Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo 48V auf 9V (max 12V)


von Andreas M. (djdaelch)


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Hallo liebes Forum,
ich suche wie im Betreff angegeben einen Trafo, der mir 48V AC auf max. 
12V AC wandelt.
Ich habe lange gesucht aber nichts gefunden.
Nun hatte ich die Idee, einfach einen 230V Trafo mit einem passenden 
Übersetzungsverhältnis zu verwenden, bspw. 230V primär zu 48V sekundär. 
An Leistung brauche ich ca. 10W.
Ist es möglich bzw. sinnvoll, die Nennspannung soweit herabzusetzen?
Viele Grüße
Andreas

: Bearbeitet durch User
von ...-. (Gast)


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50 Hz ?

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Bei einer relativ kleinen zu übertragenden Leistung in Verbindung mit 
einem etwas größeren Trafo mit dem passenden Windungsverhältnis sollte 
das funktionieren. Wichtig ist, daß im Kern ein ausreichend großer 
magnetischer Fluß zur Verfügung gestellt wird ( normalerweise wird der 
auf die Nennspannung ausgelegt, wenn du mit niedrigerer Spannung 
arbeitest, fließt entsprechend weniger Strom in der Primärwicklung  und 
der magnetische Fluß wird entsprechend kleiner, d.h., letztlich wird die 
Generatorimpedanz des Trafos zu groß, die Sekundärspannung bricht unter 
Last -etwas- zusammen ).

von Andreas (Gast)


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@ Gast
Ja, 50 Hz.

@Marc
Danke für die ausführliche Antwort!
Dann werde ich es mal so probieren.

von Andrew T. (marsufant)


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Andreas Müller schrieb:

> ich suche wie im Betreff angegeben einen Trafo, der mir 48V AC auf max.
> 12V AC wandelt.
> Ich habe lange gesucht aber nichts gefunden.
> Nun hatte ich die Idee, einfach einen 230V Trafo mit einem passenden
> Übersetzungsverhältnis zu verwenden, bspw. 230V primär zu 48V sekundär.
> An Leistung brauche ich ca. 10W.

Geht, wie schon der vorposter dir bestätigt hat.

Allerdings beachte bitte das die Sekundärwicklung den NENNSTROM Deiner 
10W/12V Anwendung   als Belastung abkönnen muß:
Somit wäre ein 230V/48V/ 45VA (!!) Trafo aus dem Standard das womit Du 
in etwa auskommst.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas Müller schrieb:

> bspw. 230V primär zu 48V sekundär.

Du könntest auch einen solchen Trafo als Ringkerntrafo nehmen und
eine 9...12V-Wicklung dazuwickeln. Die Pri-Wicklung bleibt dann
unbenutzt und die Anschlüsse werden ausreichend isoliert.
Gruss
Harald

von Carsten R. (kaffeetante)


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Wofür werden die 9-12 Volt AC denn benötigt?

von Andreas M. (djdaelch)


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Es dürfen auch gerne 9-12V DC sein, gebraucht wird das ganze für eine 
Lichtzeichenanlage, welche aufgrund sehr langer Leitungswege eine 
Versorgungsspannung von 48V AC hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas Müller schrieb:

> gebraucht wird das ganze für eine
> Lichtzeichenanlage, welche aufgrund sehr langer Leitungswege eine
> Versorgungsspannung von 48V AC hat.

Wenn Du etwas fertiges suchst, könnte es einfacher und billiger
sein, wenn Du einen DCDC-Wandler nimmst. Du müsstest dann natürlich
einen Gleichrichter plus Siebkondensator vorschalten.
Gruss
Harald

von René B. (reneb)


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DCDC bei 48VAC wird teuer. Der muss ja nach der Gleichrichtung noch 
locker 70VDC abkönnen. Da lohnt sicher der Trafo bei 10W.

von hv (Gast)


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fertiger HV-Schaltregler, beim Chinesen gibt es fertige Module. Notfalle 
löötest Du den chip aus und ersetzt ihn durch eine HV-Version

von Carsten R. (kaffeetante)


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Was gehen könnte wäre das hier:

http://www.conrad.de/ce/de/product/557029/Ul-3921-Flachtransformator-SPF-Primaer-2-x-115-V-Sekundaer-2-x-24-V-2-x-521-mA-25-VA-SPF-2532424-Spitznagel?ref=list

Verhältnis und Strombelastbarkeit sekundärseitig paßt. Ob da dann noch 
die 10 Watt herauskommen wenn man den an 48 Volt anstelle von 115 Volt 
anschließt, müßte man ausrechen/messen.

