Hallo Forum, vor längerer Zeit habe ich bei eBay ein preisgünstiges serielles USB-TTL Adapterkabel gekauft, in dem ein FT232RL von FTDI verbaut ist. Laut Beschreibung ist der Adapter auf 3,3V TTL Signale ausgelegt. Dieses Kabel wollte ich neulich zum ersten Mal benutzen, um eine Verbindung zur seriellen Schnittstelle eines Routers herzustellen, die mit 3,3V arbeitet. Vorsichtshalber habe ich mir noch einmal die aktuelle Artikelbeschreibung http://www.ebay.de/itm/400611646199 angeschaut und zu meiner Überraschung festgestellt, dass dort nun von 5V TTL Level die Rede ist. Da mir kein Oszilloskop zur Verfügung steht, konnte ich nur mit einem Multimeter UNI-T UT70A die Spannung zwischen TX und GND zu messen. Angezeigt wurden 3.34V, mit und ohne aktiviertem PEAK. Daraufhin habe ich den Adapter an der seriellen Schnittstelle (ebenfalls 3,3V) eines alten Billig-Routers ausprobiert - mit Erfolg. Ist meine Messmethode überhaupt aussagekräftig? Oder habe ich einfach nur Glück gehabt, weil der Router auch stärke Signale verkraftet? Oder spielt die Unterscheidung zwischen 3,3V und 5V letztlich keine Rolle? Mittlerweile habe ich übrigens vom Anbieter die Auskuft erhalten, der Adapter sei für 5V ausgelegt; man habe den Fehler in der Beschreibung vor einiger Zeit korrigiert... Danke, Malte
Malte F. schrieb: > Ist meine Messmethode überhaupt aussagekräftig? Solange Du misst, wenn keine Daten übertragen werden, also die TxD-Leitung in Ruhe ist, ja. Ganz sicher bist Du, wenn Du die Spannung am Pin VCCIO des FT232R misst - das ist Pin 4 im 28pol SSOP-Gehäuse oder Pin 1 im 32pol QFN.
:
Bearbeitet durch User
Eine Ausgangsspannung von 3.34V passt eigentlich zu 5V TTL und zu 3.3V LVTTL
:
Bearbeitet durch User
Danke für Eure Antworten. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Solange Du misst, wenn keine Daten übertragen werden, also die > TxD-Leitung in Ruhe ist, ja. Ja, so habe ich gemessen. > Ganz sicher bist Du, wenn Du die Spannung am Pin VCCIO des FT232R misst > - das ist Pin 4 im 28pol SSOP-Gehäuse oder Pin 1 im 32pol QFN. Leider steckt der Chip im verschweißten Stecker. Deshalb komme ich nicht an die Pins heran. An der VCC Ausgangsbuchse des Adapter messe ich 5.13V gegen GND. Max H. schrieb: > Eine Ausgangsspannung von 3.34V passt eigentlich zu 5V TTL und zu 3.3V > LVTTL Heißt das, ich kann aus dem Messwert nicht darauf schließen, ob der Adapter für 5V TTL oder 3.3V LVTTL gedacht ist? Oder heißt es, ich kann ihn für beides benutzten? Was könnte denn passieren, wenn ich den Adapter an eine Schaltung anschließe, die mit 5V TTL arbeitet?
:
Bearbeitet durch User
Malte F. schrieb: > Was könnte denn passieren, wenn ich den Adapter an eine Schaltung > anschließe, die mit 5V TTL arbeitet? Der FT232RL verträgt unabhängig von VccIO Vcc+0.5V an den Eingängen und Vcc ist normalerweise die 5V des USB Steckers, also sollten die 5V der TTL Gatter kein Problem für den FT232RL sein. 5V TTL erkennt >2.0 als High und der FT232RL gib auch mit VccIO=3.3V min. 2.2V für High aus. Die Low Pegel sind auch kompatibel.
:
Bearbeitet durch User
Umso besser. Dann habe ich de facto einen Adapter, der für 3.3V und 5V Schaltkreise geeignet ist. Ich vermute, Vorsicht ist dann nur geboten, wenn wie bei meinem anderen Adapter VccIO 5,13V beträgt, denn dieser Adapter könnte vermutlich einen Schaltkreis beschädigen, der auf 3,3V ausgelegt ist, oder?
Malte F. schrieb: > könnte vermutlich einen > Schaltkreis beschädigen, der auf 3,3V ausgelegt ist, oder? Die Problematik ist, dass die (TTL-) Pegel von 5V und 3,3V Systemen kompatibel sind, aber viele 3,3V-ICs keine höhere Eingangsspannung als 3,3V vertragen, besonders wenn sie von einem CMOS-IC kommen und daher nahe 5V sind. In umgekehrter Richtung ergibt sich kein Problem. Da hilft nur RTFM. Ist die Eigenschaft "5V tolerant" nicht ausdrücklich erwähnt, sollte man davon ausgehen, dass 5V die Eingänge beschädigen kann. Einfach ausprobieren reicht nicht, denn es kann sein, dass erst mit der Zeit ein Schaden eintritt, der nicht tolerante Eingang schliesst ja praktisch den angeschlossenen Ausgang kurz auf 3,3V, dadurch können beide überlastet werden. Georg
Schalte einfach 2,2k Ohm Widerstände in Reihe zu den Signal-Leitungen. Dann geht es mit jeder Kombination von 3,3V und/oder 5V.
stefanus schrieb: > Schalte einfach 2,2k Ohm Widerstände in Reihe zu den Signal-Leitungen. > Dann geht es mit jeder Kombination von 3,3V und/oder 5V. Aber dafür nur vergleichweise langsam, denn der Widerstand bildet zusammen mit der Kapazität des Eingangs eine Zeitkonstante, die als Tiefpaß auf das Signal des Ausgangs wirkt. Selbst wenn das eigentliche Nutzsignal davon noch nicht nennenswert betroffen ist, weil es niederfrequent genug ist, können sich trotzdem nachteilige Wirkungen durch die verringerte Steilheit der Schaltflanken ergeben. Im schlimmsten Fall gerät der Eingang im Umschalt"moment" (der dann ja kein ganz so kurzer Moment mehr ist) ins Schwingen und erzeugt damit Bursts von Pseudosignalen. Aber auch ein abgeschwächte Form der Sache kann unangenehme Nebenwirkungen haben. Im Bereich der Umschaltung steigt die Empfindlichkeit für äußere EMV-Einwirkungen erheblich an. Sowas passiert gewöhnlich selten und zufällig und ist deshalb als Fehlerursache in einem komplexen System noch sehr viel schwieriger zu finden, deswegen ist dieser Effekt auch noch viel gefürchteter. Ich würde so eine Bastellösung nicht ohne Not verwenden.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.