Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg 412-5 Hilfe bei der Reparatur


von Micha R. (michar)


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Hallo zusammen,

ich hoffe das ich hier die richtige Forenkategorie gewählt habe.
Und zwar bräuchte ich Hilfe zu einen Oszilloskop.

Ich hab mir ein gebrauchtes Hameg 412-5 gekauft nur funktionieren bei 
diesen einige Funktionen nicht richtig.
Bis jetzt habe ich folgende Probleme festgestellt Itensität-Regler geht 
nicht. (Dadurch habe ich je nach Einstellungen einen hellen Punkt,Strich 
oder Anzeige.
Die internen Max. /Min. Trimmer reagieren auch nicht. An den Trimmer 
wurde auch schon eine Leiterbahn aufgetrennt und ein Widerstand 
eingefügt.)
Anstatt im Schaltplan verzeichneteten 1M Ohm Trimmer (für Min) ist ein 
500KOhm mit ein 330KOhm Widerstand in Reihe Richtung -2kV.
Außerdem ist die Zeitlinie nicht 10cm breit (lässt sich auch nicht über 
Trimmer im Gerät anpassen) und bei manchen Timebase Einstellungen 
wackelt das Bild leicht.

Leider konnte ich noch nicht alle Spannung am Check nachmessen mangels 
Messgerät mit über 1000 Volt.
Laut Anleitungsbuch hab ich jetzt schon festgestellt das eine Spannung 
nicht stimmt.
An der Checkleiste sollte eigentlich zwischen Pin 4 und 7 etwa 3 Volt 
anliegen bei mir liegen aber nur  2,543 Volt an.
Laut Anleitung soll diese mit Trimmer VR5920 angepasst werden aber 
regelt dieser nicht die 140 Volt oder liege ich da falsch?
Kann es sein das die Helligkeitsregelung nicht möglich ist weil die 
Hochspannung nicht hoch genug ist?
Ist es möglich die Spannung einigermaßen genau mit Spannungsteiler aus 
Widerständen zu messen oder ein Tastkopf an einen normalen Multimeter zu 
benutzen? (Dann würde ich mir evtl noch ein Testec HV 250 zulegen )


Folgende Spannungnen liegen an der Checkleiste an
4. -11,99 Volt
5.  4,894 Volt (Abweichung noch im Rahmen?)
6.  24,18 Volt
7. -9,44  Volt
8.  258,8 Volt
9.  139,4 Volt
10. 6,6   Volt

Hier der Link zum Handbuch mit Schaltpläne:
http://www.hameg.com/manuals.0.html?&no_cache=1&L=1&tx_hmdownloads_pi1[mode]=download&tx_hmdownloads_pi1[uid]=708


Ich würde mich sehr über Hilfe freuen.

Gruß Micha

von Uwe (Gast)


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Hallo,
zu hell deutet eher auf eine zu große Hochspannung hin.
Prüfe mal die Bauteile der Hochspannungsreglung, also IC 
501,T501,T502...
Außerdem mal die Z-Diode Z502 prüfen/wechseln oder die Spannung zwischen 
-1,9kV und -2kV messen, aber bitte nur mit entspr. Messgerät.
Gruß Uwe

von Peter R. (pnu)


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Schon mal gehört, dass man auch mit Spannungsteilern arbeiten kann, wenn 
man an 1..2kV ran muss?

Mehrere Widerstände in reihe schalten, wegen der Spannungsfestigkeit. 
Etwa so, dass max. 200V je Widerstand abfällt, wenns 1/2-W Widerstände 
sind, z.B. zehn 220-kOhm-Widerstände. Wem die Belastung durch das eine 
mA Querstrom zu hoch ist, nimmt 1MOHm-Widerstände. Wers hat, fädelt die 
Kette in ein Glasrohr oder in ein HV-geeignetes Kunststoffrohr. Dann hat 
man am untersten R etwa 1/10 der Gesamtspannung, wenn das messende 
Voltmeter 10MOhm Eingangswiderstand hat.

