Hallo, ich habe eine skurrile Erscheinung, die mir zwar erklärbar ist, aber ich hätte da gerne Eure Meinung / Erfahrung dazu: Ich habe letztes Jahr eine kleine Schaltung für die Gartenbewässerung gemacht mit ATMega328, RFM12 und 4x MOSFET zum Schalten der Ventile. (Foto anbei, damit ihr Euch was drunter vorstellen könnt). Die Platine ist eine selbst geätzte doppelseitige Bungard mit Vias aus kleinen Drahtstückchen. Die Schaltung ist in eine regendichte, aber nicht feuchtigkeitsdichte Kunststoffkiste verpackt, in der sich auch die Ventile befinden. Es ist aber sicher kein Wasser in die Kiste gekommen. Nun ergab sich folgende Erscheinung: die Schaltung lief für eine Weile ab Spätsommer wunderbar. Dann war sie plötzlich nicht mehr per Funk erreichbar, das müsste in etwas Herbst gewesen sein, weil ich dann auch nicht mehr bewässern musste. Die Schaltung lief also vermutlich für ein paar Wochen bis sie ausfiel. Ich habe mich jetzt mal an die Diagnose gemacht, was damit los ist und stellte fest, dass 2 der Vias, die zum Funkmodul gingen nicht mehr vollständig leiteten, d.h. der Durchgangsprüfer sprach nicht an. Nach dem Nachlöten gingen sie wieder durch, wie es sein soll. Allerdings funktioniert auch jetzt die Schaltung noch nicht, also sind auch vermutlich andere Stellen/Teile korrodiert. Das wirft folgende Fragen auf: Kann es wirklich sein, dass die Vias so schnell korrodieren, in nur ein paar Wochen? Die Drähtchen sind doch fest mit dem Lötzinn verbunden, die Korrosion müsste ja demnach zwischen Draht und Lötzinn stattfinden um einen Widerstand zu verursachen? Was kann ich tun, damit das nicht passiert? Halten selbstgemachte Schaltungen diese Umgebungsbedingungen nicht aus? Halten von Herstellern produzierte besser? Danke & Grüße, Conny
Conny G. schrieb: > Die Drähtchen sind doch fest mit dem Lötzinn verbunden, Das sehe ich nicht so. Wer weiß schon was sich unter den Lot-Kuppeln verbirgt. Eventuell eher ein mechanisches Problem. Drahtenden, plan an den Pads abgezwickt, lässt sich nur schwer mit Lot benetzen und Mechanisch ist das auch nicht gerade stabil.
> Was kann ich tun, damit das nicht passiert? [0, 1] und sauberer löten. HTH [0] http://www.reichelt.de/?ARTICLE=9474 [1] http://www.reichelt.de/?ARTICLE=126162
g457 schrieb: >> Was kann ich tun, damit das nicht passiert? > > [0, 1] und sauberer löten. > > HTH > > [0] http://www.reichelt.de/?ARTICLE=9474 > [1] http://www.reichelt.de/?ARTICLE=126162 Ja, das macht sehr viel Sinn. Auch, dass unter den Lotkuppeln evtl schlicht zuwenig Draht ist... Habe bei den letzten 2 Platinen auch schon die Via-Nieten getestet, hat gut geklappt und habe jetzt ein Argument mehr auf die zu gehen.
Wenn Du Draht durch das Loch durchsteckst und auf beiden Seiten verlötest, kann es ganz leicht passieren daß beim Verlöten der 2. Seite die Lötstelle an der 1. Seite wieder an- oder aufschmilzt und dann nicht mehr richtig verlötet ist. Die eine Variante sind die Bungard-Nieten, die aber auch beidseitig verlöten. Die andere Variante ist den Draht selber zu vernieten: Beitrag "[S] Kupferdraht 0,28mm und 0,3mm; kleine Menge" Hinterher von der Platine sorgfältig alle Flussmittelreste abwaschen, trocknen und dann Urethan 71 Spray drüber, das ist gegen Feuchtigkeit noch besser als das Plastik 70.
Die IC-Fassung könnte ein Kandidat sein für die immer noch nicht wieder funktionierende Platine. Zu den Via-Ausfällen kann ich nichts sagen, aber Vias waren ein Grund, warum ich keine Platinen mehr selbst herstelle, einfach zu lästig und fehleranfällig. Ansonsten sieht die Platine ziemlich gut aus für eine selbstgemachte - wieviele Stunden hast du damit zugebracht?
H.Joachim Seifert schrieb: > Die IC-Fassung könnte ein Kandidat sein für die immer noch nicht wieder > funktionierende Platine. Das habe ich mir auch schon gedacht. Die weiteren Vias zeigten beim Messen keine Probleme mehr, jetzt muss es was anderes sein. > Zu den Via-Ausfällen kann ich nichts sagen, aber Vias waren ein Grund, > warum ich keine Platinen mehr selbst herstelle, einfach zu lästig und > fehleranfällig. Ich werde da erstmal im Weiteren auf die Nieten setzen und sehen, was passiert. > Ansonsten sieht die Platine ziemlich gut aus für eine selbstgemachte - > wieviele Stunden hast du damit zugebracht? Viele Stunden. Ich habe da Spass dran meine Methoden zu verbessern, brauche dafür aber auch ewig. Einige Abende Layout. Ca. 1 langer Abend Vorlagendruck, Ausrichten, Belichten, Entwickeln, Ätzen. 1 Abend Schneiden, Bohren, Bestückungsdruck, Bestücken. Anbei ein Foto einer neuen "Generation" (auf dem Bild noch mit Tesa drüber, damit sie beim Schneiden und Bohren nicht verkratzen): mit Lötstopplaminat und Bestückungsdruck im Siebdruck+Photoverfahren. Die habe ich auch schon mit Nieten durchverbunden, warten noch auf ihre Bestückung. Eine davon ist noch so eine 4-MOSFET-Mehrzweckplatine, die andere wird eine Steuerung für meine Türsprechanlage (Digitalbus-Empfänger/Sender). Habe den Ehrgeiz professionell gefertigen Platinen so nahe wie mit Hausmitteln möglich zu kommen. :-) (Vom Zeitaufwand ziemlicher Quatsch eigentlich, wenn ich statt Platinenfrickeln arbeiten würde, könnte mich mir für den Zeitaufwand von einer Platine 1 Jahr lang welche bestellen.... aber man misst Hobbies ja mit anderen Maßstäben).
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