Hallo, es sollen 2000 Platinen nach dem Hand-THT-Löten (letzter Arbeitsschritt) gereinigt werden. Die Flussmittelrückstände müssen vollständig weg. Wie macht man das am besten? Ich habe Isopropanol versucht, was aber nur mit Schrubben funktioniert. Das ist bei dieser Platinenzahl aber nicht praktikabel. Einweichen reicht nicht, auch nicht mit anschließender (kurzer) Ultraschallbehandlung. Es bleiben dann immer Rückstände um die Pins stehen. Ein professionelles Platinenreinigungsgerät können wir uns leider nicht leisten. Hat jemand Tipps?
Wir haben in der Firma mit Freon gereinigt. Allerdings wurde die Anlage temperiert betrieben und hatte eine Dampfzone. Zuhause habe ich auch öfter mit Freon gewaschen, das ging recht gut. Nachdem ich das Zeug nicht mehr habe wasche ich mit je nachdem wie das Ergebnis ist.Wenn Spiritus nicht reicht dann eben mit Waschbenzin. Ohne bürsten kommt man aber selten hin. Waschen lassen wäre doch eine Möglichkeit?
herbert schrieb: > Waschen lassen wäre doch eine Möglichkeit? Google: leiterplattenreinigung service Interessant wäre natürlich ob jemand so einen Service schon mal beauftragt hat.
Peter schrieb: > Ich habe Isopropanol versucht, was aber nur > mit Schrubben funktioniert. Das ist bei dieser Platinenzahl aber nicht > praktikabel. 2000 Platinen konnten von Hand gelötet werden, aber jetzt ist der Aufwand für 5 Sekunden Schrubben je Platine zu hoch? Sind dir die Sklavenarbeiter ausgebrochen, oder was ist passiert?
Hast du schonmal Platinen gereinigt? 5 Sekunden Schrubben reichen bei weitem nicht.
Da spülst und bürstest du eher Rückstände und eventuelle kleine Zinnkügelchen zwischen die Pins von feinpitchigen Bauteilen.
Peter schrieb: > 5 Sekunden Schrubben reichen bei > weitem nicht. Klar reicht das, wenn die Platine zuvor in IPA gereinigt wurde. Das Abspülen dauert da länger... Wenn Du mit 475° gelötet hast, und jetzt Kohle zwischen den Pads hast, dann ist das natürlich ne andere Sache. Dann hilft nur noch Sandstrahlen oder so...(geht übrigens bei einseitig THT wunderbar, kein Scherz!)
Naja, zurück zur eigentlichen Frage: Gibt es denn ein "Waschmittel", was besser ist als Isopropanol? Ich meine jetzt nicht, dass es unbedingt allgemein aggressiver sein muss (Aceton, Waschbenzin). Vielleicht gibt es ja etwas, das selektiv Flussmittel sehr gut entfernt. Gerne in Verbindung mit Ultraschall. Vielleicht hat es ja jemand in Verwendung... (ergooglebare) Werbeversprechen kennen wir ja alle.
Waschen: Ultraschall mit 30 W/l, 60°C, Tickopur TR14 100 ml auf 1 l Leitungswasser (kein aqua dest!). Nachspülen: lauwarmes Wasser mit 2 Tropfen Geschirrspüler pro Eimer. Wasser abschleudern und trocknen lassen. Isopropanol ist Murks.
Ich würde das mit sowas hier machen: http://de.farnell.com/electrolube/flu400db/reiniger-loesungsmittel-400ml-buerste/dp/725663 Das geht wirklich deutlich schneller als mit IPA. Aber ein bischen schruppen muss man schon. Und bei der Menge musst Du Dir über ordentliche Belüftung des Raums Gedanken machen. Also vielleicht Absaugung mit Lüftung kombinieren oder ähnliches. Ansonsten kippst Du nach 2 Stunden um. Auch würde ich ordentliche Chemikalienschutzhandschue verwenden, Butylbasiert dürfte wohl am besten passen.
Zeig mal ein Bild von deiner Platte, dann sage ich dir, was es kostet.
> Und bei der Menge musst Du Dir über ordentliche Belüftung des Raums > Gedanken machen. Also vielleicht Absaugung mit Lüftung kombinieren oder > ähnliches. Ansonsten kippst Du nach 2 Stunden um. Tickopur TR 14 (Hersteller: Dr. Stamm, Vertrieb: u.a. Bandelin)ist alkalisch aber ansonsten völlig ungefährlich und kann nach Verschleiß in die Kanalisation gekippt werden.
