Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltserhöhung


von Aufsteiger (Gast)


Lesenswert?

Hallo

ich bin jetzt schon 1,5 Jahre im Betrieb (Softwareentwicklung) und 
möchte meine erste Gehaltserhöhung fordern.

Wie ist diese Anzugeben?
- Ein neues Jahresgehalt ?
- Oder in Prozent ? - wenn ja wie viel ?

Danke

MFG

von Swissor (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

du stellst ja explizit die Frage WIE diese angegeben wird, über das 
Gespräch und deine Argumente pro Gehaltserhöhung hast du dich dann wohl 
schon informiert?

Gehaltserhöhung würde ich immer in Prozent angeben.

Gruss
Swissor

von Aufsteiger (Gast)


Lesenswert?

Wegen den Argumenten muss ich mir noch genaueres überlegen.

Sind 5 % angemessen ?

mfg

von Barney (Gast)


Lesenswert?

5% - 10% sind okay.

von Swissor (Gast)


Lesenswert?

Hmm,

ist das dein erster Job? Die Frage soll nicht angreifend klingen. :-)

Prinzipiell wären 5 Prozent ohne Argumente schon viel.
Solltest du aber auf deine gute Arbeit verweisen können, z.B. 
fertiggestellte Projekte, Erweiterung deiner Tätigkeiten, extra 
übernommene Aufgaben etc. - wäre das sicher drin, wenn nicht sogar mehr.
Du solltest auf jeden Fall Argumentieren können..

Kommt natürlich auch immer auf die Firma sowie dein Einstiegsgehalt an.
Bei meinem jetzigen Job hatte ich auch nach nicht ganz 2 Jahren ein 
Lohngespräch gesucht, und einen Wunschkorridor von 6 bis 8 Prozent 
angegeben. Wir hatten uns dann in der Mitte getroffen.
Hier hatte mir ein just fertig gewordenes Grossprojekt gute Argumente 
geliefert..

Ich bin dort allerdings schon mit gutem Gehalt und einigen Jahren 
Erfahrung eingestellt worden, als Anfänger (mit schlechterem Lohn) wäre 
sicher auch eine höhere Steigerung drin gewesen..

Gruss
Swissor

von Informatiker (Gast)


Lesenswert?

Mir kommt es immer so vor, als wäre das aus einem Buch: "Argumente 
vorbringen, ...". Meiner Erfahrung nach hängt es nur davon ab ob der 
Chef eine Gehaltserhöhung vergeben möchte oder nicht. Dazu gehört 
natürlich eine gute Leistung. Die Argumente sind dann aber meist 
entweder gar nicht mehr nötig oder aber bringen nichts weil man keine 
Gehaltserhöhung vergeben möchte/kann. In bisher 5 Firmen war das nie 
anders. Zum Glück ist das zu Zeiten von ERA als Einsteiger auch meist 
nicht nötig wegen der Heranführung auf die Zielstufe. Danach habe ich 
wie gesagt nur obige Erfahrung gemacht.

Erhöhungen lagen bei Nichtwechsel meist im unteren bis mittleren 
einstelligen Prozentbereich und wurden anstelle von Prozent in Euro 
besprochen.

von Gehalt (Gast)


Lesenswert?

Informatiker schrieb:
> Mir kommt es immer so vor, als wäre das aus einem Buch: "Argumente
> vorbringen, ...". Meiner Erfahrung nach hängt es nur davon ab ob der
> Chef eine Gehaltserhöhung vergeben möchte oder nicht.

Das würde ich so nicht sagen. Bevor man sagt, wieviel man den möchte 
geht zuerst ein Gespräch voraus. In diesem Gespräch soll man rausfinden 
wie zufrieden der Arbeitgeber mit einem ist. Wenn dieser nichts gegen 
dich vorbringen kann, dann hat er schlussendlich nichts mehr in der Hand 
keine Gehaltserhöhung zu geben. Ich kann dann immer argumentieren "... 
Sie haben davor gesagt, dass sie mit meiner Leistung absolut zufrieden 
sind, warum sollte dann eine GEhaltserhöhung ungerechtfertigt sein?" So 
in etwa...
Wenn man seine eigenen Schwachpunkte kennt, dann muss man im vorab 
Gespräch auch diese schon aus der Welt schaffen und für sich sinnvoll 
begründen können.

