Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Stepper Motor Genauigkeit


von Martin (Gast)



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Hallo,


ich bin ein ziemlicher Anfänger mit Stepper Motoren.
Hat jemand eine Ahnung woran das liegen kann das der Stepper Motor hin 
und wieder so eine Ungenauigkeit hat und ob man das ohne zusätzlichen 
Encoder und Visual Erkennung so hinbekommen kann das es ordentlich 
funktioniert?

1. Ausgangspunkt
2. Ich fahre 2 Einheiten nach oben und es stimmt noch alles
3. Ich fahre auf den Ausgangspunkt zurück, hier stimmt auch noch alles
4. dann fahre ich 2 Einheiten nach unten und es stimmt schon nicht mehr
5. ich fahre zurück (alles relativ positioniert von der aktuellen 
Position) und die Position ist wieder falsch.
6. ich fahre wieder 2 Einheiten nach oben -- und siehe da die Position 
stimmt wieder
7. ich fahre 2 Einheiten zurück (zum 1. Ausgangspunkt) und es stimmt 
ebenfalls wieder.

Nun kann ich das zwar mit Visual Erkennung kompensieren, aber sobald ich 
das mit der Vakuumnadel machen würde wird es etwas schwierig da der Kopf 
ja die Sicht blockiert.

Alternativ habe ich mir schon einen Encoder bestellt, der wird aber wohl 
erst kommende Woche eintreffen.

Ich hab einfach keine Lust mehr bei Prototypen die kleinen SMD Bauteile 
selber zu setzen. Ich will mir die Streifen auflegen und die Maschine 
dann bestücken lassen. Damit das schneller geht habe ich mir auch schon 
bessere Motoren gekauft (Servos, welche wohl auch erst kommende Woche 
eintreffen werden).

Im Grunde kann ich soweit auch schon jedes Pad der Platine anfahren und 
Fiducials erkennen, aber beim 0402 Gurt hab ich nun Probleme.

von Martin (Gast)


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Ach zur Ansteuerung verwende ich Arduino mit Grbl mit Nema17 Motoren.

Um das in Zukunft besser hinzubekommen hab ich mir auch bereits die 
Bauteile für diesen Controller bestellt:
http://vbesmens.de/en/pick-and-place/controller.html
Aber das wird wohl noch ein paar Wochen andauern bis diese Dinge hier 
eintreffen, bis dahin arbeite ich halt noch mit den vorhandenen Dingen.

von MaWin (Gast)


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Schrittmotoren folgen den Schritten weil die Mechanik sie nicht 
überlastet. Ein Encoder ist unsinnig, man sollte dann die Mecchanik 
reparieren.

Da deine Schritte wohl manuell ausgelöst werden, ist eine zu hohe 
Geschwindigkeit und Beschleunigung wohl ausgeschlossen.

Da nichts über deine Mechanik bekannt ist, würde ich auf deine Mechanik 
tippen, Schlackereffekte, denn der Motor ist nach einem Zyklus wohl 
wieder dort wo er hingehört.

Und du willst gar keine Genauigkeit kleiner als 1 Schritt, daher sind 
schrittmotorbedingte Positionierfehler bei Mikroschritten. nicht dein 
Problem.

von Martin (Gast)


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Ok das macht Sinn, es ist ein Shapeoko2, ich hab damit ohnehin erst mal 
vor das Ganze zu lernen.

Wie bekommt man diese "Schlackereffekte" am besten in den Griff? Ich 
könnte jetzt wohl bevor ich ein Bauteil anfahre den Kopf immer etwas 
weiter von oben anfahren damit der Kopf nur von einer Richtung kommt, 
als Workaround wäre das mal in Ordnung um weiter an der Software 
arbeiten zu können.

Es hängt wohl vom Gurt und dem Zahnrad ab, welche eignen sich denn dafür 
um das Problem besser in den Griff zu bekommen?

von Amateur (Gast)


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Üblicherweise machen Schrittmotore einen Schritt, wenn man es ihnen 
sagt.

