Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehalt bei Startups


von rumpfi (Gast)


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Hallo,

ich bin Absolvent (Informatik, Master) und möchte mich vielleicht auch 
bei einigen kleineren Firmen in der Gegend bewerben. Damit sind konkret 
Startups gemeint, die es teilweise erst seit einigen Jahren gibt, mit 
typischerweise 10-20 Mitarbeitern. Die Branchen sind Softwareentwicklung 
und eingebettete Systeme.

Wie sieht es dort mit dem Gehalt aus? Bei großen Unternehmen ist mir 
recht klar, was ich als Verhandlungsgrundlage nehmen kann. Bei einem 
Startup allerdings nicht. Hat jemand Erfahrungen?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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rumpfi schrieb:
> Bei großen Unternehmen ist mir
> recht klar, was ich als Verhandlungsgrundlage nehmen kann.

Und das wäre?
Man Junge, klär erst mal ob dich einer will!

von Detlef K. (adenin)


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Wie man immer wieder hört, sind diese zukünftigen Startups mehere 
Milliarden wert.
Also kannst Du mit einer entsprechenden Entlohnung rechnen.

: Bearbeitet durch User
von rumpfi (Gast)


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Da habt ihr aber schön getrollt. Ich hatte eigentlich gedacht, hier 
ernsthafte Antworten zu bekommen.

Verhandlung ist vielleicht nicht ganz das richtige Stichwort, aber es 
könnte ja durchaus sein, dass ich im Vorstellungsgespräche nach meinem 
Gehaltsvorstellungen gefragt werde. Und mir ist eben nicht klar, 
inwieweit sich das Gehalt im Vergleich zu einer "richtigen" Firma 
unterscheidet. Es wird geringer sein, soviel ist klar. Der Rest aber 
nicht.

von Marcus W. (marcusaw)


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Ich bin schon der Meinung, dass ein Startup eine "richtige" Firma ist. W

enn dau also normalerweise 65k in der Industrie verlangst, ist deine 
Gehaltsvorstellung 65k. Ob man dann 65k bekommt, oder der Chef sagt 
"Sorry, das kann ich mir nicht leisten" steht auf einem anderen Blatt. 
Wieso sollte ein Startup weniger für die selbe Arbeit zahlen als der 
Rest?

von Kollege (Gast)


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> Verhandlung ist vielleicht nicht ganz das richtige Stichwort, aber es
> könnte ja durchaus sein, dass ich im Vorstellungsgespräche nach meinem
> Gehaltsvorstellungen gefragt werde. Und mir ist eben nicht klar,
> inwieweit sich das Gehalt im Vergleich zu einer "richtigen" Firma
> unterscheidet. Es wird geringer sein, soviel ist klar. Der Rest aber
> nicht.

Nicht unbedingt.

Kleinere Firmen zahlen höchstens soviel wie du ihnen einbringst, das 
kann mehr sein als nach Tarif, kommt eben darauf an was du drauf hast.

von Jo S. (Gast)


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Wer bei einem Startup arbeitet, geht bewußt Risiken ein, mit der 
Hoffnung, später sehr große Gewinne einstreichen zu können - so, wie es 
auch die Firmeneigner tun.

Die Bezahlung ist deshalb - wie auch die Gewinnentnahme bei den 
Firmeneigner - ziemlich gering. Es geht um Spekulation.

Bei der Gehaltsverhandlung sollte dein Schwerpunkt beim Anteil an der 
Firma liegen. Also wieviele Anteile an der Firma bekommst du neben 
deinem (geringen) Gehalt.

