Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AC Spannungsquelle, stabilisiert


von Nils X. (xenon185)


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Hallo liebe Gemeinde,
ich bin bei meinem aktuellen Projekt gerade an einer Stelle angekommen 
an der ich mir nicht sicher bin ob ich den richtigen Weg verfolge.

Ich brauche einen definierten Strom bei 50 Hz. Die Stromstärke sollte 
idealer weise bis knapp 10A reichen. Die Spannung dabei ist 
nebensächlich.

Meine Herangehensweise war bis jetzt: Suche eine Stabilisierte AC 
Festspannungsquelle und belaste diese mit einem „rein“ Ohmschen 
Verbraucher. Wichtig dabei ist natürlich irgendwo auch der Preis.

Warum das ganze: Ich versuche mir einen Stromsensor zu basteln und 
möchte diesen komplett im Einsatzbereich vermessen.

Ich freue mich auf hilfreiche Ideen.

Thx

: Verschoben durch Moderator
von Andrew T. (marsufant)


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z.B. schaust Du nach Yokogawa YEW2858
Oder Agilent/keysight technologies.
..

usf.

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

20A Leistungs-OP (Apex) und die über einen Shunt gemessene dem Srom 
proportionale Spannung als Rückführgröße verwenden.
(Konstantstromquelle)

MfG

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Stelltrafo mit Motor/Servo und Strom über DVM rückmessen.

von Falk B. (falk)


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@ Nils Pa (xenon185)

>Ich brauche einen definierten Strom bei 50 Hz. Die Stromstärke sollte
>idealer weise bis knapp 10A reichen. Die Spannung dabei ist

>Warum das ganze: Ich versuche mir einen Stromsensor zu basteln und
>möchte diesen komplett im Einsatzbereich vermessen.

Nimm einen Stelltrafo und klemm einen kleinen Ringkerntrafo dahinter. 
Dort wickelst du 2-3 Windungen mit dickem Kabel drauf, so 2,5mm^2 oder 
mehr. Fertig ist die Hochstromquelle!

Been there, done that.

von Michael K. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Nimm einen Stelltrafo und klemm einen kleinen Ringkerntrafo dahinter.
> Dort wickelst du 2-3 Windungen mit dickem Kabel drauf, so 2,5mm^2 oder
> mehr. Fertig ist die Hochstromquelle!

Ja, aber ...
Das Netz ist oft instabil, verzerrt und hat gekappte Sinusspitzen.
Hat man Industrie in der Nähe (Pressen, Mühlen, Schweissgeräte etc.) 
wird das heftig.
Wenn man das ganz genau will kommt man um die gesteuerte 
Konstantstromquelle, Motor / Generator oder sonstigen Sauereien nicht 
herum.


Nils Pa schrieb:
> Ich versuche mir einen Stromsensor zu basteln
> Wichtig dabei ist natürlich irgendwo auch der Preis.
Ok, ganz klar Falks Vorschlag.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils Pa schrieb:

> Ich brauche einen definierten Strom bei 50 Hz. Die Stromstärke sollte
> idealer weise bis knapp 10A reichen.

Stabilisierte Wechselspannungs/stromquellen werden selten angeboten
und sind dann ziemlich teuer. Das Problem ist, das eine Regelung
normalerweise den Effektivwert erfassen muss und die Regelung dann
langsam wird. Ich glaube auch, das solche Geräte praktisch nie
gebraucht werden.
Gruss
Harald
PS: Die einzigen, mir bekannten, einigermassen schnellen Wechsel-
spannungsregler sind magnetische Spannungskonstanthalter.

von MaWin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> PS: Die einzigen, mir bekannten, einigermassen schnellen Wechsel-
> spannungsregler sind magnetische Spannungskonstanthalter.

Eben.

Aber er will ja keinen konstanten Strom, sondern einen genau 
einstellbaren, dabei ist ihm die Spannung egal.

