Hallo µC-Freunde! Ich wollte heute anfangen meine erste Platine mit der Direkt-Toner-Methode herzustellen. Ich habe jedoch das Problem das der Toner gar nicht auf der Platine (Hartpapier FR2) hält bzw. nur an ein paar Stellen (siehe Bild im Anhang). Auch nach mehreren Versuchen mit erhöhter Temperatur und leichtem Anschleifen der Kupferfläche hält der Toner nur stellenweise. Als Drucker habe ich einen Brother DCP-7030. Was ich bis jetzt alles versucht habe: - anschleifen der Platine - anderes Papier (Reichelt Katalog, Pollin Katalog, normales Papier) - länger Bügeln - mit erhöhter Temperatur bügeln Meine Frage an euch ist nun: Was soll ich noch anders machen und wieso hält der Toner nicht? Ich hoffe es kommen keine Antworten wie diese Methode taugt sowieso nichts oder irgendwelche Diskussionen :D Danke schon mal! Luk
Putz die Platine vorher (nach dem anschleifen) mit Isopropanol und fass dann nicht mehr drauf, damit die Oberfläche absolut fettfrei ist.
Marcus W. schrieb: > Putz die Platine vorher (nach dem anschleifen) mit Isopropanol und > fass > dann nicht mehr drauf, damit die Oberfläche absolut fettfrei ist. Ich habe die Platine vorher mit Aceton und Klopapier gründlich abgewischt und danach auch nicht mehr angefasst! Trotzdem Danke für die schnelle Antwort
Die Temperatur beim Bügeln auf Maximum stellen. Die Platine vorher kurz (1 min) anätzen, damit der Toner besser haftet. Anderes Papier probieren. Die Haftung des Toners auf dem Kupfer muss nach dem Bügeln höher sein, als auf dem Papier. Ich habe mit beschichtetem Tintenstrahlerpapier gute Erfahrungen gemacht.
Lukas H. schrieb: > Reichelt Katalog, Pollin Katalog, normales Papier Sieht ja schon ganz gut aus, an einigen Stellen ist der Toner schon auf der Platine. Deshalb denke ich das die Temperatur erst einmal richtig ist. Bei mir stellte sich der Erfolg erst mit dem Wechsel auf Backpapier, Geschenkpapier oder gelbes aus China ein, weil der Toner nicht vom Papier aufgesaugt wird sondern auf der Oberfläche bleibt.
min schrieb: > Die Temperatur beim Bügeln auf Maximum stellen. Die Platine vorher kurz > (1 min) anätzen, damit der Toner besser haftet. Anderes Papier > probieren. Die Haftung des Toners auf dem Kupfer muss nach dem Bügeln > höher sein, als auf dem Papier. Ich habe mit beschichtetem > Tintenstrahlerpapier gute Erfahrungen gemacht. Danke für den Tipp mit dem anätzen. Werde ich später gleich mal ausprobieren. Das Bügeleisen habe ich bei einem Versuch schon auf max gestellt, dabei ist die Platine jedoch braun geworden und es hat etwas gestunken und geraucht :)
Die Temperatur an der Platine ist eindeutig zu niedrig. Falls sich das Bügeleisen nicht höher einstellen lässt, lege mal etwas schlecht Wärmeleitendes unter die Platine. Dann wird die Platine/der Toner heißer. Man darf nicht annehmen, daß die Platine jemals auch nur annähernd die Temp. des Eisens erreicht. Es stellt sich immer ein Gleichgewicht zwischen Wärmeableitung der Unterlage und Wärmezufuhr über das Eisen ein.
0815 schrieb: > Die Temperatur an der Platine ist eindeutig zu niedrig. Ich habe als Unterlage Holz verwendet. Mit der niederigen Temperatur bin ich mir nicht sicher, da ich ja schon eine Platine "verbrannt" habe (das Kupfer hat sogar schon blasen gehabt).
