Forum: HF, Funk und Felder Exakte Bestimmung der Senderrichtung mittels Laufzeitmessung?


von Markus (Gast)


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Hallo!

Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob es möglich ist, bzw. sinnvoll 
nutzbar.

Ich würde gerne die exakte Richtung einer MW Sendequelle feststellen 
können.

Da Richtantennen in diesem Frequenzbereich wohl eher wegen der größe 
ausfallen, dachte ich mir wenn ich 2 in einem bestimmen Abstand 
angeordnete Antennen verwende ( zb. 1m ) müsste ich bei exakter 
Ausrichtung auf den Sender die maximale Laufzeitdifferenz der 
empfangenen Wellen haben.

Ist das so richtig, oder bin ich schon hier auf dem Holzweg?

Wenn es möglich ist, wie wäre die Messung am einfachten? Laut 
berechnung, wäre die Laufzeitdifferenz bei 1m Abstand nur gut 3,3ns. Ich 
könnte mir vorstellen ein gutes Oszilloskop in X/Y Modus müsste hier 
funktionieren. richtig?

Gibt es andere ( bessere ) Vorschlage?

Danke für eure Mithilfe :)

Beste Grüße
Markus

von Mike (Gast)


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Markus schrieb:
> Da Richtantennen in diesem Frequenzbereich wohl eher wegen der größe
> ausfallen,

Bei Verwendung eines Ferritstabes hält sich die Größe sehr in Grenzen 
und ist erheblich handlicher als eine 1m-Anordnung.

Minimum-Peilung ist das übliche Verfahren.

von Lötpunkt (Gast)


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Hallo Markus,

ich glaube die von Dir geplante Anordnung der Antennen ist ungünstig, da 
sich die Entfernungsdifferenz beim Drehen der beiden Antennen gerade im 
Bereich nahe der Zielrichtung nur sehr wenig ändert. Besser wäre es m. 
E. die zwei Antennen in 90° zur Peilrichtung aufzustellen und auf 
Phasengleichheit zu messen. In dieser Position ist die 
Positionsdifferenz der Antennen (in bezug auf die Welle) pro Grad 
Drehung am größten.

Viele Grüße
Frank

von Markus (Gast)


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Danke für eure schnellen Antworten:

@Mike: Bin leider kein Experte für Antennentechnik, wie schaut denn in 
etwa das Antennendiagramm bzw. die Richtwirkung bei einer 
Ferritstabantenne aus? Ist das nicht erst recht wieder ein 
Kugelstrahler, bzw. nur die Abstrahlung längs des Stabes ist geringer?

@Lötpunkt: Stimmt, daran hab ich garnicht gedacht. In dem Bereich der 
Sinuskurve macht natürlich die Auslenkung einen größeren Hub. Hast du 
eine Idee zur "einfachen" Messung auf Phasengleichheit?

Markus

von Pink S. (pinkshell)


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Ein Problem wird sein, dass deine Mittelwellen eine Periodendauer von 
etwa 1000 ns haben. Damit einen Phasenunterschied von 3,3 ns zu messen, 
ist schwierig.

Nicht ohne Grund haben vernünftige Antennen oft Abmessungen, die nicht 
viel kleiner als die Wellenlänge sind.

Nimm den Ferritstab.

von Mike (Gast)


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Markus schrieb:
> Ist das nicht erst recht wieder ein Kugelstrahler

Ein Ferritstab-Antenne fängt die magnetische Komponente des Feldes auf 
und hat Dipolcharacteristik. Zum Peilen orientiert man den Stab 
horizontal und dreht ihn um eine senkrechte Achse.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferritstabantenne

von Markus (Gast)


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Hallo Pink Shell,

ja das ist auch meine größte Sorge, da es hier um Phasendifferenzen 
unter 1° geht. Aber sollte man nicht mit der angedachten Idee der 90° 
versetzen Antennen, mit HF-Transistoren als Differenzverstärker auf 
Phasengleichheit prüfen können?

Markus

von Markus (Gast)


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Danke Mike,

habe die Dipol Charaktaristik gemeint ( mit Abstrahlung längs des Stabes 
ist geringer ).

Das heißt wie im Bild auf Wikipedia gezeigt, ein so montierter 
Ferritstab den man drehen kann, zeigt bei idealer Ausrichtung auf den 
Sender, den geringsten Empfangspegel. Hast du irgendwelche Erfahrungen 
wie gut das funktioniert? Das heißt in welchem Winkel man ca. arbeiten 
kann?

Markus

von ag (Gast)


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Hallo Markus,
wie Mike schon schreibt: mit einer Ferritantenne geht das.
Ich hatte vor einigen Jahren mal einen Peilempfänger für einen 
Mittelwellensender gemacht. War ein Ferritstab 10mm. Empfänger war ein 
AM Empfängerchip mit S-Meter Ausgang.

von Mike (Gast)


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Markus schrieb:
> Hast du irgendwelche Erfahrungen wie gut das funktioniert?

Ziemlich gut. Das hängt davon ab, wie gut du deinen Empfänger im Griff 
hast (AGC, Bandbreite, Feldstärkebestimmung), wie gut der Sender 
reinkommt, wie sauber die Frequenz ist, ob die Funkwellen lokal 
abgelenkt werden und, und, und ...

von Markus (Gast)


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Hallo,

habe das ganze mit einem alten Radio mit eingebauter Ferritstabantenne 
getestet. Habe dabei komischerweise, bei exakter Ausrichtung des Stabes 
auf den Sender die größte Empfangsamplitude gehabt. Gibt es dafür einen 
Grund, oder ist der Aufbau bei einem Radio anders ausgelegt?

Markus

von Steffen (Gast)


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Hallo Markus,
es gibt im 80m-Amateurfunkband (3,5Mhz) Amateurfunkpeilen als Wettkampf.
Suche mal unter :Fuchsjagd oder ARDF und 80m  da finden sich Hinweise zu 
Antennen, Empfänger und zur Methode. z.B:
http://www.ardf-fjww.com/ARDF_PUB6.HTM#KAP3

Viele Grüße
Steffen
dj5am

von Kringelgast (Gast)


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Die Richtung läßt sich mit einer Kombination aus Ferritstabantenne und 
einer senkrecht dazu liegenden Hilfsantenne feststellen.

Per Minimumpeilung kannst Du schon mal die Achse herausfinden, auf der 
der MW-Sender liegt.

Nun musst Du nur noch herausfinden, ob er in Bezug auf Deinen Standort 
vor Dir, oder hinter Dir liegt. Dazu wird die Hilfsantenne zugeschaltet. 
Das Richtdiagram ist ein "kardioid".

von Kringelgast (Gast)


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Kringelgast schrieb:
> Nun musst Du nur noch herausfinden, ob er in Bezug auf Deinen Standort
> vor Dir, oder hinter Dir liegt. Dazu wird die Hilfsantenne zugeschaltet.
> Das Richtdiagram ist ein "kardioid".

Nachtrag: Die Ferritstabantenne muss dann um 90° gedreht werden (auf 
Maximum).
Lies Dir mal dies hier durch, etwa ab Seite 10:
http://ardf.darc.de/download/files/seminar1.pdf

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