Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino-Board als Einsteigerkit


von Benjamin (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin gerade daran, mich mit der Thematik rund um µC zu beschäftigen.
Eigentlich war der Plan, mir selbst ein Board nach dem AVR-Tutorial zu 
basteln (um schlichtweg etwas praktische Übung zu gönnen), jedoch 
"scheitere" ich noch an dem Punkt ISP. Ich möchte unbedingt in der Lage 
sein, über meine USB-Schnittstelle am Notebook meinen µC zu 
programmieren.
Die im Tut beschriebenen USB-ISP kosten ja mind. ca. 30 Euro. Als 
Student bin ich natürlich auf der Suche, nach der billigsten Lösung. 
Deshalb bin ich nun am überlegen, ob ich mir nicht ein Arduino-Board mit 
USB-Schnittstelle zulegen möchte (z.B. 
http://www.amazon.de/Arduino-Starter-kabel---Laborsteckboard-Steckbrett/dp/B0051QHPJM/ref=sr_1_3?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1404137466&sr=1-3&keywords=arduino), 
welches mit 29 Euro ca. gleichteuer ist, wie ein reiner ISP.

Ich hätte also für den gleichen Preis ein Board, inkl. µC, USB, Treiber 
usw.

Allerdins möchte ich unbedingt in Assembler einsteigen, am besten 
natürlich das AVR-Tutorial abarbeiten können.
Ist es ohne weiteres möglich, das Arduino-Board ebenfalls mit Assembler 
zu programmieren? Kann ich das Tut dennoch ohne Probleme (Register 
usw..?) abarbeiten? Ist ja ein 16MHz ATmega 328 anstatt der im Tut 
verwendete ATmega8.
Könnte ich das Arduino-Board auch nur als ISP für das im Tut 
selbstgebastelte Board benutzen?

Die Arduino-Prorammierumgebung auf C/C++ basiert wäre zwar 
Programmier-technisch überhaupt kein Problem für mich, allerdings würde 
ich wie gesagt gerne auf Assembler-Basis in das ganze Thema einsteigen 
(rein aus Interesse). Deshalb hat mich das AVR-Tutorial eben so gereizt, 
auch das zusammenbasteln des Boards.

Sonstige Einsteiger-Vorschläge?

Vielen Dank schonmal,
Benjamin

von San L. (zwillingsfreunde)


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Benjamin schrieb:
> Die Arduino-Prorammierumgebung auf C/C++ basiert

Der Aussage kann ich leider wenig Zustimmung schenken. Eher basiert die 
Umgebung auf vorgefertigen Lib's aus welchen sich die User irgendwelche 
Codeschnippsel zusammenbauen, bis es passt. Mit richtigem uC 
Programmieren hat dass in meinen Augen sehr wenig zutun.

Benjamin schrieb:
> Ist es ohne weiteres möglich, das Arduino-Board ebenfalls mit Assembler
> zu programmieren? Kann ich das Tut dennoch ohne Probleme (Register
> usw..?) abarbeiten?

Mit Vorsicht zu geniessen:
Ich denke nicht. Soweit ich mich erinnere wird Arduino per USB 
programmiert? Somit müsste also auf dem Board irgendein eigener 
Programmer implementiert sein. Falls das was eigenes von Arduino ist 
(wovon ich ausgehe) müsste die Arduino IDE also Assembler verstehen 
können um das Tutorial so abzuarbeiten. Ich bezweifle allerdings stark 
dass diese das kann. Weiss nicht ob es möglich ist an das Board einen 
anderen Programmer anzuschliessen.


Generell kann ich dir sagen:
Wenn es dir wirklich darum geht etwas über uC's und deren Programmierung 
zu lernen, dann lass die Finger von Arduino. Es ist zwar ein tolles 
Projekt, wiederspiegelt in meinen Augen aber nicht die "wirkliche" uC 
Welt, sondern lediglich einen Sandkasten für viele Bastler, welche zum 
Ziel kommen wollen ohne viel Auswand betreiben zu müssen.

Gruss

von stefanus (Gast)


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Du kannst einen einzigen ISP Programmer mit vielen Mikrocontrollern 
immer wieder verwenden. Bei Arduino kannst Du den Mikrocontroller nciht 
"mal eben" austauschen. Bedenke auch, dass man als Anfänger schnell mal 
einen Chip zerstört. Spätestesn dann lohnt sich der ISP Programmer.

