Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Colpitts-VCO schwingt nicht.


von Archibald (Gast)


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Hi,

ich habe mir gestern einen VCO gebaut. Als FET kommt ein J309 zum 
Einsatz.
Spule ist selber gewickelt, 8 Windungen Luftspule aus versilbertem Draht 
... seht selbst das Schema im Anhang.
So, die Sache ist jetzt die. Ich habe die beiden Varaktoren vorerst noch 
weg gelassen und den Oszillator mit Strom versorgt. Wenn man den 
Trimmkondensator richtig einstellt, dann schwingt es auch in der Tat 
sehr sauber und sinusförmig! in gewissen Grenzen lässt sich mit dem 
Trimmer die Frequenz auch variieren, wobei allerdings die Amplitude mit 
verändert wird (ist ja klar, der Trimmer beeinflusst die Rückkopplung).

Jetzt versuche ich, daraus einen VCO zu machen! im Tietze-Schenk werden 
einfach die beiden antiparallelen Varaktoren an die Spule angeschlossen. 
Das hat bei mir nicht funktioniert. Also habe ich noch einen 
Koppelkondensator mit angeschlossen (der unbeschriftete Kondensator) und 
da  alle möglichen Werte von 12pF (hab nichts kleineres) bis 100pF 
ausprobiert. Es oszilliert einfach gar nicht. Egal wie ich es beschalte, 
sobald die Varaktoren mit ins Spiel kommen, dann schwingt nichts mehr. 
Was mache ich falsch? gibt es etwa noch eine andere Stelle, wo ich die 
Varaktoren einbauen kann?

Dieser VCO ist nur mal ein "Prototyp", damit ich mal ein Gespür dafür 
bekomme, wie alles funktioniert. Später brauche ich einen VCO, der von 
ca. 80 MHz bis 120 MHz einstellbar ist. Dazu habe ich aber keine 
gescheiten Bauteile da, und wollte deshalb erst mal ein wenig basteln 
... leider funktioniert überhaupt nichts :-) Allgemein: wie geht man bei 
der Dimensionierung eins solchen Oszillators klugerweise vor? Ich habe 
so gut wie gar nichts gerechnet, weil, die Frequenz stimmt sowieso nie 
mit dem berechneten Wert überein, und beim JFET kann ich den 
Sourcewiderstand auch nicht wirklich rechnen, keine Ahnung wie gross der 
sein soll. Alles in allem bin ich recht ratlos :-) wie gesagt, ohne 
Varaktoren oszilliert es (ca. 220 MHz) und mit gar nicht mehr.

von Bastler (Gast)


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Unter
http://www.edn.com/design/analog/4327634/JFETs-offer-LC-oscillators-with-few-components
gibt es diverses Formelwerk für die Bedingung, unter der das 
funktioniert. So ein Sourcefolger hat nämlich eine Verstärkung von nicht 
ganz eins. Google kennt auch andere Colpitts Varianten (Suche:"colpitts 
oszillator fet"), die eventuell weniger kritisch sind.

von npn (Gast)


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Was mit gerade an deiner Schaltung auffällt, die obere Kapazitätsdiode 
hat gar keinen Gleichstrompfad, kann also nicht angesteuert werden. Das 
ist doch bestimmt keine Absicht. :-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Der fehlende Gleichstrompfad der oberen Varaktordiode ist mir auch 
gleich aufgefallen. Zusätzlich wird die Abstimmspannung auch noch ohne 
erkennbare Entkopplung zugeführt. Hier sollte man noch einen hohen 
Widerstand (z.B. 100 kOhm) mit geringem Kapazitätsbelag hinzufügen. Ein 
induktiver Anteil stört aber nicht.

von Volker (Gast)


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Den 220R an der Source würde ich mal variieren, Werte zwischen 100R bis 
1K (oder sogar 10k) ausprobieren.

Möglicherweise ist die C-Güte von der Kapazitätsdiode zu gering und 
dämpft die Schwingung.