Lukas H. schrieb: > Hartpapier FR2 kann sein, dass das FR2 oder der Kleber die Temperatur nicht verträgt. Bei mir hatte sich auch schon mal bei 180°C die Kupferschicht gelöst. Für die Versuche würde ich es erst einmal weiternutzen.
lutz h. schrieb: > Lukas H. schrieb: >> Hartpapier FR2 > > kann sein, dass das FR2 oder der Kleber die Temperatur nicht verträgt. > Bei mir hatte sich auch schon mal bei 180°C die Kupferschicht gelöst. > Für die Versuche würde ich es erst einmal weiternutzen. Ich habe FR4 (Epoxyd) auch noch hier. Wenn es wieder nicht funktioniert dann nehme ich die einmal her. Hartpapier ist halt so schön billig :)
Lukas H. schrieb: >> dann nicht mehr drauf, damit die Oberfläche absolut fettfrei ist. > Ich habe die Platine vorher mit Aceton und Klopapier gründlich > abgewischt und danach auch nicht mehr angefasst! nimm mal ein anderes wischpapier - vielleicht enthält dieses klopapier rosettenbalsam. und auf jeden fall aceton ebenfalls ohne additive wie sie z.b. in nagellackentfernern vorkommen.
Hallo Lukas, im Moment kann man nur raten, was dein Problem ist. Welches Transferpapier benutzt du? Schau dir den Thread "Tonertransfer, so geht es an" und gehe anschließend systematisch vor. Mache dir Bügelteststreifen um eine brauchbare Temperatur/Zeit-Kombination für dein Equipment zu finden. Für mich sieht deine Platine ziemlich verbrannt aus, beginne deine Tests mit niedrigerer Temperatur und kürzerer Zeit. Ich bin sicher, du wirst schnell ein brauchbares Ergebniss erzielen. Viel Erfolg. Tom
Hallo Lukas, hatte noch vergessen, bei meinem Kyocera-Drucker hat anätzen der Platine die Haftfähigkeit des Toners verbessert. Bei gutem Temperatur/Zeit-Verhältnis ist das aber unnötig. Gruß. Tom
So große Fehlstellen bekommt man gewöhnlich nur durch zu niedrige Temperatur. Daß das Kupfer schon Blasen geworfen hat, muss nichts heißen. Kann auch zu viel Feuchtigkeit enthalten. Der Toner ist auch nirgends verlaufen, das wäre aber gewöhnlich längst der Fall, wenn sich die Platine schon auflöst... Was auffällt: grobe Fasern auf dem Toner. Scheint als ob das ein Versuch mit normalem Kopierpapier war. Daran haftet der Toner natürlich sehr stark, stärker als am Kupfer. Wenn dazu dann noch eine nicht astrein saubere Kupferschicht kommt, hat man schnell so gut wie gar nichts mehr auf dem Kupfer.
Hallo Tom, danke erst einmal für deine Tipps. Ich habe gerade eine weitere Platine gebügelt die gerade einweicht. Etwas Papier habe ich schon vorsichtig runtergekratzt und siehe da der Toner hält tatsächlich! Du hast recht meine jetzige Platine ist leider so verbrannt, dass sich das kupfer wieder gelöst hat. Also noch ein Versuch mit niedrigerer Temperatur und kürzerer Zeit. Das mit den Teststreifen ist übrigens eine gute Idee. @0815: ich mache später noch mal ein Bild von der anderen Platine. Ja du hast Recht es war normales Papier. Die Platinen mit Reichelt Katalog-Papier sahen allerdings noch schlimmer aus. Ich habe es getestet da ich nur einen Laserdrucker habe der ca. 30km entfernt steht und ich nur 3 Ausdrucke auf Katalog Papier habe. Danke für alle Antworten Lukas
Die Fasern im Papier deuten tatsächlich auf ein falsches Transferpapier hin. Ist ziemlich eindeutig, mit einem geeigneten Papier ist das Problem sicher schnell gelöst. Die unbedruckte Rückseite von Geschenkpapier eignet sich gut und das Papier ist leicht beschaffbar oder bereits vorhanden. Ich kenne leider den Toner von Brother nicht, aber so viel anders als die der Konkurenz wird er auch nicht sein.