Bei Ebay findest Du billie ISP Programmer ab 5 Euro. Ich würde sie 
jedoch nicht empfehlen.

Achte beim Kauf darauf, dass der Programmer ein "richtiges" USB 
Interface hat, also entweder aus einem AVR Mit "U" im namen besteht, 
oder einen separaten USB Chip drauf hat.

Bei Conrad ab 17 Euro:
http://www.conrad.de/ce/de/product/191406/USB-Programmer-mySmartUSB-light

von Funko B. (funkobongrip)


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Bitte ignoriere die erste Antwort, soviel völligen Blödsinn habe ich 
nichtmal hier in dem Forum erwartet.

Man kann den Arduino über das USB Interface und avrdude auch mit selbst 
kompilierten Programmen flashen, letztendlich ist der Arduino nur ein 
ATmega328 mit Grundbeschaltung und einem USB->Seriell Wandler über den 
auch ein Bootloader betrieben wird.

Ich finde den Arduino durchaus geeignet um Leute an das Thema 
ranzuführen, die noch nicht wirklich programmieren können.

Für ein bestimmtes Tutorial sollte man allerdings auch die Hardware aus 
eben diesem Tutorial hernehmen, grade wenn man noch nicht so ganz weiss 
was man tut.

In jeder Hochschule sollte es allerdings auch Ansprechpartner für sowas 
geben, bei dem man sowas ausleihen oder rausgeben kann. Je nach 
Hochschule sind hier ja auch Leute anwesend.

von doedel (Gast)


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es gibt in Arduino viele vorgefertigte Libs ... ja ... aber es zwingt 
Dich doch niemand dazu, diese auch zu verwenden. Wenn Du statt dessen 
alles selbst in C/C++ ausprogrammieren willst, dann hindert Dich auch 
mit einem Arduino und in der Arduino IDE niemand daran.

Der größte Unterschied zwischen einem Arduino-Board und einem "nackten" 
Controller ist eigentlich nur der BootLoader, der beim Arduino drauf ist 
und zum Beispiel die Kommunikation mit der IDE übernimmt. Aber auch den 
kannst Du überschreiben wenn Du willst und dann wird aus dem 
Arduino-Board wieder ein 08/15 Development-Board.

Arduino als pure Spielerei von Bastlern ab zu tun halte ich jedenfalls 
für zu kurz gegriffen. Vielmehr bietet es einem die Möglichkeit, selbst 
zu entscheiden, auf welchem Abstraktions-Level ich mich bewegen will. 
Ich hatte meine ersten Schritte auch mit dem AVR-Tutorial hier auf der 
Seite gemacht. Irgendwann bin ich aber dann bei den Arduinos hängen 
geblieben. Wobei das nicht ganz stimmt, da ich nur die Arduino-IDE nutze 
und lieber die Hardware von Digistump verwende :-)

Natürlich könnte ich den ganzen Krempel auch weiterhin in Assembler 
programmieren ... aber mal ehrlich: wozu? Ich gestehe, dass ich das 
nicht hauptberuflich mache und es deshalb nicht darum geht, den letzten 
Rest an Performance aus dem Prozessor zu kratzen ... aber wozu auch? 
Hauptberuflich entwickle ich seit zig Jahren Windows-Software. Da ist es 
doch auch OK, wenn ich z. B. das .NET-Framework nutze und mir den Layer 
für die Hardware-Kommunikation eben nicht selber schreibe wenn ich nicht 
muss.

von Walter (Gast)


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San Lue schrieb:
> Ich bezweifle allerdings stark
> dass diese das kann. Weiss nicht ob es möglich ist an das Board einen
> anderen Programmer anzuschliessen.

du zweifelst, du weißt nicht,
warum musst Du dann was dazu schreiben und den Thread mit falschen 
Aussagen vermüllen

von Benjamin (Gast)


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Taugt der was?

stefanus schrieb:
> Bei Conrad ab 17 Euro:
> http://www.conrad.de/ce/de/product/191406/USB-Programmer-mySmartUSB-light

Scheint ne gute Lösung für mich zu sein!

von Flühlingslolle (Gast)


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San Lue faselte:
>> Ich bezweifle allerdings stark
>> dass diese das kann. Weiss nicht ob es möglich ist an das Board einen
>> anderen Programmer anzuschliessen.


Walter schrieb daraufhin:
>du zweifelst, du weißt nicht,
>warum musst Du dann was dazu schreiben und den Thread mit falschen
>Aussagen vermüllen

Full Ack.

