Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrere Spannungen 9V, 5V 3V3


von Julian H. (c3p)


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Hi,
habe jetzt eine gefühlte Ewigkeit durch das Forum geschaut, aber zu 
meinem Problem weniger passendes gefunden - die Beiträge haben eher mehr 
Fragen aufgeworfen.. :D

Ich brauche drei verschiedene Spannungen auf einer Platine.
9V ~75mA fast immer im Leerlauf
5V >=500mA für USB-Anschluss für einen RasPi oder Leerlauf
3,3V ~300mA

Zur Verfügung stehen mir alte Festpannungssteckernetzteile mit 5V@2,8A 
oder 12V@1A oder dann eben ein neu zu beschaffendes Steckernetzteil.

Es gibt mehrere Wege, wie ich die Spannungen bekomme aber ich dachte, 
ich frage mal wertungsfrei in die Runde, welche Methode ihr bevorzugen 
würdet :)
 - Sollte möglichst wenig Energie verbraten

Danke!

: Verschoben durch Admin
von nicht“Gast“ (Gast)


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Hallo,

Ich würde eine Spannung an die Platine anschließen und mit die 
benötigten über Schaltregler selbst erzeugen. Dann brauchst du keine 
drei Netzteile und kannst dir die so dimensionierten, wie du sie 
brauchst. Wenn du analoge Signale messen willst, dann lieber noch einen 
Linearregler spendieren.


Ist aber nicht die billigste Lösung.

von Max H. (hartl192)


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nicht“Gast“ schrieb:
> Wenn du analoge Signale messen willst, dann lieber noch einen
> Linearregler spendieren.
Wenn's ihm um die Effizienz geht, besser Schaltregler:

Julian H. schrieb:
> - Sollte möglichst wenig Energie verbraten

: Bearbeitet durch User
von 6A66 (Gast)


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Julian H. schrieb:
> Ich brauche drei verschiedene Spannungen auf einer Platine.
> 9V ~75mA fast immer im Leerlauf
> 5V >=500mA für USB-Anschluss für einen RasPi oder Leerlauf
> 3,3V ~300mA
>
> Zur Verfügung stehen mir alte Festpannungssteckernetzteile mit 5V@2,8A
> oder 12V@1A oder dann eben ein neu zu beschaffendes Steckernetzteil.

Input: 12V, 1A
9V per LDO, Sind ca 200mW Leistung die abgeführt werden müssen
5V per DC/DC aus 12V
3,3V per LDO aus 5V, sind 600mW Wärmeeistung, kann man mit kleinem 
Kühlkörper auch machen.

rgds

von nicht“Gast“ (Gast)


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Max H. schrieb:
> nicht“Gast“ schrieb:
>> Wenn du analoge Signale messen willst, dann lieber noch einen
>> Linearregler spendieren.
> Wenn's ihm um die Effizienz geht, besser Schaltregler:
>
> Julian H. schrieb:
>> - Sollte möglichst wenig Energie verbraten

Du kannst mich jetzt empfindlich nennen. Hast du dir meinen ganzen Text 
überhaupt durchgelesen? Ich hab doch Schaltregler empfohlen und der 
Linearregler war ein Zusatz.

von Mark R. (stevestrong)


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Da der meinste Strom aus 5V verbraucht wird, ich würde die vorhandene 5V 
Quelle benutzen.
Und dann
5V -> DC/DC step down -> 3,3V.
5V -> DC/DC step up   -> 9V.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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> - Sollte möglichst wenig Energie verbraten

Ökonomisch oder energetisch? DC/DC-Wandler kosten etwas mehr als ein 
7805.
http://de.rs-online.com/web/c/stromversorgungen-transformatoren/dc-dc-wandler/

von Julian H. (c3p)


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Hi, erstmal danke für alle eure Antworten!

oszi40 schrieb:
>> - Sollte möglichst wenig Energie verbraten
>
> Ökonomisch oder energetisch? DC/DC-Wandler kosten etwas mehr als ein
> 7805.