TomA schrieb: > Für mich sieht deine Platine ziemlich verbrannt aus Hallo Tom! Wie soll denn die Platine verbrennen, ohne daß der Toner zerläuft? Bei hohen/zu hohen Temperaturen wird der Transfer nach meinen Erfahrungen immer leichter, also der Toner haftet immer besser auf dem Kupfer (eigentlich auch logisch). Nur zerläuft er dann halt auch stark. Also wenn er nicht gerade ne richtige Fettschicht auf dem Kupfer hat, dann gibt es solche Ergebnisse nur bei zu wenig Temperatur. Seine Platine liegt auf Holz, das kann je nach Art mehr Wärme ableiten als durch ein Blatt Papier und evtl. noch ein Tuch bzw. Zeitungspapier zugeführt werden kann. Dann läge die Temp. der Platine nur etwa bei der Hälfte des Eisens.
Hallo 0815, ich kenne den Brother-Toner nicht, aber der von Kyocera war deutlich poröser als der von HP. Wenn der zu heiß wird verläuft er nicht, sondern wird brüchig und haftet nicht mehr richtig. Aber das Problem von Lukas ist in erster Linie sein Transferpapier. Gruß. Tom
TomA schrieb: > das Problem von Lukas ist in erster Linie sein Transferpapier. Das glaube ich auch. An sehr rauen Oberflächen hält Toner nun mal stärker als an glatten Flächen...
Hier noch die Bilder. Man sieht wie sich das Kupfer von der Platte gelöst hat (roter Pfeil). Das 2.Bild war der Versuch mit Reichelt Katalog-Papier. Dort haftete der Toner kein bisschen was ich ziemlich komisch finde. Das Transferpapier tausche ich auf alle Fälle. Irgendwann klappt es schon einmal (hoffe ich). Es ist ja bloß ein Hobby da muss man halt etwas Geduld haben :D. Das eine Layout das ich noch auf dem Katalog-Papier habe teste ich noch. Wenn das nichts wird muss ich halt warten bis ich wieder an einen Laserdrucker ran komm. Grüße Lukas
Hallo Lukas, viel zu heiß und vermutlich auch zu lange gebügelt! Für mein Bügeleisen verwende ich die Einstellung zwischen Wolle und Baumwolle (ist aber vom Bügeleisen abhängig) mit ca. 120 Sekunden Bügelzeit - nur so als Richtwert für dein letztes bedrucktes Papier. Die genauen Werte findest du später mal mit Teststreifen heraus. Viel Erfolg. Tom
TomA schrieb: > Hallo Lukas, > > viel zu heiß und vermutlich auch zu lange gebügelt! > > Für mein Bügeleisen verwende ich die Einstellung zwischen Wolle und > Baumwolle (ist aber vom Bügeleisen abhängig) mit ca. 120 Sekunden > Bügelzeit - nur so als Richtwert für dein letztes bedrucktes Papier. Die > genauen Werte findest du später mal mit Teststreifen heraus. > > Viel Erfolg. Tom Das habe ich mir auch gedacht. Am Anfang habe ich es mit ca. 2-3 min und einer Einstellung zwischen "Wolle" und "Seide" probiert. Da ich mit diesen Einstellungen wenig Erfolg hatte habe ich die Temp des Eisens etwas erhöht und wie Sie schon vermutet habe auch zu lange bebügelt (ca. 5min). Ich werde das beim nächsten mal beachten. Danke! Lukas
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Es sieht ja wirklich nach zu hoher Temperatur aus. Aber fraglich bleibt doch, warum dabei kein Fuzzelchen Toner auf dem Kupfer landet. Sollte es so ungeeigneten Toner geben? Bin immer noch nicht restlos überzeugt, daß die Temp. direkt an der Grenze zwischen Toner und Kupfer nicht doch etwas zu niedrig ist. Bei zu hoher Temperatur kann man glatt ne völlig ungereinigte Platine sauber transferieren, wenn man den Verlauf des Toners akzeptiert. Die Tonerhaftung auf dem Kupfer wird ggf. enorm erhöht, und toleriert immer mehr Fehler. Dabei KEINEN Toner aufzubringen wäre eine Kunst, man müsste sich dafür normalerweise ein sehr gutes Trennmittel überlegen! Lukas, teste doch mal spassenshalber mit ner Epoxy-Platine, lege diese auf einen ordentlichen Stoß Küchenpapier o.ä. (zur geringeren Wärmeabfuhr), und bügele nochmal mit der höchsten Einstellung. Als Medium ne Seite Glanzpapier aus nem Katalog. Das Epoxy dürfte es ja dabei nicht zerstören, es sei denn, das Eisen glüht förmlich... Bleibt die Tonerschicht nach dem Ausdruck unberührt? Nicht daß Du da z.B. Tonerverdichter aufs Papier sprühst...;-)