Das hat bei ihm Methode: Vage Vermutungen als gesichertes Wissen 
ausgeben.
Er liest halt gern seine eigenen Texte.

von marc (Gast)


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>Du kannst einen einzigen ISP Programmer mit vielen Mikrocontrollern
>immer wieder verwenden. Bei Arduino kannst Du den Mikrocontroller nciht
>"mal eben" austauschen.

Das ist nicht ganz richtig:
http://arduino.cc/en/Tutorial/ArduinoISP

Arduino in Assembler Programmieren:
http://forum.arduino.cc/index.php?topic=172346.0

von Quack (Gast)


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Mir graust, wenn ein Student nicht in der Lage ist, die unzaehligen 
bisherigen Einsteigerthreads zu finden und darin die Information, dass 
man USB-ISP fuer unter $5 auf eBay bekommt. Und, dass ein Arduino-Board 
im Grunde genommen auch nur ein ganz normales Microntroller-Board ist, 
das man mit der ganz normalen Toolchain benutzen kann. Leider fuehrt 
sowas dazu, dass gute Leute hier gar nicht mehr antworten, sondern nur 
noch ahnungslose Trolle wie San Lue.

von Harald N. (haraldn)


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Kurz und bündig: mach wie du meinst

Du kannst einen Arduino mit der Arduino IDE programmieren oder du kannst 
ihn mit einem kleinen Sketch flashen (der dabei ist) und so zu einem ISP 
Programmer machen der auch von ATMEL Studio als STK500 kompatibel 
erkannt wird.
Wenn du allerdings längerfristig in die Thematik einsteigen willst und 
mit der Arduino-Platform nichts am Hut hast (du schreibst von Assembler) 
würde ich dir trotzdem empfehlen einen günstigen ISP Programmer zu 
besorgen. Kostet nicht die Welt und ist eine einmalige Investition. 
Meine Empfehlung DIAMEX USP ISP. Bin sehr zufrieden damit.

: Bearbeitet durch User
von marc (Gast)


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Und gerade neu rein gekommen:

http://arduino.cc/en/Main/ArduinoISP

von Dirk K. (dekoepi)


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Ich denke, man kann das auch mal zu studentenfreundlichen Preisen (und 
studitauglichen Wartezeiten von 3-6 Wochen ;) ) gestalten und dabei 
darauf hinweisen, dass Libraries zusammenstückeln kein Programmieren 
(in irgendeiner Sprache) ist.

6 Euro für einen Arduino UNO-Clone, der ordentlich funktioniert. Man 
braucht die passenden Treiber für den USB2Serial-Chip WCH340, hier: 
http://wch-ic.com/download/list.asp?id=127
http://www.ebay.de/itm/231258586488

2,30 Euro für USBASP Programmer: http://www.ebay.de/itm/281358521291
1 Euro für den "Komfortadapter" 10-auf-6-Pin-ISP: 
http://www.ebay.de/itm/281219165940

Der meldet zwar, er könne die Geschwindigkeit nicht anpassen, aber 
funktioniert einwandfrei.

Starterkit für <10 Euro, mit wechselbarem µC und einem Flasher, der auch 
Bootloader programmieren kann. Was will man mehr zum Einstieg?

von Jan R. (Gast)


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1. Ja Arduino, kann man sehr wohl als einstieg verwenden, ich selbst 
habe vor einigen Jahren mein interesse am uC damit geweckt.
Die IDE, sieht ziemlich doof aus und ist dumm, sprich schlägt nicht 
selbst befehle oder variablen vor, sodass ich mir die hälfte des Wortes 
sparen kann, da fühle ich mich in Atmel Studio bspw. schon wohler, aber 
das geschwetz, dass man mit Arduino nichts machen kann, und eine 
spielerrei wäre, kann ich nicht bestätigen. Habe momentan hier noch eine 
Arduino basierte relativ ausgeklügelte Brushlessmotorregelung am laufen, 
deren entwicklung schon über die ersten Semester ET hinauslaufen, und 
auf dem Arduino due tadellos läuft also vonwegen künstlerspielzeug.

2.
Seitwann gibt es im normalen C keine Libarys.
Wenn ich normal Mikrocontroller programmiere, benutze ich auch Libarys 
wie z.b. für ein HD44780 Display oder auch für GLCDs. Wer macht sich da 
die mühe keine zu verwenden. Natürlich verwendet man seltener Libarys, 
aber man verwendet auch welche.

