Hi, ich habe mal ne Frage zu dieser Kopfhörerverstärker-Ausgangsstufe (Anhang) Warum hat der Urheber gerade diese Ausgangstransitor-kombination gewählt? (2N5551 und 2N5401) - ich habe mal die Datenblätter angeschaut da stand jetzt nichts besonderes Low noise oder ähnliches dabei. Gerade weil das ein High End Gerät sein soll. Das ist von einem Europäre, wieso also genau diesen 08-15 2N Transistor??
Basti schrieb: > Warum hat der Urheber gerade diese Ausgangstransitor-kombination > gewählt? (2N5551 und 2N5401) - ich habe mal die Datenblätter angeschaut > da stand jetzt nichts besonderes Low noise oder ähnliches dabei. In Endverstärkern spielt das Rauschen keine Rolle mehr. Dafür ist der vorgeschaltete OPV verantwortlich.
Vielleicht wollte er sich ja die Möglichkeit offenlassen, den Verstärker mit 100 V zu betreiben ;-), die Dinger sind einigermaßen spannungsfest. Außerdem haben sie Icmax = 600 mA, also nicht ganz "08/15".
Basti schrieb: > wieso also genau diesen 08-15 2N Transistor? Vermutlich weil er die Dinger gern und oft einsetzt und viele davon rumliegen hat. Deren Daten sind für die Anwendung hier in Ordnung. Allerdings muss man auf den Hersteller achten, bei Philips ist die Stromverstärkung bis 100mA noch 100-fach, bei Fairchild ist die nur noch 25-fach. Das ist aber bei den BC54x/55x auch so.
Bauteile werden im Allgemeinen nach ihren technischen Werten/Anforderungen ausgewählt. Den eigentlichen "Namen" interessiert kein Mensch - außer dem der bestellen soll. Viele Entwickler haben aber ihre "Lieblinge" mit denen sie z.B. gute Erfahrungen gemacht haben. In einer anderen Anwendung, wenn brauchbar, werden diese dann natürlich bevorzugt eingesetzt. Bei entsprechend langer Suche sollte es also, außer in Sonderfällen, kein Problem sein einen Ersatzspieler zu finden. Ist ähnlich so wie beim Fußball: Verfügbar (lieferbar) und Preis. Soll was Besseres her, so kann es auch mal teurer werden. Vorsicht: In manchen Fällen ist beim Vergleich (Datenblatt) das Kleingedruckte entscheidend. Für größere Serien auch die Lieferbarkeit in 14,3 Jahren oder 1000 Stück übermorgen.
Ich vergaß: In seltenen Fällen kommt auch das Lager zum Zuge. Entweder der Entwickler schaut nach was da ist, oder das Lager gibt die Meldung aus: Wir haben, aus der letzten Serie, noch 8000 Stück 2N5551 und 7999 Stück 2N5401.
Basti schrieb: > Warum hat der Urheber gerade diese Ausgangstransitor-kombination > gewählt? (2N5551 und 2N5401) Weil die vergoldeten und mit Weihrauch gefüllten Transistoren gerade nicht verfügbar waren.
>>Viele Entwickler haben aber ihre "Lieblinge" mit denen sie z.B. gute >>Erfahrungen gemacht haben. In einer anderen Anwendung, wenn brauchbar, >>werden diese dann natürlich bevorzugt eingesetzt. Jetzt weiss ich endlich was FAEs machen: die Entwickler mal ab und zu darauf aufmerksam machen was es für neue Produkte gibt.
Basti schrieb: > Gerade weil das ein High End Gerät sein soll. High-End-Gerät mit Elkos im Signalweg ist der totale Widerspruch. Udo Schmitt schrieb: > Die sind sauerstofffrei Wenn da mal nicht ein par SiO-Schichten dabei sind.
Basti schrieb: > Warum hat der Urheber gerade diese Ausgangstransitor-kombination > gewählt? Weil davon jeweils 25 im letzten Pollin Sortiment drin waren...
