Diese Frage hat nur indirekt mit Elektronik zu tun, trotzdem tummeln sich hier ja eine ganze menge heller Köpfe, so dass ich mir trotzdem einen Tipp erhoffe. Folgendes Problem: Ich habe ein Wasserdichtes Kameragehäuse aus Kunststoff, dessen Fenster beim Einsatz unter Wasser trotz Trockenmittel (Silicapads) immer wieder beschlägt. Nun habe ich die Möglichkeit, die Temperatur im Gehäuse durch die Abwärme eines Spannungsreglers bzw. dessen Versorgungsspannung zu beeinflussen. Ich bin mir nun unsicher, was besser ist: Geringere Temperatur im Gehäuse, damit geringerer Temperaturunterschied zum Glas (Wärmebrücke nach aussen)? Oder die Temperatur möglichst hoch, um die Sättigungsmenge der Luft hoch zu halten? Ein paar Erklärungen gibt es hier, aber ich komme gerade nicht dahinter. http://www.code-knacker.de/rf.htm Was meint ihr?
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Derzeit kein Zugriff möglich! Ausserdem scheint es, als ob die Dinger bei hoher bzw. Umgebungstemperatur einen Teil des Wassers aufnehmen, dann aber nicht so schnell nachkommen, wenn die Temperatur kurzzeitig schnell abfällt. Kann sowas sein?
Jedes Gehäuse, welches jedwede Art von Elektronik beinhaltet und damit extremen Temperaturschwankungen unterliegt, hat ein Loch an der tiefsten Stelle. Klingt simpel, ist aber der Weisheit letzter Schluß.
Kannst du vielleicht einfach da ne doppelte Scheibe einbauen/vormontieren? Ich würde mir ein kleines Sxhaumstoffpolster nehmen, in zwei Teile schneiden und oben ne Plexiglasscheibe vorkleben und unten an die Scheibe des Objektivs kleben. Außen den Zwischenraum mit Heißkleber/Tankabdichter abkleben.
Wasserdichte Gehäuse hat man eigendlich nur bei Unterwasserkameras, da ist ein Loch kontraproduktiv. Normale Außengehäuse bekommen eine Heizung und Trockenpacks, die sind eh nicht völlig dicht.
Also, Temperatur rauf oder runter? Das ist im Augenblick ohnehin das einzige, was ich beeinflussen kann.
>Jedes Gehäuse, welches jedwede Art von Elektronik beinhaltet und damit >extremen Temperaturschwankungen unterliegt, hat ein Loch an der tiefsten >Stelle. Klingt simpel, ist aber der Weisheit letzter Schluß. Meine Unterschrift gibt’s hierfür aber nicht. Durch ein Loch, an der tiefsten Stelle, dringt bei einem unter Wasser befindlichen Teil, je nach Druckverhältnissen, erst recht Wasser ein. Richtig kann man das Beschlagen nur mit trockener Luft verhindern. Einfach nach dem Motto: Wo kein Wasser, da kein Beschlag. Die Physik dahinter ist ja hinlänglich bekannt. Die Isolierglashersteller scheinen das ja auch irgendwie in den Griff bekommen zu haben. Notfalls erkundigen, ob Stickstoff Wasser enthält und wenn ja Luft ausblasen. Muss ja nicht zu 100,0% sein.
Also ich kenne es so, das bei Außenkameras unten zwischen der Glasscheibe des Gehäuses und der eigentlichen Kameralinse ein Heizwiderstand eingebaut ist, welcher das Beschlagen verhindert. Christian_RX7
Kameragehäuse schrieb: > Also, Temperatur rauf oder runter? Scheibenheizung. Du musst die Luftfeuchte im Gehäuse so weit runter bringen, dass im Einsatz der Taupunkt unter der Scheibeninnentemperatur ist. Wenn das Trockenmittel nicht hilft, muss es regeneriert werden. Wenn man zum Einsetzen der Kamera ins Gehäuse in einen Kühlraum (-20°C) geht, hat man von vornherein sehr wenig Feuchte drin und lädt das Trockenmittel nicht gleich auf. Alternativ kann man beim Zusammenbauen Gehäuse und Kamera auch mit Stickstoff spülen und fluten.