Du kannst auch die Versorgungsspannung variieren, vielleicht schwingt es 
bei 6V oder 9V besser.

In jedem Fall (das machen "Anfänger" oft falsch) benötigt der FET 
möglichst nah am Drain-Anschluss einen Abblock-Kondensator von ca. 1nF 
bis 100nF je nach Frequenz.

Wenn Du unsicher bist, schalte 1nF und 10nF parallel. 100nF-Kerkos 
taugen bis etwa 20MHz, danach werden sie langsam hochohmig.

von Volker (Gast)


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Versuchs mal so!

von Volker (Gast)


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Den unteren Rückkoppel-C (derzeit 47pF) sollte man vielleicht auf 10pF 
bis 22pF verkleinern.

von Archibald (Gast)


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Danke euch für die vielen Tipps!
Wie komme ich auf "gute" Werte für die beiden 
Rückkopplungs-Kondensatoren? Man sieht da oft einfach so typische Werte 
wie 47pF oder 22pF, aber warum die so gross sein müssen, oder so klein, 
oder wie man auch immer sagen will, das leuchtet mir nicht ganz ein.

von Volker (Gast)


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Im oberen KW-Bereich von 20MHz verwendet man für die Rückkopplung oft Cs 
um die 47pF.

Deshalb ganz praktisch die Überlegung, dass der Wert für 100 MHz zu groß 
sein könnte.

50pF haben laut meiner HF-Tapete bei 100MHz einen Blindwiderstand von 
ca. 35 Ohm. Das kommt mir ebenfalls etwas niedrig vor.

Bei solchen Oszillatoren setzt man oft auch eine Diode vors Gate (die 
sollte bei 100MHz aber schon sehr kapazitätsarm sein):
http://homepage.eircom.net/~ei9gq/vfocirc.GIF

http://homepage.eircom.net/~ei9gq/tx_circ.html

von AKV (Gast)


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Archibald schrieb:
> Spule ist selber gewickelt, 8 Windungen Luftspule aus versilbertem Draht
> ... seht selbst das Schema im Anhang.

Wie dick ist der Draht?

von Swing Boogie (Gast)


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Die beiden Rückkoppel-C sollten gleich groß sein mit einer Impedanz 
von50 Ohm.

Die Varicapdioden brauchen keinen Gleichstrompfad.

Weitere Literatur auch hier:
http://www.electronicdeveloper.de/SinusColpitts.aspx
Leider nur für 10 MHz. Für andere Frequenzen müssen die Impedanzen 
angepasst werden.

von flo (Gast)


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Swing Boogie schrieb:
> Die Varicapdioden brauchen keinen Gleichstrompfad.

das wäre mir neu

von npn (Gast)


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Swing Boogie schrieb:
> Die Varicapdioden brauchen keinen Gleichstrompfad.
Natürlich, wie sollen die sonst funktionieren, wenn keine Gleichspannung 
an die Dioden gelangt?
>
> Weitere Literatur auch hier:
> http://www.electronicdeveloper.de/SinusColpitts.aspx
Hier in der verlinkten Schaltung haben sie auch einen Gleichstrompfad 
und dazu noch eine HF-mäßige Abblockung (R7, C6). Anders geht es auch 
gar nicht.

von flo (Gast)


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@ archiebald:

wie misst du eigentlich, ob der oszillator schwingt?

bedämpft der tastkopf möglicherweise den oszillator?

von Swing Boogie (Gast)


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npn schrieb:
> Hier in der verlinkten Schaltung haben sie auch einen Gleichstrompfad
> und dazu noch eine HF-mäßige Abblockung (R7, C6). Anders geht es auch
> gar nicht.

Da hab ich wohl was falsch verstanden?
Im Schaltbild vom TO ist der Adj. Eingang mit 1...9V angegeben. Das ist 
äquivalent mit R7/C6 in der Verlinkten Schaltung.

