Hallo zusammen, ich habe gestern an meiner alten Kettensäge geschraubt, da ich einen Kolbenfresser hatte. Somit habe ich den Motor komplett zerlegt, beim Auseinanderbauen der Kolbenringe sind mir diese jedoch zerbrochen, ich habe mir neue bestellt. Die neu bestellten Kolbenringe habe ich nun wieder auf den Kolben, den Kolben in die Zylinderlaufbuchse gefriemelt, sodass jetzt wieder alles soweit funktioniert. Jedoch ist mir aufgefallen, dass seitdem ich die neuen Kolbenringe verwende, der Motor bei den Startversuchen nach drei-vier Zügen zunächst immer "ersoffen" ist (Zündkerze war voller Sprit). Nun zu meiner Theorie/Frage: Kann es sein, dass die neuen Kolbenringe mehr Kompression bringen und deshalb einen höheren Unterdruck im Kurbelgehäuse erzeugen, wodurch mehr Sprit/Luftgemisch angesaugt wird, dass der Motor sofort ersäuft? Ich habe nun am Vergaser die Gemischnadel etwas reingedreht. Nun funktioniert alles einwandfrei. Ich möchte gerne den Grund des Phänomens erklärt bekommen! :) Danke und Gruß Richard
Eigentlich nicht, die alten Kolbenringe waren auch mal neu und haben da wohl mit derselben Vergasernadeleinstellung funktioniert, denn du wirst sie bisher nicht verstellt haben. Du hast wohl was anderes modifiziert
>denn du wirst sie bisher nicht verstellt haben.
Doch, ich habe seit dem Kauf (also seit der Existenz der alten
Kolbenringe) auch schon viel an der Gemischschraube gedreht.
Vergaserseitig wurde nichts modifiziert, deshalb wundert es mich, wie es
zu einem "ersaufen" kommt. Was wiederum auch eindeutig auf ein
"Vergaserproblem" hindeutet, da der Motor selbst ja einwandfrei läuft,
wenn man die Gemischschraube etwas magerer stellt.
Wer weiß schon, wie schlecht die Abdichtung vorm Kolbenfresser war. Und vielleicht hast du jetzt auch noch das Kurbelgehäuse besser abgedichtet als vorher.
Die alte Gemischeinstellung war wohl auf die alten Ringe mit geringerer Kompression optimiert. Da mit neuen Ringen die Kompression höher sein wird, war die alte Einstellung vermutlich zu "fett".
ZweiTakte schrieb: > Ich möchte gerne den Grund des Phänomens erklärt bekommen! :) Der Motor zieht keine Nebenluft mehr, weil nicht nur die Kolbenringe, sondern auch noch andere Dichtungen gewechselt wurden?
Wir wissen ja auch nicht was er noch gebastelt hat. Ein Antwort hätte evtl. der Mann aus der Zylinderschleiferei? Normalerweise sollten Kolben und Zylinder genau zusammenpassen. NUR Einzelteile nach einer längeren Laufzeit tauschen, hat man eigentlich so nicht gemacht.
Holger Müller schrieb: > Einen Experten wirst du hier nicht finden... Doch, ich bin einer. Ich habe früher bei einer Firma Perthen gearbeitet. Da ich jetzt nicht mehr dort arbeite, bin ich ein Ex-Perthe. :-)
ZweiTakte schrieb: > Die neu bestellten Kolbenringe habe ich nun wieder auf den Kolben, den > Kolben in die Zylinderlaufbuchse gefriemelt, sodass jetzt wieder alles > soweit funktioniert. > Jedoch ist mir aufgefallen, dass seitdem ich die neuen Kolbenringe > verwende, der Motor bei den Startversuchen nach drei-vier Zügen zunächst > immer "ersoffen" ist (Zündkerze war voller Sprit). Klingt so als hättest du die Kolbenringe nicht richtig ausgerichtet. Die Ringe haben doch einen Spalt (damit du sie überhaupt drüber bekommst). Die Zweitakter-Kolben die ich kenne haben alle eine dezidierte Position an der dieser Spalt sein muss. Da ist meist ein kleiner Stift o.Ä. Hast du das beachtet ? Die Spalte sind in jedem Fall versetzt zueinander von den 2 Kolbenringen.
