Belichtet und gedruckt wird im Forum ja viel. Gibt es aber auch Leute hier, die ihre Platinen fräsen? Ein paar Bilder, vor allem von SMD Sachen und Nahaufnahmen würden mich interessieren. Auch auf welcher Maschine gefräst wurde!
Velo schrieb: > Gibt es aber auch Leute > hier, die ihre Platinen fräsen? Vermutlich nicht, weil das untragbar unwirtschaftlich ist.
..dafür aber unglaublich schnell, wenn du mal eine HF-SMD-Platine brauchst und der Kollege in der Werkstatt nebenan sitzt. Geht super...dürfte aber wirklich auf Einzelstücke sinnvoll beschränkt sein. Mit Erfahrung lässt sich dann selbst 0,51er PTFE von Rogers bearbeiten.
Schreiber schrieb: > Vermutlich nicht, weil das untragbar unwirtschaftlich ist. Wieso soll das unwirtschaftlich sein? Ich fräse schon seit Jahren meine Platinen. Keine Chemie, kein gepansche, kein Sondermüll. Die CNC-Fräse (Eigenbau) ist eh vorhanden. Frässtichel brauche ich nicht viele, ca. 10 Europlatinen pro Stichel. SMD ist kein Problem. Das Beste: Es geht ruckzuck und die Maschine braucht keine Aufsicht. Platine einspannen, Layout wandeln (Isolationsfräsen) und Start. Wenn es nicht mehr brummt, dann ist di Platine fertig. Das Einzige was ich bereue ist, dass ich mir die CNC nicht schon früher gebaut habe. Ulli
Velo schrieb: > Gibt es aber auch Leute > hier, die ihre Platinen fräsen? Nein, die Meisten hier sind schon ein, zwei Evolutionsstufen weiter. Platinen fräsen war nie sinnvoll, und wird es zukünftig noch viel weniger sein. Ist nur ein netter Spaß, um seine sonst selten genutzte Fräse endlich mal mit ein wenig Arbeit zu versorgen...
Hi, ich kann an der Uni eine Fräsmaschine nutzen, die extra auf Platinen ausgerichtet ist: eine LPKF Protomat S62. Damit geht von den Strukturbreiten alles was man auch zu Hause ätzen könnte. Bis 0,2mm Strukturen mit den normalen Fräsern. 0,1mm geht wohl auch, wird aber noch teurer. 10x Werzeugwechsler hat die Maschine auch und eine Staubabsaugung. Frästifenbegrenzung passiert einfach über einen Plastikkragen, der über die Platine schabt. Für zu Hase ist die Maschine auch eher nix. Mal vom Anschaffungspreis ganz abgesehen ist auch der Verschleiß an Fräsern beachtlich. Für eine komplexere Eurokarte kann man sicher 20-30 EUR Werkzeug 'verbrauchen'. Ein Paar Bilder von den Ergebnissen hab ich angehängt. Kommen alle aus dem Handy, also bitte nicht über Unschärfe beschweren :-) Sebastian
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Sebastian B. schrieb: > Mal vom Anschaffungspreis > ganz abgesehen ist auch der Verschleiß an Fräsern beachtlich. Für eine > komplexere Eurokarte kann man sicher 20-30 EUR Werkzeug 'verbrauchen'. ...untragbar unwirtschaftlich eben. Ätzen ist schneller, billiger und erfordert geringere Investitionen.
Meine Erfahrung mit dem Fräsen ist, dass das Kupfer in die Fräsbahn geschmiert wurde und so Kurzschlüsse erzeugte. Ist das ein Problem, oder hatte ich eine ungünstige Werkzeug - Drehzahlkombination?
Vor allem bei Bild 1 u. 2 ist das Freiräumen durch den Fräser sehr kontraproduktiv. Ansonsten sieht das gut aus.
lutz h. schrieb: > Meine Erfahrung mit dem Fräsen ist, dass das Kupfer in die Fräsbahn > geschmiert wurde und so Kurzschlüsse erzeugte. Ist das ein Problem, > oder hatte ich eine ungünstige Werkzeug - Drehzahlkombination? Solche Probleme hatte ich noch nicht. Verwende Fräser mit konischer Spitze. Wenn die stumpf werden, sieht man das zuerst an unsauberen Kanten lange bevor elektrische Probleme auftreten. Sebastian
Michael_ schrieb: > Vor allem bei Bild 1 u. 2 ist das Freiräumen durch den Fräser sehr > kontraproduktiv. Das ist tatsächlich ein großes Problem, die Frästiefe so genau eingestellt zu bekommen, das möglichst wenig aber vor allem reproduzierbar viel vom Dielektrikum weggenommen wird. Insb. bei Mikrostreifen-Filtern im GHz-Bereich scheint das schon eine nennenswerte Rolle zu spielen. Sebastian
Hallo, ich lasse mir in der Firma öfter eine Platine fräsen. Bei uns macht das die Lehrwerkstatt. Es funktioniert hervorragend, auch für Layouts mit QFN und MSOP und TQFP. Damit es schnell geht, muss man halt alles mit Kupfer "füllen", weil der Fräser sonst ewig braucht. Daheim hätte ich den Fräser gerne, weil ich mir das Ätzen nicht antun möchte. Leider ist das nicht ganz billig.