Ja, Spülen mit Stickstoff oder CO2 aus der Flasche ist angedacht. Allerdings ist das Teil gerade im Einsatz und daher solche Operationen gerade nicht möglich. Es bleibt aber noch die Frage, ob die Innentemperatur ggü. der kalten Umgebung besser höher oder niedriger sein sollte. Für beides gibt es Argumente, aber was überwiegt?
Kameragehäuse schrieb: > Also, Temperatur rauf oder runter? Das ist im Augenblick ohnehin das > einzige, was ich beeinflussen kann. Gehäusetemperatur runter, Fenstertemperatur rauf. Gehäuse ~5min. ins kalte Wasser tauchen, das Fenster an der warmen Luft lassen, so das die meiste Feuchtigkeit am Gehäuse kondensiert und nicht am Fenster. Könnte eventuell funzen?!
Kameragehäuse schrieb: > Ausserdem scheint es, als ob die Dinger bei hoher bzw. > Umgebungstemperatur einen Teil des Wassers aufnehmen, dann aber nicht so > schnell nachkommen, wenn die Temperatur kurzzeitig schnell abfällt. Kann > sowas sein? Steckst du die Kamera etwa vorher in den Backofen? Mit Silicagel erreicht man problemlos einen atmosphärischen Taupunkt von -43°C. So kalt wirds beim Tauchen ehr nicht, zumindest nicht auf der Erde.
Tausende von Sporttauchern lösen das Problem auch ohne Elektronik, Trockenmittel und Zauberei. Ein "Trick" lautet, das Gehäuse und die Kamera möglichst kühl zu lagern, bevor man sie zumacht. Als 2. Maßnahme gibt es spezielle Anti-Beschlag Mittel, die man auf das Fenster anbringen MUSS! Ist wie bei der Tauchermaske, die beschlägt auch, wenn man das NICHT macht. Bei der Maske kann man reinspucken, verreiben und ausspülen, bei der Kamera sollte man schon auf die echten Anti-Beschlagmittel zurückgreifen ;-)
Kameragehäuse schrieb: > s bleibt aber noch die Frage, ob die > Innentemperatur ggü. der kalten Umgebung besser höher oder niedriger > sein sollte. Macht keinen großen unterschied. Irgend was im Gehäuse sollte deutlich kälter sein als das Fenster.
Bei der Idee die Innentemperatur hoch zu halten, sollte man die Machbarkeit nicht ganz unter den Tisch kehren. Unter Wasser bedeutet das nämlich entweder eine gute Isolation oder eine kräftige Heizung. Nicht ohne Grund wird flüssiges Wasser gerne zur Kühlung herangezogen.
Falk Brunner schrieb: > Bei der Maske kann man reinspucken, verreiben und > ausspülen, bei der Kamera sollte man schon auf die echten > Anti-Beschlagmittel zurückgreifen ;-) Oder man reibt die Scheibe mit einer Zweibel ein/ab. Kameragehäuse schrieb: > Für beides gibt es Argumente, aber was überwiegt? Ein Peltier-Element ins Gehäuse setzen und eine Kühlfalle aufbauen hilft natürlich auch, wenn du genug Strom zur Verfügung hast. Das Peltier muss aber gekapselt sein (Silikon), so dass es selber nicht nass wird.