Hallo, nach hunderten/ tausenden Stunden des Mofa-frisierens (fahre damit Rennen) und Motorsägen-Schrauben kann ich dir sagen das ein Membranvergaser äußerst empfindlich auf alle Änderungen am Motor reagiert und kleinere Korrekturen immer notwendig sind. Desweiteren hängt die Volllastdüse immer von der Leerlaufeinstellung ab, weshalb es meist am Besten ist den Abstimmprozess einfach komplett von vorne zu beginnen. Versuch mal etwas über Membranversager zu googeln, dann wirds dir noch klarer. Aber ganz andere Frage: Es geht aus deinem Post nicht hervor was du getauscht hast, es gibt mehrere Möglichkeiten... -Du hast nach dem Kolbenfresser eine neue Laufgarnitur verbaut - und mit den alten Kolbenringen wieder montieren wollen???? Wer hat dir denn den Wahnsinn empfohlen? -Wenn nur der Kolben noch der alte sein sollte: Hast den Durchmesser gemessen/ ist das Ding noch rund (die werden mit der Zeit oval) und passt das Maß noch zum neu verbauten Zylinder? gerade Motorsägen sind hier recht heikel und neigen gerne zum erneuten Fressen - dann aber richtig -die Laufgarnitur ist noch die Alte (evtl. kurz drüber gehohnt): Dann kann es sein du bekommst den Vergaser sehr schwer richtig abgestimmt kriegst, Kompression ist nicht mehr voll da und die maximale Laufzeit beträgt noch 20h bis zum Klemmer. Dieses Vorgehen wird übrigens gerne bei gebrauchten, "überholten" ebay-Sägen angewendet ->billig und nach dem Kauf tut die Säge noch so lange das kein Laie oder Hobbysäger beim Verkäufer Verdacht schöpft. Wenn irgend eine genannte Möglichkeit zutrifft würde ich dir raten das Ding nochmals zu zerlegen und komplett zu überholen. Sprich Kolben, Zylinder, Ringe, Lager, Dichtungen. Pleuelspiel kontrollieren usw. dann kannst du auch mit vielen weiteren Stunden Sägespass rechnen... Zu deiner Frage: Es ist eher so, dass der Motor mit höherer Verdichtung effektiver läuft und daher weniger Sprit verlangt. Aber wie gesagt, Membraner sind heikel... Ich nehme mal an du musstest keine ganze Umdrehung korrigieren - sonst ist mächtig was faul. Grüße Dr. Mech.
Dr. Mech schrieb: > (evtl. kurz drüber gehohnt) Gerade bei solchen eher unbekannten Bearbeitungsschritten sollte man das korrekte Wort "honen" verwenden.
ich bitte um Entschuldigung - hätte mir nicht passieren dürfen. Wen es näher interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Honen
Danke erstmal! >Hast du das beachtet ? Klar habe ich die Position der Kolbenringe am Kolben beachtet, da sie -wie du ja selbst geschrieben hast- garnicht über den Kolben gingen bzw. spätestens beim "Überstülpen" der Laufbuchse derart klemmen würden, dass die Laufbuchse niemals über den Kolben gehen würde. Bei meinem Gerät sind zwei Erhöhungen in den beiden Rillen, sodass genau an der Stelle der Erhöhung der Spalt des offenen Kolbenringes liegen muss, damit diese gut sitzen. Der Versatz beider Kolbenringe ist bei meinem Kolben etwa 45°. >Wer hat dir denn den Wahnsinn empfohlen? Den Wahnsinn habe ich mir selbst empfohlen, nachdem mir die alten Kolbenringe förmlich "zerbröselten" und ich neue gekauft und eingebaut habe. :-) Über Membranvergaser weiß ich bescheid, da ich am Vergaser selbst schon mal die alten Dichtungen (die wiederum knüppelhart waren) tauschte, nachdem der Vergaser selbst die Einlassnadel aufgrund der unelastischen Steuermembran derer immer auf "Lass' Sprit rein" gestellt hatte, woraufhin der Motor ebenso immer ersoffen ist. Aber das war schon vor einem Jahr und das habe ich anhand der entsprechenden Tillotson-Dichtungen gefixt (ein paar Cent bei eBay). Grüße
ZweiTakte schrieb: >>Wer hat dir denn den Wahnsinn empfohlen? > Den Wahnsinn habe ich mir selbst empfohlen, nachdem mir die alten > Kolbenringe förmlich "zerbröselten" und ich neue gekauft und eingebaut > habe. :-) Und du bist sicher dass die Laufbuchsen beim Kolbenringe "zerbröseln" nichts abbekommen haben ?