... aber bei Überlastung, zu hoher Geschwindigkeit zu viel Spiel im 
Lager und und und, können selbige verschütt gehen. Auch kann eine 
angepasste Stromversorgung nicht schaden.
All diese (und mehr) Punkte sollten in Ordnung sein, dann gehen auch 
keine Schritte verloren.

Nachträgliches messen ist Unsinn. In diesem Falle währen Analogmotore 
angesagt. Letztere haben meist ein größeres Leistungs/Volumen-Verhältnis 
und haben auch keine so großen Ansprüche an die Ansteuerung und so.

von Andreas (Gast)


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Martin schrieb:
> Es hängt wohl vom Gurt und dem Zahnrad ab, welche eignen sich denn dafür
> um das Problem besser in den Griff zu bekommen?

Wie sieht es denn jetzt aus, welche Materialien werden verwendet?

Bei den 3D-Druckern setzt sich GT2-Zahnriemen/-scheiben durch, das ist 
auch bei 16 Zähnen noch durchaus schlupffest, sofern die Spannung 
stimmt.
Wie sieht denn auch die Umlenkung aus

von Martin (Gast)


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https://dzevsq2emy08i.cloudfront.net/paperclip/technology_image_uploaded_images/24385/large/inventables_Shapeoko_v21106.jpg?1381512664


Dort stehen die Bauteile:
http://www.shapeoko.com/wiki/index.php/Parts#X-_and_Y-Axes

Ich habe die Gurte etwas fester gezogen habe das Problem aber noch immer 
(ich bilde mir ein es ist trotzdem etwas besser geworden.

Es sei nocheinmal angemerkt das es ein 0402er SMD Gurt ist welchen ich 
versuche zu positionieren.

Ich denke sofern ich diesen immer von unten Anfahre kann ich mit dem 
"jitter" leben und muss es halt in Software aufrechnen.
Es scheint also tatsächlich kein verlorener Schritt zu sein.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das sieht ganz so aus als ob du ein Umkehrspiel in deiner Mechanik 
hättest. Mögliche Abhilfen:
- Zielposition immer aus einer Richtung anfahren
- Umkehrspielkompensation in der Software
- Mechanik spielfrei einstellen

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von herbert (Gast)


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Die maximal mögliche "Intrittgeschwindigkeit" darf nicht überschritten 
werden da sonst der Stepper Schritte "verliert" und damit die Position 
nicht mehr stimmt. Abhilfe schafft hier eine "Rampe" in der Ansteuerung. 
Ich denke aber , dass jedes schlaue Programm das normalerweise von 
Hauese aus macht. Irren ist aber möglich... Zu schwach ausgelegt für 
seine Aufgabe wäre eine andere Ursache...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Schrittverluste dürften hier nicht das Problem sein, sonst würde er bei 
Schritt 7 nicht wieder genau am Ausgangspunkt ankommen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von backlash (Gast)


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Jede halbwegs taugliche Software hat eine Umkehrspielkompensation 
(backlash compensation).
Wenn keine starken mechanischen Kräfte auf die Achsen wirken, reicht das 
aus.
Ansonsten: spielfreie Mechanik = teuer.

von Martin (Gast)


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Ja, ich denke das sollte ich damit schon hinbekommen.

backlash compensation das sind die Stichworte, bei PNP ist das ja nicht 
sonderlich aufwendig da ich ja nur X/Y abfahren muss und keine genauen 
Kreise oder Elipsen ziehen muss.

von W. M. (thematsche)


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MaWin schrieb:
> Schrittmotoren folgen den Schritten weil die Mechanik sie nicht
> überlastet. Ein Encoder ist unsinnig, man sollte dann die Mecchanik
> reparieren.
>


Was bitte ist an einem Closed loop unsinnig?

von MaWin (Gast)


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W. M. schrieb:
> Was bitte ist an einem Closed loop unsinnig?

Man kann dann einen billigeren kleineren kräftigeren (DC) Motor nehmen 
und nicht den teuren grossen schwachen Schrittmotor.

Macht dir übrigens jeder (Tinten-)druckerhersteller vor.

von Florian F. (flof3000)


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W. M. schrieb:
> Was bitte ist an einem Closed loop unsinnig?