Die Schaltung soll 24/7 laufen, daher tendiere ich zu DC-DC wandlern.


Bevor ich diese Frage gestellt habe, hatte ich drei Lösungen im Sinn, 
jetzt sind auch zwei genannt worden und ich würde gerne wissen, ob es 
Punkte gibt, ob/warum eine Schaltung zu bevorzugen wäre.

1: 12V -> 9V           (vmtl. höchste verluste)
       -> 5V (-> 3,3V)

2: 5V  -> 9V           (verluste?)
       -> 3,3V

3: 9V  -> 5V
       -> 3,3V

Danke schonmal im voraus :)

von Carsten R. (kaffeetante)


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Julian H. schrieb:
> 1: 12V -> 9V           (vmtl. höchste verluste)
>        -> 5V (-> 3,3V)
>
> 2: 5V  -> 9V           (verluste?)
>        -> 3,3V
>
> 3: 9V  -> 5V
>        -> 3,3V

zu 1

12->9 Volt

per LDO oder sollte auch mit einem anderen normalen Regler gehen bei 3 
Volt Differenz. Wenn das meist im Leerlauf ist, sollte man einen Regler 
nehmen mit geringem Ruhstrom oder eventuell abschaltbar wenn der 
Anwendungsfall das zuläßt, also die Spannung bei Leerlauf abgeschaltet 
werden darf. Ein Schaltregler lohnt sich kaum.´Er müßte einen 
Wirkungsgrad von über 75% haben und wäre meist im Leerlauf. Selbst bei 
90% reden wir von 225 mW vs 75 mW also eine Differenz von 150 mw und die 
meiste Zeit im Leerlauf. Da sind die Leerlaufverluste vermutlich 
interessanter.

12V->5V per Schaltregler

5V->3,3V per LDO Schaltregler wäre kaum besser bei der Ausgangspannung 
solange es kein besonders guter Synchron-Buck-Converter ist. Es fallen 
aber zwei mal Verluste an. Ich unterstelle 80% Wirkungsgrad des 12V->5V 
Reglers. Das ergibt 0,8 * 3,3/5 = ca 0,53, also ein schlechter 
Wirkungsgrad in dieser Stufe.

Besser wäre per Schaltregler direkt von 12V auf 3,3V zu gehen.

Bei Linearregler sind die Verluste leicht auszurechnen (siehe oben). Bei 
Schaltrgler Datenblätter selber wälzen, nachrechnen und dann die Kosten 
vergleichen.

zu 2)

Wäre meiner Meinung nach das Sinnvollste. Der Step-up läuft selten. Sein 
Wirkungsgrad ist nebensächlich. Die Hauptlast wird direkt bereitgstellt. 
Das Netzteil wäre schon vorhanden. Um die 3,3 Volt zu erzeugen wieder 
LDO oder synchron Buck.(siehe oben) Die Unterschiede dürften gering 
sein.

Verlust bei Linearregler: ca 0,3A * 1,7 Volt = ca 0,51 Watt

Bei Netzteilen ist diese Verlustleistung unspektakulär, folglich gilt 
dies für den erziebaren Vorteil beim Schaltregler, also nur einem 
Bruchteil davon, um so mehr. Bei Batteriebetrieb würde es anders 
aussehen und sich teure hocheffiziente Synchronbuckregler eher lohnen.

zu 3)

9V->5V
9V->3,3V

Etwas besser als 1, da ein Regler und seine Verluste entfallen und der 
höhere Dutycyle im Vergleich zur 12 V Versorgung bei Buckreglern von 
Vorteil wäre, aber im Vergleich zu 2 weniger sinnvoll, denn:

Das 9 Volt NT muß noch angeschafft werden.

Die 9V werden kaum gebraucht. Buckregler sind im Allgemeinen etwas 
effizienter als Boost/Step-Up-Regler, aber man benötigt mehr 
Stromdurchsatz bei 5 Volt als bei 9 Volt. Darum sind die Verluste hier 
trotz Buck-Architektur in der Summe höher.

