Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED träger machen


von Gebert (Gast)


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Hallo,

kann man eine LED "träger" machen?

Habe hier eine weiße LED, die per PWM angesteuert wird. Die PWM-Frequenz 
liegt ungefähr bei 460Hz.

Wenn sich Dinge vor der LED schnell bewegen, sieht man sie "mehrfach" 
(ähnlich wie bei einem Stroboskop), was sehr störend ist.

Kann man die LED auf elektronische Weise träger machen - oder hilft nur 
eine höhere PWM-Frequenz?

von Kai S. (hugstuart)


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Gebert schrieb:
> Hallo,
>
> kann man eine LED "träger" machen?
>
> Habe hier eine weiße LED, die per PWM angesteuert wird. Die PWM-Frequenz
> liegt ungefähr bei 460Hz.
>
> Wenn sich Dinge vor der LED schnell bewegen, sieht man sie "mehrfach"
> (ähnlich wie bei einem Stroboskop), was sehr störend ist.
>
> Kann man die LED auf elektronische Weise träger machen - oder hilft nur
> eine höhere PWM-Frequenz?

Kondensator parallelschalten?

von Wolfgang A. (Gast)


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Gebert schrieb:
> Kann man die LED auf elektronische Weise träger machen - oder hilft nur
> eine höhere PWM-Frequenz?

Kann man. Mit einer Konstantstromquelle, deren Strom entsprechend dem 
PWM-Signal geregelt wird. Dann hat man gar keine Modulation der 
Helligkeit mehr.

von Gebert (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten!

Kai S. schrieb:
> Kondensator parallelschalten?

Hat bei meinen Tests keine sichtbare Veränderung gebracht.

Wolfgang A. schrieb:
> Kann man. Mit einer Konstantstromquelle, deren Strom entsprechend dem
> PWM-Signal geregelt wird. Dann hat man gar keine Modulation der
> Helligkeit mehr.

Prinzipiell eine gute Idee, geht hier aus verschiedenen Gründen leider 
nicht. Die Versorgungsspannung ist schon ziemlich nah an der 
LED-Spannung und es besteht keine Möglichkeit, ein Bauteil wirklich gut 
zu kühlen bzw. Abwärme abzuführen.

Die LED besitzt übrigens einen N-Channel-MosFet zw. Katode und GND, 
falls diese Info zum Überlegen weiterhilft.

von M. V. (-_-)


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passend dimensionierter Low-Pass-Filter.

-mv

von Gebert (Gast)


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Danke, werde ich testen!

von Wolfgang A. (Gast)


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Gebert schrieb:
> Die Versorgungsspannung ist schon ziemlich nah an der
> LED-Spannung und es besteht keine Möglichkeit, ein Bauteil wirklich gut
> zu kühlen bzw. Abwärme abzuführen.

Mit "ziemlich nah" läßt sich schlecht rechnen. Im jetzigen Zustand mit 
der harten PWM muss doch der Strom auch irgendwie begrenzt werden.

Und welche Abwärme meinst du?

von Gebert (Gast)


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Im Moment wird der Strom über einen Vorwiderstand begrenzt.

Ich meine die Abwärme einer hypothetischen Konstantstromquelle.

von Frank M. (frank_m35)


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Die KSQ ersetzt den Widerstand. Also es entsteht nicht mehr Abwärme, 
kann physikalisch auch gar nicht!
Was ist deine Betriebsspannung und was die Vorwärtsspannung der LED?


Bevor du den Schritt machst, hast du mal probiert die Frequenz einfach 
zu erhöhen? Auf mehrere kHz? Dann sollte der Effekt auch verschwinden.
(ich sehe gerade, du hast es selbst sogar im Eingangspost angesprochen, 
daher die Frage: Was spricht dagegen?)

: Bearbeitet durch User
von Schimanski (Gast)


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>Im Moment wird der Strom über einen Vorwiderstand begrenzt.

Wie groß ist denn im Augenblick der Vorwiderstand?

von MaWin (Gast)


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Kai S. schrieb:
> Kondensator parallelschalten?