Danke für die Antworten, so hatte ich mir das schon gedacht... >High-End-Gerät mit Elkos im Signalweg >ist der totale Widerspruch. Sehe ich auch so. - bei symmetrischer Versorgung sollte-sofern der offset stimmt 0V auch wirklich 0v sein daher ist mir unklar wieso die im Signalweg sind.
Martin schrieb: > Jetzt weiss ich endlich was FAEs machen: > die Entwickler mal ab und zu darauf aufmerksam > machen was es für neue Produkte gibt. Aaaah - die FAEs - die Typen die alle paar Wochen mal vorbeischauen wollen und iher Produktpalette reindrücken wollen. Arme Schweine. Wer das Internet kennt braucht kann sich die sparen. rgds
Basti schrieb: >>High-End-Gerät mit Elkos im Signalweg >>ist der totale Widerspruch. > > Sehe ich auch so. - bei symmetrischer Versorgung sollte-sofern der > offset stimmt 0V auch wirklich 0v sein daher ist mir unklar wieso die im > Signalweg sind. Des Ausgangselko verhindert den Tod der KH bei defekter Endstufe. Im Gegensatz zur LS-Endstufe sind hier keinerlei Schutzmaßnahmen vorhanden bzgl. Gleichspannung am Ausgang. Wichtig ist auch das Setzen einer unteren Grenzfrequenz. R10 ist auch unglücklich platziert. High End dürfte ein wenig anders aussehen.
Abgesehen von der hohen Spannungsfestigkeit ist nichts wirklich besondere an den Transistoren. Ein passender Erstaz wären etwa BC337/BC327, oder BC635/BC636 - einfach einer der ein wenig mehr Verlustleistung (z.B. 500 mW-1W) und > 250 mA verträgt. So wirklich high End ist die Schaltung nicht - eher gut gemeint: Es fehlt ein HF Filter am Eingang und der 47 Ohm Widerstand am Ausgang ist nötig um die Last vom Verstärker zu entkoppeln. Ob die Schaltung dann auch noch sicher nicht schwingt ist ggf. vom Aufbau abhängig, denn der OP ist sehr schnell. Die Elkos sind dagegen kein Problem - einen Einfluss auf den Klang haben die nur im Infraschallbereich, und auch da wird das kein Elefanten merken. Das größere Problem ist R10 und der Damit große Ausgangswiderstand: dadruch ist die Dämpfung des Lautsprechern gering und damit der Klang eher nicht so toll, weil die Resonanz ausgeprägter ist.
> High-End KHV: THS6012 / TPA6120(A2).
k3 -72dB
Das ist ja miserabel. Da ist der verwendete LME49710 hundert mal besser.
Wo nimmst du das denn her? In meinem Datenblatt finde ich keine Angabe von 0.02 % THD+N, im Audiobereich... außerdem, ~0.02 % THD+N fürs Gesamtsystem wären m.E. ok (nur nicht superhyperaudiophile).
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Ach ich seh schon. Du hast dir das THS6012-DB angeschaut ;) -72 dB 3rd Order Harmonic Distortion at f = 1 MHz, 25-Ω Load, and 20 VPP Unrealistisches Szenario für einen KHV (und im Audiobereich ist der Chip auch viel besser, logischerweise): 20 Vpp? 25 Ω Lastimpedanz? (Guter Kopfhörer: 250-600 Ω) Figure 28 im THS6012 DB ist da eher interessanter. Oder die ausführlicheren Specs für Audio im TPA6120A2 DB. Der Chip ist der gleiche, der TPA6120A2 hat nur unsinnigerweise keine aktiven Schutzschaltungen.
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Helmut S. schrieb: > Da ist der verwendete LME49710 hundert mal besser. Meinst du wirklich? Der allein ist gar nicht geeignet, und mit dem LME 49600 als Buffer ist dessen Schwingneigung (10dB Überhöhung bei ca. 100MHz) nur von Profis zu beherrschen und üble Trickserei. Alles nur, um bei niedrigen Frequenzen hohe Schleifenverstärkung = Gegenkopplung für Klirrreduktion zu haben. Meine Ansicht: Müll.