Ich habe es nun endlich geschafft. Mit ein bisschen Übung hab ich auf meiner Platine jetzt den ganzen Toner drauf. Es hat zwar gedauert aber ich denke beim nächsten Mal klappt's auf Anhieb. Die Qualität der Platte ist für meine Verhältnisse (kein/bzw. nur wenig SMD) mehr als Ausreichend. Ich verstehe gar nicht warum die Methode oft mit "taugt nichts" oder "so ein sch***" beschimpft wird. Ich finds, jetzt wo es gut funktioniert, echt super! 0815 schrieb: > Lukas, teste doch mal spassenshalber mit ner Epoxy-Platine, lege diese > auf einen ordentlichen Stoß Küchenpapier o.ä. (zur geringeren > Wärmeabfuhr), und bügele nochmal mit der höchsten Einstellung. Als > Medium ne Seite Glanzpapier aus nem Katalog. Das Epoxy dürfte es ja > dabei nicht zerstören, es sei denn, das Eisen glüht förmlich... Tut mir leid aber ich habe keinen Ausdruck mehr und habe wie gesagt gerade keinen Laserdrucker zu Verfügung (30km entfernt bei meiner Tante). Aber jetzt funktioniert es ja endlich :D Und nein den Tonerverdichter sprühe ich nicht aufs Papier :) Noch einmal Danke an alle die mir geholfen haben. Gruß Lukas
Cool! Tolle Sache! Lukas H. schrieb: > Ich verstehe gar nicht warum die Methode oft mit "taugt > nichts" oder "so ein sch***" beschimpft wird. Ich denke das hast du beim ersten Versuch auch gedacht :-) als ich mit dieser Methode begonnen hatte, brauchte ich sicher an die 10 Versuche bis ich Papier, Timing und Temperatur so hatte dass es immer wieder reproduzierbar war. Und bei dünnen Leiterbahnen (bis 0.3mm ging bei mir), war meist nur ein klein wenig das wieder nicht geklebt hatte und einen Neuversuch brauchte .... es braucht Geduld mit dieser Methode
Lukas H. schrieb: > Ich habe es nun endlich geschafft. Was hat denn nun den Unterschied gemacht? Das Papier diesmal mit der Tonerseite auf das Kupfer gelegt? ;-)
0815 vermutete: >Das Papier diesmal mit der >Tonerseite auf das Kupfer gelegt? ;-) Du nun erst noch... ;-)
0815 schrieb: > Lukas H. schrieb: >> Ich habe es nun endlich geschafft. > > Was hat denn nun den Unterschied gemacht? Das Papier diesmal mit der > Tonerseite auf das Kupfer gelegt? ;-) Haha witzig ;) Ich habe nicht ganz so lange bebügelt (3 min) und die Einstellung Baumwolle beim Eisen verwendet. Ausserdem hab ich natürlich Reichelt Katalog-Papier verwendet. :D Und wie es Ro schon gesagt hat, man braucht Geduld und ein paar Versuche bis es klappt. Doch wenn man den Dreh raus hat geht es mit Sicherheit einfacher und natürlich viel schneller als bei der normale Methode (Belichten, Entwickeln usw.) auch wenn man 2-3 Versuche braucht. Ich bin eh noch blutiger Anfänger in diesem Gebiet, was ihr warscheinlich schon gemerkt habt, damit ist das Ergebnis für mich völlig ausreichend und besser wie Lochraster ;) Ein Profi der viel mit SMD, kleineren IC Gehäusen und doppelseitigem Layout arbeitet wird die konventionelle Methode warscheinlich bervorzugen. Gruß NE556
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Lukas H. schrieb: > die Einstellung > Baumwolle beim Eisen verwendet. So war auch meine bescheidene Erfahrung bezüglich des Bügelns...musste das Eisen sogar ein wenig pimpen, um überhaupt genug Wärme einbringen zu können. Also noch etwas mehr als "Baumwolle"...;-)
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