Bürovorsteher schrieb: > Zeig mal ein Bild von deiner Platte, dann sage ich dir, was es kostet. Eher so: er zeigt ein Bild von der Platine, und wir sagen ihm, daß es nicht geht! Weil IPA normalerweise 100% Flussmittel löst, auch ganz ohne Schrubben. Da das offenbar nicht reicht, ist das Kolophonium entweder stark verkohlt, oder der Lötstoplack ist angesengt. Da hilft dann auch nicht mehr Dr. Best oder so...
0815 schrieb: > Weil IPA normalerweise 100% Flussmittel löst, auch ganz ohne Schrubben. ja, klar. Man merkt klar daß Du das noch nie in der Praxis gemacht hast.
Gerd E. schrieb: > Man merkt klar daß Du das noch nie in der Praxis gemacht hast. Man merkt, daß Du des Lötens nicht mächtig bist.
> Weil IPA normalerweise 100% Flussmittel löst
Lösen schon aber man verteilt es teilweise nur und hat dann hinterher
überall Schlieren.
Helmut S. schrieb: > Lösen schon aber man verteilt es teilweise nur und hat dann hinterher > überall Schlieren. Tja, was macht man denn nun dagegen?? Vielleicht ein zweites Bad mit frischer Lösung? Oder ab und an mal die alte Brühe austauschen... Hier scheinen ja wieder nur Profis anwesend zu sein.
Helmut S. schrieb: > Lösen schon aber man verteilt es teilweise nur und hat dann hinterher > überall Schlieren. Dann war es entweder nicht richtig gelöst oder nicht richtig abgespült.
Es gibt keine Probleme mit Schlieren. Eher, dass das Flussmittel nur mit Bürsten abgeht. Es ist vorher farblos bis bernsteinfarben, aber klar, nicht verbrannt, nachher weißlich. Weder reines Einweichen noch der US-Reiniger hilft (habe den testweise im Freien auch schonmal mit IPA befüllt..... bringt auch nix).
http://www.kolb-ct.com/prozesse/pcb-reinigung.html Also Firmen die diesen Sevice anbieten gibt es schon. Man muß halt die Kosten erfragen und vergleichen.
Felder-Lötzinn EL und RA, gelötet bei 350 Grad eingestellt an der geregelten Lötstation. Ich bezweifle, dass das Lötzinn wasserlöslich ist, denn normalerweise habe ich ja kein IPA im US-Reiniger!!
Peter schrieb: > Hat jemand Tipps? Rustikaler Vorschlag: Geschirrspülmaschine Gegen Kalkablagerungen auf der Platine hilft nachspülen mit VE-Wasser vor dem trockenen.
Du meinst mit normalem Geschirrspülreiniger? Der ist ja stark alkalisch und greift manche Metalle an. Manche Klemmen werden damit schnell komisch matt.
Peter schrieb: > Du meinst mit normalem Geschirrspülreiniger? Der ist ja stark > alkalisch > und greift manche Metalle an. Manche Klemmen werden damit schnell > komisch matt. Ja. Versuch macht klug. Bei der Instandsetzung von Geräten mit stark versifften Platinen ist das aber durchaus das Mittel der Wahl.
Für alle beratungsresistenten Isopropanolferschisten:: http://www.bandelin.com/datenblaetter/tickopur/tr14_8538.pdf
Ich verwende Aceton. Löst die Rückstände sofort. Die meisten Kunstoffe im Elektronik-Bereich werden davon nicht angegriffen. Natürlich vorher testen.
Mit Aceton, ner guten Bürste, Handschuhen und ausreichender Belüftung hätte der TO im Alleingang die Platinen seit Erstellen des Posts bis jetzt schon längst zwei mal sauber bekommen.
Simon schrieb: > Mit Aceton Da kann man die Platinen besser gleich wegschmeißen. Wobbelassistent schrieb: > http://www.bandelin.com/datenblaetter/tickopur/tr14_8538.pdf Bei 70° funktioniert wohl so ziemlich jedes Tensid zu 50ct/Liter...
@ 0815 (Gast) >> http://www.bandelin.com/datenblaetter/tickopur/tr14_8538.pdf >Bei 70° funktioniert wohl so ziemlich jedes Tensid zu 50ct/Liter... Auch die tensidfreien ? ;-)
> Auch die tensidfreien ? ;-
Ist doch eh egal, hier geht es doch bloß um semiprofessionale Reinigung.
Da gehen auch WD40, Azeton, Isopropanol, Brennspritus, Hingfongtropfen
und Klosterfrau Melissengeist.
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