Besser wäre es eine Spule in Serie zu schalten, denn die Spule hält den 
Strom (nahezu) konstant, was bei der LED direkt der Helligkeit 
entspricht, der Kondensator versucht die Spannung zu glätten, was auf 
Grund der steilen Strom/Spannungs-Kennlinie einer LED echt schlechter 
geht.
Immerhin bildet der Kondensator keinen Kurzschluss weil die LED ja mit 
einem maximalen Strom versorgt wurf.

von Schimanski (Gast)


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Den Vorwiderstand und den passenden parallelkondensator entsprechend 
seiner Zeitkonstante berechnen und nicht einfach einen drüber halten und 
sagen, es ginge nicht. Wenn die Betriebsspanung schon "nah drann" ist, 
wird der Vorwiderstand vielleicht 33 Ohm betragen. Bei einer PWM 
Frequenz von 460Hz sind das 2ms Perioidendauer. Tau ist dann RxC also 
33R x 6µF = 2ms.
Also das zehnfache würde ich nehmen -> sind dann 60µF. Ich würde also 
einen 47µF oder einen 100µF der LED testweise parallel schalten.
Ob das jetzt so stimmt, kann ja mal jemand gegenprüfen. Ich würde das so 
rechnen.

von littleHelper (Gast)


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Hi
bist du siccher dass du 460Hz PWM hast und du die PWM Frequenz siehst? 
Ich würde erwarten das du bei fast 500Hz keinen Steoboskopeffekt mehr 
hast. Wenn du deine Hand vor der LED schüttelst (geschätzt 1m/s) sind 
die Bilder dann nur 2mm voneinander entfernt... dass sollte unter 
normalen Bedingungen kein Problem sein. Könnte es sein dass du die 50Hz 
nicht voll aus deiner versorgung raus bekommst? Da wären die 
geschüttelten Finger schon 2cm auseinander liegen.

von Wolfgang A. (Gast)


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littleHelper schrieb:
> geschätzt 1m/s
Da hast du dich wohl arg verschätzt. Klar, dass man bei 490 Hz kaum was 
sehen würde, wenn man die Hand nicht mal mit Schrittgeschwindigkeit 
bewegt.

Eine zügige Handbewegung ist deutlich schneller.

von Gebert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Danke für die vielen Antworten!

Hier eine kleine Zeichnung zum Aufbau.

Der TP-Kondensator soll dann parallel zur LED geschaltet werden?!?

von mhh (Gast)


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Gebert schrieb:
> Hier eine kleine Zeichnung zum Aufbau.

Hast Du keine höhere Spannung zur Verfügung? Denn so ist das mehr als 
suboptimal.

von Gebert (Gast)


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Leider nein.

von TomA (Gast)


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Hallo Gebert,

so wie in deinem Bild wird das nichts. Der Kondensator lädt sich max. 
auf die Flußspannung der LED und bei Belastung sinkt seine Spannung 
schnell darunter und die LED wird wieder dunkel.

Schalte den Kondensator über Widerstand an Plus und einen anderen 
Widerstand an die LED, so daß das laden/entladen mit Zeitkonstanten 
abläuft.

Gruß Tom

von MancheHabensNichtNötig (Gast)


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MaWin schrieb:
> einem maximalen Strom versorgt wurf.

Zwei ungenaue Tastendrücke auf einer Tastatur in einem Wort mit vier 
Buchstaben lassen sich durchaus bei Vorschaulesen erkennen und auch 
berichtigen.

von Wolfgang A. (Gast)


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Gebert schrieb:
> Der TP-Kondensator soll dann parallel zur LED geschaltet werden?!?

Du willst den Strom stabilisieren, also nimm eine Spule.

von Gebert (Gast)


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Danke für die Antworten!

TomA schrieb:
> Schalte den Kondensator über Widerstand an Plus und einen anderen
> Widerstand an die LED, so daß das laden/entladen mit Zeitkonstanten
> abläuft.

Werde das ausprobieren, Danke!


Wolfgang A. schrieb:
> Du willst den Strom stabilisieren, also nimm eine Spule.

Die Idee finde ich gut, aber wie soll die Spule deiner Meinung nach in 
die Schaltung eingebaut werden?

von TomA (Gast)


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Hallo Gebert,

bevor ich es vergesse. Vorsicht bei Experimenten mit geschalteten 
Spulen!!!

Da kann, je nach Schaltung, beim abschalten eine hohe 
Selbstinduktionsspannung entstehen, welche die maximale Sperrspannung 
deiner LED schnell überschreiten.

Gruß. Tom

von Gebert (Gast)


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Gebert schrieb:
>> Schalte den Kondensator über Widerstand an Plus und einen anderen
>> Widerstand an die LED, so daß das laden/entladen mit Zeitkonstanten
>> abläuft.

Das bringt auf jeden Fall etwas, Danke! Muss die Bauteilparameter noch 
anpassen. Eventuell wird der C platztechnisch zu groß.


TomA schrieb:
> bevor ich es vergesse. Vorsicht bei Experimenten mit geschalteten
> Spulen!!!

Danke für die Warnung - aber keine Sorge, ich schalte einen Diode in 
Gegenflussrichtung zu, wenn ich mit einer Spule experimentiere.