Mein Vorschlag: wenden, dann ist die feuchte Luft außen :-)
lutz h. schrieb: > Mein Vorschlag: wenden Schicke Idee. Das Kameragehäuse zum Wassertransport nutzen. Kaffeebecher in Objektivform gibt es ja auch schon: http://www.foto-morgen.de/out/pictures/master/product/1/9885_p1.jpg
Oliver R. schrieb: > Wasserdichte Gehäuse hat man eigendlich nur bei Unterwasserkameras, da > ist ein Loch kontraproduktiv. Wenn schon zwei Löcher: Eins wo das Wasser reinfliesst und eins wo das Wasser rausfliesst. Dazu sollte man die Löcher passend beschriften, damit das Wasser weiss, wo es lang muss. :-) Gruss Harald
Adolf Schläger schrieb: > Jedes Gehäuse, welches jedwede Art von Elektronik beinhaltet und > damit > extremen Temperaturschwankungen unterliegt, hat ein Loch an der tiefsten > Stelle. Klingt simpel, ist aber der Weisheit letzter Schluß. Kameragehäuse schrieb: > Ich habe ein Wasserdichtes Kameragehäuse Toll, ein Loch in ein wasserdichtes Gehäuse zu bohren ist also der Weisheit letzter Schluß.
Nunja, Spaßvöglen die die Ausgangsfrage nicht richtig lesen sind halt immer unterwegs. Teo Derix schrieb: > Kameragehäuse schrieb: >> Also, Temperatur rauf oder runter? Das ist im Augenblick ohnehin das >> einzige, was ich beeinflussen kann. > > Gehäusetemperatur runter, Fenstertemperatur rauf. > > Gehäuse ~5min. ins kalte Wasser tauchen, das Fenster an der warmen Luft > lassen, so das die meiste Feuchtigkeit am Gehäuse kondensiert und nicht > am Fenster. > Könnte eventuell funzen?! Dürfte nur kurzzeitg helfen, da die Luft danach aufgewärmt wird, das Wasser verdunstet und wiederum an der kalten Scheibe landet. Nach dem Prinzip funktionieren Heatpipes, soweit ich weiss...
Wenn das Wasser eingedrungen ist, und nicht rauskann gibt es zwei Lösungen: Entweder: Durch Reis, Silicagel oder Andres absorbieren. Oder: Luft nimmt mit zunehmender Temperatur mehr Wasser auf. Als erste Überbrückungsmaßnahme also: möglichst erwärmen, sodass der Taupunkt der Innenluft überschritten wird und das Tauwasser "verdunstet".
Wenn du im Gehäuse in versteckten Ritzen und Winkeln Feuchtigkeit hast, wirst du die mit "normalen" Mitteln nicht wieder rauskriegen. Was in diesem Falle helfen würde, wäre eine Vakuumtrocknung. Da kommt die Feuchtigkeit aus jedem Winkel raus. Ich kenne das von Kamera-Objektiven, wo die Feuchtigkeit zwischen den Linsen war. Die wurden bei Kälte immer beschlagen, also milchig. Wir haben es mit allen Mitteln versucht, sogar bei 50° eine Woche lang im Trocknungsofen, in der Hoffnung daß alles verdunstet. Fehlanzeige. Aber in einem Vakuumofen bei ca. 40° und ca. 100Pascal war innerhalb von ca. 1 Tag die Feuchtigkeit raus.
Dein Trockenmittel ist mit Wasser gesättigt und sorgt dafür, dass genug Wasser vorhanden ist, um an der Scheibe oder am Gehäuse zu kondensieren, wenn die Oberfläcchen unter den Taupunkt abkühlen. Da hilft nix, das Wasser muss raus da. Ideal: Gehäuse auf, Kamera raaus, Säckchen raus, gehäusse offen mild heizen (35 - 50°C), Neues oder regeneriertes Säckchen rein, Gehäuse zu. Könnte auch gehen: Gehäuse auf, frisches Säckchen rein, Gehäuse zu, 1 Tag warten, "frisches" Säckchen raus, Gehäuse zu. Auf jeden Fall darf man die Trockensäckchen nicht offen rumliegen lassen, sonst sättigen sie sich mit Wasser und sind ohne Regenerierung im Ofen unbrauchbar. Das Trockenmittel absorbiert alles Wasser in seiner Umgebung, es wartet nicht bis Herrchen kommt und auf ein bestimmmtes Wasserolekül zeigt und sagt: "Hasso, fass. Böses Wasser".
