Hi, ich benötige mal eire geballte Fachkompetenz, Für einen Motorprüfstand verwenden wir eine Magnetpulverbremse welche Wassergekühlt wird. Das Kühlaggregat sowie Die Bremse sollen in einem recht großem Gehäuse platziert werden. Da dort noch viel Platz ist, möchten wir gern gleich noch das 24V Netzteil, eine Steuerung, Frequenzumrichter für einen 1,5kW Motor sowie die 230V Absicherung für den Prüfstand mit in das Gehäuse integrieren. Nun die Frage: Darf man Wasserkühlungen nebst 230V Schaltanlagen bauen? Gibt es Mindestabstände / Schutzarten die eingehalten werden müssen? Feuchtigkeitssensor würden wir einbauen um Lekagen zu detektieren und dann die Versorgung abzuschalten. Hättet ihr irgendwelche Informationquellen zur Hand, aus welchen man diesbezüglich zehren könnte? Dankeschööön, Ahoi
Hoi, Frage doch mal die Planer des BER die wissen wie es geht ;-)
Wenn da Wasser ist und das noch unter Druck dann würde ich davon ausgehen, daß die ELektrik davon mindestens mit IP 65 geschützt sein muss. Also nix mit gemeinsamen Gehäuse, sondern getrenntes Gehäuse geschützt gegen Strahlwasser aus allen Richtungen, erhöht angebracht und mit einem Feuchtesensor am tiefsten Punkt. Aber ich kann dir keine Normen nennen, mal sehen, was andere noch sagen.
Frank schrieb: >Ich hol denn mal das Popcorn... Richtig! Immer friß Dich noch fetter.... :-(( Sir Psycho fragte: >Hättet ihr irgendwelche Informationquellen zur Hand, aus welchen man >diesbezüglich zehren könnte? Du kannst es bauen, wie Du willst -wenn man Dir einen Strick drehen will, findet man in den zahlreichen, sich teilweise widersprechenden Normen genug Stoff dafür. Was ich sagen kann: An den Behältern von Gülleanlagen (Biogasgewinnung) sind Schränke mit dem Schutzgrad IP65 befestigt, die die (Hand) Steuerung beherbergen.
Udo Schmitt schrieb: > Wenn da Wasser ist und das noch unter Druck dann würde ich davon > ausgehen, daß die ELektrik davon mindestens mit IP 65 geschützt sein > muss. Definiere Druck! Das sind wohl alle Wasserkühlungen in PCs illegal. Ok, was der Bastler zuhause macht... ;-) Oder schon mal in eine Waschmaschine bzw. Spülmaschine geschaut? Aber jetzt mal ernsthaft: Wenn die Pumpe mit im Gehäuse ist, ist IP65 sicher keine schlechte Idee. Man kann ja das Elektrik-Zeugs in ein separates, kleineres IP65 zertifiziertes Gehäuse mit in das große integrieren. Oder eine Haube über die Elektronik. Muss man sehen. Schwieriger sind da oft die Bedienelemente.
Udo Schmitt schrieb: > mindestens mit IP 65 John Wayne sein Schwiegervater schrieb: > Schutzgrad IP65 ja das dachte ich mir schon... Ich hatte etwas allgemeiner gefragt, da es mittlerweile ja doch nicht mehr unüblich ist, innerhalb von Schaltanlagen andere Medien (H2O, Hydraulik oder Druckluft) zu "vermischen". Rittal machts vor. Das wird nur mit der Belüftung ziemlich eng, da der FU sowie Steuerung auch ihre Abwärme loswerden müssen. Und soo weit räumlich trennen können wir Wasserkühlung und Steuerung nicht. Na mal sehen. Für weiteren Input bin ich dennoch dankbar, Salut
Passen die normalen fertigen Wärmetauscher von Rittal nit? Wasserkühlung für Schaltschränke is ja nix exotisches.
Naja, die haben ein umgekehrtes Konzept. Die nehmen die Wärme aus der Luft auf und geben die an Wasser ab. Ich benötige das anders herum. Benutzt werden soll diese (ganz unten FRATO 650): http://www.mobac.de/pdf/m_folder/fat650.pdf Über die Schlauchtüllen wird das Wasser zu und abgeführt. Und die Bremse muss zwangsweise in der nähe des Motors sein, welcher wiederum sehr nah am FU sein sollte...