Also nimmt man einen Leistungs-OpAmp wie OPA549 versorgt ihn
mit einer eher niedrigen Spannung um die Verlustleistung im
Rahmen zu halten, sagen wir 12V (+/-6V) und legt an den
Eingang die 50Hz Netzfrequenz reduziert an. Am Ausgang bekommt
man viele Ampere mit 50Hz Sinus, allerdings abhängig von der
aktuellen Netzspannug. Also braucht man eine Sinusquelle mit
definierter Ausgangsspannung, am besten per DDS erzeugt.

von Roland L. (Gast)


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Funktionsgenerator + Audioverstärker (was größeres) + 2 oder 4 Ohm 
Widerstand (je nach Verstärker, Belastbarkeit beachten) + ggf. Trafo

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Aber er will ja keinen konstanten Strom, sondern einen genau
> einstellbaren, dabei ist ihm die Spannung egal.

Warum dann so kompliziert?
http://www.ebay.de/itm/PHYWE-Stelltrafo-mit-Gleichstrom-Schule-Lernen-Selten-Sammlerstuck-/171381888188?pt=Mess_Pr%C3%BCftechnik&hash=item27e72814bc

von Roland L. (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Warum dann so kompliziert?

weil ein Stelltrafo keine stabilisierte Spannung abgibt.

von Udo S. (urschmitt)


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Roland L. schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Warum dann so kompliziert?
>
> weil ein Stelltrafo keine stabilisierte Spannung abgibt.

Und wofür braucht er eine stabilisierte Spannung. Er misst sowiso 
geichzeitig Spannung und Strom bei seiner Anwendung:

Nils Pa schrieb:
> Warum das ganze: Ich versuche mir einen Stromsensor zu basteln und
> möchte diesen komplett im Einsatzbereich vermessen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Roland L. schrieb:
> weil ein Stelltrafo keine stabilisierte Spannung abgibt.
Will er ja auch nicht, denn Nils Pa schrieb:
>>> Ich brauche einen definierten Strom bei 50 Hz.
>>> Die Spannung dabei ist nebensächlich.
Also hat Falk schon den richtigen Ansatz. Der Strom muss nur einfach 
ausreichend stabil sein. Und das ist er, wenn man die Netzspannung als 
hinreichend stabil annimmt. Man muss nicht einen Wechselstromgenerator 
für 15k€ auf den Tisch stellen, nur um mal eine grundlegende billige 
Messung zu machen...
Denn Nils Pa schrieb:
> Wichtig dabei ... der Preis.

von Nils X. (xenon185)


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Erstmal danke für die vielen Ansätze.

Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.

Bis jetzt gefällt mir die Idee mit den Leistungs-OP am besten. Sollte 
bei 50Hz auch nicht einen zu großen Schaltungsaufwand bedeuten.

Mit der Netzfrequenz habe ich bereits einige Versuche unternommen und 
die Schwankungen sind bei mir zu groß um eine gute Genauigkeit zu 
erzielen.

Bevor die Werte des Stromsensors (Übertrager) Auswerte will ich vorher 
wissen ob er wirklich linear über den gedachten Messbereich 
funktioniert. Daher dieser Aufwand.

Ich hab nämlich bei den Verwendeten Material bereits ein interessantes 
verhalten feststellen können.

Denn der Weg ist ja bekanntlich das Ziel, welcher immer Überraschungen 
bereithält.

von Roland L. (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Man muss nicht einen Wechselstromgenerator
> für 15k€ auf den Tisch stellen, nur um mal eine grundlegende billige
> Messung zu machen...

15k€ würde mein Vorschlag nun nicht gerade kosten.
für 10A an 2Ohm braucht man einen 200W (RMS) Verstärker. Schaltet man 
noch einen Trafo dahinter (z.B. einen Trafo mit 2x12V Sekundärspannung 
als Spartrafo 24V/12V) reicht auch ein kleinerer Verstärker.

Einen Funktionsgenerator der 50Hz ausgibt, findet man als kostenlose 
Software.

Abgesehen von einem passenden Lastwiderstand hätte ich sogar alles 
bereits zuhause. Ich müsste die Boxen dranlassen und einen Gehörschutz 
aufsetzen :)

von Andrew T. (marsufant)


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Lothar Miller schrieb:
> Roland L. schrieb:

>>>> Ich brauche einen definierten Strom bei 50 Hz.
>>>> Die Spannung dabei ist nebensächlich.
> Also hat Falk schon den richtigen Ansatz. Der Strom muss nur einfach
> ausreichend stabil sein. Und das ist er, wenn man die Netzspannung als
> hinreichend stabil annimmt. Man muss nicht einen Wechselstromgenerator
> für 15k€ auf den Tisch stellen, nur um mal eine grundlegende /billige/
> Messung zu machen...
> Denn Nils Pa schrieb:
>> Wichtig dabei ... der Preis.

