Liebe Forumsnutzer, ich möchte gerne einen möglichst simplen Scrambler bzw. Sprachinverter bauen. Anlass ist, dass PMR-Funk bekanntlich von jedermann genutzt wird und dadurch leider viele Leute, die zufällig ein Gespräch mithören, anfangen in das Gespräch reinzuquatschen, um einen zu ärgern bzw. sich einen Spaß zu machen, was trotz CTCSS oder DCS sehr störend sein kann. CTCSS verhindert bekanntlich nicht, dass jmd. anderes mithört und wenn man gerade selbst spricht, hört der Gesprächspartner dann auch die Störungen der anderen. Ist der Inhalt des Gespräches für Kinder oder reine Spaßvögel nicht sofort verständlich, erhoffe ich mir etwas weniger bewusste Störung. Ich habe bereits PMR-Geräte, mit denen ich ansonsten sehr zufrieden bin, die aber nunmal keinen Scrambler besitzen. Ein Neukauf von DPMR Geräten oder Geräten mit integriertem Scrambler kommt also nicht in Frage. Daher dachte ich an einen Sprachinverter, welcher gar nicht komplex sein muss, weil es mir nichts ausmacht, wenn man die "Verschlüsselung" leicht entschlüsslen kann. Geplant ist, die Schaltung in meine jetzigen Eigenbau-PTTs zu integrieren, also per Klinkenstecker zwischen Funkgerät und Headset zu betreiben. Am Funkgerät selbst will ich aber keinen Eingriff vornehmen. Ich habe im Internet verschiedene Schaltungen gefunden, welche aber großteils auf Chips von CML basieren (FX234, FX214, FX306 usw) die es meist nicht mehr auf einfachem Wege zu kaufen gibt. Diese wären also eher Plan B. In folgendem Beitrag "Sprachverschlüsselung" zeigt "Bernhard" eine in meinen Augen vielversprechende Schaltung auf. Es handelt es sich um eine Inverter-Karte für AOR Funkscanner (8200/8600). >>> Schaltplan: http://www.mikrocontroller.net/attachment/11594/vi8200.gif Ich brauche nun bitte eine Hilfestellung für die Umsetung am PMR Funkgerät. Mir ist nicht klar, wie ich die Ports am Connector (aus dem Schaltplan) mit dem Funkgerät bzw. Headset verbinden soll bzw. wie die Belegung am Connector ist. Klar ist: 12 ist GND, 11 Vcc (wobei die genaue Spannung dem Schaltplan allein auch nicht zu entnehmen ist). Mir ist nicht klar, was ich an 3,4, 13 und 14 anschließen muss (das müssten denke ich eben Audio-Input, Audio-Output, sowie eine Vorgabe der Inverter-Frequenz sein.) Am IC CD4053 betrifft es die Terminals 9,10 und 11 sowie 14. Ich wäre für jede Hilfe sehr dankbar. Alternativ könnte man natürlich auch eine ganz andere simple Schaltung bauen, welche sich nach Möglichkeit in einem PTT-Gehäuse unterbringen lässt. Für solche Vorschläge wäre ich ebenso dankbar. Beste Grüße Chris
Chris schrieb: > Ich habe im Internet verschiedene Schaltungen gefunden, welche aber > großteils auf Chips von CML basieren (FX234, FX214, FX306 usw) die es > meist nicht mehr auf einfachem Wege zu kaufen gibt. Diese wären also > eher Plan B. Mobilfunkgeräte des früheren (analogen) C-Netzes besassen in der Regel eine zuschaltbare Sprachverschleierung durch Invertierung des Sprachbandes. Diese Aufgabe übernahmen spezielle ICs, wie schon weiter oben genannt. Eventuell kann man einzelne Exemplare aus Altgeräten gewinnen. Möglicherweise haben auch Service-Werkstätten noch welche in ihrem Ersatzteillager vergraben. Im FUNKAMATEUR 1994/5 war mal ein Sprachinverter mit dem FX 118 beschrieben. Der Autor Klaus Sander, Berlin, vertrieb damals das IC für 23,50 DM in seinem Versandshop.