3.
Arduino ist eigentlich sehr teuer. Wenn ich mir überlege, dass ich vor 
kurzem für 10ct pro Stück Atmega 32 gekauft habe...

von Tux (Gast)


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10¢ pro Stück? Wo?

von chris_ (Gast)


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Der Vollständigkeitshalber:
Beitrag "Arduino mit Eclipse AVR-gcc Plugin programmieren"

>und dabei
>darauf hinweisen, dass Libraries zusammenstückeln kein Programmieren
>(in irgendeiner Sprache) ist.

Na das musst Du mal den Swing-Entwicklern von Java sagen.

von San L. (zwillingsfreunde)


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Denke mein Beitrag wurde hier etwas falsch verstanden. Mal einige Dinge 
zum klarstellen:

Jan R. schrieb:
> 2.
> Seitwann gibt es im normalen C keine Libarys.
> Wenn ich normal Mikrocontroller programmiere, benutze ich auch Libarys
> wie z.b. für ein HD44780 Display oder auch für GLCDs. Wer macht sich da
> die mühe keine zu verwenden. Natürlich verwendet man seltener Libarys,
> aber man verwendet auch welche.

Das wollte ich damit auch nicht sagen. Was ich eher sagen will: Arduino 
ersparrt dir oft den Blick ins Datenblatt. Beispiel UART. Die 
Initialisierung davon ist nicht unbedingt kompliziert, es müssen aber 
einige Bits gesetzt werden damit das ganze so läuft, wie man will. 
Natürlich hat man diese möglichkeit beim Arduino auch, aber wofür sich 
da die Mühe machen wenn es auch mit einem "Serial.begin(9600);" geht? 
Ein weiteres Problem: Wer es garnicht kennt mit Datenblatt zu arbeiten, 
der wird womöglich auch nicht wissen dass UART noch lange nicht einfach 
mit einer Zeile Initialisiert werden kann. Wieviele Fragen erhalten wir 
hier täglich im Forum von Leuten, wie nicht einmal wissen wie sie einen 
Ausgang auf High/Low setzen, nur weil es die dinge wie digitalWrite 
nichtmehr gibt?
Das wollte ich damit ausdrücken. Nicht, dass man einen Arduino ohne 
Lib's nicht programmieren kann. Wer aber nichts anderes kennt, wird sich 
die Variante aneignen und oft sind es dann genau die, die absolut 
überfragt sind wenn es mal darum geht etwas ohne Arduino zu 
programmieren.

Jan R. schrieb:
> aber
> das geschwetz, dass man mit Arduino nichts machen kann, und eine
> spielerrei wäre, kann ich nicht bestätigen.

Auch hier habe ich mich etwas doof ausgedrückt. Natürlich kann man mit 
einem Arduino auch sehr anspruchsvolle Projekte durchführen. Es geht mir 
eher um die Art der durchführung. Wieder ein Beispiel am UART. Stell dir 
vor, du willst ein Byte von a nach b senden. Die Arduino IDE ermöglicht 
es dir ein Byte mit 3-5 Zeilen zu versenden ohne dass du dich um die 
Initialisierung kümmern musst. Natürlich funktioniert das genau so gut. 
Nur was bringt dir das ganze? Das eigene wissen über einen 
Mikrocontroller hat man damit nicht wirklich erweitert, und um das geht 
es dem TO in meinen Augen.

Alles in allem:
Meine Kritik war in erster Linie eher an die Arduino IDE gerichtet. An 
dieser Stelle ein sorry für das Missverständniss und den 
zugegebenermassen einigen falschen Informationen in meinem ersten 
Beitrag. Hoffe konnte hiermit nochmal alles klarstellen.


Jan R. schrieb:
> Wenn ich mir überlege, dass ich vor
> kurzem für 10ct pro Stück Atmega 32 gekauft habe...

10ct für so ein Teil? Wo kriegt man denn sowas bitte?

Dirk K. schrieb:
> Ich denke, man kann das auch mal zu studentenfreundlichen Preisen (und
> studitauglichen Wartezeiten von 3-6 Wochen ;) ) gestalten und dabei
> darauf hinweisen, dass Libraries zusammenstückeln kein Programmieren
> (in irgendeiner Sprache) ist.

Vielen dank für den Satz. genau das meine ich.