Meine Vorbereitung für eine Gehaltserhöhung ist mind. 4 Wochen im 
voraus. Der eigene Marktwert muss ermittelt werden, man muss schauen, 
was man die letzten 2/3 Jahre gemacht hat. Was haben in dieser Zeit 
meine Kollegen geschafft? Warum bin ich gegenüber meinen Kollegen 
überdurchschnittlich besser?

Würde zu mir einer kommen und will mehr Geld haben und ich hab das 
GEfühl, dass er sich in keinster Weise auf dieses Gespräch vorbereitet 
hat, dann würde ich ihm auch nicht mehr Geld geben.

Es ist in gewisserweise auch ein Bewerbungsgespräch. Man muss sich 
gegenüber seinen Arbeitgeber erneut verkaufen.

von Jogi Löw (Gast)


Lesenswert?

5% ist zu wenig, zwischen 8 - 10% ist  üblich. Dein Chef muss Dich auf 
die Hälfte runterhandeln. Wenn Du da mit 5% anfängst, dann landet Ihr 
bei 2,5%.

Alle anderen fordern bei der Gehaltsforderung 10% und können das auch 
begründen. Dann kommst Du daher und forderst 5%. Da denk' ich mir als 
Chef: Was ist mit dem los, bringt der nur halbe Leistung, hängt der nur 
rum und bringt nicht volle Leistung, oder wieso fordert er nicht mehr 
Erhöhung als diese popeligen 5%?

Mit der Forderung nach 5% bist Du auf der Liste derjenigen, welche bei 
der nächsten Kündigungswelle leider dran glauben müssen.

Investiere 150 Euro und kauf Dir ein paar Bücher zum Thema Gehalt und 
Gehaltsverhandlung. Es lohnt sich :-)

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Jogi Löw schrieb:
> Investiere 150 Euro und kauf Dir ein paar Bücher zum Thema Gehalt und
> Gehaltsverhandlung. Es lohnt sich :-)

Naja, kann ned schaden.

Aber einfacher ist es einfach mal eine andere Stelle suchen. Intern oder 
exxtern, dann kannste ja immer noch mit dem Alten über mehr Kohle 
"Fingerhackeln".

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Die Nennung der Forderung in Prozent ist eine schlechte Strategie. Alles 
was hier über 3% liegt, wird dem Gegenüber in eine Abwehrhaltung 
bringen, da die Teurungsrate gewöhnlich drunter liegt und man 
mittlerweile schon billigere Kredite kriegt.

Nennt fixe Beträge, da braucht der Gegenüber nicht lange rechnen und 
weiß gleich wo er dran ist.

Im übrigen: Das ganze ist sinnvoller Weise Teil eines 
Mitarbeitergespräches, da kommt dann eure Leistung und konstruktive 
Kritik vor der Gehaltsdiskussion. In dem Zusammenhang wird auch die 
Persönliche Weiterentwicklung besprochen, wie z.B. Schulungen und 
künftige Aufgabenschwerpunkte, evtl. mehr Verantwortung ect.

Wenn ihr mehr Geld wollt, als der Inflationsausgleich rechtfertigt, dann 
gebt eurem Boss auch einen Grund dazu und das ist zum einen eine 
positive Leistungsbilanz in der Vergangenheit und die Aussicht, dass die 
Firma künftig von euch noch mehr profitieren wird. (Oder was glaubt ihr, 
warum man euch eine sonst deutlich mehr Geld geben soll?)

von Franz (Gast)


Lesenswert?