Das bei einer 'kraftfreien' Anwendung wie dieser bereits ein 
mechanisches Problem vorliegt, wenn Schrittverluste auftreten.
Klar kann man das mit einem 'closed loop' System abfangen, aber das 
Problem zu beheben ist zielführender. Davon abgesehen dass ein Encoder 
basierter 'closed loop' nur garantiert ist das der Motor gedreht hat, 
nicht dass der Kopf da ist wo man ihn haben will. Closed loop macht eher 
Sinn wenn klar ist dass variable Kraefte auf den Kopf wirken, die auch 
mal groesser als die Motorkraft sein koennen.

von Martin (Gast)


Angehängte Dateien:

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Es klappt ja schon :-)

Das Problem wurde schon vorher genannt, es sind keine Schrittverluste.

von W. M. (thematsche)


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MaWin schrieb:
> W. M. schrieb:
>> Was bitte ist an einem Closed loop unsinnig?
>
> Man kann dann einen billigeren kleineren kräftigeren (DC) Motor nehmen
> und nicht den teuren grossen schwachen Schrittmotor.
>
> Macht dir übrigens jeder (Tinten-)druckerhersteller vor.

Dann schreib, dass es deiner Meinung nach unsinnig ist.
Mich stoert dieses Absolutistische.

Ausserdem kann es schon Sinn machen wenn man ein bestehendes System um 
Encoder erweitert.
Kann durchaus preiswerter sein als das gesamte System zu ersetzen.

@ Florian
> Sinn wenn klar ist dass variable Kraefte auf den Kopf wirken, die auch
> mal groesser als die Motorkraft sein koennen.

Genau, und ein Encoder ist ws so ziemlich die billigste Messmethode um 
festzustellen wo das Problem auftritt und wie gross der Schleppfehler 
ist.

von MaWin (Gast)


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W. M. schrieb:
> Dann schreib, dass es deiner Meinung nach unsinnig ist.

Ich schreibe immer meine Meinung.

> Mich stoert dieses Absolutistische.

Heul doch.

von W. M. (thematsche)


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MaWin schrieb:
> W. M. schrieb:
>> Dann schreib, dass es deiner Meinung nach unsinnig ist.
>
> Ich schreibe immer meine Meinung.
>
>> Mich stoert dieses Absolutistische.
>
> Heul doch.

Reisegepaeck!

von Harald W. (wilhelms)


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W. M. schrieb:

> Dann schreib, dass es deiner Meinung nach unsinnig ist.

Man könnte auch sagen, es ist technisch unsinnig, einen Steppermotor
mit einem Encoder zu kombinieren. Ein richtig dimensioniertes
Steppersystem braucht keinen Encoder und ein Encoder braucht keinen
Steppermotor. Beides zusammen treibt nur die Kosten in die Höhe
ohne einen technischen Vorteil zu bringen.
Gruss
Harald

von Martin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Man könnte auch sagen, es ist technisch unsinnig, einen Steppermotor
> mit einem Encoder zu kombinieren. Ein richtig dimensioniertes
> Steppersystem braucht keinen Encoder und ein Encoder braucht keinen
> Steppermotor. Beides zusammen treibt nur die Kosten in die Höhe
> ohne einen technischen Vorteil zu bringen.


Auch wenn ich damit ein Anfänger bin widerspreche ich hier auf jeden 
Fall.
Wenn ich mir die Pfuscher in der Wirtschaft so ansehe dann hat es 
durchaus einen Vorteil das Ganze mit einem Encoder zu überwachen.

Beispiel?
Die Fräse meines Platinenherstellers hat mir aufgrund eines Fehlers 600 
Platinen zerschnitten.

In einer perfekten Welt braucht man das wohl sicher nicht, aber was ist 
schon Perfekt, was passiert wenn etwas am Stepper defekt wird. Für ein 
Produktivsystem würde ich wenn ich Stepper verwenden würde, nur 
abgesicherte Stepper verwenden.

von chris (Gast)


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Bei Marlin anstelle con grbl kann man backslash einstellen.
Teilweise hilft es auch 3mm hinter der Position zu fahren und dann das 
Bauteil anfahren.

von 123 (Gast)


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Encoder beim steper ist durchaus sinnvoll. Gerade bei sich verändernden 
lasten, Reibung, verschleiss, ... Ob der nun auf der Achse hängt, oder 
elektronisch die Schritte erkennt, ist wurscht.