Uwe Bonnes schrieb: > Glasfaser/Epoxy/Kupfer Staub ist auch nicht ohne... Du meinst ich soll die Beutel von der Absaugung zur Sondermüllsammelstelle bringen? Zum Thema: Der Fräserverschleiss ist um so geringer, je exakter die Frästiefe eingestellt wird. Wobei diese ja nur beim Fräserwechsel neu eingestellt werden muss. Durch den "Rutscher" ist die Frästiefe dann immer automatisch konstant. Wird nur die Kupferschicht gefräst, so hält der Fräser "ewig". Kupfer ist für den Fräser ja wie Butter. Nur wenn zu tief, also ins Glas gefräst wird ist der Verschleiss sehr hoch. Schreiberling schrieb: > Es funktioniert hervorragend, auch für Layouts mit QFN und MSOP und > TQFP. Damit es schnell geht, muss man halt alles mit Kupfer "füllen", > weil der Fräser sonst ewig braucht. Beim Isolationsfräsen hat man automatisch den geringst möglichen Fräserverschleiss, da keine Flächen frei gefräst werden. Für mich einfach perfekt. Ulli
Marius S. schrieb: > @Sebastian: was misst die Schaltung mit dem VU-Meter? Das ganze ist als Kurzschlussucher gedacht. Es ist im Prinzip eine sehr rudimentäre Nahfeldsonde. An der Spitze ist eine Spule als 'Antenne', danach kommt ein aktiver Gleichrichter und Verstärker, dann geht's auf die logarithmische LED-Bar. Idee ist, in eine Leitung mit unsichtbarem Kurzschluss (z.B. schlecht geätzte Platine ;-) ein Rechtecksignal einzuspeisen. Mit dem Kurzschlussucher lässt sich die Leitung verfolgen bis zum Kurzschluss. Danach fließt kein Strom mehr, also zeigt auch der Kurzschlussucher nichts mehr an. So ganz stabil läuft das ganze aber noch nicht. Muss die Verstärkung vielleicht auf mehrere Stufen aufteilen oder einfach das Layout verbessern. Im Moment macht sich die Schaltung gelegentlich ihr eigenes Empfangssignal und man sieht unregelmäßige Pulse auf der LED-Bar. Liegt jetzt schon ein 3/4 Jahr hier herum und wartet auf die Überarbeitung :-/ Sebastian
Kistenkalle schrieb: > Velo schrieb: >> Gibt es aber auch Leute >> hier, die ihre Platinen fräsen? > > Nein, die Meisten hier sind schon ein, zwei Evolutionsstufen weiter. Richtig. Ich lasse die einfach Herstellen. Von der Qualität her kann keine Hobby-Platine da jemals mithalten und der Preis ist vernachlässigbar wenn man in Fernost bestellt. gruß cyblord
>Richtig. Ich lasse die einfach Herstellen.
bla.
Platinen in house fertigen hat mit fertigen lassen mal gar nichts zu
tun. Sobald Du auch nur ansatzweise fix die Platinen haben willst, ist
Schluss mit billig.
Aber wenn Du dann Deine Chinaplatine nach 4 Wochen bekommen hast, und
feststellst, dass Du einen Fehler im Design hast, der sich nicht mal
schnell mit ein Bisschen Fädeldraht lösen lässt, dann kannst Du wieder
einen Monat warten.
Velo schrieb: > Belichtet und gedruckt wird im Forum ja viel. Gibt es aber auch Leute > hier, die ihre Platinen fräsen? > Ein paar Bilder, vor allem von SMD Sachen und Nahaufnahmen würden mich > interessieren. Auch auf welcher Maschine gefräst wurde! Ja, ich! ;) Beitrag "Re: Völlig dumme CNC-Fräse bauen"
Kann man Platinen auch mit einen 3D-Drucker herstellen? Das dauert sicher mindestens so lange wie Fräsen, und wird noch grober. Eine echte Herausforderung. Schallplatte aus dem Drucker gabs schon.
Nein, kann man nicht. Es sei denn, du hast einen Extruder für flüssiges Kupfer. Proof-of-principle mit Leitlack oder Silberkolloid gibts aber bestimmt. Nur braucht man für Platinen ja nichtmal 3D.
SMD ohne Lötstop kommt mir nicht mehr auf den Tisch. Und routen ohne Durchkontaktierungen ist ein Krampf. Ich bin inzwischen soweit, daß ich fast nur 4-lagig route. 2-lagig kostet mehr Zeit und damit mehr Geld, lohnt sich daher nur für große Stückzahlen.
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