Wers genauer haben will kann dem untersten Widerstand noch einen 
20kOhm-Trimmer in Reihe schalten, um den Fehler durch die Belastung 
durch das Messgerät auszugleichen. Achtung: das HV-Ende erst 
anschließen, wenn das Masseende des Teilers schon an Masse angeschlossen 
ist und achten, dass dieses auch an Masse bleibt, solange HV vorhanden 
ist.

von Peter R. (pnu)


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Uwe schrieb:
> zu hell deutet eher auf eine zu große Hochspannung hin.
> Prüfe mal die Bauteile der Hochspannungsreglung, also IC
> 501,T501,T502...

..deutet auf zu großen Strom hin, weil die Helligkeit falsch eingestellt 
ist.
falsche HV zeigt sich eher durch höhere oder niedrigere 
Ablenkempfindlichkeit des Geräts.
Also prüfen: werden Schwingungen der Netzspannung als 20ms dargestellt 
oder nicht? Ist die vertikal-Empfindlichkeit (V/cm)richtig?

Wenn beide etwa den gleiche  Fehler haben (z.B. 5% zu groß/zu 
klein)liegts an der HV.
Das ist der erste Test für die Hochspannung. Da braucht man die HV 
garnicht direkt zu messen.

von D. V. (mazze69)


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Peter R. schrieb:
> Schon mal gehört, dass man auch mit Spannungsteilern arbeiten kann, wenn
> man an 1..2kV ran muss?

Kann man selbst bauen. 19mm Buchsenraster beachten. Letzten R (über dem 
das DMM mißt) als 10-Gang Poti ausführen.

von Micha R. (michar)


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@ Uwe
Danke für die Hinweise muss mir jetzt wohl erstmal was bauen womit ich 
die Hochspannung kontrollieren kann.

@ Peter R.
Natürlich sind mir Spannungsteiler bekannt. Ich hab mir gerade mal zum 
Testen einen aus 9X 1 MOhm gebaut zusammen mit dem internen 1 MOhm  des 
Messgeräts ergibt das dann ja ein 1:10 Teiler wenn ich nicht falsch 
liege.
Hab zum Testen jetzt erstmal ein billiges Multimeter genommen das ich 
mir das gute Fluke nicht zerschieße. Muss ich mir Gedanken machen mit 
den Messchnüren da diese ja nur bis 1000 Volt gehen? Hatte die jetzt 
vorher an die Checkleiste gesteckt bevor ich das Scope anschalte. Nur 
anscheinend sind 10 MOhm noch zu niedrig zum Messen wenn ich anschalte 
fiept das Oszilloskop und ich habe eine Spannung von ca 1543 Volt.Habs 
dann lieber sofort wieder ausgeschaltet. Die Funktion blieb trotzdem 
erhalten.Laut Anleitung soll man auch mit einem hochohmigen Voltmeter 
messen (>10 MOhm).
Werde mir jetzt die Tage dann erstmal 10MOhm Widerstände besorgen.

Die Vertikale Empfindlichkeit weicht in der Tat ab. Siehe Bild im Anhang

Wie darf die folgende Frage verstehen.
"Werden Schwingungen der Netzspannung als 20ms dargestellt
oder nicht?"

Ich hab jetzt die Timebase auf 20ms gestellt und den Eingang auf Masse 
geleget.Nun fällt auf das der Punkt nicht gerade verläuft sondern leicht 
Sinusförmig auf und ab läuft. Es das etwa schon die Schwingung der 
Netzspannung?

Hab davon ein Bild gemacht und etwas länger belichtet siehe rechtes Bild 
im Anhang.

Vielen Dank schon mal für die schnellen Antworten
Gruß Micha

von Peter R. (pnu)


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Die Ausdrücke sind nicht fachgerecht: Ein Punkt verläuft auf 
Löschpapier, wenn  er aus Tinte ist.
IM Gerät gibts viele max min-Trimmer, welche sind gemeint usw.