Hochlaufkurven zu ermitteln ist nicht gerade spassig. Und dann noch 
bitte Bauteil und Fertigung schwankungen berücksichtigen, sowie Alterung 
der Lager, ... Und dann baut die machanik andere Lager ein, und die SW 
war wieder schuld das Schritte fehlen.

von chris (Gast)


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Bei stepper macht so was relativ wenig Sinn. Kommerzielle PNP haben 
teilweise so was weil der schritt.Motor mit schrittverlust betrieben 
wird, da dies 30% mehr speed bedeutet und trotzdem die Vorteile des 
schrittmotors im Vergleich zum Servo bestehen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Harald,

> Man könnte auch sagen, es ist technisch unsinnig, einen Steppermotor
> mit einem Encoder zu kombinieren. Ein richtig dimensioniertes
> Steppersystem braucht keinen Encoder und ein Encoder braucht keinen
> Steppermotor. Beides zusammen treibt nur die Kosten in die Höhe
> ohne einen technischen Vorteil zu bringen.

Einspruch. Ein Encoder an einem Schrittmotor kann durchaus einen 
technischen Vorteil bringen. Aber nur dann, wenn man darauf eine echte 
Regelung aufbaut und nicht nur verlorene Schritte erkennt und nachführt. 
Dann kann man nämlich den Motorstrom dynamisch an die Last anpassen 
(höherer Wirkungsgrad) und bei feldorientierter Regelung im 
Feldschwäch-Betrieb sogar höhere Drehzahlen erreichen.

Man muss neben den technischen Aspekten aber natürlich auch immer die 
kaufmänischen Aspekte berücksichtigen. Und da steht der Closed-loop 
Stepper schnell schlecht dar. Nicht alleine wegen der Kosten für den 
Encoder, sondern wegen des zusätzlichen Aufwandes für ein Gehäuse (in 
industriellen Anwendungen oft zwingend) und der störsicheren, 
geschirmten Verdrahtung mit robusten Steckverbindern.

Wirklich sinnvoll ist das dann erst wieder, wenn man den Treiber direkt 
an den Motor packt. Dann kann man den optischen Encoder durch einen 
Encoder-IC auf Hallbasis ersetzen und spart sich die Verdrahtung. Auch 
aus EMV-Gesichtspunkten ist das positiv. Dafür braucht man dann aber 
eine Feldbus-Schnittstelle, was die Sache wieder teurer macht.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von MaWin (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Aber nur dann, wenn man darauf eine echte
> Regelung aufbaut und nicht nur verlorene Schritte erkennt und nachführt.
> Dann kann man nämlich den Motorstrom dynamisch an die Last anpassen
> (höherer Wirkungsgrad) und bei feldorientierter Regelung im
> Feldschwäch-Betrieb sogar höhere Drehzahlen erreichen.

All das erlaubt ein Encoder, aber dazu braucht er keinen Schrittmotor.
Ein 'normaler' Motor kann dann nämlich einen noch viel besseren 
Wirkungsgrad bringen und viel höhere Drehzahlen erreichen, und ist auch 
noch einfacher und billiger.

von Martin (Gast)


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MaWin schrieb:
> All das erlaubt ein Encoder, aber dazu braucht er keinen Schrittmotor.
> Ein 'normaler' Motor kann dann nämlich einen noch viel besseren
> Wirkungsgrad bringen und viel höhere Drehzahlen erreichen, und ist auch
> noch einfacher und billiger.

Kannst du mich aufklären wie du mit einem normalen Motor und einem 
Encoder eine genaue Position bzw. hohe Auflösung erreichen willst?
Hast du eventuell einen Link wo man sich diesbezüglich weiter einlesen 
kann?

von MaWin (Gast)


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Jeder Servoantrieb macht das.
http://de.wikipedia.org/wiki/Servoantrieb

von Werner M. (Gast)


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Ein Schrittmotor verliert sowieso keine Einzelschritte.