Hallo, Danke für den Hinweis, Lauscher. Man findet auch in Ebay den ein oder anderen Scrambler IC, wobei der dann auch wieder erst korrekt anzubinden wäre und ich die Bauteile aus dem Schaltplan bis auf die ICs schon größtenteils in der Schublade habe. (Gegenüber zT 30€ inkl. Versand für einen fertigen Scrambler IC) Wenn also irgendwer doch noch den entscheidenden Vorschlag zur Anbindung des CD4053 hat, wäre ich ein großes Stück weiter. Nach nochmals genauerem Studium des Datenblatts fehlen mir jetzt nur noch zwei Terminals am 4053, undzwar Nr. 9 (dieser gebrückt mit 10) und 11. Das sind also die Anschlüsse C+B und A. (Terminal 14 scheint ja der Output zu sein) Wäre sehr dankbar, wenn jemand einen Blick drauf werfen könnte! Beste Grüße Chris
Hi Chris, über die A und B+C Anschlüsse legst du das Rechtecksignal an. Die beiden Signale müssen zueinander invertiert sein. Typische Frequenzen liegen zwischen 3000 und 4000 Hz und müssen beim Empfänger wie beim Sender exakt gleich sein. Ich fand die Schaltung vor 9 Jahren schon gut, und mag sie immer noch ;-)
Hallo Bernhard, vielen Dank, dass gerade du auf meine Frage geantwortet hast. Ich bin eben auch sehr gespannt auf die Schaltung und stehe mit großer Vorfreude in den Startlöchern, sie nachzubauen.. könnte mir heute Abend evtl. noch die Teile besorgen. Heißt das also, dass ich dort einen NE555 benutzen könnte? Verstehe es leider noch nicht ganz, wie ich beide Signale dann invertiert hinbekomme. Meine Kenntnisse sind leider noch etwas eingeschränkt, pardon. Hättest du vielleicht sogar gerade einen Schaltplan parat? Das wäre natürlich wunderbar! Was könnte man statt dem 2904 denn noch als Operationsverstärker benutzen? Beste Grüße
Hi Chris, einen 555 könntest du nehmen, oder z.B. den VCO Teil des 4046. Da du auf beiden Seiten mit der gleichen Frequenz arbeiten musst empfehle ich besser einen Quarzoszillator mit Teiler. An den 74HC4060 kannst du direkt einen Quarz anschließen (wie genau, steht im Datenblatt). Mit 2,048 MHz kommt an Pin 15 genau 4kHz raus. Alternativ kannst du auch einen 4040 mit einem fertigen Quarzoszillator 2,048 MHz oder 4,096 MHz nehmen. Oder ähnliche Quarze bzw. -Oszillatoren. 4 MHz oder 2 MHz würden auch gehen, ergeben dann etwas andere Frequenzen. Muss nur auf beiden Seiten gleich sein. Die Sprachinverter-Technik ist sensibel auf Frequenzversatz. Einen Unterschied von 50 oder 100 Hz hört man deutlich. Mit Quarzen bist du auf der sicheren Seite. Hinter dem 4040 oder 4060 ein NAND Gatter (z.B. MOS4011) mit beiden Eingängen zusammengeschaltet ergibt einen Inverter, der das invertierte Signal erzeugt. Ich habe selber damals den LM324 genommen. Anstelle des 4053 hatte ich 4066 verwendet. Außerdem hatte ich den VCO Teil des 4046 mit einem Potentiometer zur Frequenzeinstellung verwendet. Einen Schaltplan habe ich nicht mehr, das ist alles aus dem Gedächtnis... Du kannst das ganze ja mal testweise auf Steckbrett aufbauen, und erst löten wenn es gut funktioniert. Viel Erfolg!
Hallo Bernhard, vielen vielen Dank für diese ausführlichen Informationen! Hatte es mir nicht so ganz zugetraut, da selbst eine Schaltung zu basteln, weil meine Kenntnisse eben noch deutlich ausbaufähig sind. Hab mir dann zwischenzeitlich mithilfe des Datenblatts vom NE555 doch was gezeichnet, aber durch deine Hinweise weiß ich jetzt, wie ich das sauberer umsetze. Statt dem 2904 probier ichs jetzt mal mit dem LM358. Den konnte ich heute bekommen. Danke und beste Grüße Chris
Hallo Forumsnutzer, ich habe jetzt mal am Wochenende die Schaltung aufgebaut und der 4060 sowie das NAND-Gatter funktionieren soweit. Der Rest aber anscheinend nicht. Was mich wundert ist, dass laut Schaltplan das Vss (!) vom CD4053 an Vcc angeschlossen werden soll. Ebenso sollen Vdd (!) und Vee an GND. Sind da nicht Vcc und Vdd vertauscht? Beste Grüße Chris
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.