Ich hab hier ein Thermoelement aus einem Ofen und würde gerne den Typ bestimmen. Die Verkabelung ist mit nem geschirmten Kabel gemacht (grauer Mantel), eine weiße und eine rote Ader, was nach der Farbkodierung Typ J sein müsste. Je nach dem wen man fragt, kann Typ J irgendwo bis 700 (Wikipedia) oder 1200 (omega.com) °C eingesetzt werden. Der Ofen ist jedoch für bis zu ca. 1300 °C gebaut. Also kann es eigentlich kein Typ J sein? Wenn ich mit einem DMM an der Cold Junction (zwei goldene Kontakte in einem Harting, ich vermute, dass das spezielle Kontakte für TEs sind — alle anderen Kontakte sehen silbern aus) bei Raumtemperatur ~25 °C messe, erhalte ich 10 µV. Einfach die Messspitzen zusammen => 16 µV.
Jedes Thermoelement zeigt 0V, wenn es die gleiche Temperatur wie das Messgerät hat.
Um das herauszubekommen müsstest du die Thermoelementespitze einer bekannten, möglichst hohen Temperatur aussetzen. Dann ein gutes Millivoltmeter angeschlossen. Wenn du jetzt noch die Temperatur an der Anschlussstelle des Millivoltmeters kennst sollte der TE Typ herauszubekommen sein. Die Spannung welche du angezeigt bekommst entspricht der Temperaturdifferenz zwischen Messstelle und Kaltstelle. Hier findest du die TE-Kennlinien verschiedenster TEs. http://www.lkmelectronic.de/deutsch/tabellen/tabellen.html Angenommen du hättest an der Messspitze z.B. 250°C (Backofen) und an der Kaltstelle 20°C dann müsste ein TE vom Typ K 9,356mV, ein Typ T 11,22mV, ein Typ J 12,536mV anzeigen. Diese Spannungen liegen allerdings so nahe beieinander, dass du schon recht genaue Messbedingungen brauchst um auf den TE-Typ zu schließen. Vielleicht ist es aber, wegen der hohen Ofentemperatur, ein TE vom Typ B oder S die für Temperaturen höher 1000°C prädestiniert sind. Allerdings würden diese bei einer Temperaturdifferenz von 230°K gerade mal 0,294mV (Typ B) bzw. 1,761mV (Typ S) abgeben. An diesen doch entschieden kleineren Spannungen könntest du zumindest erkennen ob es einer dieser Hochtemperaturthermolemente ist. Gruß Transi
Hm, ich probiere mal folgendes (das TE ist fest eingebaut in den Ofen, ich komme da gar nicht dran): Ich nehme die alte (noch funktionierende) Steuerung für den Ofen und heize den auf 1200 °C hoch und durch. Dann kann ich die Steuerung fix abklemmen und mit dem DMM (3478A) messen. Bei der hohen Temperatur sollte die Unterscheidbarkeit gut sein...
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Rot / weiss ist nach DIN43714 die Kennzeichnung für R und auch S Thermoelemente.
Marian B. schrieb: > Hm, ich probiere mal folgendes (das TE ist fest eingebaut > in den Ofen, ich komme da gar nicht dran): Ich nehme die > alte (noch funktionierende) Steuerung für den Ofen und > heize den auf 1200 °C hoch und durch. Dann kann ich die > Steuerung fix abklemmen und mit dem DMM (3478A) messen. Ich würde versuchen, das DMM parallel anzuschließen. Wozu abklemmen? Thermoelemente sind niederohmig. Kannst ja einen Gegentest machen: Ofen aufheizen, originale Temperaturanzeige beobachten und DMM abwechseln dranhalten bzw. wegnehmen. Wenn sich die angezeigte Temperatur nicht ändert, macht das DMM nix aus. > Bei der hohen Temperatur sollte die Unterscheidbarkeit > gut sein... Ja. - Kannst ja auch eine Kennlinie aufnehmen; alle 100°C ein Messpunkt.
Dieter Werner schrieb: > Rot / weiss ist nach DIN43714 die Kennzeichnung für R und auch S > Thermoelemente. Aha, Typ R und S würden vom Temperaturbereich auch passen. Der Ofen kommt afaik aus den 80ern und die Steuerung wurde in den 90ern nachgerüstet, daher wohl die DIN-Farben. Possetitjel schrieb: >> Bei der hohen Temperatur sollte die Unterscheidbarkeit >> gut sein... > > Ja. - Kannst ja auch eine Kennlinie aufnehmen; alle 100°C ein > Messpunkt. Exzellente Idee, danke!
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