Eine Hinweis auf die Ursache für die Positionierungsfehlern könnte die 
entsprechende Anzahl der Schritte sein.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo MaWin,

> Thorsten Ostermann schrieb:
>> Aber nur dann, wenn man darauf eine echte
>> Regelung aufbaut und nicht nur verlorene Schritte erkennt und nachführt.
>> Dann kann man nämlich den Motorstrom dynamisch an die Last anpassen
>> (höherer Wirkungsgrad) und bei feldorientierter Regelung im
>> Feldschwäch-Betrieb sogar höhere Drehzahlen erreichen.
>
> All das erlaubt ein Encoder, aber dazu braucht er keinen Schrittmotor.
> Ein 'normaler' Motor kann dann nämlich einen noch viel besseren
> Wirkungsgrad bringen und viel höhere Drehzahlen erreichen, und ist auch
> noch einfacher und billiger.

Du diskutierst schon wieder am Thema vorbei. Ohne Feedback keine 
Regelung, das steht außer Frage. Das heißt aber nicht, dass ein Encoder 
am Schrittmotor pauschal unsinnig ist. Und welcher Motor für eine 
Anwendung optimal bzw. "billig" ist, hängt vom konkreten Einzelfall ab. 
Es ist keinesfalls so, dass "normale" Motoren immer billig sind und 
Schrittmotoren teuer. Ganz im Gegenteil, gerade weil Schrittmotoren so 
billig sind und bei niedrigen Drehzahlen auch ohne Getriebe ein hohes 
Drehmoment liefern, werden sie so gerne eingesetzt.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von MaWin (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Das heißt aber nicht, dass ein Encoder
> am Schrittmotor pauschal unsinnig ist.

Doch. Wenn man einen Encoder hat, braucht man keinen Schrittmotor mehr. 
Das ist meine Meinung und die Industrie macht das, ob bei Druckern oder 
Servoantrieben, genau so. Daß ein Anbieter von Schrittmotorsteuerungen 
das anders sieht, ist wohl marketingbegründet.

von Sven (Gast)


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was ist das eigentlich für ein Programm? Pnplacer ? irgendwie spukt 
google dazu wenig sinvolles aus

von Possetitjel (Gast)


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MaWin schrieb:

> Ein 'normaler' Motor kann dann nämlich einen noch viel
> besseren Wirkungsgrad bringen und viel höhere Drehzahlen
> erreichen, und ist auch noch einfacher und billiger.

Und er hat selbstverständlich auch ein Haltemoment, nicht wahr?

von Martin (Gast)


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Sven schrieb:
> was ist das eigentlich für ein Programm? Pnplacer ? irgendwie
> spukt
> google dazu wenig sinvolles aus

Es ist nur ein Tool das ich mir zum Ansteuern von dem Ganzen geschrieben 
habe.

von MaWin (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Und er hat selbstverständlich auch ein Haltemoment, nicht wahr?

In einer closed loop selbstverständlich.

von Possetitjel (Gast)


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MaWin schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Und er hat selbstverständlich auch ein Haltemoment, nicht wahr?
>
> In einer closed loop selbstverständlich.

Nö.
Ein normaler Kollektormotor hat nie ein Haltemoment, egal,
ob open oder closed loop. Der Motor bleibt, wie er ist.

Das Problem liegt darin, dass Du hartnäckig nicht Willens
oder in der Lage bist, zwischen dem Motor , also dem
eletrisch-mechanischen Wandler, und dem Antriebssystem
zu unterscheiden.

Ein "bürstenloser Gleichstrommotor" ist einfach Schwachsinn.
Ein BLDC ist ein elektronisch kommutierter Synchronmotor,
nichts anderes.

Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, einen
"drehstromlosen Drehstrommotor" zu vermarkten? Dass es
sich um eine simple Kombination aus DSAM und Umrichter
handelt, muss man ja nicht verraten...

von MaWin (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Ein "bürstenloser Gleichstrommotor" ist einfach Schwachsinn.