Andreas Müller schrieb:
> Es dürfen auch gerne 9-12V DC sein, gebraucht wird das ganze für eine
> Lichtzeichenanlage, welche aufgrund sehr langer Leitungswege eine
> Versorgungsspannung von 48V AC hat.

Das hatte ich mir schon gedacht. Ich unterstelle mal, daß eine 
galvanische Trennung nicht erforderlich ist. Das ist zu beachten.

Es wurde schon darauf hingewiesen, daß man dann bei Gleichrichtung in 
die Region von 70 Volt kommt. Das ist schon ein bissl was, auch wenn es 
dafür passende Wandler gibt. Wenn man nicht mit 70 Volt arbeiten will 
oder nicht an entsprechende DC/DC-Wandler kommt, Eigenbau oder 
Bestellung beim Chinamann scheut, was auch immer, so kann man:

Einen Trafo mit mehreren getrennten (Sekundär)Spulen nehmen und diese 
als Spartrafo/Autotrafo in Reihe schalten bis man in der Summe mindesens 
48 Volt und ein geeignetes Verhältnis hat um die 9-12 Volt AC zu 
erhalten.

http://www.pollin.de/shop/dt/NzQzOTk2OTk-/Stromversorgung/Transformatoren/Netztransformatoren/Transformator_BV_54108.html

So Etwas hier könnte gehen, aber die Leistung ist ein wenig knapp. Als 
Autotrafo schafft er etwas mehr als die angegebenen 5 VA, aber Du willst 
ja ca. 10 Watt. Wenn es etwas weniger sein darf ginge es. Hängt von der 
genauen Schaltung ab. Aber es ging mir auch eher um die Idee.

Vorsicht!

Hierbei ist auf korrekte Polung zu achten, damit sich die Spannungen 
nicht aufheben sondern addieren. Sonst hat man einen Quasi-Kurzschluß. 
Es gibt auch Trafos bei denen die Spulen nicht getrennt sind sondern 
schon in Reihe liegen. Der Trafo sollte auch nicht zu groß sein damit 
seine Magnetisierungsenergie die Versorgung nicht überfordert. Letzteres 
gilt aber für alle Trafos, also auch für die ursprüngliche Idee.

Sollte man die 9-12 Volt nicht treffen, reicht auch ein anderes 
Verhältnis bei der die Spannung nach der Gleichrichtung in Reichweite 
handelsüblicher/verfügbarer Regler kommt.

Ein Weg könnte ein Trafo sein mit zwei 24-Volt-Wicklungen. Sofern die 48 
Volt nicht allzusehr schwanken, insbesondere nach oben, und von sehr 
langen Leitungen als Motiv für die 48 Volt geschrieben wurde, gehe ich 
davon aus, daß die Werte eher niedriger sind. Damit wäre man dann nach 
der Gleichrichtung mit 34 Volt abzüglich Verluste am Gleichrichter, bzw 
durch die genannten Leitungsverluste eher niedriger, im Bereich 
zahlreicher Regler.