Gehalt: 30.000 € +- 5.000 € ... 25 - 35k

von Jo S. (Gast)


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Ein ehemaliger Zimmernachbar im Studentenwohnheim hat sehr erfolgreich 
ein Unternehmen im Bereich embedded systems gegründet und in einer guten 
Zeit verkauft: er hat 130 Millionen € kassiert.

von Kollege (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Wer bei einem Startup arbeitet, geht bewußt Risiken ein, mit der
> Hoffnung, später sehr große Gewinne einstreichen zu können - so, wie es
> auch die Firmeneigner tun.
>
> Die Bezahlung ist deshalb - wie auch die Gewinnentnahme bei den
> Firmeneigner - ziemlich gering. Es geht um Spekulation.
>
> Bei der Gehaltsverhandlung sollte dein Schwerpunkt beim Anteil an der
> Firma liegen. Also wieviele Anteile an der Firma bekommst du neben
> deinem (geringen) Gehalt.
>
> Gehalt: 30.000 € +- 5.000 € ... 25 - 35k

Nur wenn man Partner sucht, nicht einfache Mitarbeiter, vor allem solche 
die gerade erst ihre Ausbildung abgeschlossen haben.

von Jo S. (Gast)


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Nein, die Angestellten, die Firmenanteile präferierten, wurden auch 
innerhalb weniger Jahre Millionäre.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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rumpfi schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin Absolvent (Informatik, Master) und möchte mich vielleicht auch
> bei einigen kleineren Firmen in der Gegend bewerben. Damit sind konkret
> Startups gemeint, die es teilweise erst seit einigen Jahren gibt, mit
> typischerweise 10-20 Mitarbeitern. Die Branchen sind Softwareentwicklung
> und eingebettete Systeme.


Nicht unüblich sind Entlohnungen mit fix und variablen Anteil, also
3000 €/Monat fix + 10% Umsatzbeteilung oder 3500€/Monat + 5% 
Umsatzbeteiligung. Startups entlohnen meist gering, da sie zu wenig 
Rücklagen haben um gegenüber einer Neueinstellung in große Vorleistung 
treten zu können. Nach dem ersten Jahr wird neu verhandelt.

StartUp sind ein Sprungbrett in die Karriere, nicht deren Endpunkt.

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Ein ehemaliger Zimmernachbar im Studentenwohnheim hat sehr erfolgreich
> ein Unternehmen im Bereich embedded systems gegründet und in einer guten
> Zeit verkauft: er hat 130 Millionen € kassiert.

In Cash oder Aktientausch mit Liegefrist? Wieviel ging in 
Steuer/Anwalt/Kreditrückzahlung?

MfG,

von Jo S. (Gast)


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Die 130 Millionen waren netto außerhalb Deutschland!

von Marx W. (Gast)


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Marcus W. schrieb:
> Wieso sollte ein Startup weniger für die selbe Arbeit zahlen als der
> Rest?

1. Die Produktivität ist in kleinen Firmen geringer als in Großen.
(Weil einfach bei den Großen "kapitalintensiver" produziert wird.
2. Bei inhabergeführten Unternehmen die Bezahltung  der Mitarbeiter als 
persönliche Beleidung des Chefs angesehen wird.
3. Ein Start-up keine Kohle verdient (Kapitalrendite bei "0" liegt, oder 
gar ins Minus geht!).

von i worked inside a start-up (Gast)


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rumpfi schrieb:
> ich bin Absolvent (Informatik, Master) und möchte mich vielleicht auch
> bei einigen kleineren Firmen in der Gegend bewerben. Damit sind konkret
> Startups gemeint, die es teilweise erst seit einigen Jahren gibt, mit
> typischerweise 10-20 Mitarbeitern. Die Branchen sind Softwareentwicklung
> und eingebettete Systeme.
Rat: Gründe selber.


> Wie sieht es dort mit dem Gehalt aus?
Von mies bis sehr gut ist alles drinn: Bsp aus der Praxis:
65k€/a für einen Fachinformatiker sind z.B. nicht so schlecht,  2500€/m 
für einen Master sind nat. mies aber nicht unüblich. Wie man sieht die 
Spanne ist sehr gross, kommt auf den Branche/Laden/Region/... an.

> Bei großen Unternehmen ist mir
> recht klar, was ich als Verhandlungsgrundlage nehmen kann. Bei einem
> Startup allerdings nicht. Hat jemand Erfahrungen?
Ja, s.o. Auf pauschale Fragen gibts nur pauschale Antworten.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Marcus W. schrieb:
>> Wieso sollte ein Startup weniger für die selbe Arbeit zahlen als der
>> Rest?
>
> 1. Die Produktivität ist in kleinen Firmen geringer als in Großen.