Nun gut, damit hältst du den Rest der Welt der das Ding als BLDC 
beziechnet für schwachsinnig
und nur dich für den der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.

Wenn du dich da mal nciht irrst...

von Possetitjel (Gast)


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MaWin schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Ein "bürstenloser Gleichstrommotor" ist einfach Schwachsinn.
>
> Nun gut, damit hältst du den Rest der Welt der das Ding als BLDC
> beziechnet für schwachsinnig

Keineswegs.

Ich halte die Bezeichnung für schwachsinnig - nicht die Leute,
die diese Bezeichung mangels besseren Wissens benutzen. Die
sind i.d.R. nur gedankenlos. Viele wissen möglicherweise einfach
nicht, dass das Prinzip permanenterregten Synchronmotoren ein
halbes Jahrhundert alt ist (oder gar noch älter...)

Mein Beitrag enthielt übrigens noch andere Kritikpunkte, zu
denen Du bezeichnenderweise nichts gesagt hast.

von MaWin (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> zu denen Du bezeichnenderweise nichts gesagt hast.

Weil sie genau so hanebüchen sind.

Ein Permanentmagnet-Gleichstrommotor
und ein bürstenloser Gleichstrommmotor
unterscheidet sich durch genau ein Detail:
Bei ersterem ist der Kommutator mechanisch,
bei zweiterem elektronisch, also lediglich die
modernere Variante von genau derselben Funktion.

Warum der eine dann NICHT Gleichstrommotor heissen soll
(aber ein Permanentmagnet-Gleichstrommotor natürlich niemals 
Drehstrommotor heissen darf) erschliesst sich nur Leuten,
die so krank sind wie du.

Ein Servomotor ist definiert als Motor (Aktor) mit Encoder
(Sensor) http://de.wikipedia.org/wiki/Servomotor
und wird immer in einem geschlossenen Regelkreis betrieben,
hat also auch ein Haltemoment.

Du bist einfach mächtig auf dem Holzweg.

von Steffen W. (derwarze)


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Possetitjel schrieb:
>dass das Prinzip permanenterregten Synchronmotoren ein halbes Jahrhundert
>alt ist

Das mag ja so sein aber, Ein BLDC ist KEIN Synchronmotor. Offenbar haben 
das alle hier begriffen, nur Du nicht.
Es soll ja Leute geben die versuchen einen BLDC wie einen Synconmotor 
anzusteuern, die merken dann schnell das es so nicht geht. Es sei denn 
man verwechselt 'Motor dreht sich irgendwie' und 'Motor läuft 
ordentlich'.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thorsten Ostermann schrieb:

> Hallo Harald,
>
>> Man könnte auch sagen, es ist technisch unsinnig, einen Steppermotor

> Einspruch. Ein Encoder an einem Schrittmotor kann durchaus einen
> technischen Vorteil bringen.

Gut, ich lasse mich da gern vom Fachmann belehren. Beruflich
habe ich mich hauptsächlich mit Positionierungen im Mikro-
und Nanometerbereich beschäftigt, wo Schrittmotoren m.E.
nur wenig sinnvoll sind. Dort wird typisch immer mit irgend-
welchen Wegaufnehmern mit unterschiedlichen Aufbau gearbeitet.
Gruss
Harald

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Steffen,

> Das mag ja so sein aber, Ein BLDC ist KEIN Synchronmotor. Offenbar haben
> das alle hier begriffen, nur Du nicht.

Das sehe ich anders. Natürlich ist ein BLDC ein Synchonmotor, nämlich 
ein permanent erregter Synchronmotor. Andersherum ist aber nicht jeder 
Synchronmotor ein BLDC, weil es neben permanenterregten Maschinen auch 
fremderregte Versionen gibt.

In der Praxis wird meistens (aber eben nicht immer) mit BLDC ein Motor 
bezeichnet der mit Kleinspannung betrieben wird (bis 50V), wärend 
Synchronmotor bzw. EC-Servo die Antriebe genannt werden, die mit 
Zwischenkreisspannugen von 200V und mehr betrieben werden.