Da es ja auch wassergekühlte FUs gibt sollte es nicht so schlimm sein, alles in ein Gehäuse zu packen. Ich würde allerdings zwischen Wasser und Strom eine Spritzwand aufziehen, damit bei einer Leckage nicht gleich alles absäuft. Wenn möglich den Verteiler unten offen lassen, damit das Wasser raus kann und nicht der Kasten voll läuft. Christian.
Schau Dich mal bei USVn im mehrstelligen kW-Bereich um, Wasserkühlung der IGBT ist da nicht unüblich und außer einer Auffangwanne unter Pumpe und Kühler hab ich da noch keine Schutzmaßnahmen gesehen.
Oliver R. schrieb: > außer einer Auffangwanne unter Pumpe > und Kühler hab ich da noch keine Schutzmaßnahmen gesehen. Richtig, viele wollen sich immer an einer Norm orientieren, die es für diesen Fall nicht gibt. Also, baut das Ding so auf, wie ihr es selbst technisch als sicher bewerten könnt. Und gut ist. Wenn ich mir die Wasserkühlsysteme der Höchstleistungsrechner der großen Hersteller anschaue, dann kann ich nur sagen, die machen da nicht so einen Wind darum. Da hängt eine Wärmetauscher schon mal über einem halb offenen Netzanschlußkasten. Nix IP65.....also....
DingsDa schrieb: > viele wollen sich immer an einer Norm orientieren, die es für > diesen Fall nicht gibt. Wenn jemand einen Gartenschlauch aus dem Baumarkt mit Gardenastecker neben einem 230V-Schütz vorbeilegt, braucht man auch keine Norm, um ihn wegen grober Fahrlässigkeit dranzukriegen. Eigene Vernunft und Nachdenken darüber was passieren könnte sind genauso wichtig wie Normen. Georg
TO, deine Frage ist ein häufig und gerne diskutiertes Thema. Es gibt sehr wohl eine anwendbare Norm (neben anderen) für den Motorprüfstand: DIN EN 60204: 2006 "Elektrische Ausrüstung von Maschinen ". Dort steht in Kapitel 11.2.2, Räumliche Trennung oder Gruppenbildung: "Nichtelektrische Teile und Geräte, die nicht direkt zur elektrischen Ausrüstung gehören, dürfen nicht innerhalb der Gehäuse, die Schaltgeräte enthalten, angeordnet sein. Geräte wie Magnetventile sollten von der übrigen elektrischen Ausrüstung getrennt werden (z. B. in einem getrennten Einbauraum)." Eine Norm nennt nur Mindestsicherheitsanforderungen, man darf und kann von ihr abweichen (von der Norm, nicht von den Sicherheitzielen) bei ihrer Anwendung wenn das Ziel auf andere Art und Weise erreicht wird. Dies sollte man aber auch tunlichst schriftlich festhalten. Für solche Einbauten gibt es aber vernünftige und sichere Lösungen, einige Vorposter haben dies schon beschrieben. Im VDE Band 26, ein Kommentar (sehr hilfreich) von Heyder/Lenzkes/Rudnik zu oben genannter Norm gibt es dazu eine Erläuterung: Zitat Anfang: "11.2.2 Räumliche Trennung oder Gruppenbildung Dem ersten Absatz liegt das Prinzip zugrunde: Kein Gemeinschaftsraum für elektrische und nicht elektrische Betriebsmittel! Die geforderte Trennung zwischen rein elektrischen Bereichen eines Gehäuses bzw. Einbauraums und Bereichen mit nicht elektrischen Betriebsmitteln beruht auf zwei Überlegungen: • Die Wartung und Justierung nicht elektrischer Betriebsmittel wird möglicherweise nicht von Elektrofachkräften und elektrotechnisch unterwiesenen Personen ausgeführt, sondern von elektrotechnischen Laien. Diese wären dann z. B. bei mit niedrigen Schutzgraden geschützten Geräten erhöhten Gefährdungen durch elektrischen Schlag ausgesetzt bzw. dürften solche Gehäuse gar nicht öffnen können, siehe auch Abschnitt 6.2.2 und den Kommentar hierzu. • Defekte an nicht elektrischen Betriebsmitteln dürfen keine Auswirkung auf die elektrischen Betriebsmittel haben. Diese Gefahr ist besonders dann gegeben, wenn es sich bei den nicht elektrischen Betriebsmitteln um Geräte handelt, die Flüssigkeiten enthalten. Bei größeren Maschinen und maschinellen Anlagen