Nun ja in kleinen Firmen braucht es 1 Sekunde um ein gesuchtes Bauteil 
auf den Labortisch zu bekommen (Griff in Bauteilkiste auf dem Regal). 
Bei Siemens und Co mindestens 15 min (Bauteilnummer raussuchen, iM SAP 
das passende Lager suchen, Entnahmeschein schreiben, ins Lager gehen 
(bei größeren Standorten fahren), erfahren das man das falsche Formular 
hat - alles nochmal -> Bauteil erhalten -> zurück gehen Bauteil aufs 
Projekt buchen ...


MfG,

von Blabla (Gast)


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Marcus W. schrieb:
> Wieso sollte ein Startup weniger für die selbe Arbeit zahlen als der
> Rest?

Weil Startups eben nicht so viel Geld haben wie ein Siemens oder Bosch. 
Wenn man in der Anfangsphase einsteigt ist 40-60% eines 
Industriegehaltes üblich. Dafür gibt es üblicherweiese eine 
Mitarbeiterbeteiligung.

Fpga Kuechle schrieb:
> Nun ja in kleinen Firmen braucht es 1 Sekunde um ein gesuchtes Bauteil
> auf den Labortisch zu bekommen (Griff in Bauteilkiste auf dem Regal).
> Bei Siemens und Co mindestens 15 min (Bauteilnummer raussuchen, iM SAP
> das passende Lager suchen, Entnahmeschein schreiben, ins Lager gehen
> (bei größeren Standorten fahren), erfahren das man das falsche Formular
> hat - alles nochmal -> Bauteil erhalten -> zurück gehen Bauteil aufs
> Projekt buchen ...

Das spielt aber keine Rolle, weil ein Siemens nur Dinge in die Serie 
bringt, bei denen man Millionenstückzahlen verkauft. Und die Bauteile 
kosten für einen Siemens auch maximal die Hälfte des üblichen 
Distributorpreises. Da kann man sich auch mal ein paar Hundert 
Ingenieure leisten, die nur auf 30% Effizienz laufen. Im Gesamtbild 
spielt das keine Rolle mehr.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Blabla schrieb:

> Das spielt aber keine Rolle, weil ein Siemens nur Dinge in die Serie
> bringt, bei denen man Millionenstückzahlen verkauft.

Nee, Millionenstückzahlen wie bei Handies sind nicht mehr, Siemens 
verkauft ICE, Turbinen, Umspannwerke und Computertomographen bestenfalls 
in vierstelliger Stückzahl.

MfG,

von Blabla (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Nee, Millionenstückzahlen wie bei Handies sind nicht mehr, Siemens
> verkauft ICE, Turbinen, Umspannwerke und Computertomographen bestenfalls
> in vierstelliger Stückzahl.

Bei Großprojekten sind die Verhältnisse etwas anders, weil da die Margen 
logischerweise größer sind. Das Prinzip ist aber das Selbe: Preise 
drücken durch vergleichsweise hohe Stückzahlen. Siemens ist aber auch 
ganz groß im Bereich Automatisierungstechnik (Antriebstechnik und SPSen) 
und auch an den Haushaltsgeräten hat Siemens (noch) einen Anteil. Und da 
geht es sehr wohl um Millionenstückzahlen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Blabla schrieb:
 Siemens ist aber auch
> ganz groß im Bereich Automatisierungstechnik (Antriebstechnik und SPSen)
> und auch an den Haushaltsgeräten hat Siemens (noch) einen Anteil. Und da
> geht es sehr wohl um Millionenstückzahlen.

Automatisierungstechnik kennt viele Kundenanpassungen also keine 
zehntausend Stück gleicher Art. Und Haushaltsgeräte wo Siemens 
draufstehend müssen nicht von Siemens gefertigt sein, die lassen von der 
nach China verlängerten Werkbank fertigen.

Wobei Massenprodukte wie Bügeleisen oder Wasserkocher eh nicht das Feld 
von StartUps ist.