Das leichte Wabern der geschriebenen Linie weist auf schlecht gesiebte 
Betriebsspannungen hin, verursacht durch mangelnde Spannungsregelung 
oder defekte Siebkondensatoren, wenn das eingegebene Signal nicht die 
genaue Netzfrequenz hat.

Die Angaben sind ungenau und nicht ausreichend: (Quelle der 
Rechteckspannung,Größe, usw.
Die Rechteckspannung, woher stammt sie, welchen Frequenz, welche 
Spannung hat sie?

Vorschlag: nimm 50 Hz aus einem Trafo, mess diese Spannung mit 
Multimeter (z.B. 7,55V). Dann hast Du genaue Spannung und die genaue 
Frequenz von 50 Hz. Leg dieses Signal am Scope an. Lese dann  ab, was 
das Scope zeigt und vergleich es mit der Spannungsanzeige am Multimeter. 
Dann kann man die Größe des Fehlers angeben und über seine Ursache 
nachdenken.

Konzentrier Dich erst einmal auf EINEN der vielen Mängel, die das Scope 
hat.

Erspar Dir vorerst die HV-Messung, die Prüfung der Ablenkungsfaktoren 
reicht erst einmal.

von Micha R. (michar)


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Hab jetzt zum Testen mal ein 12 Volt Trafo angeschlossen.
Laut Multimeter 14,1 Volt auf dem Oszilloskop wird aber ca 14,9 
angezeigt (ungefähr 1/5 Kästchen zu viel).
Bei 5ms/cm ist eine Sinus-Periode ca 20,5 ms lang. Das kommt also 
ungefähr hin mit 50 Herz.
Hab dann noch mal mit nen Poti verschiedene Gleichspannungen erzeugt und 
gemessen. Bei 5Volt mess ich auf den Oszilloskop nur 4 Volt und bei 10 
Volt nur 8 Volt.(5V/cm 0.5ms/cm).

Mfg Micha

von Peter R. (pnu)


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Da man bei Oszilloskopen mit mehreren Prozent Ungenauigkeit rechnen 
sollte, ist also die Hochspannung der Bildröhre völlig in Ordnung. Da 
kannst Du also auf Hochspannungsmessung verzichten. Die 2% bei 
Zeitmessung sind OK, die 5%
bei Spannungsmessung zwar etwas groß, aber später wohl 
einstellbar/nachjustierbar.

Das Wabern des Bildes, hat das aufgehört mit den 50Hz aus dem Trafo? 
Wenn ja, hat das Scope auf irgendeiner Versorgung keine gute 
Gleichspannung oder ein Streufeld von außen.

Dann kann man sich auf die nächste Schwäche, die unpassende Helligkeit 
konzentrieren.
Stelle die Hellgkeit möglichst gering ein, denn da hat das Bild die 
größte Schärfe und Genauigkeit. Dann kannst Du erst einmal prüfen, wie 
sich die Fokus-Einstellung verhält. Eigentliche sollten die Einsteller 
Helligkeit/focus in Mittelstellung den besten Leuchtpunkt bringen. Ist 
die Besteinstellung am Rand des Drehbereichs oder kommt man an den 
Anschlag, bevor ein Optimum erreicht ist?

Such erstmal im Schaltbild die Versorgungsspannung der X-Endstufe(n) 
heraus. Messe diese Spannung und vergleiche sie mit dem Sollwert. Wenn 
die aus irgendeinem Grunde zu klein ist, kann man nicht über die ganze 
Schirmbreite schreiben.

von Micha R. (michar)


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So die Versorgunspannung für die X-Endstufe liegt ja an der Checkleiste 
die hat 258,8 und soll 260 Volt betragen. Dazu ist noch eine Tabelle in 
der steht  für welche Spannung man welchen Wert einstellen soll. Diese 
hab ich jetzt auf 3.00 Volt angepasst. Jetzt fehlen auch nur noch knapp 
5mm bis der Strahl so breit wie der Bildschirm ist.