Im Moment ist aber noch nicht mal klar, wo bei dem Schaltungsaufbau oben 
eine Spule überhaupt sinnvoll eingesetzt werden kann.

von Max H. (hartl192)


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Gebert schrieb:
> Im Moment ist aber noch nicht mal klar, wo bei dem Schaltungsaufbau oben
> eine Spule überhaupt sinnvoll eingesetzt werden kann.
Google mal nach "Abwärtswandler" da siehst du das Prinzip...

von MaWin (Gast)


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Gebert schrieb:
> ich schalte einen Diode in Gegenflussrichtung zu,

Na ja, in dieser Schaltung besser nicht direkt, sonst ruinierst du den 
Effekt der Schaltung.

Wenn der PWM-Ausgang abwechselnd nach plus und nach Masse schaltet, 
braucht man keine Freilaufdiode. Schaltet er nur nach plus, ist eine 
Freilaufdiode für Spannugnen unter 0V nach GND nötig.

von MaWin (Gast)


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Gebert schrieb:
> Im Moment ist aber noch nicht mal klar, wo bei dem Schaltungsaufbau oben
> eine Spule überhaupt sinnvoll eingesetzt werden kann.

  +
  |
  R
  |
  +-------+
  |       |
 LED      |
  |       |
Spule     |
  |       |
  +--|>|--+
  |
-|I
  |S
 GND

von Gebert (Gast)


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Danke für die Antworten!

Die Diode in der Zeichnung sorgt dann dafür, dass weiter ein Strom durch 
die LED fließen kann, wenn der MOSFET schon abgeschaltet hat?!

von Gebert (Gast)


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Welchen Blindwiderstand sollte die Spule denn ungefähr haben bei 460Hz?

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:

>   +
>   |
>   R
>   |
>   +-------+
>   |       |
>  LED      |
>   |       |
> Spule     |
>   |       |
>   +--|>|--+
>   |
> -|I
>   |S
>  GND

Wird halt ein rechter Trümmer an Drossel.

von npn (Gast)


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hinz schrieb:
> Wird halt ein rechter Trümmer an Drossel.

Ja, bei 500Hz braucht man schon die Größenordnung von 1H...
Eine höhere PWM-Frequenz und dazu eine Drossel wäre schon angebracht.

von MaWin (Gast)


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hinz schrieb:
> Wird halt ein rechter Trümmer an Drossel.

Da man NATÜRLICH über den Strom NICHTS gesagt hat, kann man nur raten,
hier bis 0.5H bei 30mA sicher kleiner als ein Elko:
http://www.bourns.com/data/global/pdfs/70f_series.pdf

von Schimanski (Gast)


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>Da man NATÜRLICH über den Strom NICHTS gesagt hat,

NATÜRLICH nicht... :) 0.33A am 0.68R Vorwiderstand bei 3.3V 
Betriebsspannung

http://www.mikrocontroller.net/attachment/224083/LED_TP.PNG

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> hinz schrieb:
>> Wird halt ein rechter Trümmer an Drossel.
>
> Da man NATÜRLICH über den Strom NICHTS gesagt hat, kann man nur raten,

Hat er doch, in seinem Schaltplan, 0,33A.


> hier bis 0.5H bei 30mA sicher kleiner als ein Elko:
> http://www.bourns.com/data/global/pdfs/70f_series.pdf

18 Ohm DCR!

von npn (Gast)


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hinz schrieb:
> 18 Ohm DCR!

Na dann viel Spaß, bei 3,3V auf 330mA zu kommen. Schon beim 
Nobelpreiskomitee angerufen? ;-)

von hinz (Gast)


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npn schrieb:
> hinz schrieb:
>> 18 Ohm DCR!
>
> Na dann viel Spaß, bei 3,3V auf 330mA zu kommen. Schon beim
> Nobelpreiskomitee angerufen? ;-)

MaWin ging von 30mA aus, aber 18R wären auch da zu viel.

von npn (Gast)


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hinz schrieb:
> npn schrieb:
>> hinz schrieb:
>>> 18 Ohm DCR!
>>
>> Na dann viel Spaß, bei 3,3V auf 330mA zu kommen. Schon beim
>> Nobelpreiskomitee angerufen? ;-)
>
> MaWin ging von 30mA aus, aber 18R wären auch da zu viel.

Ist schon klar :-) Nur die momentane Situation hat mich zu dieser 
Äußerung veranlasst...

von Gebert (Gast)


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Leute, Danke für die Vorschläge und fürs Mitdenken!!!

Ich muss das jetzt mal sacken lassen und überlegen, was ich mache.

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