Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik bipolare Spannungsgesteuerte Stromquelle


von Thomas (buma)


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Hallo,

ich möchte eine spannungsgesteuerte Stromquelle aufbauen, die in der 
Lage ist besonders kleine Ströme Präzise auszugeben. Bipolar soll das 
ganze auch noch sein.
Hab schon Schaltungen mit OP und Mostet gefunden, jedoch nicht bipolar. 
Um den kleinen Strömen gerecht zu werden, wird der Stunt wohl recht 
hochohmig sein müssen. Aber dann hat man sicherlich auch einen großen 
Rauschpegel.
Könntet Ihr mir vielleicht sagen, welche Bauteile für meine Zwecke ins 
Aufs gefasst werden sollten, damit ich mal anfangen kann zu simulieren?
Der Ausgangsstrom soll bei 1pA - 100 mA liegen, ich nehme mal an, dass 
ich den Shunt wegen der großen Dynamik wohl schaltbar machen muss.

Gruß
Thomas

: Verschoben durch Admin
von Max H. (hartl192)


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Thomas K. schrieb:
> Hab schon Schaltungen mit OP und Mostet gefunden, jedoch nicht bipolar.
Du kannst den MOSFET auch durch einen bipolaren Transistor ersetzten, 
dann hast du aber einen Fehler wegen dem Basisstrom.
Wieso muss es bipolarer Transistor sein? Was ist falsch an einem MOSFET?

: Bearbeitet durch User
von Klaus B. (butzo)


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Thomas K. schrieb:

> Der Ausgangsstrom soll bei 1pA - 100 mA liegen,
1 pA dürfte Freiluftverdrahtung auf Teflonstützer bedeuten, 11 
Zehnerpotenzen sind eine Menge Holz.

3-4 Shunts mit Reedkontakt auf Stützer umgeschaltet könnte klappen.


Butzo

von ArnoR (Gast)


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Max H. schrieb:
> Wieso muss es bipolarer Transistor sein? Was ist falsch an einem MOSFET?

Er meint wohl keinen bipolaren Transistor, sondern eine bipolare 
Stromquelle, also eine, die Ströme beider Polaritäten lifern kann.

von Thomas (buma)


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Korrekt, eine bipolare Quelle

von Falk B. (falk)


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@ Thomas K. (buma)

>Der Ausgangsstrom soll bei 1pA - 100 mA liegen, ich nehme mal an, dass
>ich den Shunt wegen der großen Dynamik wohl schaltbar machen muss.

;-)
Wollen kann man viel, aber satte 11! Zehnerpotenzen sollstes du dir 
erstmal aus dem Kopf schlagen. Das wäre selbst für Vollprofis ne satte 
Herausforderung. Bau erstmal was im Bereich 1uA-100mA, da hast du genug 
zu tun. Ein Klassiker ist die Howland Current Source, die kann sogar 4 
Quadranten.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle

http://www.circuit-fantasia.com/circuit_stories/understanding_circuits/current_source/howland_current_source/howland_current_source.htm

Wozu meinst du, eine derartig exotische, bipolare Stromquelle zu 
benötigen?

von MaWin (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> Der Ausgangsstrom soll bei 1pA - 100 mA liegen,

Ja klar, schlag noch mal im Physikbuch nach. Unter Grundlagen.

von Thomas (buma)


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Der Zweck ist eine Messung per Lock-In-Verstärker an 
Mikro-/Nanostrukturen. 100mA sind da schon eigentlich zu viel, aber ich 
dachte halt, ein bisschen Headroom einzuplanen. Aber wenn es nur 1mA 
ist, wäre es auch ok.
Ich würde dann einen niederfrequenten Strom in die Probe einprägen und 
dann am Lock-In-Verstärker die per 4-Punkt-Messung abgegriffene Spannung 
messen.

von Falk B. (falk)


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@ Thomas K. (buma)

>Der Zweck ist eine Messung per Lock-In-Verstärker an
>Mikro-/Nanostrukturen. 100mA sind da schon eigentlich zu viel, aber ich
>dachte halt, ein bisschen Headroom einzuplanen. Aber wenn es nur 1mA
>ist, wäre es auch ok.

Aha, wir nähern uns dem wirklichen Zweck.

Lock-IN heißt aber AC. Welche Frequenz soll dabei genutzt werden?
Und wenn wi schon am sinvollen Einschränken sind. Brauchst du WIRKLICH 
1pA?
Oder reicht eher 1nA? Oder gar ein 1µA als untere Schwelle?)

von Thomas (buma)


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wenn ich 1nA hinbekäme wäre es schon mal ganz gut. Was die kritische 
Stromdichte der Nanostrukturen angeht, kann ich leider noch nichts 
sagen. Das werden die ersten Messungen zeigen. Aber ich wäre jedenfalls 
schon einmal froh, ab 1nA zu charakterisieren. Und wenns dann mal mehr 
Strom sein soll, kann ich ja immer noch nen anderen Verstärker 
anschließen. Das soll jetzt nicht der limitierende Faktor sein. 
Letztendlich hatte ich im Eingangspost schon irgendwie die eierlegende 
Sau gesucht.
Die Frequenz wird nicht allzu hoch werden. Maximal einige hundert Hz

von Falk B. (falk)


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@ Thomas K. (buma)

>schon einmal froh, ab 1nA zu charakterisieren. Und wenns dann mal mehr
>Strom sein soll, kann ich ja immer noch nen anderen Verstärker
>anschließen.

1nA -1mA sind zwar immer noch satte 6 Dekaden, ist aber deutlich 
realistischer. Meine Empfehlung mit der Howland Current Source bleibt.

von Possetitjel (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> @ Thomas K. (buma)
>
>> schon einmal froh, ab 1nA zu charakterisieren. Und wenns dann
>> mal mehr Strom sein soll, kann ich ja immer noch nen anderen
>> Verstärker anschließen.
>
> 1nA -1mA sind zwar immer noch satte 6 Dekaden, ist aber deutlich
> realistischer. Meine Empfehlung mit der Howland Current Source
> bleibt.

Würde ich nicht machen. Hatte zuviel Ärger mit dieser Schaltung.

Gegenvorschlag: Stellbare Wechselspannungsquelle, Längswiderstand
10MOhm, aktiver Strommesser in den Stromklemmen. Spannung durch
Regelkreis nachstellen, bis der Strom passt. 10mV/10MOhm = 1nA.

Bereichswechsel ist sehr einfach durch Wechseln des Längswiderstandes
(und Umschalten des Strommessers natürlich).

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