Was komisch ist je nach Timebase Einstellung, wird der Strich die 
fehlende 5mm breiter und genau dieser Bereich ist Heller als der Rest 
des Striches.
Außerdem sieht man am Anfang und am Ende von diesem 5mm Bereich einen 
helleren Punkt.

Die Helligkeit lässt sich nicht verstellen sie ist immer gleich Hell 
egal wie ich am Regler drehe. Ich hatte ja auch schon im ersten Post 
geschrieben das ich versucht habe die Max-Min Trimmer für die Helligkeit 
zu verstellen, nur brachte das leider kein Erfolg. Wenn ich die 5x 
X-Vergrößerung dazu schalte wird der strahl deutlich dunkler und geht 
auch über den Bildschirm hinaus und man kann sich die verschiedene 
Bereiche angucken.

Das Wabern des Bild mit der Spannung aus den Trafo ist deutlich geringer 
geworden. Vermutlich stimmt wirklich etwas mit der Spannung nicht. Hab 
hier leider keine 1000µF Kondensatoren zum tauschen da, kann ich 
Testweise auch welche mit 820µF nehmen (Hab auch noch welche mit 2200 µF 
aber da hab ich Angst wegen den hohen Einschaltstrom)?

Bin immer noch begeistert wie schnell man hier Antworten bekommt in 
anderen Foren wartet man manchmal etliche Tage.

Mfg Micha

von Andrew T. (marsufant)


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Micha R. schrieb:

>
> Was komisch ist je nach Timebase Einstellung, wird der Strich die
> fehlende 5mm breiter und genau dieser Bereich ist Heller als der Rest
> des Striches.
> Außerdem sieht man am Anfang und am Ende von diesem 5mm Bereich einen
> helleren Punkt.
>


Tja, das iit der Teil der Linie an dem Du durch höhere Helligkeit siehst 
das die Strahlaustastung etwas zu spät ein- bzw. aussetzt.

Ist ein Fehler, sollte so nicht sichtbar sein.

von Peter R. (pnu)


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Micha R. schrieb:
> Wenn ich die 5x
> X-Vergrößerung dazu schalte wird der strahl deutlich dunkler und geht
> auch über den Bildschirm hinaus und man kann sich die verschiedene
> Bereiche angucken.

Das ist logisch: Der Strahl muss in  der gleichen Zeit (Hinlauf) einen 
fünfmal so langen Strich zeichnen. Dann ist die Helligkeit ein Fünftel.
Wenn der Strahl im x-5-Betrieb über den Rand hinausgeht, ist das ein 
Zeichen, dass die X-Endstufe den richtigen Spannungshub verarbeiten 
kann.
Dummerweise nähert sich dann die Fehlervermutung dem Sägezahngenerator 
für die Zeitablenkung, die recht kompliziert ist.

Also erstmal die Einstellung der Helligkeit: Da ist entweder das Poti 
defekt oder zwischen den Zuleitungen des Poti wäre eine ungewollte 
Verbindung.
Eine andre Ursache wäre die Helltastung: Normalerweise ist der Strahl 
nur auf dem Hinlauf hell, auf dem Rücklauf wäre er dunkel. Das lässt 
sich aber bei langsamerem Schrieb sofort erkennen.
Die Helligkeitseinstellung liegt halt dummerweise auf dem hohen 
(-1...-2kV, je nach Röhre) Kathodenpotential. Aber die Spannungen am 
Poti lassen sich doch messen. Nur, muss man aufpassen, dabei keinen 
Kurzschluss mit den Messpitzen zu erzeugen, besser, Drähte anlöten und 
beim Einschalten/Messen den Drähten fern bleiben. (prüfen, ob das 
Helligkeitspoti Wirkung auf diese Spannung hat. Sie dürfte sich so im 
Bereich zwischen  0V und 50V ändern..

von Andrew T. (marsufant)


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Micha R. schrieb:


> Testweise auch welche mit 820µF nehmen (Hab auch noch welche mit 2200 µF
> aber da hab ich Angst wegen den hohen Einschaltstrom)?

diese Angst ist unnötig.

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