Ob man die 3,3 Volt bei 2) per LDO oder Schaltregler aus 5 V erzeugt 
oder bei 3) per Schaltregler aus 9 V erzeugt dürfte keinen großen 
Unterschied bei der Verlustleistung machen. Ich vermute tendentiell 
einen Leichten Vorteil für 5V->3,3V gegenüber 9->3,3 Volt wenn man 
beiden ähnlich gute Schaltregler einsetzt (höherer Dutycyle = geringere 
Verluste an der Freilaufdiode).

: Bearbeitet durch User
von Julian H. (c3p)


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Super, vielen Dank!

das hab ich sogar verstanden g. Werde dazu mal ein einen Schaltplan 
zusammenzimmern, wenn ich wieder ein bisschen Zeit habe und mal sehen, 
was aus den Vorlesungen noch hängen geblieben ist.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Kurzfassung um sich zu orientieren.

Bedarf:

Minimal bei Wandlung mit idealisierten 100% Wirkungsgrad:
  5V*0,5A + 3,3V*0,3A + 9V*0,075A(sporadisch)
= 2,5W + 0,99W + 0,675W (sporadisch)
= 3,49W typisch / 4,165W sporadisch

Bei Linearreglern werden Spannungsdifferenzen verbraten und der Bedarf 
ergibt sich aus der Summe der Ströme.

0,5A + 0,3A + 0,075A sporadisch= 0,8A typisch / 0,875A sporadisch

-Bei 12 V wären das 12V * 0,875A = 9,6W typisch/10,5W sporadisch
-Bei  9 V wären das  9V * 0,875A = 7,2W typisch/7,875W sporadisch
-Bei  5 V wären das  5V * 0,800A =  4W typisch/ 4,9W sporadisch
(0,9 Watt für den Bedarfs das Stepup für die 75mA @ 9V, den ich mal mit 
75% Wirkungsgrad angesetzt habe)

Das wäre schon gut, gemessen am Ideal. Mit einem sehr guten Buck wären 
nur noch ca. 0,2-0,4 Watt mehr einzusparen im Vergleich zum LDO für die 
3,3Volt, bei Teillast noch weniger.

Mit dieser Mischung aus Schaltregler und Linearregler hat man also schon 
einen guten Kompromis. Ob es sich dann noch lohnt für den Rest auf ein 
reines Schaltreglerdesign zu gehen hängt von der Dringlichkeit der 
Effizienzanforderung ab. Die Effizienz des versorgenden 
Steckernetzteiles wurde hierbei außer Acht gelassen.

: Bearbeitet durch User
von Jupp (Gast)


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Julian H. schrieb:
> Es gibt mehrere Wege, wie ich die Spannungen bekomme aber ich dachte,
> ich frage mal wertungsfrei in die Runde, welche Methode ihr bevorzugen
> würdet :)
>  - Sollte möglichst wenig Energie verbraten

Beliebige Kombinationen z.B. aus

http://www.ebay.de/itm/390617600885
http://www.ebay.de/itm/231246067018
http://www.ebay.de/itm/201060158941

Für Audio und Messen natürlich keine Schaltregler.

von stefanus (Gast)


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> Die Schaltung soll 24/7 laufen, daher tendiere ich zu DC-DC wandlern.

Na dann würde ich das NICHT mit DC-DC Wandler machen. Denn DC-DC Wandler 
sind getaktete Schaltnetzteile. Bekanntermaßen verschleißen die 
Kondensatoren in solchen Netzteilen erheblich schneller, als in linear 
geregelten netzteilen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Daß paßt doch. Man spart pro Jahr ca. 0,5 bis 1 € Strom um damit 
regelmäßig Ersatzteile kaufen zu können. ^^

Spaß beiseite. Ich kann den Vorbehalt verstehen, aber nicht alle 
Schaltregler verrecken nach Ablauf der Garantie. Zahlreiche 
Steckernetzteile versehen ihren Dienst klaglos im Quasidauerbetrieb über 
viele jahre hinweg. Ich vermute das 5 Volt Netzteil wird ebenfalls ein 
solches sein. Im Dauerbtrieb rentiert sich der Einsatz effizienter 
Technik am ehesten, aber wie in diesem Beispiel zu sehen, kann der 
Vorteil manchmal auch sehr gring sein.