Ach ja, schön wärs, wenn man das hier so liest glaubt man fast an 
Disneyland.
Was machen eigentlich die Typen, die beim Verleiher beschäftigt sind, 
oder die welche einen ganz knausrigen Chef ohne Plan haben?
Also parktisch nur disziplinarischer Vorgesetzter ist, von der Materie 
so gut wie keinen wirkl. Plan hat?
Da könntet Ihr eure Philisophien gern mal überdenken?
So einfach wie das hier geschrieben steht geht das vllt. in einem gute 
laufenden Konzern, aber nicht mal im öffentl. Dienst. Von 
Mittelständlern oder Kleinbetrieben ganz zu schweigen, und größere 
"Kaliber" wedeln dann mit dem Argument, wer mehr Geld haben will, soll 
sich mal beim Verleiher melden, denn der Arbeitsplatz kann ganz schnell 
dorthin ausgelagert werden!
Also vllt. mal über den aktuellen finanz. Standpunkt nachdenken, und 
sich fragen ob das angemessen ist was man will? Dann geht erst die Frage 
nach mehr los. Zu beachten auch die Situation der Firma oder Abteilung, 
bei "wünsch dir was" wird ja wohl von euch keiner beschäftigt sein?

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Franz schrieb:
> Was machen eigentlich die Typen, die beim Verleiher beschäftigt sind,
> oder die welche einen ganz knausrigen Chef ohne Plan haben?

Sich woanders bewerben.

Was glaubst du, warum manche "Dienstleister" und Knauserfirmen so eine 
hohe Personalfluktuation haben?

Bei diesen Firmen bleiben nur die liegen, die auch woanders nichts 
bekommen. Hier kommt das eine zum anderen: Wer nur billige Leute 
einstellt, kann auch nur billige Leute bezahlen!

Jede Firma hat die Mitarbeiter, die sie verdient.

von Bi (Gast)


Lesenswert?

>Was machen eigentlich die Typen, die beim Verleiher beschäftigt sind,

Wechseln.

>oder die welche einen ganz knausrigen Chef ohne Plan haben?

Ein Ingenieur muss seinen Wert vermitteln können, ohne dass es 
Fachkenntnisse bedarf.

>Zu beachten auch die Situation der Firma oder Abteilung,

Ist das dein Ernst? Kein Wunder, dass die Löhne so niedrig sind.

von Barney (Gast)


Lesenswert?

>Also vllt. mal über den aktuellen finanz. Standpunkt nachdenken, und
>sich fragen ob das angemessen ist was man will?

Typisch Nerds. Nichts fordern und die Gewinn streichen andere ein.

von Franz (Gast)


Lesenswert?

Nabend ihr beiden Spezies > sich woanders bewerben > ja klar vom Regen 
in die Traufe?
Die Fluktuation ist die Konsequenz dass was nicht passt, und das ist 
meist nicht nur das Geld!
Wer sagt eigentlich dass man durch Wechsel was Besseres findet, wenn 
sich alle AG in der Region die Hand halten und absprechen und es 
eigentl. nur noch schlimmer werden kann, denn weil jeder Neuanfang ist 
von unten kommend!

Weiß ja nicht wo ihr beiden so zu Hause seid, es gibt aber Regionen da 
verkauft man sich am Besten selber, aber nicht als Sklave wie ein 
Angestellter beim Verleiher oder bei lauter Krauterfirmen!
Das Schlimme ist nur, es finden sich auf jeden noch so anspruchsvollen 
Job immer wieder ein paar super Doofe für weniger Geld! Das lehrt die AG 
zu der Strategie - Abwarten, es findet sich schon ein Dummer, den wir 
vom Preis her diktieren!

> Jede Firma hat die Mitarbeiter, die sie verdient.
ja klar, die als letzte kommen haben die Arschkarte weil die nicht nur 
vom Lohn, sondern auch von der Arbeit und dem Ablauf in der Firman 
angepisst sind.
Da passen die Chef schon mal auf, und was bleibt dem Neuzugang - nur 
ducken und erdulden oder weiter ziehen.
Aber wirr kommen wieder vom Thema ab!