Bin kein Audiophiler, aber ist ja interessant. Ein ADSL Treiber für "High End" KHV, was so alles möglich ist!
Ulrich H. schrieb: > der 47 Ohm Widerstand am Ausgang ...ist Standard in KH-Verstärkern (HiFi-Spezialkram ausgenommen), damit Kopfhörer aller Impedanzen halbwegs gleiche Leistung bekommen. IEC 61938 schreibt für KH-Verstärker sogar 5V mit 120 Ohm vor, woran sich aber (zu recht) niemand hält. Marian B. schrieb: > Guter > Kopfhörer: 250-600 Ω Stirbt aus. Von AKG z.B. hat fast alles inzwischen 55 Ohm.
Tom schrieb: > Marian B. schrieb: >> Guter >> Kopfhörer: 250-600 Ω > Stirbt aus. Von AKG z.B. hat fast alles inzwischen 55 Ohm. Komisch, Studiokopfhörer haben üblicherweise 600 Ω... Valve schrieb: > Bin kein Audiophiler, aber ist ja interessant. Ein ADSL Treiber für > "High End" KHV, was so alles möglich ist! Der Witz an nem ADSL Treiber ist, dass er eben ein sehr lineares Verhalten aufweisen muss. Nichtlinearitäten beeinflussen sofort die Signalqualität erheblich, da man eine Vielzahl nahe beeinandergelgener Carrier nimmt (siehe OFDM) -> zerrts oder gibts Intermodulation stören die Produkte die anderen Carrier -> nicht gut. Also: linear, sehr schnell (Audio hat ja keine 1.4 kV/µs, offensichtlich, in eine normale Last mit vll. 5 Vpp maximal), dadurch bleibt der Amp immer in seinem linearen Arbeitsbereich (in der Nähe des Slew-Rate-Limits werden alle Verstärker sehr nichtlinear) -> perfekt für Audio ; wenig THD, wenig IMD. Bzw. eher "keine THD, keine IMD, quasi nicht unterscheidbar von einem magisch verstärkenden Stück Draht". Klar ist der Chip heftiger Overkill und definitiv weit hinter Hi-Fi anzusiedeln. Als Bastelprojekt ist der aber eine interessante Lehre in sauberem Aufbau von Dingen, so ein schneller CFA will verwöhnt werden, was Layout und Versorgung angeht. Ich würde im Sinne eines hohen Dämpfungsfaktors keinen Serienwiderstand einsetzen. Natürlich würde der Verstärker schwingen mit der Kapazativen Last des Kopfhörers und seines Kabels, aber nichts, was nicht eine passende kleine Drossel beheben sollte. Damit verliert man natürlich die ungefähr gleichen Lautstärken in unterschiedliche Lasten, aber wer schließt schon ernsthaft einen 32 oder 60 Ω Kopfhörer an so einen High-End KHV an? Der wird bei einem vernünftigen (quasi) Nutzer wahrscheinlich nie was anderes als 250 Ω oder 600 Ω Kopfhörer sehen...
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Bearbeitet durch User
> Stirbt aus. Von AKG z.B. hat fast alles inzwischen 55 Ohm.
Vielleicht bei hoergeschaedigten Jugendlichen die nur Beats an Ipod
kennen und glauben das sei gut weil es teuer ist. Kauf dir aber den
DT-880 von Beyerdynamic und du kannst dir aussuchen welche Impendanz du
haben willst.