: Bearbeitet durch User
von Jan R. (Gast)


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Die 32er, gab es als Restposten von einem eingestellten 
Kaffeevollautomat. Habe davon ca. 200 für 20€ erstanden.. (ebay)

von marc (Gast)


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>Das wollte ich damit auch nicht sagen. Was ich eher sagen will: Arduino
>ersparrt dir oft den Blick ins Datenblatt.

Die Programmierung auf dem PC erstpaart Dir den Blick ins Datenblatt der 
Grafikkarte.

> darauf hinweisen, dass Libraries zusammenstückeln kein Programmieren
> (in irgendeiner Sprache) ist.

Was meinst Du, was die Leute machen, wenn auf dem PC programmieren und 
die Microsoft Foundation Class verwenden?

von San L. (zwillingsfreunde)


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marc schrieb:
> Was meinst Du, was die Leute machen, wenn auf dem PC programmieren und
> die Microsoft Foundation Class verwenden?

Ja, sie tun das was zum Ziel führt. Es behauptet hier keiner, es sei 
falsch so etwas zu machen. Wenn aber jemand sagt "Ich will mich mit 
Mikrocontrollern befassen und lernen, wie sie funktionieren" dann ist 
das für mich etwas anderes.

Wenn dir jemand sagt "Ich will lernen, wie ein Auto aufgebaut ist und 
funktioniert" stellst du ihm dann auch einen Automat hin und sagst ihm 
"Hier... Lenkrad, Gas, Bremse. Viel spass."
Klar wird in der Arbeitswelt so gearbeitet, schliesslich muss alles 
Effizient und Gewinnbringend sein. Beim lernen geht es aber weder um 
Profit, noch Effizienz.

von Grundschüler (Gast)


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San Lue schrieb:
> Beim lernen geht es aber weder um
> Profit, noch Effizienz

Gerade beim Lernern geht es um Effizienz und letzendlich wahrscheinlich 
auch um in der Zukunft erwarteten Profit.

von San L. (zwillingsfreunde)


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Grundschüler schrieb:
> Gerade beim Lernern geht es um Effizienz und letzendlich wahrscheinlich
> auch um in der Zukunft erwarteten Profit.

Ja, beispielsweise um die Effizienz eine Software besser schreiben zu 
können. Allerdings geht es im ersten Moment beim lernen wohl kaum darum, 
das Programm so schnell wie möglich umzusetzen. Da wird ja kaum jemand 
danebenstehen und dir Zeitdruck machen.

Ausserdem sind hier im Forum extrem viele "hobby"Elektroniker. Ich denke 
nur ein kleiner Teil der Community verdient hier wirklich ihr Geld 
damit. Daher kann man nicht davon ausgehen, dass es um Profit in der 
Zukunft geht.

Wenn er aber wirklich eine Berufliche Laufbahn anstrebt kann man die 
Arduino IDE aber genau so wieder in Frage stellen. Oder hast du schonmal 
ein Windows/Apple/Siemens/Whatever Produkt gesehen mit einem Arduino?

von Wolle (Gast)


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San Lue schrieb:
> Wenn er aber wirklich eine Berufliche Laufbahn anstrebt kann man die
> Arduino IDE aber genau so wieder in Frage stellen. Oder hast du schonmal
> ein Windows/Apple/Siemens/Whatever Produkt gesehen mit einem Arduino?

http://paulfurley.com/arduino-isnt-just-for-hackers/
Fünf Arduinos steuern einen professionellen Digitaldrucker.

von San L. (zwillingsfreunde)


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Wolle schrieb:
> http://paulfurley.com/arduino-isnt-just-for-hackers/
> Fünf Arduinos steuern einen professionellen Digitaldrucker.

Nettes Projekt. Ändert aber trotzdem wenig an meiner Meinung. Die Chance 
irgendwann in der Arbeitswelt auf Arduino zu treffen ist verschwindend 
klein.

von Rolf H. (flash01)