Wenn du anderer Meinung bist, kannst du uns ja gerne mal erklären, wo du 
den entscheidenen technischen Unterschied am Motor siehst. Aber eben 
nicht am Geber oder am Regler...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Tany (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Gut, ich lasse mich da gern vom Fachmann belehren. Beruflich
> habe ich mich hauptsächlich mit Positionierungen im Mikro-
> und Nanometerbereich beschäftigt, wo Schrittmotoren m.E.
> nur wenig sinnvoll sind.

Das heißt also: Schrittmotor macht generell keine Schrittverlust? Und 
wenn doch, wie soll erfasst werden?

von Martin (Gast)


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Tany schrieb:
> Das heißt also: Schrittmotor macht generell keine Schrittverlust? Und
> wenn doch, wie soll erfasst werden?

So wie es für mich aussieht, zusammengefasst ein Schrittmotor soll im 
Grunde einfach nur so dimensioniert werden das er keinen Schrittverlust 
hat.
Was ich mich frage ist wie vertrauenswürdig ist das in der Praxis? Läuft 
das wirklich so ab das es nie zu Schrittverlusten kommt sofern man das 
System einmal "passend" auslegt?

von Tany (Gast)


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Martin schrieb:

> So wie es für mich aussieht, zusammengefasst ein Schrittmotor soll im
> Grunde einfach nur so dimensioniert werden das er keinen Schrittverlust
> hat.

So is es. Bei Werkzeugsmaschine mit großer Last könnte es aber schwierig 
werden.

von Walter Tarpan (Gast)


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Martin schrieb:
> So wie es für mich aussieht, zusammengefasst ein Schrittmotor soll im
> Grunde einfach nur so dimensioniert werden das er keinen Schrittverlust
> hat.
> Was ich mich frage ist wie vertrauenswürdig ist das in der Praxis? Läuft
> das wirklich so ab das es nie zu Schrittverlusten kommt sofern man das
> System einmal "passend" auslegt?

In der Praxis ist das sehr vertrauenswürdig - wie Millionen von 
Auto-Tachos, Diskettenlaufwerken, klein-CNC-Fräsen, Handling-Systeme 
u.Ä. beweisen.

Das heißt aber nicht, daß es nie zu Schrittverlusten kommt. Es ist 
durchaus bei kleinen Systemen nicht unnormal, Schrittverluste als 
erlaubten Betriebszustand zu nutzen - z.B. eine Nadel/einen 
Schlitten/sonstwas erst einmal gegen einen Anschlag zu fahren, um die 
Null-Position zu finden, ohne dafür einen Sensor zu brauchen. Oder 
Schrittverlust als Überlastsicherung: Bevor sich das gesamte Gestell 
wegen eines Programmierfehlers verzieht, dreht besser der Schrittmotor 
durch.

von Harald W. (wilhelms)


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Walter Tarpan schrieb:

> Es ist
> durchaus bei kleinen Systemen nicht unnormal, Schrittverluste als
> erlaubten Betriebszustand zu nutzen - z.B. eine Nadel
> erst einmal gegen einen Anschlag zu fahren, um die
> Null-Position zu finden,

Ja, das klappt sogar im Nano-Newtonbereich. Man darf nur nicht zu
schnell fahren. BTDT. :-)

von 123 (Gast)


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Noch mal.Schritt verluste kann man über einen Sensor auf der Achse 
erkennen. Es geht aber auch elektrisch. Gute Schrittmotor Treiber können 
so was.

von Possetitjel (Gast)


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MaWin schrieb:

> Ein Permanentmagnet-Gleichstrommotor
> und ein bürstenloser Gleichstrommmotor
> unterscheidet sich durch genau ein Detail:
> Bei ersterem ist der Kommutator mechanisch,
> bei zweiterem elektronisch, also lediglich die
> modernere Variante von genau derselben Funktion.

Richtig.

> Warum der eine dann NICHT Gleichstrommotor heissen soll
> (aber ein Permanentmagnet-Gleichstrommotor natürlich niemals
> Drehstrommotor heissen darf)

Das ist ganz einfach.

Im deutschen Sprachraum unterscheidet man klassisch zwischen
"ruhenden elektrischen Maschinen" (Trafos) und "rotierenden
elektrischen Maschinen" (Motoren/Generatoren).