15 K sind a bisserl übertrieben.

Der hier tut es auch (bis 50A):

ebay 181449125728

50, 60, 400 etc. Hz  .-)

von Falk B. (falk)


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@ Nils Pa (xenon185)

>Mit der Netzfrequenz habe ich bereits einige Versuche unternommen und

Mit welchem Aufbau?

>die Schwankungen sind bei mir zu groß

Wie groß sind sie? Wie hast du das gemessen?

>Bevor die Werte des Stromsensors (Übertrager) Auswerte will ich vorher
>wissen ob er wirklich linear über den gedachten Messbereich
>funktioniert. Daher dieser Aufwand.

Ob du als Hobbybastler mit kleinem Budget das so genau hinbekommst, wie 
der Hersteller?

>Ich hab nämlich bei den Verwendeten Material bereits ein interessantes
>verhalten feststellen können.

Welches denn? Ich wäre nicht überrascht, wenn es ein Messfehler ist ;-)

Um welchen Stromsensor geht es denn überhaupt?

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Gast)


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Nimmt man statt des instabilen Netzes einen Audio Amp + 
Frequenzgenerator + Ringkerntrafo mit Hochstromwicklung hat man alles 
unter einem Hut für kleines Geld.

Das meiste davon hat man ohnehin schon rumstehen.
Ich mache mir die 115V / 400Hz (Luftfahrt) auch nur mit Audio Amp.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils Pa schrieb:

> Mit der Netzfrequenz habe ich bereits einige Versuche unternommen und
> die Schwankungen sind bei mir zu groß um eine gute Genauigkeit zu
> erzielen.

Was hast Du denn für seltsame Genauigkeitsanforderungen? Die Netz-
frequenz wird m.W. über Atomuhren geregelt.
Gruss
Harald

von Achim H. (anymouse)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Die Netzfrequenz wird m.W. über Atomuhren geregelt.

Langfristig -- ja.

Im Laufe eines Tages kann es aber sein, dass die deutlich schwankt: 
http://www.netzfrequenzmessung.de/verlauf.htm

Kurzfristig wird sie nämlich über Bedarf und Angebot gesteuert. Zum 
Ausgleich werden die Generatoren nachts schneller gestellt.

von Udo S. (urschmitt)


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Nils Pa schrieb:

> Warum das ganze: Ich versuche mir einen Stromsensor zu basteln und
> möchte diesen komplett im Einsatzbereich vermessen.

Dazu braucht er keine Frequenz oder spannungsstbilisierte Quelle.
Er hat seinen Sensor und braucht sowiso ein Referenzmessgerät. und 
irgendwas einstellbares, also entweder eine einstellbare Last oder ein 
Stelltrafo.

Und dann misst er zeitgleich oder zeitnah den Ausgang seines Sensors und 
den Wert des Refernzmessgeräts.

Nils sollte mal zeigen was genau er bis jetzt gemacht hat, wie Falk 
schon geschrieben hat.

Denn: Wer misst misst Mist.

von Nils X. (xenon185)


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@Harald Wilhelms und den Rest:
Ich hab mich nicht korrekt Ausgedrückt. Ich meinte ich habe bereits 
einige Versuche mit Netzspannung (50Hz) durchgeführt und habe dabei 
recht große Schwankungen in der Amplitude bzw. dem RMS Wert 
festgestellt.

Mit der Ungenauigkeit der Frequenz habe ich kein Problem. Sry ;/

@falk:
Es geht um einen Transformator, über die Induktive Kopplung will ich 
dann später das Signal über einen ADC -> µC schicken. Vorher will ich 
aber den Transformator möglichst genau "Kennenlernen" ggf. anpassen 
(Kernmaterial, Wicklungen, usw.) Dafür will ich den genau Aufbau. So 
zumindest mein jetzige Strategie.

von Nils X. (xenon185)


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@urschmitt; okay, ich werde später nochmal ausführlich meine Vorhaben 
beschreiben.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils Pa schrieb:

> Ich meinte ich habe bereits
> einige Versuche mit Netzspannung (50Hz) durchgeführt und habe dabei
> recht große Schwankungen in der Amplitude bzw. dem RMS Wert
> festgestellt.