Bei der Spannungsdifferenz würde ich dann mit einem Schaltregler 
(Step-down-Regler aka Buck-Regler) arbeiten. Dann können sowohl Trafo 
als auch Siebelko vergleichsweise klein ausfallen.

http://www.conrad.de/ce/de/product/557009/Ul-3016-Flachtransformator-SPF-Primaer-2-x-115-V-Sekundaer-2-x-24-V-2-x-208-mA-10-VA-SPF-0942424-Spitznagel?ref=list

Die Leistung ist anhand der Angabe *ca. 10 Watt* grob zusammengeschätzt. 
Eventuell ist ja was Brauchbares in der Kiste/Schublade. Über die 
restlichen Teile kann man sich Gedanken machen wenn Du dich entschieden 
hast. Bei einem ineffizienten Regler benötigt man natürlich wieder einen 
größeren Trafo.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Kurz gesagt obige Lösung oder z.B. Trafo suchen der zufällig sekundär 
die Wicklungen schon hat, die Du brauchst  48-------12----0

Der Drahtquerschnitt sollte allerdings für Deinen Strom geeignet sein. 
Also für die 12V-Wicklung ca. 0,75mm Durchmesser od. 0,44mm² für 1A.

von Tom K. (ez81)


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Ein sinnvoll dimensionierter Trafo für 20€ wird einfach 50 Jahre lang 
funktionieren, im Gegensatz zum Stepdown-Modul von ebay, das nach 2 
Jahren mit frittierten Elkos aussteigt oder von der Bundesnetzagentur 
aus dem Verkehr gezogen wird, weil die chinesische Sparschaltung dank 
deiner langen 48V-Zuleitung ein paar Flugzeuge umleitet.

Mit einem 115V:24V-Trafo wird das ganze auch weniger verschwenderisch.

von Andreas M. (djdaelch)


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Erstmal ein DANKE für all die ausführlichen und kreativen Vorschläge!

Ich habe das ganze mal durchgerechnet und würde euch bitten, das auf 
eventuelle Fehler hin zu überprüfen (mehr Augen sehen auch mehr :-)

Trafo: 115V / 24V
Bei der Eingangsspannung gehe ich aufgrund von Leitungsverlusten von 42V 
aus

Letzteres ist dann die Spannung, die ich THEORETISCH für meine 
Spannungsregler zur Verfügung habe, richtig?
Was würdet ihr an weiteren Verlusten berücksichtigen?

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Grau ist alle Theorie. Je nachdem wie weich Deine Quelle ist 
(Kingeltrafo gegen Ringkerntrafo) wird sich bei Belastung der Wert 
"etwas" ändern. Mehr:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von Carsten R. (kaffeetante)


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Nicht ganz.

Zuerst bekommst du deine 8,76 V AC, die haben ca 12,4 von Null zu 
Spitze. Davon zieht man 1,4 am Gleichrichter ab. Es bleiben 11 Volt wenn 
unbelastet.

Das sind aber alles idealisierte Zahlen, wie schon so oft erwähnt. z.B. 
sind es an den Gleichrichterdioden auch nicht immer konstant 0,7 Volt 
pro Diode. Unter Last hast du dann noch einen Ripple, die Spannung 
bricht periodisch etwas ein. Unter ungünstigen Umständen kann das dann 
zu wenig für den Regler werden und die Spannung bricht Phasenweise 
periodisch auch hinter dem Regler ein.. Aber dazu benötigt man mehr 
Details.

Zuerst 12V AC, dann reichen alternativ auch 9-12V DC, Nun wird bei der 
Trafolösung die auf AC abzielt dann doch wieder gleichgerichtet. Was 
soll es denn am Ende werden? Was genau brauchst Du wirklich? Muß es 
denn am Ende ohnehin Gleichspannung sein, oder warum der Gleichrichter? 
Muß sie stabilisiert sein oder kommen nur Birnchen dran? Was genau 
soll damit versorgt werden?

Wenn Du brauchbare Antworten willst solltest Du Dir mal mehr zeit nehmen 
deine Frage und das Umfeld genau beschreiben. Ohne exakte Anforderungen 
kann auch niemand sagen ob sie erfüllt würden.

von Andreas M. (djdaelch)


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Ich brauche am Ende 5V/DC für die Logikversorgung und 7,4V/DC für LEDs. 
Und dafür brauche ich natürlich eine entsprechende Ausgangsspannung, in 
meinem Fall habe ich eben nur die 48V/AC.

von Carsten R. (kaffeetante)


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So allmählich tröpfeln die Infos. Die Aufgabenstellung lautet also 
eigentlich:

Aus 42-48V Wechselspannung 50 Hz Gleichspannung erzeugen für 5 Volt 
Logik (Mikrocontroller?) mit x Milliampere und weitere Gleichspannung 
für mehrere LED mit 7,4 V Flußspannung und xx mA.