Der Kommutator einer Gleichstrommaschine ist baulich untrennbar
mit dieser vereint und rotiert mit dieser. Es ist daher logisch
und klassisch üblich, diesen zur rotierenden Maschine zu zählen.

Auch in der anderen Richtung ist Deine Argumentation falsch. Ein
Permanentmagnet-Gleichstrommotor mit Kommutator (also eine Innen-
polmaschine) ist tatsächlich kein Drehstrommotor - schlicht und
ergreifend deshalb, weil kein Drehfeld existiert.

> erschliesst sich nur Leuten, die so krank sind wie du.

Nun ja... Krankheit liegt im Auge des Betrachters.

Dich zeichnet - wie üblich - eine höfliche und streng
sachorientierte Diskussionsführung aus. Respekt...

> Ein Servomotor ist definiert als Motor (Aktor) mit Encoder
> (Sensor) http://de.wikipedia.org/wiki/Servomotor
> und wird immer in einem geschlossenen Regelkreis betrieben,

Ein Servomotor ist ein Motor, der zum Einsatz in geschlossener
Regelschleife vorgesehen ist, mehr nicht.

> hat also auch ein Haltemoment.

Du bekommst es nicht auf die Reihe. Der Servo- MOTOR , also die
rotierende elektrische Maschine, hat nach wie vor KEIN Haltemoment.
Woher auch?
Der Servo- ANTRIEB , also die gesamte Regelschleife, HAT ein
Haltemoment. Ist das so schwer?

von Possetitjel (Gast)


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Steffen Warzecha schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> dass das Prinzip permanenterregten Synchronmotoren ein
>> halbes Jahrhundert alt ist
>
> Das mag ja so sein aber, Ein BLDC ist KEIN Synchronmotor.

Ich schließe mich Thorsten O. an: Bitte zeige mir den konstruktiven
Unterschied AM MOTOR , d.h. an der rotierenden elektrischen
Maschine.

Wenn ein elektronisch kommutierter Synchronmotor ein BLDC ist,
dann ist auch ein Drehstrom-Asynchronmotor mit angeflanschtem
Umrichter ein BLDC.

von MaWin (Gast)


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Possetitjel schrieb:

> Das ist ganz einfach...

...falsch.

> Dich zeichnet - wie üblich - eine höfliche und streng
> sachorientierte Diskussionsführung aus. Respekt...

Soll ich dich überzeugen ?
Muss ich nicht, und du willst auch nicht lernen, warum Millionen anderen 
Leute den einen BLDC und den anderen Drehstrommotor nennen.

Es muss nicht mal was mit Logik zu tun haben, sondern mit Definition, 
und das Leben ist einfach dumm wenn man, wie du, nicht den Definitionen 
der Gesellschaft folgt.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Possetitjel,

>> Das mag ja so sein aber, Ein BLDC ist KEIN Synchronmotor.
>
> Ich schließe mich Thorsten O. an: Bitte zeige mir den konstruktiven
> Unterschied AM MOTOR , d.h. an der rotierenden elektrischen
> Maschine.

Bis hier hin sind wir uns einig, aber...

> Wenn ein elektronisch kommutierter Synchronmotor ein BLDC ist,
> dann ist auch ein Drehstrom-Asynchronmotor mit angeflanschtem
> Umrichter ein BLDC.

Nein. Ein Asynchon-Motor ist ein Kurzschlussläufer. BLDC ist eine andere 
Bezeichnung für permanenterregte Synchronmaschine und damit ein 
Drehstrommotor (nur eben i.d.R. nicht für den Betrieb am Netz geeignet). 
Der Umkehrschluss (jeder Drehstrommotor ist ein BLDC) gilt natürlich 
nicht!

MaWins Definition von Drehstrommotor geht scheinbar mehr in die 
Richtung: Kann direkt am Drehstromnetz betrieben werden. Wenn man das so 
sieht, ist ein BLDC natürlich kein Drehstrommotor, aber dann wäre ein 
Synchron-Servomotor auch kein Drehstrommotor.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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