Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kein PWM, aber 12V-Lüfter stört Fernbedienung


von Max (Gast)


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Hallo Leute, ich schalte mit einer guten 433mhz-Fernbedienung einen 
einfachen China-Lüfter. Einschalten kein Problem, ausschalten schon 
eher:(

Der Lüfter muß massiv den Empfang der Fernbedienung stören. Empfänger 
Fernbedienung und Mosfet BTS432E2 sind nahe zusammen auf einer Platine. 
Der Lüfter selbst 50cm daneben. Ich muß beim Ausschalten nahe an die 
Platine, damit er aus geht. Einschalten geht auf 10m Enfernung, 
ausschalten gerade so bei 80cm. Ich habe bis jetzt nur was für PWM 
gefunden,aber diese habe ich ja nicht, nur normales An und Ausschalten. 
Was kann man da, außer Lüfterwechsel tun? Vielen Dank

von Sven (Gast)


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Sicher das es der Lüfter ist und nicht das Schaltnetzteil?

Du könntest eine Antenne anlöten. 433mhr glaube 17cm oder einige 
Kondensatoren einbauen Keramik sowie auch Elkos zwischen die Lüfterpins.

von Max (Gast)


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Das ganze läuft über eine Autobatterie und es ist eine 17cm-Antenne 
schon angelötet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Leg doch mal ein Filter in die Lüfterzuleitung, am besten eine richtige 
Netzeingangskombination, wie man sie in TVs und anderen Schaltnetzteil 
Eingängen findet. DC Motore können nämlich durch den Kommutator ganz 
schön Funken sprühen und die HF verseuchen. Direkt am Motor ein paar 
Kondensatoren schaden bestimmt auch nicht.
Ist das ein Empfänger mit Relaisausgang? Hörst du evtl. den Lüfter auch 
im UKW Radio?

: Bearbeitet durch User
von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Matthias Sch. schrieb:
> DC Motore können nämlich durch den Kommutator ganz
> schön Funken sprühen

Das ist nur zu wahr. Damit haben unsere Vorfahren vor 100 Jahren 
drahtlos Nachrichten übertragen.
Vorschlag: an den Motor so kurzbeinig wie möglich 100 bis 1000 pF an + 
und - anlöten und gegen das - hoffentlich matallene - Motorgehäuse 
führen. In die Zuleitungen - ebenfalls so kurz wie möglich - sog. UKW- 
Drosseln ( auch 6-Loch-Kerne ) genannt legen und dann erst zur Batterie.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Marc Oni schrieb:
> matallene - Motorgehäuse
> führen. In die Zuleitungen - ebenfalls so kurz wie möglich - sog. UKW-
> Drosseln ( auch 6-Loch-Kerne ) genannt

Bitte korrigieren: metallene ...
( auch 6-Loch-Kerne genannt )
Ich leide nicht unter Vokalblindheit, sondern unter der rezenten 
Temperatur...

von Max (Gast)


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Also der Motor ist dicht verschlossen im Gehäuse des Lüfters, so erstmal 
kein Ran kommen. Und das Motorgehäuse ist natürlich Plastik....

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Nicht gut, aber schicksalhaft... Dann löte etwa 470 bis 1000 pF keram. 
so kurzbeinig wie möglich zwischen die Anschlüsse, dort, wo du löten 
kannst, und füge die o.g. Drosseln ein ( das sind Ferritstäbe, 1/2 Zoll 
lang, 1/4 Zoll im Durchmeswser, mit 6 axialen Löchern, durch die ein 
Draht gefädelt ist ); die sollten hinlänglich breitbandig wirksam sein.

von Max (Gast)


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Danke für die Hilfe. Ich werde mal schauen, ob ich nicht doch direkt an 
den Lüfter rankommen kann. Nur die Ferritstäbe machen mir 
Kopfzerbrechen, bei den üblichen Verdächtigen kann ich nichts finden, 
was auch nur annähernd so aussieht wie beschrieben :(

von npn (Gast)


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Max schrieb:
> Danke für die Hilfe. Ich werde mal schauen, ob ich nicht doch
> direkt an
> den Lüfter rankommen kann. Nur die Ferritstäbe machen mir
> Kopfzerbrechen, bei den üblichen Verdächtigen kann ich nichts finden,
> was auch nur annähernd so aussieht wie beschrieben :(

http://www.reichelt.de/index.html?&ACTION=446&LA=0

von npn (Gast)


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npn schrieb:
> Max schrieb:
>> Danke für die Hilfe. Ich werde mal schauen, ob ich nicht doch
>> direkt an
>> den Lüfter rankommen kann. Nur die Ferritstäbe machen mir
>> Kopfzerbrechen, bei den üblichen Verdächtigen kann ich nichts finden,
>> was auch nur annähernd so aussieht wie beschrieben :(
>
> http://www.reichelt.de/index.html?&ACTION=446&LA=0

Sorry, der Link ging schief. Hier der richtige:
http://www.reichelt.de/index.html?&ACTION=446&LA=446&SEARCH=FUNKENTST%F6RDROSSELN+AXIAL&KIND=Solr
Und dann kannst du auch die ganze Kategorie Entstördrosseln durchsuchen. 
Hier im Link sind nur die axialen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Bei Chinalüfter in Plasikgehäuse muß ich hauptsächich an PC-lüfter etc 
denken. Die wären in der Regel bürstenlos. Um was für einen Lüfter 
handelt es sich genau?

von Max (Gast)


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@nnp das sind aber Funkenstördrosseln, diese sollten auch funktionieren? 
Müssten aber 9A abhaben..


