Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auslösecharakteristik (Selektivität) von Feinsicherungen


von Karl W. (karl4711)


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Hallo

kann ich mit einer Feinsicherung (5A) am Netzanschluss eines Gerätes 
verhindern, dass bei einem Defekt des Gerätes (Kurzschluss) der B16 
Leitungsschutzschalter der Hausinstallation auslöst?
Welche anderen Möglichkeiten hätte ich?

von Martin S. (sirnails)


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Ja kannst du. Aber 5 A sind ne Menge Holz. Außerdem ist die  Auslösezeit 
bei Nennstrom Elend lange.

von Michael_ (Gast)


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Nö, 4-5A sind in fast jedem PC-NT drin.

von Leon K. (leon-herford)


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Hi alle zusammen
Um zu erreichen das der LS-Schalter der Installation nicht auslösen 
muss, sind natürlich DESSEN auslöse werte zu vermeiden.
B-16 ist klar definiert.

Um sich mit den Schmelzsicherungen genauer vertraut zu machen, empfehle 
ich den Artikel

http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzsicherung

einmal genauer zu studieren.

Hierbei werden Dir die Grundidee und die grundsätzlichen Eigenschaften 
der Schmelzsicherung recht genau erläutert.

Ahoi von hier aus

von Hubert M. (hm-electric)


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Ja, mit Feinsicherungen kannst du verhindern, dass der B 16 A auslöst.
Dabei solltest du aber deine Anforderung an dieser Sicherung bedenken. 
Z.B. Wie hoch der Einschaltstrom? Denn es gibt bei den Feinsicherungen, 
Träge, Mittelträge, und Flinke Sicherungen. Zu erkennen, dass auf der 
Feinsicherung vor der Stromangabe ein T, M oder F aufgedruckt ist.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Karl Winkler schrieb:
> kann ich mit einer Feinsicherung (5A

Da gibt es nicht nur 5A als Parameter. Davon gibt es verschiedenste 
Modelle: flink, träge...Nicht nur B16, auch Feinsicherungen sind 
spezifiziert. Also Beide Spezifikationen vergleichen.

Darum sollte man ja auch Sicherungen nicht durch irgendetwas mit 
ähnlicher Amperezahl austauschen, sondern eines mit identischen 
Eigenschaften nehmen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Hubert war schneller. Das hat man davon wenn man mehrer Tabs öffnet. Man 
ist nicht mehr aktuell, wenn man den Tab später liest.^^

von Karl W. (karl4711)


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Es ist mir schon klar, dass es flinke, träge, mittelträge,... Modelle 
gibt. Aber welche muss es für den Fall sein, dass der B16 Automat nicht 
auslöst? Reicht 5A mittelträge oder muss es flink sein?

von Fuse (Gast)


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Lege die Kennlinie von Automat und Sicherung übereinander, wenn sie sich 
nicht schneiden (mit Toleranzbändern) ist Selektivität gegeben.

von Michael_ (Gast)


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Karl Winkler schrieb:
> Es ist mir schon klar, dass es flinke, träge, mittelträge,... Modelle
> gibt. Aber welche muss es für den Fall sein, dass der B16 Automat nicht
> auslöst? Reicht 5A mittelträge oder muss es flink sein?

Das bestimmt nicht der Automat, sondern die Schaltung die geschützt 
werden soll.
Da hab ich mir noch nie Gedanken gemacht und werde es auch nicht, 
solange man nicht in den Bereich des Automaten kommt.
Feinsicherungen größer 10A sind sicher selten.
Die größten, die mir über den Weg gelaufen sind, waren in einer 
Microwelle mit 8A und 10A MT.
Bei 5A muß man sicher mehr beachten als nur die Sicherung allein.

von Paul M. (paul_m65)


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Bei einem Kurzschluss wirst du wenig Chancen haben, dass die 
Feinsicherung zu erst durchbrennt.

von Michael_ (Gast)


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Klar, macht sie sicher!

von tommy (Gast)


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Folgendes ist aus Wikipedia:

Eng mit der Auslösecharakteristik verbunden ist die Selektivität einer 
Sicherungs- bzw. Verteileranlage: Es muss vermieden werden, dass z. B. 
die Hauptsicherung bei Kurzschluss oder Überlast eher anspricht als die 
untergeordnete Sicherung im defekten Stromkreis. Daher müssen die 
Sicherungen hinsichtlich ihres Ansprechverhaltens aufeinander abgestimmt 
sein.

