Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Blinkerschaltung für Wechselstrommoped


von nick-tech (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich bin gerade dabei eine Blinkerschaltung für eine Vespa (Baujahr 1965) 
zu basteln. Das gute Stück hat keine Batterie, sondern das Bordnetz 
liefert eine Wechselspannung mit variabler Frequenz und Spannung. Bei 
meiner Recherche konnte ich keine fertigen Blinkrelais für diese 
Anwendung finden. Entweder brauchen Sie Gleichstrom (das geht nicht, 
weil ein Generatorausgang direkt auf Masse liegt) oder eine bestimmte 
Mindestlast (Bimetall-Blinker).

Ich möchte die Schaltung so auslegen dass sie spätestens ab 6V 
Scheitelspannung bei 10 Hz anfängt zu blinken.

Ich habe mir die angehängte Konstruktion überlegt. Diese soll dann ein 
Solid State Relais schalten (ich dachte da an ein Sharp s202s01 ohne 
Nulldurchgangserkennung) Dieses schickt dann die Wechselspannung zum 
Blinker.

Nun meine Fragen:

1. Passt der grundsätzliche Aufbau der Spannungsversorgung für den 555? 
Ich möchte aus Platzgründen auf eine Brückengleichrichtung verzichten, 
damit das ganze in ein Standard-Blinkrelaisgehäuse passt.
2. Ist die Dimensionierung der Widerstände und der Kapazität für den 555 
in Ordnung?
3. Ich kann kein LTSpice-Modell für ein Solid State Relay finden 
(deswegen habe ich mal die Diode genommen). Soweit ich das verstehe muss 
ich ja den steuerseitigen Strom begrenzen. Laut Datenblatt hat das Teil 
eine Durchlassspannung von 1,2V, d.h. ich müsste einen 200Ohm Widerstand 
davorschalten?
4. Die Wechselspannung ist ja abhängig von der Motordrehzahl. Wenn ich 
mich nicht irre hat die Lichtmaschine 4 Pole, d.h. die zu schaltende 
Wechselspannung kommt durchaus in den Bereich von 400 Hz. Ist das ein 
Problem für das Relais?
5. Ist die Snubberschaltung wie im Datenblatt angegeben (Cs=0.022µF and 
Rs=47Ω) für meine Zwecke geeignet?


Vielen Dank für eure Hilfe!

von Harald W. (wilhelms)


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nick-tech schrieb:

> ich bin gerade dabei eine Blinkerschaltung für eine Vespa (Baujahr 1965)
> zu basteln. Das gute Stück hat keine Batterie, sondern das Bordnetz
> liefert eine Wechselspannung mit variabler Frequenz und Spannung. Bei
> meiner Recherche konnte ich keine fertigen Blinkrelais für diese
> Anwendung finden.

Sowas hats m.W. auch nochnmie gegeben.

> Entweder brauchen Sie Gleichstrom (das geht nicht,
> weil ein Generatorausgang direkt auf Masse liegt)

Ja, so machen das praktisch alle, die eine Blinkschaltung nachrüsten.
Selbstverständlich braucht man dannauch einen Blei-)Akku.

> Ich habe mir die angehängte Konstruktion überlegt. Diese soll dann ein
> Solid State Relais schalten

Hmm, und warum nehmen da alle anderen ein Relais?

> 3. Ich kann kein LTSpice-Modell für ein Solid State Relay finden

Wozu auch? Das schliesst man nach Datenblatt an, und es Funktioniert.
Allerdings ist ein Wechselstromblinker schon eine etwas seltsame Idee.
Gruss
Harald

von nick-tech (Gast)


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Alle anderen nehmen ein Relais Weil es nur dann schaltet wenn de Blinker 
betätigt wird. Diese Konstruktion schaltet sobald das Moped an ist. 
Deswegen ein ssr.

Lt Datenblatt, das bedeutet dass ich den Strom auf 20 mA begrenzen muss, 
richtig?

von Paul Baumann (Gast)


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Hier ist ein Link, bei dem jemand dieses Problem lösen konnte:
http://www.vespa-t5.org/elektrik/relais-fuer-2-blinker/

MfG Paul

von Björn R. (sushi)


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http://www.motelek.net/allgemein/ulo/ulo801.html

Ich habe kürzlich dieses Ding nachgebaut, für die Mofa(Hercules Prima 6) 
eines Freundes. Die fängt auch sofort an zu klackern, wenn das Moped in 
Betrieb ist. Funktioniert bestens, ist nur "etwas" größer als ein 
Standard-Blinkrelais...

LG, Björn

von MaWin (Gast)


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nick-tech schrieb:
> Ich möchte die Schaltung so auslegen dass sie spätestens ab 6V
> Scheitelspannung bei 10 Hz anfängt zu blinken.

Tut sie aber nicht.

Die 1N4148 braucht 0.7V und der 7805 braucht (je nach Strom) 2V für 
sich, bei 6V rein kommen also gerade mal 3.3V raus, zu wenig für den 
NE555.

Und was sollen überhaupt 2200uF NACH dem Spannungsregler ? Steht das 
irgendwo in dessen Datenblatt ?

Ein S202 kostet auch 1.5V am Ausgang, da bleiben von deinen 6V nicht 
mehr viel übrig für die Blinkerlamopen. DAHER verwenden andere Leute 
Relais, die man sehr wohl so schalten kann, daß es funktioniert.

Apropos schalten. Wie schaltest du denn den Blinker überhaupt ein ?
Es ist uncool, wenn der nach dem Einschalten erst mal länger an ist als 
sonst, so wie es beim NE555 passiert, oder wenn der NE555 immer läuft 
und der Blinker zugeschaltet wird wenn die an-Phase knapp am Ende ist 
und es nur noch blitzt.

Du siehst also: In professionellen und vom KBA zugelassenen 
Blinkerschaltungen steckt VIEL MEHR drin als in deiner, nicht nur daß er 
bei defekter Blinkerbirne schneller blinkt - bei trotzdem weniger 
Bauteilen.

von nick-tech (Gast)


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Die Ulobox hatte ich auch schon überlegt, allerdings habe ich da wieder 
das Masseproblem.

Der cmos 555 blinkt in der Simulation Wunderbar mit dieser Schaltung, 
allerdings mit ordentlich rippel.

Die 2200 uF sind nach dem Spannungsregler weil ich da keine so hohe 
Spannungsfestigkeit brauche. Wer weiß schon was die  lichtmaschine 
treibt wenn bei Vollgas das fahrlicht durchbrennt.

Der 555 soll dauerhaft Blinken, dass man Pech haben kann und es nur noch 
blitzt ist richtig, allerdings wäre schön das ein Fortschritt gegenüber 
den  Glimmlämpchen die  momentan verbaut sind.


Wäre ein galvanisch getrennter dc-dc Wandler eine Alternative? Gibt es 
sowas in der Leistungsregion 12V 3W bei (gleichgerichteten) 6V 
Eingangsspannung?

MaWin, wenn du so eine Schaltung hast, dann nur her damit!

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