Typisches Problem bei kleinen Zweitaktern (auch gerne beim Zerlegen und wieder Zusammenbauen) ist mangelnde Abdichtung des Kurbelgehäuses. Darin wird beim Abwärtshub das Gemisch vorverdichtet, bevor es um den UT herum in den Zylinder strömt. Wenn jetzt der Simmering an der Kurbelwelle etwas ramponiert ist, springt die Kiste mangels Verdichtung nicht mehr gut an. Weil der Gemisch trotzdem durchgespült wird, ist die Kerze schnell naß und es sieht aus wie "zu fett", ist es aber dann gar nicht. Bei einer passenden Werkstatt kann man die Dichtheit des Kurbelgehäuses testen lassen. Vorher Auspuff etc. abbauen spart denen Zeit und drückt die Kosten.
Harald Wilhelms schrieb: > Holger Müller schrieb: > >> Einen Experten wirst du hier nicht finden... > > Doch, ich bin einer. Ich habe früher bei einer Firma Perthen gearbeitet. > Da ich jetzt nicht mehr dort arbeite, bin ich ein Ex-Perthe. :-) Das ist doch Trolling. Bitte nicht weiter drauf eingehen!
Ratgeber schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >> Holger Müller schrieb: >> >>> Einen Experten wirst du hier nicht finden... >> >> Doch, ich bin einer. Ich habe früher bei einer Firma Perthen gearbeitet. >> Da ich jetzt nicht mehr dort arbeite, bin ich ein Ex-Perthe. :-) > > Das ist doch Trolling. Bitte nicht weiter drauf eingehen! Keinen Keller zuhause?
@Zwei-Takte, das lese ich zu so früher Stunde... Der Tag hätte besser beginnen können. MeinerEiner hat schon einige Kettensägen restauriert (ja, er macht mehr als Strom ;-)), so ein Blödsinn fällt mir nichtmal nach ner Pulle Rotwein ein. "Dr. Mech" hat alles dazu geschrieben.... Schon zu Mopedzeiten (S-50 mit Habichtgetriebe) wusste ich, niemals neue Ringe in alten Zylinder! Old-Papa
Old Papa schrieb: > "Dr. Mech" hat alles dazu geschrieben.... Stimmt alles, das was er schrieb. Aber ... > Schon zu Mopedzeiten (S-50 mit Habichtgetriebe) wusste ich, niemals neue > Ringe in alten Zylinder! Wenn die Kolben noch gut waren (ich war auch mal jung, hatte kein Geld und obwohl ich nicht Friseur werden wollte, hielt ich viel vom Frisieren :-) ), Dann haben wir neue Ringe drauf gemacht und wenn es nur kleine Kratzer waren, dann sogar von Hand weggeschliffen. Wenn er lief, dann lief er und ansonsten neuen Motor vom Klauer gekauft. > > Old-Papa
Wie Paul sagte, das es nicht mit neuen Ringen gemacht ist. Das geht nur bis zu einer bestimmten Laufleistung. Die Ringe dienen auch nicht zur Abdichtung. Neue Ringe sind rund und der alte Zylinder ist oval. Da schlagen dann die Verbrennungsgase durch, und der Verbrennungsraum wird überhitzt. Im Extremfall kann dann der Kolbenboden durchbrennen. Für eine Notreperatur kann das gehen. Mehr nicht. Bei den heutigen Preisen wird sich eine richtige Instandsetzung mit neuen Kolben/Zylinder nur selten rechnen. Und wenn du wieder mal Kolbenringe abnehmen willst, dann schiebe vorsichtig nacheinander Blechstreifen zwischen Ring und Kolben.
Michael_ schrieb: > Und wenn du wieder mal Kolbenringe abnehmen willst, dann schiebe > vorsichtig nacheinander Blechstreifen zwischen Ring und Kolben. Oder guck dir das auf youtube an. http://www.youtube.com/watch?v=4l3oJFzGgaM Falls du die Eiche nicht gefällt bekommst, dann muß halt das Kolbenhemd leiden (Aussparungen des Kolbenmantels im Bereich der Einlaßkanäle). So konnte man damals (tm) eine Puch-Mofa (25km/h) auf ca. 90km/h frisieren...
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