Na da sollte sich der maximale Strom doch sehr gut im Voraus berechnen 
lassen. Für genauere Betrachtungen müßten x und xx oben noch durch 
Zahlen ersetzt werden.

Da bieten sich 2-3 Möglichkeiten an.

Die LEDs kommen direkt an die Rohspannung am Siebelko zwischen 
Gleichrichter und Spannungsregler und werden mittels Transistor lowside 
von der Logik, dem µC geschaltet. Das erspart den zweiten Spanungsregler 
und der 5 Volt Regler wird nur mit der Logik belastet. Durch die geringe 
Belastung des Reglers sinkt auch die minimale Spannungsdifferenz 
zwischen Ein- und Ausgang am Regler. Dadurch darf die Rohspannung am 
Siebelko weiter sinken bevor es am Reglerausgang kritisch wird. Zur Not 
verschafft einem ein Low-Drop-Regler noch etwas mehr Spielraum wenn eine 
Vergrößerung des Elkos nicht ausreicht. Schaltregler lasse ich außen 
vor, da die "9-12 Volt AC Variante" und nicht die Alternative mit 
Schaltregler gewählt wurde. Sollte es mit dem Trafo trotzdem noch knapp 
werden gäbe es noch weitre Möglichkeiten. Aber das sind noch ungelegte 
Eier.

Das Gute daran ist:

Sollte die Spannung am Siebelko weit absinken gehen spätestens bei 7,4 V 
die LEDs aus und der Elko muß nur noch die Logik versorgen. Dies erhöht 
die Systemstabilität. Da dies aber mit 100 Hz geschehen würde, würde man 
das noch nicht einmal direkt flackern sehen. Es würde nur etwas dunkler 
werden.

Sollten die LEDs einfach mit Vorwiderständen anstatt mit einer 
(schaltbaren) Konstantstromquelle im Strom begrenzt werden, so sollten 
diese für die Leerlaufspannung berechnet sein, also für 11 Volt, genauer 
für 11-7,4V, sofern man tatsächlich 11 Volt Maximum im Leerlauf hinter 
dem Gleichrichter hat. Nachmessen und Widerstände anpassen. Durch den 
Ripple flackern sie unsichtar mit 100 Hz erreichen aber nicht ihre 
maximal mögliche Helligkeit, sofern dies überhaupt relevant ist.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Für derartige Anwendungen bieten sich doch die vergossenen 
DC/DC-Wandlermodule von Traco an, und zwar mit einem 
Eingangsspannungsbereich von 36V - 70V:

http://www.tracopower.com/products/dc-dc-converters/general-purpose/

Einige dieser Wandler können kurzzeitig mit bis zu 100V betrieben 
werden, was dann ja auch noch etwas Reserve bei Überspannungen bietet. 
Es sollten auch die in den zugehörigen Applikationsschriften 
aufgeführten Hinweise zur EMV berücksichtigt (Kapitel "EMC 
considerations"), d.h. eingangsseitig eine stromkompensierte Drossel und 
Abblockkondensatoren verwendet werden.

Bei diesen Baureihen ist das eingangsseitige Filter schon integriert:
http://www.tracopower.com/products/dc-dc-converters/high-performance-2-15w/


Die geeigneter Ansteuerung der LEDs könnte man z.B. auch die 
+/-5V-Ausführung verwenden. Dafür sollte einem aber wirklich klar sein, 
wie man den Treiber auslegen muss.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (djdaelch)


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Super, dann werde ich mal Carstens Vorschlag umsetzen und berichten. 
Danke an alle!

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