Mein Einwand bezog sich auf den Beitrag von npn(Gast), der meinte, dass 
das obere Ende der Varicap zusätzlich gleichstrommäßig angebunden dein 
müsste.

von Swing Boogie (Gast)


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Allerdings sehe ich einen anderen Unterschied in der Ankopplung der 
Varicaps: Das C gehört vor L.
In der verlinkten Schaltung wäre das C2.
Insofern sind die Varicaps über die Resonanzspule gleichstrommäßig 
definiert.

von npn (Gast)


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Swing Boogie schrieb:
> Mein Einwand bezog sich auf den Beitrag von npn(Gast), der meinte, dass
> das obere Ende der Varicap zusätzlich gleichstrommäßig angebunden dein
> müsste.

Muß es ja auch. In der Originalschaltung vom ersten Post war die obere 
Diode gleichstrommäßig nicht angeschlossen. Später habe ich aber im Text 
gesehen, daß Archibald den unbenannten C nur versuchsweise reingemacht 
hatte.
Auf jeden Fall müssen, wenn zwei Kapazitätsdioden verbaut sind, auch 
beide gleichstrommäßig angeschlossen sein, weil sie ohne Gleichstrom 
nicht ihre Funktion erfüllen können (sie nutzen die veränderliche 
Sperrschichtkapazität).

von Swing Boogie (Gast)


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Noch ein Nachtrag:
Parallel zur Schwingkreis-Induktivität gehört natürlich auch eine 
Kapazität.
Beide sind auf die gewünschte Frequenz berechnet.

Prinzipiell reicht zwar die Kapazität der Dioden aus, da diese aber eine 
sehr nichtlineare Kennlinie haben kommt es zu Rauschen und 
instabilitäten.

von npn (Gast)


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Swing Boogie schrieb:
> Noch ein Nachtrag:
> Parallel zur Schwingkreis-Induktivität gehört natürlich auch eine
> Kapazität.

Die ist doch drin.
Der Trimmer und der 47p bilden die Schwingkreiskapazität.

von Archibald (Gast)


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Hallo zusammen,

Weiter oben wurde nach dem Spulendraht gefragt. Also, meine Spule hat 8 
Windungen, aus versilbertem, 0.8mm dickem Draht. Halt was so in der 
Bastelkiste noch rum gammelte. Der Durchmesser ist ca. 5 mm. Ich kann 
morgen ein Bild machen, wenns interessiert...

@Swing Boogie
du sagst, parallel zur Spule gehört noch ein Kondensator. Das sehe ich 
anders, die beiden Kondensatoren welche die Rückkopplung bilden, werden 
gleich noch als Schwingkreiskondensatoren verwendet. Und der 12pF 
Kondensator vor dem FET-Gate dient dazu, den Schwingkreis möglichst lose 
an das Gate zu koppeln... ausserdem habe ich mal noch folgendes gelernt: 
der FET hat zwischen Gate und Source eine Diode, welche dann bei der 
hohen Frequenz wie ein Gleichrichter wirkt und den Kondensator lädt. Je 
höher die Amplitude wird, desto höher wird die Spannung am Kondensator, 
und die Steilheit des FETs wird damit vermindert, wenn der C auf eine 
höhere Spannung geladen ist. Somit kann man mit diesem Kondensator eine 
Amplitudenregelung implementieren. Nicht?

Gruss

von AKV (Gast)


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Archibald schrieb:
> du sagst, parallel zur Spule gehört noch ein Kondensator. Das sehe ich
> anders, die beiden Kondensatoren welche die Rückkopplung bilden, werden
> gleich noch als Schwingkreiskondensatoren verwendet.