Silicapad in die Kamera und dann das Ganze in einem Eimer mit kühlem Wasser. Wenn du das ausreichend lange vor deinem Tauchgang machst, hat das Silicapad Zeit genug, das entstehende Kondeswasser zu absorbieren und du hast beim Tauchgang dann klare Sicht ;-)
Peter R. schrieb: > Silicagel oder Andres absorbieren. Andreas? Der hat mit dem Forum auch so schon genug zu tun! SCNR
Meine Erfahrungen mit dem Problem sind die, daß bei Tauch- oder auch Schnorchelgängen (gleichbleibende Wassertemperatur) durch Erwärmung der Kamera beim Filmen die Gehäuseinnentemperatur (bei Kunststoffgehäuse) stark zunahm. Dabei kam es nach wenigen Minuten häufig zu einem relativ starken Beschlagen der Frontscheibe, da diese, weil aus Glas und dünner (bessere Wärmeleitung) als das restliche Gehäuse, den besten Wärmeaustausch mit dem Wasser hatte und deshalb am kältesten war. Ein paar Minuten später ging der Beschlag komplett zurück (ev. wirkte bis dahin das Silikagel). Meiner Meinung nach würde es ohne den Einsatz von Heizung/ Kühlung etwas bringen, einen Betauungskörper (den kältesten Bereich) in das Gehäuse einzubringen, z.B. ein Edelstahlblech, welches etwa mittig von unten durch das Gehäuse angebracht wird (natürlich dicht verharzt, ...) und dadurch den Innenblechanteil auch nahezu die kältere Wassertemperatur bringt. Dann noch am unteren Bereich des Bleches ein saugfähiges Medium anbringen, im einfachsten Fall ein Schneuztuch, denn es geht ja nur um ein paar Tropfen. Da die Frontscheibe dann eine deutlich höhere Temperatur hat, wird sich dort kaum oder keine Betauung bilden. Habe mich bisher aber gescheut, das umzusetzen. Gruß
Das Gehäuse mit dem neuen/regenerierten Silicagel nicht erst direkt vor dem Tauchgang zumachen, sondern schon einige Stunden zuvor. Dann hat das Silicagel und die Thermodynamik genügend Zeit den überwiegenden Teil des noch im Inneren des Gehäuse vorhandenen Wassers zu binden und die Luft innen wird so trocken, daß sie auch nicht mehr an der kalten Glasscheibe beschlägt. Unterstützen kann man das zusätzlich indem man unterhalb der Scheibe eine kleine Heizung installiert, durch die eine Luftkonvektion entsteht, die die erwärmte und damit rel. trockenere Luft an der Glasscheibe vorbeiströmen lässt. Voraussetzung ist allerdings daß das Gehäuse wirklich Luftdicht ist, was ja aber bei einem Unterwassereinsatz eigentlich gegeben sein sollte :-)
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Bearbeitet durch User
Udo Schmitt schrieb: > Das Gehäuse mit dem neuen/regenerierten Silicagel nicht erst direkt vor > dem Tauchgang zumachen, sondern schon einige Stunden zuvor. Dann hat das > Silicagel und die Thermodynamik genügend Zeit den überwiegenden Teil des > noch im Inneren des Gehäuse vorhandenen Wassers zu binden und die Luft > innen wird so trocken, daß sie auch nicht mehr an der kalten Glasscheibe > beschlägt. Falls man die Möglichkeit hat, könnte man das Gehäuse unmittelbar vor dem Tauchgang noch mal mit Stuickstoff aus der Flasche ausspülen. Gruss Harald
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