Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mosfet - VGS, was beachten?


von mosfet (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich möchte mir paar Mosfets hinlegen zum experimentieren. Habe mir dafür 
nun den IRLZ34N rausgesucht, Logic-Level und günstigt im Preis. Nun weis 
ich aber nicht recht, ob es etwas zubeachten gibt hinsichtlich der 
niedrigen Vgs. Muß man diese begrenzen? Oder kann man den einfach so wie 
einen normalen Mosfet verwenden nur mit dem Unterschied das er etwas 
zeitiger voll durchschaltet?

Ein Vorwiderstand für Vgs ist nicht notwendig?
Nur vielleicht ein Pulldown am Gate (Gate zu Source) damit er wieder 
sicher sperrt?

Danke.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

mosfet schrieb:

> Nun weis
> ich aber nicht recht, ob es etwas zubeachten gibt hinsichtlich der
> niedrigen Vgs. Muß man diese begrenzen?

Das Datenblatt sagt, dass der Grenzwert für Vgs bei +-16 V liegt.
Wenn deine Ansteuerung mehr als das produzieren könnte, musst du
sie begrenzen, sonst nicht.

> Ein Vorwiderstand für Vgs ist nicht notwendig?

Kontraproduktiv, da er mit Cgs einen Tiefpass bildet.

> Nur vielleicht ein Pulldown am Gate (Gate zu Source) damit er wieder
> sicher sperrt?

Das hängt von deiner Ansteuerung ab.  Wenn du eine push-pull-Stufe
zum Ansteuern nimmst, dann ist der Widerstand witzlos: bei High
verbraucht er nur unnütz Strom, und bei Low wird die Treiberstufe
sowieso stromergiebiger sein.

Wenn du mit einem floatenden Gate rechnen musst, kann sich ein
pulldown-R lohnen.  Aktiv ausschalten würde ich ihn aber auf diese
Weise nicht, denn während der Entladephase von Cgs würde der
Transistor den aktiven Bereich durchlaufen und Verlustleistung
produzieren.

von mosfet (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

das hilft schon weiter. Nur das mit dem "aktiv nicht entladen von Cgs" 
habe ich noch nicht verstanden. Wenn ich das Gate mit sauberen Takt, 
also nicht floaten, ansteuere, dann muß sich doch Cgs auch irgendwie 
entladen bei 0V Signal. Das würde er doch dann über das Ansteuersignal 
machen. Ich dachte ein Widerstand zwischen Gate und Source hilft um den 
Mosfet schneller zu sperren eben weil das C dadurch schneller entladen 
wird. Falsch?

von Easylife (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
>> Ein Vorwiderstand für Vgs ist nicht notwendig?
>
> Kontraproduktiv, da er mit Cgs einen Tiefpass bildet.

Produktiv, da es die Treiberstufe entlastet (Strombegrenzung beim 
Umladen der Gate-Kapazität). Ein sehr kleiner Vorwiderstand reicht (z.B. 
33 Ohm).

Jörg Wunsch schrieb:
>> Nur vielleicht ein Pulldown am Gate (Gate zu Source) damit er wieder
>> sicher sperrt?
>
> Das hängt von deiner Ansteuerung ab.  Wenn du eine push-pull-Stufe
> zum Ansteuern nimmst, dann ist der Widerstand witzlos: bei High
> verbraucht er nur unnütz Strom, und bei Low wird die Treiberstufe
> sowieso stromergiebiger sein.

Auf jeden Fall Pull-Down.
Die "push-pull-Stufe" ist in der Regel ja ein Microcontroller, der 
erstmal Booten muss. In dieser Zeit sind die I/Os in der Regel floatend, 
und dein MosFET macht was er will.
Je nachdem, ob eine Last daran hängt oder nicht, kann das zu sehr viel 
Wärme führen wenn der MosFET dabei unkontrolliert im aktiven Bereich 
rumeiert.
Ein 100K Pulldown oder Pullup verbraucht keine Leistung, und hält das 
Gate sicher auf Low oder High solange der Treiber floatet.

mosfet schrieb:
> Nur das mit dem "aktiv nicht entladen von Cgs"
> habe ich noch nicht verstanden. Wenn ich das Gate mit sauberen Takt,
> also nicht floaten, ansteuere, dann muß sich doch Cgs auch irgendwie
> entladen bei 0V Signal. Das würde er doch dann über das Ansteuersignal
> machen. Ich dachte ein Widerstand zwischen Gate und Source hilft um den
> Mosfet schneller zu sperren eben weil das C dadurch schneller entladen
> wird. Falsch?

Es kommt eben darauf an, wie der MosFET angesteuert wird.
Mit einem Push-Pull Ausgang kannst du das Gate aktiv über 2 
Transistoren sowohl auf High als auch auf Low ziehen. Das ist sehr gut 
und schnell.

Manchmal hat man aber z.B. "nur" einen Open-Drain oder Open-Collector 
Ausgang zur Ansteuerung, dann braucht man einen Pull-Up. Je nach 
Dimensionierung des Pull-Ups entstehen hier Verzögerungen, bis die 
Spannung am Gate die Threshold erreicht hat, da der Kondensator am Gate 
ja nur  "langsam" über den Pull-Up geladen werden kann.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.