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Hallo Benjamin,
mit Interesse verfolge ich die Meinungen zum Thema "Arduino".
Mir geht es ähnlich wie Dir.
Seit ca. 3 Jahre habe ich mich mit den Atmels der Größe Tiny13,
2313, Mega8 in Assembler angefreundet.
Zahlreiche Projekte für elektr. Eisenbahn erstellt, Ortungspieper
mit nen Tiny13 realisiert. Von Atmel Studio 4 installiert.
Schiebe den Code über AVR ISPmkII in die ISP Schnitstelle.
Und Assembler reizt mich immer wieder, da ich mit der Hardware richtig
in Berührung komme.
So und nun treffe ich bei Tchibo einen alten Kumpel vom Flugverein, und
wie es sich so im Gespräch ergab, ist er von Arduino UNO einfach 
begeistert. Es gibt Menschen, die alles, was sie nicht kennen, gleich
als Sch..... hinstellen. Zu den gehöre ich nicht, und fand das Thema zum
Arduino sehr interessant. Der Typ machte mich richtig heiß damit.
Seine Argumente klangen einleuchtend, z.B.
wer programm. den noch mit Assembler, total veraltet....
oder ich brauche einen Zeitaufwand um eine Zeitschleife zu erstellen,
für ihn es eine Sekundensache.
Wie gesagt, ich war infiziert und machte mich über Google schlau.
Habe aber schnell wieder die Bremse gezogen, als ich die
IF xxx Endif Befehle sah. Das erinnert mich noch an BASIC.
Ich weiß, ich hätte die Register R0 bis R32 und mein geliebtes SREG 
vermißt, worüber mein Kopf viel nachdenken mußte.
Noch bin ich nicht vom Arduino los!
Aber ich glaube, ich würde Assembler sehr vermissen.

Grüße

Rolf


so viel Denkvermögen

von chris (Gast)


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>IF xxx Endif

Meinst Du das damit?

http://msdn.microsoft.com/de-de/library/ew2hz0yd.aspx

von Dirk K. (dekoepi)


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Wie schon geschrieben, man muss einen "Arduino" nicht mit der 
Arduino-GUI und -Bibliothek verwenden. Das ist für den schnellen 
Einstieg sicherlich hilfreich, wer aber schon mal "richtig" programmiert 
hat (etwa in C/Assembler/Basic/... auf PC, Amiga, C64, ...), stößt damit 
sehr schnell an diverse Grenzen und Einschränkungen und hadert mit der 
Geschwindigkeit des Programms.

Mit AVR-GCC-Plug-in in Eclipse lässt sich ein Arduino-Board einfach als 
komfortabel und ordentlich aufgebauter AVR-Prozessor nutzen. Da ist die 
Portabilität des Codes untergeordnet, und man kann direkt mit den 
Registern und Bitschieberei arbeiten. Da kommt man dann auch mit C-Code 
auf Geschwindigkeit.

: Bearbeitet durch User
von marc (Gast)


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Ja, über Arduino lässt sich doch immer wieder diskutieren:
Beitrag "Re: Arduino - bringt's das ?"

von Rolf H. (flash01)


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marc schrieb:
> Ja, über Arduino lässt sich doch immer wieder diskutieren:
> Beitrag "Re: Arduino - bringt's das ?"

wirklich interessant zu lesen!

Verschiedenes trifft auf meinen Kumpel zu.
Er kauft sich bei ebay ein Haufen Zubehör (Drucksensor, Temp. Sensor 
usw.)
und freut sich dann wie ein Künstler, daß es irgendwie funktioniert.
Weiter hat er dafür dann keine Anwendung.
Bei mir sieht das ganz anders aus. Wenn ich eine verwendbare Idee
habe, mache ich mir erst mal Gedanken, welchen AVR nehme ich.
Oft komme ich mit zwei Ports aus, also zum Tiny2313 mit seinen
PortB und eingeschränkten D....und dann gehts los.
Im Hintergrund stehen zwei Dinge
1. nicht aus der Übung zu kommen (mit 79 Jahren kann man schon mal
was vergessen).
2. es liegt dann nicht irgendwo herum, sondern ich setze es
gezielt wo ein.

Grüße

Rolf

von Dirk K. (dekoepi)