> Ein Ingenieur muss seinen Wert vermitteln können, ohne dass es
> Fachkenntnisse bedarf.
das sagst du mal dem Chef der GF in seiner Firma seit Jahrzehnten ist, 
der zeigt dir die Tür und sagt Tschüß, den Lohn legt der fest, nicht nur 
für Lakaien, auf die billlige Tour bekommst du überall Abfahrt > tief 
grün! jedenfalls da wo nicht die super Jobs von den Bäumen wachsen > 
selbst bei Porsche und BMW sieht es so aus, also vllt. mal nachdenken 
über Realität und Sinn!

> Ist das dein Ernst? Kein Wunder, dass die Löhne so niedrig sind.
wer weiß denn wie es der Firma wirkl geht? nicht nur gucken und 
mauscheln, Einblick in die Finanzen muß man dazu gar nicht haben - Augen 
auf und beobachten, aber wer von den Ings. u. Technikern kann das schon?

von Franz (Gast)


Lesenswert?

Barney
>>Also vllt. mal über den aktuellen finanz. Standpunkt nachdenken, und
>>sich fragen ob das angemessen ist was man will?

> Typisch Nerds. Nichts fordern und die Gewinn streichen andere ein.
dich tritt der Chef achtkantig in den Ars.. und sucht sich den Nächsten 
für dich,
mit der gr. Klappe und sinnlosen Argumenten hast du doch sicher nur 
Mindestlohn!
Oder zu weinig in der Birne um deinen Lohn selbst zu ermitteln!

von genervt (Gast)


Lesenswert?

Franz schrieb:
> Wer sagt eigentlich dass man durch Wechsel was Besseres findet, wenn
> sich alle AG in der Region die Hand halten und absprechen und es
> eigentl. nur noch schlimmer werden kann, denn weil jeder Neuanfang ist
> von unten kommend!

Das erfährst du in den 5 Minuten, bei denen es im Vorstellungsgespräch 
um das Gehalt geht! Entweder du bekommst >10% mehr als beim jetzigen, 
oder du nimmst das Angebot nicht an.

Wenn du allerdings nach ein paar Versuchen nichts besser bezahltes 
findest, dann überschätzt du deinen Marktwert einfach. Die gläserne 
Decke ist meist der IGM-Tarif.

Und btw.: Erfahrungsgemäß sind die Firmen, die besser zahlen in den 
anderen Punkten auch besser.

von Franz (Gast)


Lesenswert?

> Das erfährst du in den 5 Minuten, bei denen es im Vorstellungsgespräch um > das 
Gehalt geht! Entweder du bekommst >10% mehr als beim jetzigen, oder du > nimmst 
das Angebot nicht an.
Ach wie einfach sich das anhört, nur kommt davor wohl noch etwas > ob 
man ins VG kommt! Aber anderes Thema!
Bzgl. dem Gehalt was zur Debatte stehen würde, bekommt man vorher auch 
schon ein wenig raus, also dein Beitrag ist wohl der späten Std. 
geschuldet?

Das war aber nicht die Frage, das Gehalt ist ein Faktor, den man an 
Zahlen sieht, da gibt es noch ne ganze Latte mehr, aber anderes Thema, 
passt hier nicht mehr her.
von wegen in 5 Minuten im VG was zu erfahren, da geht das Katz-und 
Maus-spiel erst richtig los

> Wenn du allerdings nach ein paar Versuchen nichts besser bezahltes
> findest, dann überschätzt du deinen Marktwert einfach.
was ist Marktwert? oben schon geschrieben ... es gibt immer ein paar 
Unbelehrbare, oder welche in der Zwickmühle, sonst würden wir hier nicht 
über das Thema debattieren müssen, irgendwer macht die Arbeit oder lässt 
sich ausknebeln oder die bleibt einfach mal liegen für ne Weile oder 
auch länger, oder es finden sich dann wieder ein paar verrückte 
Selfmademans > fehlgeleitete sogenannte Freelancer
wie manche Arbeit in spez. Regionen so erledigt werden fragt man sich 
manchmal wirkl.!

von Erhöhung? (Gast)


Lesenswert?