Üblicherweise kommt an L eine eigene C, parallel dazu die RK-Cs und die 
Zenerdiode(n).

von flo (Gast)


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flo schrieb:
> @ archiebald:
>
> wie misst du eigentlich, ob der oszillator schwingt?
>
> bedämpft der tastkopf möglicherweise den oszillator?


kannst du meine frage von eben noch beantworten?

von Archibald (Gast)


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Hi,
ja, also ob der Oszi schwingt, messe ich an der Source vom FET. Wenn 
keine Varaktoren dran sind, kann man da ja auch sauber sehen, dass es in 
der Tat schwingt. Dass der Tastkopf den Schwingkreis bedämpft, wäre 
ansich möglich, glaube ich aber nicht, weil er hat 1M Ohm und 6 pF. Das 
sollte also nur wenig dämpfen, denke ich.

von flo (Gast)


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Archibald schrieb:
> ja, also ob der Oszi schwingt, messe ich an der Source vom FET.

mit oszilloskop oder mit frequenzzähler oder wie?

von Archibald (Gast)


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Mit dem Oskar. Alternativ mit dem Spek, dafür habe ich einen 
Aktivtastkopf. Der liefert aber vergleichbare Resultate.

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Sourcewiderstand wird zwar benötigt, er stellt aber für den 
Schwingkreis eine Bedämpfung dar. IMO fährt man mit 1 kOhm besser.

Der 12 pF Kondensator bildet mit der Cgs einen Spannungsteiler. Wird er 
auf 22 pF erhöht, schwingts evt. ein wenig besser.

Die beiden Kapazitäten am Schwingkreis sollten so aufgeteilt werden, 
dass der untere in der E-Reihe eine Nummer größer ist. Also unten z.B. 
33pF, oben 27 pF ist das schwingfreudigste Verhältnis.

: Bearbeitet durch User
von Archibald (Gast)


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Hallo Bernd

danke auch noch für deine Tipps.
Frage, das mit den 33 und 27 pF, sind das Erfahrungswerte, die man 
einfach weiss, oder gibt es dafür auch eine Begründung?

Allgemein würde mich schon sehr interessieren, wie man auf brauchbare 
Werte kommt, ob das einfach empirisch ermittelt wird, oder ob man da 
überhaupt was rechnen kann? Meist kennt man ja die Parameter des FET wie 
Eingangskapazität oder Steilheit nicht exakt, weil die ja einer grossen 
Streuung unterliegen.

von Klaus R. (klara)


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Archibald schrieb:

> Allgemein würde mich schon sehr interessieren, wie man auf brauchbare
> Werte kommt, ob das einfach empirisch ermittelt wird, oder ob man da
> überhaupt was rechnen kann? Meist kennt man ja die Parameter des FET wie
> Eingangskapazität oder Steilheit nicht exakt, weil die ja einer grossen
> Streuung unterliegen.

Mit LTSpice simulieren?
mfg Klaus

von Archibald (Gast)


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Hallo allerseits,
was mir noch einfällt: gibt es eine Möglichkeit, die Amplitude der 
Schwingungen irgendwie mit vertretbarem Aufwand vorauszusagen? In der 
englischen Wikipedia ist eine Faustformel für Bipolartransistoren 
angegeben, aber ich habe ja einen JFET.

Warum ist es so schwierig, die Amplitude vorauszusagen?

von Helmut L. (helmi1)


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Archibald schrieb:
> Warum ist es so schwierig, die Amplitude vorauszusagen?

Weil viele Parameter unbekannt sind und das ganze nichtlineare Bauteile 
enthaelt.

Archibald schrieb:
> Später brauche ich einen VCO, der von
> ca. 80 MHz bis 120 MHz einstellbar ist.

Es kann sein das du mit der Kapazitaetsvariation der Dioden dabei nicht 
hinkommst. Du hast ja schon eine kapazitive Last durch die beiden 
Teilerkondensatoren von 47pF. Besser ist es du nimmst statt Colpits 
einen Hartleyoszillator. Da wird die Teilung durch die beiden 
Induktivitaeten gemacht und die Cap-Diode macht alleine die 
Schwingkreiskapazitaet. Und die Amplitude der Schwingung klein halten 
damit die Dioden nicht so hoch ausgesteuert schon werden. Auch sollte 
die Guete der Schwingkreisbauteile hoch sein damit das Phasenrauschen 
klein bleibt. Genauso ist eine saubere Filterung der Versorgungsspannung 
wichtig und das nicht nur bei den hohen Frequenzen sondern auch NF 
maessig.

von Archibald (Gast)


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Hallo Helmut

> Und die Amplitude der Schwingung klein halten

genau auf das wollte ich heraus, denn: wie kann ich meinen Oszi so 
dimensionieren, dass die Amplitude klein ist, wenn ich sie nicht im 
Voraus weiss? macht man das in der Tat durch Try & Error ?

