Hallo, ist es möglich über ein Halbleiterrelais(Nulldurchgangsschalter) 230 VAC Impulse an ein Stromstoßrelais zu senden? Also damit ich per uC direkt das Licht ansteuern kann? Oder gibts da Probleme mit Stromspitzen beim Schalten vom Relais?
Optokoppler mit Triac-Ausgang schalten im Nulldurchgang der Spannung ein, und wieder aus, wenn der Strom unter den Haltestrom sinkt. Das Problem ist, einen Schalter zu finden, der sowohl den Einschaltstromstoß (Induktivität der Spule ist im Ruhezustand wesentlich geringer als im angezogen Zustand) aushält, als auch einen möglichst geringen Haltestrom hat. Zusätzlich ist auch ein Snubber nötig, um den beim Abschalten auftretenden Spannungssprung auf die zulässigen Werte zu begrenzen. Ein möglicher Typ wäre z.B. Sharp PR36MF2xNSZ mit Cs=0.022µF Rs=47Ω (aus dem Datenblatt)
Bernhard Schneeweiß schrieb: > ist es möglich über ein Halbleiterrelais(Nulldurchgangsschalter) 230 VAC > Impulse an ein Stromstoßrelais zu senden? Zwei Relais hintereinander zu schalten, macht eigentlich wenig Sinn. Nimm ein Kleinspannungs-Stromstossrelais.
Hmmm... Ich will jetzt aber nicht unbedingt gleich die Stromstoßrelais tauschen deswegen^^ Aber ich denke ich hab die Sache mit den Halbleiterrelais noch nicht ganz verstanden... Kann ich die nicht einfach wie einen Transistor oder ähnliches ein bzw. ausschalten? Ich hab ein paar Sharp S202T01 herumliegen, könnte das mit denen funktionieren?
Was für ein Zufall, habe ich eben gerade abgeschlossen. Für unsere Hofbeleuchtung ein Finder 13.81.8.230, angesteuert von einem S21ME3 Opto-Triac. Eine kleine Schaltung mit Brückengleichrichter und Strombegrenzung lässt den Arbeitsbereich der Sendediode von 3.3V bis 20V funktionieren. Das Finder selbst schaltet im Nulldurchgang; hat dafür aber 0.8W Standby-Verluste. Ein 230V Stromstoßschalter hat einen finanziellen Vorteil. Da macht es nichts, wenn zur Ansteuerung noch ein Relais/Optotriac hinzukommt (wobei ein Relais z.B. 200mW benötigt und der Triac mit 12mW Ansteuerleistung auskommt) und dann auch noch eine galvanische Trennung bewerkstelligt wird.
Marco S schrieb: > Was für ein Zufall, > > habe ich eben gerade abgeschlossen. > > Für unsere Hofbeleuchtung ein Finder 13.81.8.230, angesteuert von einem > S21ME3 Opto-Triac. Eine kleine Schaltung mit Brückengleichrichter und > Strombegrenzung lässt den Arbeitsbereich der Sendediode von 3.3V bis 20V > funktionieren. Das Finder selbst schaltet im Nulldurchgang; hat dafür > aber 0.8W Standby-Verluste. > > Ein 230V Stromstoßschalter hat einen finanziellen Vorteil. Da macht es > nichts, wenn zur Ansteuerung noch ein Relais/Optotriac hinzukommt (wobei > ein Relais z.B. 200mW benötigt und der Triac mit 12mW Ansteuerleistung > auskommt) und dann auch noch eine galvanische Trennung bewerkstelligt > wird. Ah ok! Aber wofür der Gleichrichter und die Strombegrenzung?
Die Ansteuerleitungen bestehen aus Klingeldraht, da kann ich keine 230V drüberschicken. In der bestehenden Anlage existiert ein 11V-Trafo und es existierte ein 6V-AC-Stromstoßschalter. Dieser ist vor kurzem durchgebrannt, daher der Neubau. Und ich wollte später diesen Anlagenteil mit uC/Raspberry/Cray-Irgendwas erweitern. D.h. für jetzt Funktion über 11V-Trafo sowie Proof-Of-Concept für elektronisches Stromstoßrelais und Optotriac.
Bernhard Schneeweiß schrieb: > Ich hab ein paar Sharp S202T01 herumliegen, könnte das mit denen > funktionieren? Hat keinen Nullspannungsschalter, der garantierte Haltestrom von 25mA liegt über dem Nenstrom deines Relais (geschätzt 5VA -> 22mA) und (du/dt)c liegt bei 4V/µs. Aber grau ist alle Theorie - probier es aus und berichte!
JohB schrieb: > Bernhard Schneeweiß schrieb: >> Ich hab ein paar Sharp S202T01 herumliegen, könnte das mit denen >> funktionieren? > > Hat keinen Nullspannungsschalter, der garantierte Haltestrom von 25mA > liegt über dem Nenstrom deines Relais (geschätzt 5VA -> 22mA) und > (du/dt)c liegt bei 4V/µs. > > Aber grau ist alle Theorie - probier es aus und berichte! Ja so werd ichs machen! Werd das morgen mal testen!
Hallo, also ich hab gerade einen Probeaufbau getestet. Das Halbleiterrelais funktioniert wunderbar mit dem Stromstoßrelais! Auch bei wenn ich es ganz oft und schnell hintereinander schalte wird es nicht mal warm! Danke für eure Antworten!
Spielt der minimale Haltestrom überhaupt eine Rolle, während die Led leuchtet? Ich glaube, der minimale Haltestrom gilt für die Zeit, wo die LED aus ist, aber noch ein Laststrom fließt. Für diese Anwendung sollte das irrelevant sein.
Ja sieht so aus, aber ich bin daraus auch noch nicht wirklich schlau geworden^^ Hauptsache es funktioniert ;)
stefanus schrieb: > Ich glaube, der minimale Haltestrom gilt für die Zeit, wo die LED aus > ist, aber noch ein Laststrom fließt. Nicht nur - auch der Latching Current, der nach dem Zünden erreicht werden muß, damit ein Triac überhaupt leitend bleibt, liegt in der selben Größenordung. Es hätte also sein können, dass das H-Relais nur einen kurzen Moment leitet oder zu schwingen beginnt. Ähnlich ist es mit (du/dt)c - ohne Snubber kann es sein, dass der Triac nicht mehr abschaltet bzw. sofort wieder zündet. Beide Fälle, sowie der fehlende Nullspannungsschalter können auch die Ansteuerung stören. Die Datenblattangaben sind oft unvollständig, vorsichtig formuliert(*) oder haben große Streuungen (z.B. kann der Haltestrom wesentlich kleiner sein, der Hersteller will es aber nicht garantieren). Also hilft nur Aufbauen und wenn möglich (Trenntrafo, Oszi) messen. @Bernhard Es freut mich zwar für dich, dass es auf Anhieb funktioniert hat, als alter Bedenkträger würde ich dennoch vorschlagen, auch einen Überspannungsschutz vorzusehen. Vor allem, wenn kein Snubber vorhanden ist und Taster parallel zum H-Relais geschaltet werden sollen. Da die in der Relaiswicklung gespeicherte Energie recht gering ist, reicht z.B. eine P6KE400CA. (*) Fairchilds Datenblatt zum MOC3062 schließt das direkte Schalten einer Last aus, während deren AN-3008 eine Grafik zum dafür nötigen Snubber beinhaltet.
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