Swissor schrieb:
> Kommt natürlich auch immer auf die Firma sowie dein Einstiegsgehalt an.
> Bei meinem jetzigen Job hatte ich auch nach nicht ganz 2 Jahren ein
> Lohngespräch gesucht, und einen Wunschkorridor von 6 bis 8 Prozent
> angegeben. Wir hatten uns dann in der Mitte getroffen.
> Hier hatte mir ein just fertig gewordenes Grossprojekt gute Argumente
> geliefert..

Seit der Einführung des Euros sind Strom, Gas, Sprit, Mieten, 
Lebensmittel,... um ca 5% pro Jahr gestiegen. Also alles 
Lebensnotwendige. Die 2-3% die das statistische Bundesamt angibt, sind 
eine andere Geschichte.
Ich rechne mit mindestens 3%.
Rechnerisch verliert man bei 3% nach 2 Jahren ca 6,1% Kaufkraft. Daher 
finde ich den Begriff einer Gehaltserhöhung bei 7% leicht irreführend.

Tip für die Verhandlung, nenne ganze Zahlen und keine Prozente. Nenne 
und begründe (als Absolvent) umgerechnet 20%, damit Du wenigstens 10 
bekommst. Nach 2 Jahren (6,1% Verlust) bleiben 3,9% über. Durch die 
kalte Progression ist der Anstiegt des Nettogehaltes noch etwas 
geringer!
Ausgehend von 2000 netto im Monat bleiben keine 70€ übrig.
Wenn du eine richtige Erhöhung haben willst (und skills zu bieten hast), 
dann schlage 30-50% auf und schick ein paar Bewerbungen ab :-)

von Kolophonium (Gast)


Lesenswert?

>Seit der Einführung des Euros sind Strom, Gas, Sprit, Mieten,
>Lebensmittel,... um ca 5% pro Jahr gestiegen

>Durch die kalte Progression ist der Anstiegt des Nettogehaltes noch etwas
>geringer!

Armseliger kann man wirklich nicht mehr argumentieren.

Ich würde, um auf dem Niveau zu bleiben, noch die kranke Mutter und den 
auf die schiefe Bahn geratenen Bruder erwähnen, die du selbstlos 
unterstützt.

von InfoPL (Gast)


Lesenswert?

Erhöhung? schrieb:
> Seit der Einführung des Euros sind Strom, Gas, Sprit, Mieten,
> Lebensmittel,... um ca 5% pro Jahr gestiegen. Also alles
> Lebensnotwendige.

Damit lässt sich kein Chef ködern. Meiner Erfahrung nach auch nicht 
immer mit Argumenten zu Leistung und erfolgreichen Projekten. Teilweise 
kann ich es nachvollziehen - auch wenn es einen selbst demotiviert.
Chefs haben selten noch ein eigenes Budget was sie vergeben dürfen. Sie 
müssen also mindestens zur nächsten Hierarchie, ggf. sogar dann wieder 
zur Nächsten. Auf diesem Weg wird immer mehr ausgesiebt und auch der 
Drive geht verloren. Denn jede Hierarchieebene fragt was den Mitarbeiter 
auszeichnet und kennt diesen ggf. nicht mal. Wen man nicht kennt, dem 
gibt auch nicht nicht ohne weiteres etwas.
Ansonsten kann ich nur sagen dass jedes Jahr fast alle Mitarbeiter in 
ihren Mitarbeitergesprächen wegen Gehaltserhöhung ankommen. Da die 
meisten Chefs niemanden verlieren möchten geben sie halt nach und nach 
jedem ein bissle anstelle den Leistungsträgern öfter und größere 
Schlucke aus der Pulle.

Die meisten Chefs liegen sogar richtig damit, denn die meisten 
Arbeitnehmer wechseln doch nicht und bleiben dabei, machen ihre Arbeit 
auch ohne Erhöhung.