Ich sehe eher umgekehrt wenig Sinn darin funktionierende Analognetzteile 
zu ersetzen wenn diese nur wenige Stunden im Jahr benötigt werden, z.B. 
Ladegeräte.

von Schlumpf (Gast)


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Rechnen wir doch mal:

Gesamter Leistungsbedarf:
9 V   * 0,075 A = 0,65W
5 V   * 0,5   A = 2,5 W
3,3V  * 0,3   A = 1   W
-----------------------
Summe             4,1 W

Alles über Schaltregler gelöst:
eff = 80%
Verlust = 4,1 * 2/8 = 1W

Verluste bei Einsatz von Längsreglern:
3 V   * 0,075 A = 0,22W
7 V   * 0,5   A = 3,5 W
8,7 V * 0,3   A = 2,6 W
-----------------------
Summe             6,3W

Die Verluste sind also bei einer Lösung mit Längsregler ca 6mal höher 
als bei einer Lösung mit Schaltreglern.


Ein Kompromiss wäre:
LDO  für 12->9V :       0,22W
BUCK für 12->5V :       5V*(0,5A+0,3A) * 2/8 = 1W
LDO  für 5->3,3V:       1,7V * 0,3A  = 0,5W

Diese Lösung würde also ca 1,7W Verluste erzeugen und würde nur einen 
Schaltregler erforderlich machen.

Zusammenfassung:
Verluste bei reiner Schaltreglerlösung: ca 1W
Verluste bei reiner Längslreglerlösung: ca 6,3W
Verluste bei gemischter Lösung        : ca 1,7W

Hoffe, ich habe mich nicht verrechnet.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Wobei man betonen sollte das dieses Beispiel für 12 Volt Versorgung 
gilt.

Bei 5 Volt geht es ohnehin nicht rein Analog, da man aufwärts muß für 
die gelegentliche kleine 9 Volt Leistung. Da liegt der Verlust bei der 
Hybridlösung mit Schaltregler nur da wo unvermeidbar bei:

Verluste:
0,51 W typisch und 0,735 W sporadisch (bei Teillast entsprechend 
weniger)

Gemesen am Idealbedarf wäre das ein Wirkungsgrad von über 87% typisch 
und 85% sporadisch.

Da wäre dann nicht mehr viel Optimierungspotential. Man sieht, daß 
sowohl die Reglerart (analog vs Schaltregler) als auch die Wahl der 
Versorgungsspannung großen Einfluß haben, wobei eine niedrige 
Versorgungsspannung wiederum die Wahl der Reglertechnologie einschränkt 
da Analog-/Längsregler nicht hochwandeln können.

: Bearbeitet durch User
von Schlumpf (Gast)


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Carsten R. schrieb:
> Wobei man betonen sollte das dieses Beispiel für 12 Volt Versorgung
> gilt.

Richtig. Frag mich nicht, warum, aber irgendwie ging ich stillschweigend 
davon aus, dass die 12V gegeben wäre. Jetzt stelle ich gerade fest, dass 
es gar nicht so ist.
Dann ist es natürlich viel sinnvoller, gleich ein 5V Netzteil zu 
verwenden, wie Carsten vorschlägt.

von MoD (Gast)


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Wäre es statt einem Step-Up für 9V auch mit einer Ladungspumpe 
effizienztechnisch sinvoll z.B. sowas wie im MAX232 integriert, da ja
bei 9V nicht viel Leistung gebraucht wird?

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