Ist das Kapazitätsverhältnis des Teilers verantwortlich für die 
Schwingungsamplitude? und jetzt angenommen, meine Varaktoren arbeiten 
mit einer Spannung zwischen 1V und 9V. Wie gross sollte die 
Schwingungsamplitude denn maximal sein? 10x kleiner wäre sicher gut, das 
wären dann aber trotzdem wieder nur 100 mV. :-/

von Peter R. (pnu)


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Archibald schrieb:
> Hallo Helmut
>
>> Und die Amplitude der Schwingung klein halten
>
> genau auf das wollte ich heraus, denn: wie kann ich meinen Oszi so
> dimensionieren, dass die Amplitude klein ist, wenn ich sie nicht im
> Voraus weiss? macht man das in der Tat durch Try & Error ?
>
> Ist das Kapazitätsverhältnis des Teilers verantwortlich für die
> Schwingungsamplitude? und jetzt angenommen, meine Varaktoren arbeiten
> mit einer Spannung zwischen 1V und 9V. Wie gross sollte die
> Schwingungsamplitude denn maximal sein? 10x kleiner wäre sicher gut, das
> wären dann aber trotzdem wieder nur 100 mV. :-/


Die Amplitude eines Oszillators wird entweder durch eine Regelung oder 
durch den Einsatz eines Begrenzerelements bestimmt.

Meist nimmt man die Amplitude so groß wie möglich, bestimmt durch die 
Begrenzung mit dem Arbeitspunkt des Transistors (z.B. sein UCE). 
Sanftere Begrenzung bekommt man z.B durch Dioden (Si-PN oder Schottky im 
Rückkopplungszweig).

wenn man bei den Varaktoren nah an 1V DC der Steuerspannung kommt, bei 
der Doppel-Dioden-Schaltung geht das, sollte man auf 1V Ampltude 
begrenzen. Mehr ist allerdings meist besser, dann schwingt der Oszi mit 
weniger Jitter.

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Archibald schrieb:
> genau auf das wollte ich heraus, denn: wie kann ich meinen Oszi so
> dimensionieren, dass die Amplitude klein ist, wenn ich sie nicht im
> Voraus weiss? macht man das in der Tat durch Try & Error ?
>

Ist schon ein bisschen Try & Error. Simulationen mit LTSpice helfen da 
fast nicht weiter.

> Ist das Kapazitätsverhältnis des Teilers verantwortlich für die
> Schwingungsamplitude?

Die beiden Cs machen ja im Prinzip eine Aufwaertstransformation der 
Spannung vom Source zum Gate.

>und jetzt angenommen, meine Varaktoren arbeiten
> mit einer Spannung zwischen 1V und 9V. Wie gross sollte die
> Schwingungsamplitude denn maximal sein? 10x kleiner wäre sicher gut, das
> wären dann aber trotzdem wieder nur 100 mV. :-/

So klein wuerde ich die jetzt auch nicht machen, so in etwa 1 .. 2Vss 
waeren schon OK, sonst nimmst du zuviel von der Aussteuerung der 
Cap-Dioden weg.

Wie Peter schon sagte stellt man die Amplitude durch Regelung oder 
Begrenzung ein. Durch das C vor dem Gate oder durch ein R im 
Sourcekreis.

von Peter R. (pnu)


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Archibald schrieb:
> meine Varaktoren arbeiten
> mit einer Spannung zwischen 1V und 9V. Wie gross sollte die
> Schwingungsamplitude denn maximal sein? 10x kleiner wäre sicher gut, das

Dazu gilt: bei Spannung unterhalb 1 V wird die Kapazität extrem 
nichtlinear und die requenz-Störmodulation durch Rauschen und 
Störmodulation wächst stark an.

