Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SSR schalten bei Störungen kurz durch


von Holger B. (holger_b27)


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Hallo,

ich habe an einer selbst entwickelten Platine mit einem ATmega32 zum 
Schalten der Beleuchtung im Haus eine Platine vom Chinesen mit 
SSR-Relais angeschlossen.

So ein Modul findet man z.B. hier in der Bucht: 
http://www.ebay.de/itm/320857846455

Das verbaute SSR ist ein OMRON G3MB-202P
Das Datenblatt gibt es hier: 
http://www.sainsonic.com/zen/albums/ebay/nichegeek/20-018-200/05577d01.pdf

Laut Datenblatt hat es "Built in Snubber circuit and input resistor" und 
eine "Zero Cross" Steuerung.

Die Platine hat noch eine kleine Anschaltung auf der 5V-Seite mit einem 
simplen Transistor implementiert. Wen es interessiert, hier der 
Schaltplan.
http://www.sainsmart.com/zen/albums/SKU/20/20-018/20-018-902/profit_vanity/20-018-902%20.jpg

Meine Ausgänge des ATmega sind direkt mit dem SSR-Board verbunden. Keine 
externen Pull-Ups.

Jetzt habe ich folgendes Problem:
Ich habe Schaltkästen, dort befinden sich neben den SSR-Relais auch 
herkömmliche Relais, die meine Jalosie-Motoren fahren. Wenn an den 
SSR-Relais Verbraucher mit geringer Last angeschlossen sind, wie z.B. 
moderne LED-Leuchten, Blitzen die Lampen beim Anfahren der Motoren kurz 
auf. Bei herkömmlichen Glühlampen fällt das nicht auf.

Gleichfalls habe ich noch eine 5-adrige Leitung über ~20m Länge. An 
einem Ende befindet sich wiederum mein Schaltkasten mit SSR-Relais und 
am anderen Ende ein Schaltnetzteil für 2x 12V LED-Spots und ein 
230V-Bewegungsmelder, dessen geschaltete Phase im gleichen Kabel 
zurückgeführt wird und im Schaltkasten ausgewertet wird.
Auch das Schalten des Bewegungsmelders löst häufig, jedoch nicht immer, 
ein Aufblitzen der 2 LED-Lampen aus.

Auf der Eigangsseite des SSR-Boards habe ich die Eingänge testweise 
kurzgeschlossen, die Lichtblitze bleiben. Ich gehe davon aus, dass die 
SSRs auf Grund von Störungen im Leitungsnetz durchschalten.

Nun soll ja ein Snubber eingebaut sein. Ich dachte dieser soll ähnliches 
unterbinden?
Ist sowas ein bekanntes Probelm von SSRs ?
Was kann ich denn probieren um diese Effekt zu vermeiden?

Ich bin dankbar für entsprechende Hinweise, alles über 40V ist nicht 
mein Fachgebiet.. ;-)

Gruß
 Holger

von MaWin (Gast)


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SSR enthalten TRIACs und die sind empfänglich auf dU/dt, also schnelle 
Spannungsänderungen an ihren Anschlüssen im ausgeschalteten Zustand.
Ein Snubber begrenzt die, der eingebaute wird eher homöopatisch sein, 
aber nur wenn die Zuleitung eher hochohmig ist (was bei einer Last ja 
zutreffen sollte). Vielleicht koppelt es ja hinter der Last ein. Damit 
eine mit einem Kondensator gegen schnelle Spannungsänderungen 
abgeblockte Last unabhängiger von Störspitzen aus dem Netz wird, hilft 
eine Funkentstördrossel.

Gerade Rolladen/Jalousiemotore erzeugen beim Abschalten hässliche 
Spannungsspitzen.

Alternativ ist auch die Masseverbindung zwischen Atmega32 und 
Chinesenplatine zu antennenmässig, also lang und dünn, und "empfängt" 
Funkstörungen.

von Edi IV. (Gast)


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Holger B. schrieb:
> Nun soll ja ein Snubber eingebaut sein. Ich dachte dieser soll ähnliches
> unterbinden?
> Ist sowas ein bekanntes Probelm von SSRs ?
> Was kann ich denn probieren um diese Effekt zu vermeiden?

Da zum Snubber keine Angaben im DB zu finden sind, kann man nur raten.

a) Durch den Snubber Strom auch im AUS-Zustand, der die LED-Dinger dann 
mit Unterstützung einer Störung zum Leuchten bringen kann.

b) Snubber reicht nur für normales Schalten, aber nicht für Störungen

c) Die Störungen sind durch falschen Aufbau (fehlender Snubber etc.) der 
anderen Komponenten bedingt.

Ohne Meßmöglichkeit würde ich es erst einmal mit einer Drossel in Serie 
zu jedem SSR versuchen.
http://www.reichelt.de/index.html?&ARTICLE=105600
TLC 2,5A-100µ :: Ringkerndrosseln TLC 2,5A - 100 µH

Anschließend in Kombination mit einem externen Snubber z.B. 22nF X2, 2k2
und Überspannungsbegrenzung mit VDR oder TVS-Diode.

> Ich bin dankbar für entsprechende Hinweise, alles über 40V ist nicht
mein Fachgebiet.. ;-)

Ist allerdings keine gute Voraussetzung dafür - du solltest versuchen, 
jemanden zu finden, der sich das vor Ort ansehen kann.

von Basti (Gast)


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Der eingebaute Snubber wird ned doll sein.

Externer Snubber wird sicher hilfreich sein.
Und wenn du so ne riesen induktivität hast kann der nicht schaden

http://www.reichelt.de/Heissleiter-Varistoren/VDR-0-25-420/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=22313&GROUPID=3114&artnr=VDR-0%2C25+420

von Holger B. (holger_b27)


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Hallo,

danke für eure Rückmeldungen, ich habe es jetzt mal mit einem Varistor 
probiert und es läuft!

Verwendet habe ich einen Varistor, 0.6W, 275VAC = JVR14N431K
erhältlich bei Reichelt: 
https://secure.reichelt.de/Heissleiter-Varistoren/VDR-0-6-270/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3114&ARTICLE=22316&OFFSET=500&WKID=0&;

Bleibt nur die Frage ob ich diesen richtig dimensioniert habe?

Mein Vorgehen war dabei:
1. Bauform bedrahtet, um ihn an die Klemmen des SSRs zu schrauben.
2. Größte lieferbare Nennlast gewählt, viel Hilft viel. :-)
3. Netzspannung 230 +10 % Toleranz 253 Volt, nächster Wert 275 Volt.

Gruß
 Holger

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