StartUps gründen sich um eine Technologie/KnowHow, kaum um ein 
Massenprodukt. Bspw. Solarzellen, da hat mal ein promotierte Physiker 
den Anspruch gehabt, die effizientesten Zellen für die Raumfahrt zu 
entwickeln. Probleme der Massenfertigung wie Effizienz etc. stellen sich 
da nich. Oder Bilderkennung das fing an mit Briefsortierautomaten als 
Einzelstücken für die Briefzustellzentren, es hat Jahrzehnte gedauert 
bis Bildverarbeitung auf den Massenmarkt ankam. Und bei durchschnittlich 
1.4 Mio pro Jahr und Startup sind einfach keiem Millionenstückzahlen 
drin ( 
https://www.b-p-w.de/fileadmin/redakteur/dokumente/handouts/2014/00__EY_Start-up___Barometer__2014.pdf 
)

MfG,

von Blabla (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Automatisierungstechnik kennt viele Kundenanpassungen also keine
> zehntausend Stück gleicher Art.

Die Antriebe und Steuerungen bei Siemens sind ein Massenprodukt. 
Anpassungen gibt es kaum und geringfügige Anpassungen spielen keine 
Rolle. Schließlich geht es um Bündelung des Einkaufs, um Lieferanten 
auszuquetschen. Und ob man da jetzt ein Bauteil mehr oder weniger 
verbaut spielt keine Rolle.

Fpga Kuechle schrieb:
> Und Haushaltsgeräte wo Siemens
> draufstehend müssen nicht von Siemens gefertigt sein, die lassen von der
> nach China verlängerten Werkbank fertigen.

BSH (Bosch Siemens Haushaltsgeräte) hat noch einige Werke in 
Deutschland.

Fpga Kuechle schrieb:
> StartUps gründen sich um eine Technologie/KnowHow, kaum um ein
> Massenprodukt.

Das ist so allgemein nicht richtig. Es gibt genügend Startups, die sich 
an Massenprodukten versuchen. Siehe NEST, Oculus Rift, Arduino... 
Verwechsle Startup nicht mit Spin-Off.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Blabla schrieb:

> Fpga Kuechle schrieb:
>> StartUps gründen sich um eine Technologie/KnowHow, kaum um ein
>> Massenprodukt.
>
> Das ist so allgemein nicht richtig. Es gibt genügend Startups, die sich
> an Massenprodukten versuchen. Siehe NEST, Oculus Rift, Arduino...
> Verwechsle Startup nicht mit Spin-Off.

Das gilt nicht für Deutschland.
Und auch für die USA sind Massenprodukt-StartUps die Ausnahme.

MfG,

BTW1: Arduino ist ein StartUp?

BTW2: Warum soll ein Spin-Off kein Start-Up sein?

von Blabla (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Das gilt nicht für Deutschland.
> Und auch für die USA sind Massenprodukt-StartUps die Ausnahme.

Trotzdem gibt es Consumerprodukt-Startups. Ob das Massenprodukte werden, 
ist natürlich nicht gesagt.

Fpga Kuechle schrieb:
> BTW1: Arduino ist ein StartUp?

Im Prinzip ja.

Fpga Kuechle schrieb:
> BTW2: Warum soll ein Spin-Off kein Start-Up sein?

Hab ich so nicht gesagt. Aber ein Start-Up ist nicht zwangsläufig ein 
Spin-Off. Und das hast du gesagt.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Blabla schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:
>> Das gilt nicht für Deutschland.
>> Und auch für die USA sind Massenprodukt-StartUps die Ausnahme.
>
> Trotzdem gibt es Consumerprodukt-Startups. Ob das Massenprodukte werden,
> ist natürlich nicht gesagt.
>
> Fpga Kuechle schrieb:
>> BTW1: Arduino ist ein StartUp?
>
> Im Prinzip ja.
?nach welchem Prinzip? Arduino ist eine Firma? Mit dem Ziel des 
profitablen Geschäftemachens gegründet und fremdfinaziert? Arduino AG? 
Arduino Inc? arduino.com?


>
> Fpga Kuechle schrieb:
>> BTW2: Warum soll ein Spin-Off kein Start-Up sein?
>
> Hab ich so nicht gesagt. Aber ein Start-Up ist nicht zwangsläufig ein
> Spin-Off. Und das hast du gesagt.

?Wo hab ich das gesagt? Und was ist überhaupt ein SpinOff für Dich? Und 
was ein StartUp?