Das stimmt allerdings. Aber da ist die beste Lösung, wie bereits
geschrieben, eine gleichzeitige Messung von Ein- und Ausgang mit
zwei Instrumenten. Aus den Anzeigen kannstDu dann Deine Übertra-
gungsparameter errechnen.
Gruss
Harald

von Georg (Gast)


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Nils Pa schrieb:
> Meine Herangehensweise war bis jetzt: Suche eine Stabilisierte AC
> Festspannungsquelle

Das ist eine mögliche, aber nicht die geeigneste Herangehensweise. 
Wesentlich billiger ist eine nicht stabilisierte, aber verstellbare 
AC-Quelle und ein AC-Messgerät mit garantierter Genauigkeit.

Ist die Bandbreite des Stromsensors wesentlich grösser als 50 Hz, kann 
man ihn auch mit DC vermessen.

Georg

von Roland L. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Aber da ist die beste Lösung, wie bereits
> geschrieben, eine gleichzeitige Messung von Ein- und Ausgang mit
> zwei Instrumenten.

hast du mal versucht, die Netzspannung mit einem Messgerät mit mehr als 
4 Stellen zu messen?
das geht nicht, weil die Messwerte wild herumhüpfen. Und mit zwei 
Messgeräten gleichzeitig messen geht logischerweise zweimal nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Roland L. schrieb:

> hast du mal versucht, die Netzspannung mit einem Messgerät mit mehr als
> 4 Stellen zu messen?
> das geht nicht, weil die Messwerte wild herumhüpfen. Und mit zwei
> Messgeräten gleichzeitig messen geht logischerweise zweimal nicht.

Für solche Messungen nutzt man die Protokollfunktion
einschl. Zeitstempel.

von Falk B. (falk)


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@ Nils Pa (xenon185)

>Es geht um einen Transformator, über die Induktive Kopplung will ich
>dann später das Signal über einen ADC -> µC schicken. Vorher will ich
>aber den Transformator möglichst genau "Kennenlernen" ggf. anpassen

Willst du einen Stromwandler neu erfinden?

von Udo S. (urschmitt)


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Roland L. schrieb:
> hast du mal versucht, die Netzspannung mit einem Messgerät mit mehr als
> 4 Stellen zu messen?

Und Nils Pa will seinen selbstgebauten Stromwandler oder Trafo oder was 
das genau sein soll auf 4 Stellen genau vermessen? Klar er baut sich 
bestimmt mit seiner Kenntnis einen Messwandler mit Fehler im Sub 
Promille Bereich :-)

: Bearbeitet durch User
von Nils X. (xenon185)


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@Udo Schmitt:
>Klar er baut sich bestimmt mit seiner Kenntnis einen Messwandler mit Fehler
>im Sub Promille Bereich :-)
ojektiv lesen, und sachlich bleiben!

@Falk Brunner:
>Willst du einen Stromwandler neu erfinden?
Nicht direkt neu erfinden, ich interessiere mich halt für die Umsetzung
;)

@Georg:
>Ist die Bandbreite des Stromsensors wesentlich grösser als 50 Hz, kann man ihn
>auch mit DC vermessen.
Das werde ich testen,

@Harald Wilhelms:
>Das stimmt allerdings. Aber da ist die beste Lösung, wie bereits
>geschrieben, eine gleichzeitige Messung von Ein- und Ausgang mit
>zwei Instrumenten. Aus den Anzeigen kannstDu dann Deine Übertra-
>gungsparameter errechnen.
Ich werde mal schauen ob ich geeigete Messgeräte bei mir finde

von Volker S. (sjv)


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Als Grundlagen-Lektüre für Messwandler zu empfehlen:

http://www.amazon.de/Die-Messwandler-Rudolf-Bauer/dp/3662115158

MfG

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