Hallo, suche nach einem Kalibrationskit für einen VNA bis 3 GHz. Da ich den VNA nur leihweise bekomme, möchte ich nicht all zu viel dafür ausgeben. Brauche den VNA um die Impedanz einer 13.65 MHz RFID und einer 868 MHz Keramit Antennen zu bestimmen. Habe bei ebay folgendes Angebot gefunden http://www.ebay.com/itm/7-GHz-Low-Cost-SMA-Connector-Calibration-Verification-Kit-for-VNAs-HP-Agilent-/171160855114?pt=UK_BOI_Electrical_Test_Measurement_Equipment_ET&var=&hash=item27d9fb624a . Was haltet ihr davon, konnte jemand Erfahrungen damit machen? Gruss Tom
Kann es sein, dass derjenige, der Dir den VNA leiht auch einen Kalibriersatz hat? Leih doch den mit!
Tom Builder schrieb: > . Was haltet ihr davon, konnte jemand Erfahrungen damit machen? Was willst du 7000 GHz bezahlen, wenn du nur 900 brauchst. Bei 13,56 MHz kannst du auch mit Teilen aus der Bastelkiste kalibrieren.
WIMO SMA Calibration Kit. Sicher nichts bis 18 GHz aber bis 3 bestimmt. http://www.wimo.de/messtechnik_d.html Gruß
Mike schrieb: > Was willst du 7000 GHz bezahlen, wenn du nur 900 brauchst. 7000 GHz? Dafür wäre er wirklich günstig. :-)
Den im ersten Post genannten Kalibriersatz von drkirkby habe ich und er ist im Bereich bis 3GHz nur unwesentlich ungenauer als die Präzionsstandards von HP. Insbesondere, weil er sich große Mühe macht, die Parameter, die man in die VNA eingeben muss, meist delays, sehr genau zu bestimmen. Bei dem 50 Ohm Abschluß sollte man allerdings mit einem genauen Ohmmeter den Widerstandswert genau bestimmen, weil die in der Relaität schon mal +-1Ohm abweichen können. Für Deine Zwecke bis rund 900 MHz brauchst Du aber nicht soviel Geld ausgeben, diese Teile von Rosenberger, die z.B. auch der Satz vom VNWA verwendet - http://www.sdr-kits.net/Webshop/products.php?50&cPath=5&osCsid=ajq2ckbq7km6lhf8iv4o2bfcm6 - sind in diesem Frequenzbereich ausreichend genau. Die Sachen von Wimo kenne ich nicht. Gruß Dieter
Dieter Jaeger schrieb: > weil die in der Relaität schon mal +-1Ohm abweichen können. So genau schei***t bei HF aber sowieso kein Hund.
Kommt darauf an, was man gerade messen will, Jörg. Damit man die Auswirkungen von Kalibrierstandards, die fehlerhaft beschrieben sind, ermessen kann, habe ich das in Bild 1 dargestellte Programm geschrieben. Es simuliert eine VNA. Es funktioniert folgendermaßen: Durch die oberen Eingabefelder werden die Standards beschrieben, open, short und load. Hier im Beispiel wird nur von wenigen Parametern Gebrauch gemacht, Offsetdelay für Open und Short, R für Load, sowie die Loss-Werte und die (ideale) Impedanz Z0 der Standards. Exakt so, wie diese Werte bei der Definition der Standards in die VNA auch eingegeben worden sind. Mit den jeweiligen +/- Feldern kann man nun einen Fehler bei den Standards simulieren. Gibt man beispielsweise in dem zu R zugehörigen +/- Feld eine 1 ein, dann bedeutet das, dass der bei der Definition des Load-Standards in die VNA eingegebene Wert von 49,87 Ohm in Wirklichkeit nicht stimmt, sondern tatsächlich 50,87 Ohm richtig gewesen wäre. Der Ausgangspunkt für die Simulation ist immer eine reale Messung des S11 eines kurzen (typisch 20cm) und kurzgeschlossenen 50 Ohm Kabels. Diese Messwerte liest man ein und S11 wird in beiden Diagrammen als die roten Kurven dargestellt. Im