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Och, ich habe diverse Dinge auf Halde liegen - Displays, 
SD-Karten-"Shields", Elektronik-Gemüse, diverse µC-Boards (der STM8 
wehrt sich wie verrückt, eine brauchbare Entwicklungsumgebung zu finden, 
Toolchain für TI MSP430 / Launchpad fehlt auch noch, die 
STM32F4xxx-Discovery-Boards liegen auch ungenutzt rum) und diverse 
andere Kleinteile.
Ist wohl eine Art Messi-Syndrom. Ich könnte damit mal was basteln 
wollen. Insbesondere das STM32F429 wird wohl die Basis der Wahl, wenn 
ich endlich mal lange frei habe und mich nicht nur 
Schnellschuss-Projekten widmen kann - die Timelapse-Kamera kommt 
bestimmt! ;) .
Und das hat immer wieder seine Berechtigung - lustige bunte Blinke-LED 
zur Beschäftigung des Nachbarkinds? Klick-klick, mit Arduino-Basis in 5 
Minuten fertig, mit ATtiny zusammengelötet in 10 Minuten. Furzsensor 
ansteuern? 15 Minuten, da die Arduino-IDE noch runterladen musste ;) Da 
sollte aber bereits mitschwingen: Ich will die Funktion weitestgehend 
verstehen, wobei mich einige Teilaspekte aber gerne auch mal [noch] 
nicht [mehr] interessieren.

Für ganz-schnell-was-testen finde ich das gut. Um ewig auf Bauteile für 
Basteleien zu warten, ist mir die Zeit zu schade. Daher gerne alles 
mögliche da haben, und erstmal überdimensioniert anfangen. 
Herunterskalieren auf angemessenen Prozessor - eben beispielsweise 
ATmega->ATtiny - geht dann immer noch.

Ich fürchte, es läuft einfach darauf hinaus: Entweder kann ich mich 
dafür begeistern und eigne mir nach und nach auch die Grundlagen an, 
oder ich will einfach nur fertige Projekte nachbauen, um etwas "selber 
gebastelt" zu haben. Hat alles seine Berechtigung, auch, wenn zweitere 
Gruppe gerne mal nervt, weil bei Fragen dann kein Verständnis für die 
vorgeschlagene Lösung vorhanden ist. Die Letzteren sollten sich daher 
nicht "Entwickler" nennen, da es ja nur Nachbasteln ohne eigene 
Kreativität und Know-how ist. Genau wie Malen nach Zahlen keine Malerei 
ist, wie sie unter Künstlern verstanden wird. Kann aber sicherlich der 
Einstieg in die Malerei sein, um Pinselhaltung, Wasser- und 
Farbennutzung und so was zu erlernen? Aber da würde sicherlich keiner 
auf die Idee kommen, mit seinen malerischen Fähigkeiten herumzuprahlen. 
Darauf springen in dem verlinkten Thread viele an, ohne den Finger akut 
in die Wunde legen zu können.

: Bearbeitet durch User
von marc (Gast)


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>1. nicht aus der Übung zu kommen (mit 79 Jahren kann man schon mal
>was vergessen).

79 Jahre? Wirklich? Alle Achtung. Ich bin mal gespannt, ob ich das auch 
schaffe, wenn ich so alt bin.

>Genau wie Malen nach Zahlen keine Malerei
>ist, wie sie unter Künstlern verstanden wird. Kann aber sicherlich der
>Einstieg in die Malerei sein, um Pinselhaltung, Wasser- und
>Farbennutzung und so was zu erlernen?

Oh, da hätte ich was für Dich:
Beitrag "Re: ATMEL stellt grafische Oberfläche für 8 bit Controller vor"

von Dirk K. (dekoepi)


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Ääääh. Ich wollte nicht meinen Namen tanzen. :D

von Rolf H. (flash01)


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Hallo Marc,
viel geistige und körperliche Bewegung, dann schaffst Du das!
Habe heute Nachmittag einen Modellhubschrauber geflogen.
Rotordurchmesser ca. 1,20 Meter, da muß der Kopf noch in Ordnung sein.

Wer was von versteht "LOGO500 von Mikado"

Grüße

Rolf

von marc (Gast)


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>Habe heute Nachmittag einen Modellhubschrauber geflogen.
Witzig, ich bin gerade dabei einen Mini Titan E325e zu kalibrieren und 
dann hoffentlich zu fliegen.

Aber zurück zum Threma. Hier mal eine professionelle Anwendung für 
Arduinos:
http://www.mathworks.de/videos/hardware-targets-and-rapid-prototyping-in-simulink-81524.html

von spess53 (Gast)


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Hi

>Aber zurück zum Threma. Hier mal eine professionelle Anwendung für
>Arduinos:
>http://www.mathworks.de/videos/hardware-targets-an...

'Anmelden um das Video zu sehen'

Was soll der Scheiss?

MfG Spess

von marc (Gast)


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Ist halt normalerweise für Geld und Profis.
Hier die Umsonst-Variante:
http://www.youtube.com/watch?v=9ttIZoUXCKY

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