Bei Sicherungen für Verbraucher mit hohem Einschaltstrom ist der 
I²t-Wert (Durchlassenergie, Integral des quadrierten Stromes über die 
Zeit, kurz Schmelzintegral oder Stromintegral) wichtig. Es beschreibt 
bei Multiplikation mit dem ohmschen Widerstand der Sicherung denjenigen 
Energiewert, der gerade noch nicht zur Auslösung führt: die 
Wärmeleistung (Stromwärme) am Sicherungselement hängt vom Quadrat des 
Stromes ab und führt innerhalb einer bestimmten Zeit zu einer 
bestimmten, die Auslösung bewirkenden Temperatur.

Der I²t-Wert sollte bei der Dimensionierung von Schmelzsicherungen nie 
ganz ausgeschöpft werden, da diese sich während vieler solcher 
Einschaltzyklen mit der Zeit thermisch bedingt verändern und ggf. 
vorzeitig ansprechen.

Hier der ganze Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzsicherung

von Arsenico (Gast)


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Fuer ''harte'' Fälle gibt es das ''hohe'' C 16 ! Das hält ;-)

von Carsten W. (eagle38106)


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Och, das geht auch mit mehreren Sicherungen auf einen Streich. 
Selektivität hin oder her...

Dreifach-Steckdose mit 1m 1,0² direkt an Schrank-Steckdose in UV 
angeschlossen (0,2m 2.5²). Diese Steckdose mit B16 Automat und RCD 
40/0,03A abgesichert. Zuleitung zur UV sind 15m 5x10². Im Hauptverteiler 
hinter dem Zähler ein 3~ C50 Automat als Vorsicherung. Um das alles 
auszulösen muß man nur einen Baustrahler mit 800W zu langsam aus der 
Dreifach-Steckdose ziehen. Wenn dann der Lichbogen am Außenleiter 
führenden Kontakt zu PE rüberzündet, reicht das locker aus, um beide 
Sicherungen und den FI zu triggern.

Ach, der SLS mit 63A vor dem Zähler hat nicht ausgelöst.

Carsten

von MaWin (Gast)


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Carsten Wille schrieb:
> Wenn dann der Lichbogen am Außenleiter führenden Kontakt zu PE
> rüberzündet,

Häh, wie viel tausend Volt hast du in deiner Elektroinstallation?

von Arsenico (Gast)


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???

nur etwas Schnaps tröpfelt da manchmal heraus.

von Amateur (Gast)


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>kann ich mit einer Feinsicherung (5A) am Netzanschluss eines Gerätes
>verhindern, dass bei einem Defekt des Gerätes (Kurzschluss) der B16
>Leitungsschutzschalter der Hausinstallation auslöst?

Sonntags: Ja

In der Woche: Eventuell

Das Problem ist nämlich folgendes: Du (5A) bist oft nicht allein. Ziehen 
die anderen Verbraucher, hinter der gleichen Sicherung, nämlich bereits 
13A, so reichen (theoretisch) 3 weite Ampere aus um Dich im Dunkeln 
stehen zu lassen.
Egal ob Du nun träge, mittelträge, flinke oder gar super flinke 
Sicherungen verwendest.

von Carsten W. (eagle38106)


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MaWin schrieb:
> Carsten Wille schrieb:
>> Wenn dann der Lichtbogen am Außenleiter führenden Kontakt zu PE
>> rüberzündet,
>
> Häh, wie viel tausend Volt hast du in deiner Elektroinstallation?

Ganz normale 230V, mehr nicht. Habe das auch erst nicht als Ursache 
gesehen. Aber der absichtlich langsam durchgeführte Aussteck-Versuch hat 
das selbe Ergebnis produziert. Die billige Dreifachsteckdose mit 45° 
gedrehten Steckplätzen war natürlich danach ein Fall für den 
Elektroschrott.

von Route_66 H. (route_66)


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Amateur schrieb:
> Ziehen
> die anderen Verbraucher, hinter der gleichen Sicherung, nämlich bereits
> 13A, so reichen (theoretisch) 3 weite Ampere aus um Dich im Dunkeln
> stehen zu lassen.

Ein B16 LS-Schalter kann 16 A DAUERHAFT führen!

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