StartUp ist doch nix weiter als ein neugegründetes Unternehmen. Das kann 
Kneipe, Kanzlei, Dienstleistung, Vermittlung, Beratung, Produkt oder 
sonstwas sein. 25% der untersuchten StartUps in der erwähnten Studie 
machen Software, das nächste Viertel macht E-Commerce also auch keine 
Massenproduktion. Aber alle wurden gegründet weil der/die Gründer einen 
Markt für KnowHow sehen oder im Besitz einer Technologie/Fähigkeit ist 
die sie befähigt ein von wem auch immer nachgefragtes Produkt zu 
entwickeln.

Viele StartUps versuchen sogar, bevor sie selbst ein Produkt fertigen 
und vertreiben sich aufkaufen zu lassen. Siehe Amiga Inc., 
WebTV-SetTop-Boxen oder auch Apple Computer Inc. (an HP, und Commodore). 
Apple computers wurde bekanntlich nur gegründet damit Steve und Steve 
ein paar hundert Platinen an Freunde aus dem Homebrew Computer Club 
verkaufen können.

MfG,

von Blabla (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> ?nach welchem Prinzip? Arduino ist eine Firma? Mit dem Ziel des
> profitablen Geschäftemachens gegründet und fremdfinaziert? Arduino AG?
> Arduino Inc? arduino.com?

Arduino führt einen offiziellen Shop, also steckt im Endeffekt irgendwo 
auch eine Firma dahinter.

Fpga Kuechle schrieb:
> ?Wo hab ich das gesagt? Und was ist überhaupt ein SpinOff für Dich? Und
> was ein StartUp?

Na, hier:

Fpga Kuechle schrieb:
> Wobei Massenprodukte wie Bügeleisen oder Wasserkocher eh nicht das Feld
> von StartUps ist.
>
> StartUps gründen sich um eine Technologie/KnowHow, kaum um ein
> Massenprodukt.

Fpga Kuechle schrieb:
> Viele StartUps versuchen sogar, bevor sie selbst ein Produkt fertigen
> und vertreiben sich aufkaufen zu lassen. Siehe Amiga Inc.,
> WebTV-SetTop-Boxen oder auch Apple Computer Inc. (an HP, und Commodore).

Built-to-Sell, ja. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass Startups 
wenig Kapital haben. Das war auch bei Apple vor dem IPO so.

Die Diskussion führt aber zu nichts.

Der Punkt ist doch der, dass Startups Dinge machen, die Konzerne nie 
anfassen würden, weil sie zu risikoreich sind. Konzerne bringen nur 
Produkte in Serie, die auch garantiert Gewinne abschöpfen. Ansonsten 
wird die Entwicklung eingestampft. Das habe ich selbst schon erlebt. 3 
Jahre Entwicklung, und zwei Monate vor Serienreife wird festgestellt, 
dass es unwirtschaftlich ist.

Es ist inzwischen viel günstiger zu warten, bis ein Startup ein 
lukratives Produkt entwickelt hat und es dann einfach aufzukaufen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Blabla schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:

> Die Diskussion führt aber zu nichts.

OK. Ist zwar kein schöner Schlußsatz aber lassen wir das mal so ruhen


> Der Punkt ist doch der, dass Startups Dinge machen, die Konzerne nie
> anfassen würden, weil sie zu risikoreich sind.

Ob Risiko der (alleinige) Grund dafür ist, bezweifle ich. Im Kern stimmt 
aber die Aussage StartUps machen andere Sachen als Konzerne. - Oder die 
selben Sachen anders?

> Konzerne bringen nur
> Produkte in Serie, die auch garantiert Gewinne abschöpfen. Ansonsten
> wird die Entwicklung eingestampft. Das habe ich selbst schon erlebt. 3
> Jahre Entwicklung, und zwei Monate vor Serienreife wird festgestellt,
> dass es unwirtschaftlich ist.

Wenn man halt seine Produkte halt nür über einen niedrigen Preis absetzt 
passiert das. Besser ist da eine innoative Produkteigenschaft, etwas was 
für den Kunden ein echter Zugewinn an Lebensqualität, Sicherheit etc. 
ist.

