicht Sekunden zu warten, bis die Schaltung nachregelt.

Könnte man das ersatzweise als PI Regler verstehen? Falls ja, dann würde 
das ja bedeuten, das dU nach dt des Mikrofons zu integrieren und 
nachzuregeln.

Deinen Vorschlag von THAT klingt vielversprechend, wird vermutlich an 
der Beschaffungsproblematik scheitern?


Grüßle vom Beerchen

von MaWin (Gast)


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Jörg Bernau schrieb:
> ich suche eine Schaltung, die ein Audio-Nutzsignal analog zu den
> Umgebungsgeräuschen verstärkt.

Autoradios versuchen das auch.

Es scheitert, wenn die Musik vom selben Mikrophon wahrgenommen wird.

Hast du Kopfhörer und kannst das Aussengeräusch aufnehmen, klingt es 
machbar.

Der TDA7052A hat eine elektronische Lautstärkeregelung.

Nun muss noch noch dein Mikro diese Lautstärke vorgeben. Da man nicht 
weiss, wie stark der Effekt sein muss, nimm 2 Einstellpotis.

   +---------------------+----------------+-- +12V (gesiebt)
   |                     |                |
   |                     |             470kpot
  10k        +----------|+\ 1N4148        |
   |         |          |  >--|>|--+--+---+-- VC des TDA7052A
   +--100nF--+   +---+--|-/ LM358  |  |   |
   |         |   |   |   |         | 10uF 10k
 Mikro      10k 10k  +---(-100kpot-+  |   |
   |         |   |       |            |   |
   +---------+---+-------+------------+---+-- GND

von K. L. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es scheitert, wenn die Musik vom selben Mikrophon wahrgenommen wird.
Das Mikro muss halt aussen platziert werden. Dann müsste es gehen.

von skydiver (Gast)


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Die Kommunikation zwischen Startleiter und Windenfahrer gestaltete
sich unter technischen Aspekten schon immer problematisch.
Herkömmliche Motorwinden erzeugen halt ein enormes Betriebsgeräusch.

Fortschrittliche Vereine, (die es sich leisten können), doktern nicht an 
den Symptomen herum, sondern packen das Übel an der Wurzel: Einsatz 
einer geräuscharmen Elektrowinde, die auch sonst viele Vorteile bietet. 
;-)

von Harald W. (wilhelms)


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skydiver schrieb:

> Herkömmliche Motorwinden erzeugen halt ein enormes Betriebsgeräusch.

Kann es sein, das man da teilweise mit defekten Schalldämpfern arbeitet?

von Jan (Gast)


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Im vorliegenden Fall muß ja noch nicht einmal ein Mikro sein. Du 
könntest ja z.B. auch einfach die Drehzahl an Klemme W der Lichtmaschine 
abgreifen, oder (bei E-Gas) die Stellung des Gaspedals.

Gruß Jan

von Jörg B. (jbernau)


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> Fortschrittliche Vereine, (die es sich leisten können), doktern nicht an
> den Symptomen herum, sondern packen das Übel an der Wurzel: Einsatz
> einer geräuscharmen Elektrowinde, die auch sonst viele Vorteile bietet.
> ;-)

Das wäre ein Traum, aber der Aufwand wäre viel zu groß. Allein das 
Verlegen der Leitungen EVU <=> Winde sprengt den Rahmen. Um über die 1,2 
km nicht zu viel Spannung zu verlieren sind Querschnitte jenseits der 
üblichen 16 qmm nötig. Bei so viel Kupfer .....

Also bleibt nur Schalldämmung und Gegenlärm.

LG vom Beerchen

von Jörg B. (jbernau)


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Harald Wilhelms schrieb:
> skydiver schrieb:
>
>> Herkömmliche Motorwinden erzeugen halt ein enormes Betriebsgeräusch.
>
> Kann es sein, das man da teilweise mit defekten Schalldämpfern arbeitet?

Nö. Begib Dich mal am Wochenende auf einen Segelflugplatz...

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