oberen Diagramm das Delay des Kabels, umgerechnet aus der Phase, und im unteren Diagramm den Betrag. Beim Betrag betrachten wir hier nur die gestrichelten Linien, die durchgezogenen Linen ("shifted") dienen einem speziellen Zweck, der hier nicht erörtert werden muss. Man sieht den bekannten Rippel für Phase/Delay und Betrag. Aus den eingelesenen Messwerten bestimmt die Software nun die charakteristischen Parameter eines Modells eines Kabels, welches durch Rdc (Gleichstromwiderstand), Rac (Skineffekt) und G (dielektrische Verluste), sowie Z0 und vf beschrieben mit. Diese Parameter werden unter "Test" dargestellt. Dieses Modell nähert die Wirklichkeit natürlich nur an, aber relativ gut. Die grüne Kurve stellt nun dar, was die VNA anzeigen müßte, wenn die Parameter der Standards stimmen würden. Sie wird auf der Grundlage des Testkabelmodells berechnet. Stimmen nun rote und grüne Kurve nicht überein, dann stimmen die Parameter der Standards und/oder die Parameter des Testkabelmodells mit der Wirklichkeit nicht überein. Bitte nicht verwundert sein, wenn im oberen Diagram gar keine grüne sondern nur eine blaue Kurve zu sehen ist. Das liegt daran, das hier eine blaue Kurve die grüne Kurve exakt überlagert. Dazu später mehr. Über die Veränderung der Parameter unter "Test" versucht man dann im ersten Schritt, grüne und rote Kurve soweit als möglich zur Deckung zu bringen. Das ist zwar etwas Fummelei, aber nach einiger Zeit der Übung weiß man recht gut wie die einzelnen Testparmeter die grüne Kurve beeinflussen. Der gößte Teil der übrigbleibenden Abweichungen ist danach den unrichtigen Parametern der Standards geschuldet. Die blaue Kurve endlich beschreibt, was die VNA anzeigen müßte, wenn man bei der Definition des Standards einen anderen Wert (= "Feld R" + "Feld +/-") angegeben hätte. Da im Bild jedoch alle +/- Felder auf 0 stehen, fallen natürlich blaue und grüne Kurve zusammen. Das jedoch ist im Bild 2 geändert. Unter +/- von R des Load-Standards ist jetzt "1" eingetragen (Wert wie oben angegeben ist also 50,87 Ohm). Blaue und grüne Kurve fallen nun mitnichten zusammen. Ja, sie weichen sogar stark voneinander ab. Die Maxima der Rippel liegen nun 176,5 MHz auseinander, wie der Differenzcursor d0 ausweist. Kleiner Betrag (1 Ohm), große Wirkung. Tatsächlich verfolgt das Programm einen weiteren Zweck, nämlich die Definition eines Standards zu verbessern, indem man versucht nach der Methode try and error die blaue und rote Kurve zur Deckung zu bringen. Zugegeben da brauchts schon ziemlich viel Übung, aber dann klappt es ganz gut. Definiert man dann den Standard mit den neu gewonnenen Werten und wiederholt die Messung dann haben sich tatsächlich die rote und die grüne Kurve angenähert. Wer einen HP/Agilent Qualitätsstandard sein eigen nennt, der muss sich diese Fummelei natürlich nicht antun, aber die kosten nun mal richtiges Geld und müssen zudem jedes Jahr neu kalibriert werden, was auch nicht gerade billig ist. Gruß Dieter
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Bearbeitet durch User
@Dieter Jaeger vielen Dank für die Antwort. Werde den Kalibriersatz von drkirkby kaufen, somit kann ich die Bandbreite des VNA auch ausnutzen. Gruss Tom
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