> Es ist inzwischen viel günstiger zu warten, bis ein Startup ein
> lukratives Produkt entwickelt hat und es dann einfach aufzukaufen.

Es muß nicht "günstiger" sein. Oft liegt es daran, das es im Konzern 
einfach an allen Aspekten der Innovationsfähigkeit fehlt, als das man 
ein neues Produkt oder Entwicklungsteam aufstellen kann. Sieht man grad 
ganz gut an General Electric, die kaufen sich über Alstom in den Markt 
für Großaufträge ein. Den Markt über ein innovatives Produkt aufzurollen 
kommt denen nicht Sinn. Im wesentlichen machen die immer noch die 
klassische Elektrifizierung nach Thomas Alva Edison. Technischer 
Fortschritt sieht anders aus.

MfG,

von Informatiker0815 (Gast)


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Wie schon genannt wurde, verdient man bei einem Starup in der Regel 
deutlich weniger, weil einfach weniger Kapital da ist und zu Beginn auch 
kein Umsatz. Mein erster Arbeitgeber war ein Startup, allerdings als 
Tochtergesellschaft innerhalb eines Konzern gründet worden, was einen 
gewissen finanziellen Puffer und Handlungsspielraum zur Folge hatte. So 
konnte man die jährlichen Fixkosten von 2x10⁶ Euro für das Personal 
decken, auch wenn man selbst gerade mal 50k pro Jahr Umsatz mit dem 
eigenen Produkt hatte.

Im Vorstellungsgespräch wurde immer versucht, das gewünschte Gehalt zu 
drücken. Ich begann auf diese Weise mit 32k in den ersten sechs Monaten. 
"Schließlich sei man Startup und auch nicht München oder Frankfurt. Von 
daher könne man nicht so hohe Gehälter zahlen"


Auch hört man von Bekannten, die zu Startups in Berlin gegangen sind, 
dass man dort oft auch nicht reich wird. Vielleicht 40~45k für jemanden 
mit Berufserfahrung als studierter Informatiker.

Ein Bekannter von mir hat bewusst zu einem aussichtsreichen Startup 
gewechselt - eben wegen die vielen Freiheiten und dem Potential, selbst 
für den Erfolg verantwortlich sein zu können. Hier hingegen stimmt das 
Gehalt - aber auch nur, weil das finanzielle Polster des Unternehmens 
gedeckt ist.

von Blabla (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Ob Risiko der (alleinige) Grund dafür ist, bezweifle ich. Im Kern stimmt
> aber die Aussage StartUps machen andere Sachen als Konzerne. - Oder die
> selben Sachen anders?

Hinter dem Risiko stecken natürlich betriebswirtschaftliche 
Überlegungen. Solange die Cash-Cows laufen und man Innovationen bequem 
einkaufen kann, besteht auch keine Notwendigkeit, ein hohes Risiko 
einzugehen. Das heißt ja nicht, dass Konzerne keine Forschung betreiben 
und keine innovative Produkte entwickeln können.

Fpga Kuechle schrieb:
> Wenn man halt seine Produkte halt nür über einen niedrigen Preis absetzt
> passiert das. Besser ist da eine innoative Produkteigenschaft, etwas was
> für den Kunden ein echter Zugewinn an Lebensqualität, Sicherheit etc.
> ist.

Das passiert mit jedem Produkt, das vom Markt nicht akzeptiert wird. Es 
spielt keine Rolle, welcher Grund dahinter steckt. Der beste Mehrwert 
bringt übrigens nichts, wenn das Produkt für die Zielgruppe schlicht zu 
teuer ist.

Fpga Kuechle schrieb:
> Es muß nicht "günstiger" sein. Oft liegt es daran, das es im Konzern
> einfach an allen Aspekten der Innovationsfähigkeit fehlt, als das man
> ein neues Produkt oder Entwicklungsteam aufstellen kann.

Das spielt natürlich auch mit. Konzerne sind üblicherweise viel zu 
träge. Aber sie haben auch keinen Druck, das zu ändern, solange sie 
bequem Startups aufkaufen können. Das ist ja auch nichts Schlechtes, 
schließlich werden die Gründer erfolgreicher Startups damit oftmals 
stinkreich.

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