Olaf
Ich werf' auch mal ne Schaltung in die Runde. Die stammt nicht von mir, sondern ursprünglich von Elektor (9/91). Ich habe die Schaltung selbst mehrfach nachgebaut und bin begeistert von der Tonqualität! Auch Kopfhöhrer mit 60 Ohm klingen daran selbst bei grosser Lautstärke noch perfekt. Das Original wurde mit +/-15V bterieben. Die JFETs sind BF256A, man kann aber auch sicher einen besser erhältlichen Ersatztyp einsetzen. Für meine kritischen, aber nicht esoterischen Ohren ;-) ist das Ergebnis mehr als gut. Batteriebetrieb liegt allerdings wegen der hohen Betriebsspannung und dem hohen Ruhestrom von ca. 50mA pro Kanal nicht drin.
> bin begeistert von der Tonqualität
Was soll man da auch großartig falsch machen können? Gute Tonqualität
ist schon lange keine Raketenwissenschaft mehr - nichtmal im Hobby
Umfeld.
Das sind beides simple Grundschaltungen ohne großartigen Schnickschnack.
Also weder schlecht, noch in irgendeiner Weise herausragend.
stefanus schrieb: > Was soll man da auch großartig falsch machen können? Man könnte z.B. einen LM358/324 als OPV nehmen, oder den Endstufenruhestrom auf nahe 0 dimensionieren, oder "Gleichstromtransistoren" wie BD235/236 einsetzen...
Oder 60 Ω Ausgangsimpedanz einbauen für einen einstelligen DF...
> Was soll man da auch großartig falsch machen können?
Man koennte auch so eine arme Sau sein die Kopfhoererverstaerker fuer
3.3V Vcc bauen muessen und das auch noch so billig wie irgend moeglich.
Oh, und klein muss es auch noch sein.
Dann kommt das raus was man heute an Handys hoert. :-)
Olaf
stefanus schrieb: > Was soll man da auch großartig falsch machen können? Gute Tonqualität > ist schon lange keine Raketenwissenschaft mehr - nichtmal im Hobby > Umfeld. > > Das sind beides simple Grundschaltungen ohne großartigen Schnickschnack. > Also weder schlecht, noch in irgendeiner Weise herausragend. Erstaunlichererweise findet man im INet trotzdem immer wieder irgendwelche Schrottschaltungen.
> Erstaunlichererweise findet man im INet trotzdem immer wieder > irgendwelche Schrottschaltungen. Was ist daran erstaunlich? Solche Schaltungen sind nicht so einfach das sie jedem beim ersten Versuch gleich gelingen und die Entwickler die sowas beruflich ueber Jahre machen werden ihre Schaltungen sicher nicht veröffentlichen weil sie ihre Schaltungen schliesslich mit erheblichem Gewinn verkaufen. Ausserdem wenn jemand soetwas selber macht dann wird er sicher sein das seine Schaltung mit seinem Kopfhörer gut klingt, oder zumindest besser als das was er sonst so kennt. Viele Leute heute haben ja noch nie die Gelegenheit gehabt etwas sehr gutes zu hoehren und aber einem gewissen Level geht soetwas auch nur im direkten Vergleich. Aber wenn so eine Schaltung dann auf viele Kopfhoerer von anderen Leuten mit unterschiedlichen Impedanzen trifft dann ist sie auf einmal weniger gut. Ich bin mir z.B sicher das mein Kopfhoehrerverstaerker sehr gut ist. Also mit dem DT-880 und an meinen Ohren. .-) Olaf
Lothar Miller schrieb: > Weil davon jeweils 25 im letzten Pollin Sortiment drin waren... Der ist mal richtig gut!!! Lothar, ich wusste gar nicht, dass du so einen feinsinnigen Humor hast. Für die, die das nicht verstehen: High End Gerät vs. Pollin.
Basti schrieb: > Warum hat der Urheber gerade diese Ausgangstransitor-kombination > gewählt? Weil er vielleicht BC327 / BC337 nicht kennt. ;) LG
Ihr habt doch keine Ahnung. Vermutlich sind in den Pollin-Sortimenten noch Transistoren aus den 70er drin mit vergoldeten Metallgehaeuse. Die klingen natuerlich automatisch besser. Allein schon aus optischen Gruenden. :-) Olaf
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