-im unteren Scheitelwert der Spannung HF+ Steuerspannung an den 
Kapdioden sollte 0,5V nicht unterschritten werden, sonst wird die 
Frequenz instabil.

Mischer brauchen einige 100mV effektiv ( ab 200mV aufwärts), je nach 
Mischertyp, die sollte man erreichen.

Nur eine Mischerschaltung mit Gilbert-Zelle (also in IC-Technik) dürfte 
mit HF-Spannung um 100mV auskommen.

von DMC (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Es kann sein das du mit der Kapazitaetsvariation der Dioden dabei nicht
> hinkommst. Du hast ja schon eine kapazitive Last durch die beiden
> Teilerkondensatoren von 47pF. Besser ist es du nimmst statt Colpits
> einen Hartleyoszillator.

Wenn du Hartley statt Colpitts nimmst, wird der Oszi etwas 
handempfindlicher durch Streukapazitäten.Das muss aber kein Problem 
darstellen, wenn der Oszi gut "verpackt" und gepuffert wird.

von Günter Lenz (Gast)


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Archibald schrieb:
>Frage, das mit den 33 und 27 pF, sind das Erfahrungswerte, die man
>einfach weiss, oder gibt es dafür auch eine Begründung?

Der Resonanzwiderstand des Schwingkreises soll nicht größer als
der Innenwiderstand des Verstärkers sein. Das sollte man
bei allen arten von Oszillatoren beachten. Wenn das aber doch
der Fall ist, muß man transformieren. Also bei deinem Beispiel
je kleiner der Innenwiderstand deiner Transistorstufe ist um so
größer muß der untere Schwingkreiskondensator sein. Den oberen
Kondensator würde ich nicht variabel machen, der Spannungsabfall
an ihm ist ja die Rückkopplungsspannung. Wenn die Frequenz
variabel sein soll, dann den Drehko parallel zur Spule schalten.

von Archibald (Gast)


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Moinsen,

also die Schwingungsamplitude soll ca. 1Vss betragen. Das klingt 
vernünftig. Aber meine Varaktoren werden ja mit einer Steuerspannung im 
selben Grössenbereich angesteuert? ich dachte die Schwingungsamplitude 
soll kleiner sein als die Varaktorspannung, oder?

Gruss

von Helmut L. (helmi1)


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Archibald schrieb:
> also die Schwingungsamplitude soll ca. 1Vss betragen. Das klingt
> vernünftig. Aber meine Varaktoren werden ja mit einer Steuerspannung im
> selben Grössenbereich angesteuert?

Die Spannung fuer die Cap-Dioden liegt doch zwischen 1 .. 9V also fast 
10x groesser.

>ich dachte die Schwingungsamplitude
> soll kleiner sein als die Varaktorspannung, oder?

Ist wie immer ein Kompromiss zwischen Aussteuerbarkeit der Dioden und 
Signal/Rauschabstand des Signales.

von Archibald (Gast)


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Hi Helmi,
naja, 1Vss ist ja nicht wirklich 10x kleiner als 1V DC für die 
Varaktoren oder? ;-)

Gruss

von Helmut L. (helmi1)


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Archibald schrieb:
> naja, 1Vss ist ja nicht wirklich 10x kleiner als 1V DC für die
> Varaktoren oder? ;-)

1V DC nicht, aber 9V DC am anderen Ende. Die 1Vss am Kreis schraenken 
die Aussteuerbarkeit der Dioden nicht gross ein. Haette man da jetzt 
schon 5Vss am Kreis waere der Einstellbereich von fmin zu fmax schon 
wesentlich kleiner.
Wenn man das ganze jetzt noch in einer PLL betreiben moechte sollte man 
ein grosses VCO Gain anstreben auch wenn man den Bereich eventuell gar 
nicht braucht. Man kann dann das Schleifenfilter wesentlich guenstiger 
auslegen als bei kleinem VCO Gain.

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