dürfte diese Trennung eine Selbstverständlichkeit sein. Bei kompakten Maschinensteuerungen, die z. T. in das Maschinengehäuse integriert sind, ist jedoch auf diese Punkte zu achten. Die Trennwand zwischen den Bereichen sollte mindestens handrückensicher (IP2X bzw IPXXB) ausgeführt werden. Sind jedoch im nicht elektrischen Bereich z. B. druckführende Hydraulikleitungen angeordnet, ist ein erhöhter Schutz gegen Flüssigkeiten, z. B. IPX5 in der Trennwand, zu empfehlen, siehe Bild 11.6. Bei Elektroventilen gelten gleiche Überlegungen, jedoch ist hier die Trennung schwieriger, weil in einem Betriebsmittel elektrische und nicht elektrische Bauteile kombiniert sind. Handelt es sich z. B. um Elektroventile für Hydrauliksteuerungen oder Kühl- bzw. Schmierflüssigkeiten, so sollten diese auf jeden Fall im nicht elektrischen Bereich angeordnet werden, dann aber mit einem hohen Schutzgrad, z. B. IP54. Bei Elektroventilen für gereinigte und entfeuchtete Steuerluft (Druckluft) ist die Beeinflussung elektrischer Betriebsmittel weitaus geringer. Diese könnten evtl. auch im elektrischen Bereich angeordnet werden." Zitat Ende. Das zu berücksichtigen ist etwas aufwendiger und teurer. Es hat aber für uns und unsere Kunden neben der Sicherheit nur Vorteile (mal darüber nachdenken!), das wird honoriert, und damit ist nicht nur der finanzielle Aspekt gemeint. Feuchtigkeitssensoren sind war gut bei Leckage, bei heftigen Undichtigkeiten ("Platzern") aber normalerweise weniger da die Steuerung sowieso bei so einer Störung abschalten sollte. Lieber den Aufwand/das Geld in das zuvor beschriebene investieren. Ach ja, für jene welche sich am "sollten" aufhängen wollen, der englische Normentext ist bei Auslegungs- oder rechtlichen Fragen verbindlich, "shall" wird mit "muß" interpretiert und übersetzt.
Vielen Dank b35, genau so einen Hinweis habe ich gesucht. Da das Kühlaggregat ohnehin schon in einem separaten Gehäuse innerhalb des Aufbaus sitzt werden wir also "nur" noch die Magnetpulverbremse einhausen bzw. mit Trennwände versehen. Der elektrische Teil wird zusätzlich durch Trennwände und Acrylglasdeckel vor Berührung geschützt.
Man sollte erst mal das Gehirn einschalten und das Risiko minimieren. Also die Wassermenge begrenzen. Dann mit minimalem Druck fahren. Wasser ist sehr effizient im kuehlen, dh um ein paar Liter umzuwaelzen braucht man auch nicht hohen Druck. Dann eine Wanne unten ran, der Wasser Kreislauf unterhalb der Elektrik, und einen Sabberschutz fuer die Elektronik. Geerdetes Metallgehaeuse. Passt.
klausr schrieb: > Definiere Druck! Das sind wohl alle Wasserkühlungen in PCs illegal. Ok, > was der Bastler zuhause macht... ;-) Warum soll ich Druck definieren. Ich bin nicht der TO. Und ich bin bei der Beschreibung nicht zwangsläufig von einem geschlossenen Wasserkreislauf ausgegangen und sebst der hat eine Pumpe und damit einen gewissen Druck. Seit wann wissen Computerbastler was von Normen oder haben ein Sicherheitbewusstsein gegenüber 230V? klausr schrieb: > Oder schon mal in eine > Waschmaschine bzw. Spülmaschine geschaut? Ich ja, du auch? Da sind unten nur die Ventile und Umwälzpumpen. Die Steuerung ist oben bzw bei Spülmaschinen in der Tür und recht gut und dicht verpackt. b35 schrieb: > TO, deine Frage ist ein häufig und gerne diskutiertes Thema. Es gibt > sehr wohl eine anwendbare Norm (neben anderen) für den Motorprüfstand: > DIN EN 60204: 2006 "Elektrische Ausrüstung von Maschinen ". Danke für die Info. Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb: > Man sollte erst mal das Gehirn einschalten und das Risiko minimieren. So sehe ich das auch.
> Hi, ich benötige mal eire geballte Fachkompetenz,
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