Moin, nur eine kurze Frage. Da ich mich mit Bipolartransistoren einigermaßen auskenne, aber mit MOSFET noch nichts gemacht habe, habe ich mir heute mal einen N-Kanal-MOSFET (IRF540N) gekauft. Den habe ich 'normal' verschaltet, also LED mit Widerstand an Drain und Source an Masse. Wenn ich jetzt Drain mit einem Draht auf Masse ziehe, ist die LED aus, wenn ich auf Versorgungsspannung ziehe, ist sie an. Wenn Drain allerdings an der Versorgungsspannung lag und ich den Draht wegnehme, also Drain offen lasse, leuchtet die LED immer noch, jetzt schon seit einer viertel Stunde. So lange, bis ich Drain wieder auf Masse ziehe. Liegt das nur an den parasitären Kapazitäten und dem hohen Gatewiderstand? Natürlich ist der Widerstand hoch, aber ich bin davon ausgegangen, dass sich die kleinen Kapazitäten trotzdem schnell entladen sollten. Versorgt wird die Schaltung aus einem alten Handyladegerät mit Glättungskondensator (und Diode).
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Insbesondere da das Gate bei dir nicht vorkommt. Und du vermutlich ein paarmal Drain statt Gate geschrieben hast. Ja, es gibt eine ziemlich relevante Gatekapazität, die dafür sorgt, dass ein offenes Gate erst einmal in dem Zustand bleibt, in dem es vorher war.
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das gate hat eine Kapazität S.150 Datenblatt. 5V anlegen led an und wenn man die 5V weg nimmt hält die Kapazität die Spannung aufrecht bis man aktive low anlegt oder das C sich über ein pulldown entladen kann. fast Leistunglose Steuerung solltest du das gate mit einer Frequenz ansteuern empfiehlt es sich ein R in Reihe zum Gate und ein pulldown zu nutzen bzw bei weit hohen Frequenzen einen Gatetreiber nutzen weil dort Umladeströme fließen können die weit mehr sind als das was dein Ausgangstreiber ab kann so 1A und mehr..... http://www.elektronikinfo.de/strom/feldeffekttransistoren.htm
A. K. schrieb: > Insbesondere da das Gate bei dir nicht vorkommt. Und du vermutlich ein > paarmal Drain statt Gate geschrieben hast. Verdammt. Danke für den Hinweis. Wie gesagt, mit MOSFET bin ich noch nicht so sicher, deshalb komme ich auch mit den Bezeichnungen durcheinander. Also doch nochmal einen Schaltplan. Einen Moment.
Dussel schrieb: > Wie gesagt, mit MOSFET bin ich noch nicht so sicher, deshalb komme ich > auch mit den Bezeichnungen durcheinander. Eigentlich benehmen die sich sehr ähnlich wie Trioden. Nur die Anschlüsse heißen anders und du sparst die Heizung. Mit Bipolartransistoren haben die MOSFETs vom Funktionsprinzip ziemlich wenig gemeinsam.
Hier der Schaltplan. Also Gate wirkt als An-Aus-Schalter. 5V an Gate schaltet ein, Masse an Gate schaltet aus, Gate offen ändert nichts. Sie leuchtet immer noch.
Dussel schrieb: > Wenn ich jetzt Drain mit einem Draht auf Masse ziehe, ist die LED aus, > wenn ich auf Versorgungsspannung ziehe, ist sie an. > Wenn Drain allerdings an der Versorgungsspannung lag und ich den Draht > wegnehme, also Drain offen lasse, leuchtet die LED immer noch, Ja, das ganze eignet sich gut als RS-Flipflop. :-)
Harald Wilhelms schrieb: > Ja, das ganze eignet sich gut als RS-Flipflop. :-) Ein RS-FF hat normalerweise eine Set und einer Reste Eingang, das erinnert mich eher an das D-FF in einem DRAM.
Wenn du ihn so anschließt, funktioniert es. Der Pulldown am Gate kann recht hochohmig sein (so 10K-47K sind zu empfehlen). Solltest du bei deinen Versuchen mit offenem Gate Source an GND und Drain direkt mit der Versorgungsspannung verbunden haben, kann es dir passiert sein, dass der Transistor leitend war und du ihn zerstört hast.
Harald Wilhelms schrieb: > Ja, das ganze eignet sich gut als RS-Flipflop. :-) Das dachte ich auch. Nur wollte ich es nicht schreiben, weil das garantiert wieder jemand wörtlich genommen und mich doof dastehen lassen hätte. :-/ Easylife schrieb: > Wenn du ihn so anschließt, funktioniert es. Danke, aber ich weiß, wie es funktioniert. Mein Frage war nur, warum es anders nicht funktioniert. Ich hätte nie gedacht, dass der Gatewiderstand so groß bzw. der Leckstrom so klein im Verhältnis zu den Kapazitäten ist. Easylife schrieb: > Solltest du bei deinen Versuchen mit offenem Gate Source an GND und > Drain direkt mit der Versorgungsspannung verbunden haben, … Gerade habe ich die Schaltung wieder eingeschaltet und die LED leuchtet immer noch. Wenn es wirklich die Restladung auf dem Gate ist, heißt das, dass 'Gatekondensator' die Ladung jetzt schon über drei Stunden hält. Man lernt doch immer wieder dazu. Danke für die Antworten. Wenn jemand noch eine andere Erklärung hat, würde mich die auch interessieren.
Dussel schrieb: > Wenn jemand noch eine andere Erklärung hat, würde mich die auch > interessieren. Das passt schon so. Das Ding mit dem offenen Gate sollte man nicht zum Prinzip erheben. Gerade wenn es um das Steuern größerer Lasten geht, kann es sonst passieren, das der MOSFET im halb leitenden Zustand hängt und dadurch die Verlustleistung dramatisch steigt. Den Rest kannst du dir denken. Darum versucht man möglichst schnell zwischen leitendem und nicht leitenden Zustand umzuschalten.
Werner schrieb: > Das Ding mit dem offenen Gate sollte man nicht zum > Prinzip erheben. Natürlich nicht. Ich konnte nur nicht glauben, dass der Effekt so groß ist. Keine parasitäre Induktivität eines Standardelektronikbauteils wird Schaden durch die Induktionsspannung anrichten, aber die parasitäre Kapazität reicht aus, um einen Transistor stundenlang durchgeschaltet zu halten. Das finde ich ziemlich interessant. Mit 1MΩ gegen Masse schaltet der Transistor praktisch sofort ab.
Ich habe schon bei einem Fet das Gate mit dem Multimeter aufgeladen (Diodentest). Der Fet ist dann mehrere Tage auf dem Arbeitsplatz gelegen. Der Transistor war dann immer noch leitend. Ein kurzes berühren mit den Fingern hat das Gate entladen und der Transistor hat gesperrt. Das funktioniert sicher über mehrere Tage. Mfg. JensM
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