@Kaffetante sind die üblichen Ebay-China-KFZ-Lüfter

von Harald W. (wilhelms)


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Marc Oni schrieb:

> Das ist nur zu wahr. Damit haben unsere Vorfahren vor 100 Jahren
> drahtlos Nachrichten übertragen.

Genau! Es lebe der Fritter!

von Max (Gast)


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reicht es, die Drossel in die 12V-Zueleitung zum Lüfter, also nach dem 
Mosfet einzubringen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> reicht es, die Drossel in die 12V-Zueleitung zum Lüfter, also nach dem
> Mosfet einzubringen?

Das kann dir hier keiner sagen, weil die Versuchsanordnung ja bei dir 
steht. Im Allgemeinen ist es aber gut, die von Marc und mir 
vorgeschlagenen Kondensatoren wirklich direkt an den Lüfter zu bringen 
und so nah wie möglich auch die Drosseln in beide Zuleitungen zu 
legen. Ich tendiere sogar zu etwas höheren Werten, so etwa 10nF-47nF. 
Die Leitungen zum Lüfter fungieren nämlich als Sendeantenne für die 
Störstrahlungen, deswegen sollten sie so kurz wie möglich abgeblockt 
werden.
Wenn das allerdings ein Lüfter mit Masse direkt am Gehäuse ist (wäre 
beim Kfz nicht so ungewöhnlich) dann bleibt dir nur die Plus-Zuleitung, 
in die eine hochstromtaugliche Drossel kommt. So ein Kühlerlüfter im 
Auto kann ja schon mal einige Ampere ziehen.

: Bearbeitet durch User
von Max (Gast)


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Also in den Masse- und den 12V-Strang so nahe wie möglich am Lüfter, 
richtig?
Nur mit 10nF-47nF finde ich keine Drosseln..

Es ist nur Plastik, kein Metall-Gehäuse.

von hw (Gast)


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Max schrieb:
> Nur mit 10nF-47nF finde ich keine Drosseln..

Aber Kondensatoren :-)

Matthias Sch. schrieb:
> Im Allgemeinen ist es aber gut, die von Marc und mir
> vorgeschlagenen Kondensatoren wirklich direkt an den Lüfter zu bringen
> und so nah wie möglich auch die Drosseln in beide Zuleitungen zu
> legen. Ich tendiere sogar zu etwas höheren Werten, so etwa 10nF-47nF.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Max schrieb:
> mit 10nF-47nF finde ich keine Drosseln.

Da hätte ich auch Probleme. Induktivitäten werden in Henry ( H ), z.B. 
mH, µH oder noch kleiner, gemessen.  Wenn du kleine keramische 
Kondensatoren suchst,  wirst du sicher welche finden. Und, wie 1000mal 
gesagt, "diese UKW-Drosseln", weil sie recht breitbandig wirken. Die 
Induktivität liegt bei einigen µH...

von Max (Gast)


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Gut,
bei den Drosseln gibt es von 10mü-H bis 470mü-H welche, mit drastischen 
Preisunterschieden. Welche würdet ihr empfehlen?

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Marc Oni schrieb:
> "diese UKW-Drosseln", weil sie recht breitbandig wirken. Die
> Induktivität liegt bei einigen µH...

Bitte wirklich NUR diese verwenden, sie liegen im Preis bei ( hätte ich 
früher gesagt) "einigen Groschen"!!!

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Max schrieb:
> Welche würdet ihr empfehlen?

Mein Angebot: wenn du mir per PN oder sonstwie deine Adresse mitteilst, 
kann ich dir einige dieser Drosseln schicken ( kostenfrei, 
unverbindlich...)

von Max (Gast)


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@ Marc Oni, das ist sehr lieb gemeint, aber ich will keine Mühe machen, 
ein Reichel-Link würde da vollkommen ausreichen, aber der Lüfter zieht 
ca 9A

Neuigkeiten: Ihr habt recht, es ist wirklich ein Metall-Gehäuse! Hätte 
ich nicht gedacht. Allerdings ist das Gehäuse verpresst, kein Rankommen. 
Es stehen extern zwei Pfosten raus, an denen die beiden 
Versorungsleitungen angelötet sind. Was nun? Die Kerkos dort anlöten? 
Auch vom Masse-Pin auf das Gehäuse und ebenfalls von VCC-Pin auf das 
Gehäuse? Oder reicht ein Kerko zwischen GND und VCC-Pin?

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Max schrieb:
> an denen die beiden > Versorungsleitungen angelötet sind. Was nun? Die Kerkos 
dort anlöten?
> Auch vom Masse-Pin auf das Gehäuse und ebenfalls von VCC-Pin auf das
> Gehäuse?

Exakt so. Bei 9 A reichen diese UKW-Drosseln nicht... Fa. R. bietet 
"FERRITRINGKERN13" an, das ist zwar kein eigentlicher Ringkern, sondern 
eher ein Klappferrit, der sollte auch gehen, wenn du beide Adern der 
Versorgungsleitung ( hinlänglich dick ) 2 oder 3mal durchziehst.
Alternativ auch 
"http://www.pollin.de/shop/dt/OTI4OTQ3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Spulen_Filter/Ferrit_Ringkern.html";, 
das ist tatsächlich ein Ringkern. Beim Durchziehen der Leitungen ( dort 
3 oder 4mal ) unbedingt darauf achten, daß die hineinführenden Enden von 
den herausgeführten so weit wie möglich entfernt sind ( Ringkern also 
nur zu etwa 180° bewickeln ).

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