Die erfolgreichste Variante ist die Bewerbung bei anderen Firmen.

Wer einen Chef hat wo spürbare Gehaltserhöhungen rum kommen, hat meiner 
Ansicht nach den Jackpot.

von Informatiker0815 (Gast)


Lesenswert?

In meinem ersten Arbeitsverhältnis brauchte ich die ersten zwei Jahre 
gar nicht nach Gehalterhöhungen fragen, die kamen einfach unangekündigt, 
weil man mit den Leistungen anscheinend zufrieden war und nicht dachte, 
dass ich mich so schnell eingearbeitet hatte. Danach jedoch war kein 
Spielraum mehr verfügbar, weil es dem Mutterkonzern finanziell 
schlechter ging und somit auch meinem damaligen Chef quasi die Hände 
gebunden waren. Zwei Jahre ging das so, dann kam die betriebsbedingte 
Kündigung in mehreren Wellen wegen finanzieller Schieflage. Die letzte 
Welle hatte mich erwischt, nachdem bereits andere mit längerer 
Betriebszugehörigkeit und Familie vor mir gehen durften. (Viele sind 
aber freiwillig vorzeitig gegangen)

von gasdfgasdf (Gast)


Lesenswert?

Informatiker0815 schrieb:
> In meinem ersten Arbeitsverhältnis brauchte ich die ersten zwei Jahre
> gar nicht nach Gehalterhöhungen fragen, die kamen einfach unangekündigt,
> weil man mit den Leistungen anscheinend zufrieden war und nicht dachte,
> dass ich mich so schnell eingearbeitet hatte. Danach jedoch war kein
> Spielraum mehr verfügbar, weil es dem Mutterkonzern finanziell

das glaub ich, dass man dir da ungefragt mehr gegeben hat, so wenig wie 
du da verdient hast. Die müssen ja jederzeit Angst gehabt haben, dass du 
als ihr Sklave denen abhaust. Ich frag mich echt, wenn du doch ganz gute 
Leistungen bringst und Erfahrung hast, warum verkaufst du dich in FFM 
für nur 39k?

da kriegst doch ohne weiteres was besseres. Da wird doch gesucht ohne 
Ende. Noch ein Tipp: versuch dich in Richtung Prozessberatung weiter zu 
entwickeln, so dass du nicht nur der Code Monkey (hast du mal 
geschrieben) bist.

von Informatiker0815 (Gast)


Lesenswert?

gasdfgasdf schrieb:
> versuch dich in Richtung Prozessberatung weiter zu
> entwickeln, so dass du nicht nur der Code Monkey (hast du mal
> geschrieben) bist.

Denke, da wäre ich nicht der richtige Typ für. Trete nicht seriös und 
ernsthaft genug auf, um andere beraten bzw. letztendlich etwas verkaufen 
zu können. (Solche Entwickler schickt man auch nicht zum Kunden! Ist mir 
aber schon passiert...).

Als purer Codemonkey, der einfach nur vorgegebene Routineaufgaben 
runterhackt, möchte ich auch nicht (wieter) arbeiten. Eher in Richtung 
R&D und anderen Entwicklern die Werkzeuge liefern und bestehende 
verbessern, mit denen sie ihre Lösungen anfertigen können.

Derzeit ist es eher ein Erraten der Anforderungen und ein Kampf mit der 
gewachsenen Architektur, die nach dem Motto entstanden ist: "das Rad 
kann man doch ruhig ein weiteres Mal erfinden, warum denn 
Thirdparty-Frameworks nutzen, denen man eh nicht trauen kann". Die 
Folge: niemand kennt sich wirlich damit aus und kleine Änderungswünsche 
implizieren maximalen Aufwand und die Gefahr irgendwo anders unentdeckt 
was kaputt zu machen.

von Um welche Lohnerhöhung geht es? (Gast)


Lesenswert?

Also die Inflationsanpassungen, also so um die 2,5 bis 3,5 % sollten 
jährlich von sich aus kommen, ohne Verhandlung, jedenfalls in 
anständigen Unternehmen ist das eine Selbstverständlichkeit.
Ansonsten laufen auch einem die Mitarbeiter weg, denn die wahre 
Inflation ist ja noch deutlich höher als 2 bis 3 Prozent. Drei Jahre 
keine Gehaltsanpassung an die Teuerungsrate und viele untere Lohngruppen 
können dann schon nicht mehr die Miete bezahlen etc.
Verhandlungen werden eigentlich nur geführt, wenn man zusätzlich mehr 
Geld haben will, vergleichbar bei Tarifen mit der Eingruppierung in eine 
höhere Entgeltstufe.

von Erhöhung (Gast)


Lesenswert?

InfoPL schrieb:
> Erhöhung? schrieb:
>> Seit der Einführung des Euros sind Strom, Gas, Sprit, Mieten,
>> Lebensmittel,... um ca 5% pro Jahr gestiegen. Also alles
>> Lebensnotwendige.
>
> Damit lässt sich kein Chef ködern. Meiner Erfahrung nach auch nicht
> immer mit Argumenten zu Leistung und erfolgreichen Projekten.

Das Argument war nicht dazu gedacht, den Chef zu "ködern", sondern um 
aufzuzeigen, dass 7% nach 2 Jahren nur eine nominale Erhöhung zum 
Ausgleich der Inflation mit sich bringt.
Ich denke, dass es selbstverständlich ist, dass meine Lohnentwicklung 
zumindest mit der Inflation Schritt hällt.

Mich würde interessieren, bei welcher Erhöhung ihr ohne Druck und 
ungekündigt den AG wechseln würdet.
Ich gehe mit etwas über 30% in die Verhandlung und schlage nicht unter 
20% ein.

von gasdfgasdf (Gast)


Lesenswert?

Erhöhung schrieb:
> Das Argument war nicht dazu gedacht, den Chef zu "ködern", sondern um
> aufzuzeigen, dass 7% nach 2 Jahren nur eine nominale Erhöhung zum
> Ausgleich der Inflation mit sich bringt.
> Ich denke, dass es selbstverständlich ist, dass meine Lohnentwicklung
> zumindest mit der Inflation Schritt hällt.

richtig mit dem Inflationsargument ködert man als Angestellter keinen 
Chef. Selbst wenn eine Gewerkschaft mit diesem Argument kommt, ist das 
schon grenzwertig. Man kann nämlich immer argumentieren, dass höhere 
Lohnforderungen ja noch die Inflation anheizen (Lohn-Preis Spirale). 
Wenn man mit dem direkten Vorgesetzen verhandelt, bringt das Argument 
noch viel weniger. Wenn man argumentiert, dann mit der eigenen guten 
Leistung, mit Übernahme von mehr Verantwortung, höherwertigen Aufgaben 
usw.

von Informatiker0815 (Gast)


Lesenswert?

Wenn man jahrelang das gleiche macht, warum sollte man dann überhaupt 
dem Chef plötzlich mehr wert sein? Inflationsausgleich oder andere 
kleinere Häppchen sollen doch nur dafür dienen, die Motivation und 
Arbeitsmoral aufrechtzuerhalten.

Ich hatte früher mal einen Kollegen, der über 5 Jahre hinweg keine 
Gehaltanpassung erfahren haben. Gegangen ist er zwar nicht, dafür war 
ihm das zu stressig und der Job recht locker. Hat aber dazu geführt, 
dass es vielleicht noch 5h pro Woche produktiv arbeitet und sonst halt 
irgendwas anderes macht. Er ist der einzige, der sich mit gewissen 
altsystemen noch auskennt  - von daher recht wichtig.

von Top-Entwickler, Spitzenverdiener (Gast)


Lesenswert?

An die dicke Kohle kommst du nur, wenn du den Job wechselst. So wie ich: 
50 - 60% Gehaltssteigerung (abhängig vom Bonus).

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.