Hi, ich habe vor, mir eine nachführbare 40cm Schüssel zu bauen. Steuerbar in 3 Achsen. Achse1 ist eine Drehscheibe, welche um 360° drehbar sein soll. Achse2 soll eine verstellbare Neigung werden, womit dann die maximale Elevation eines Satelliten einstellbar wird (0-90°). Und Achse3 sitzt auf Achse2 auf und fährt dem Sat hinterher (0-180°). In den Achsen werden jeweils Endlospotis zur Positionsbestimmung verbaut. Auf Achse3 sitzt eine Satellitenschüssel mit 40cm Durchmesser auf, welche über einen 20dB Inline-Satverstärker mit einem SDR-Stick verbunden ist. Ziel des ganzen soll es sein, insbesondere die Noaa-Satelliten auf 137,xx MHz störungsfrei rein zu bekommen und selbst tiefste Überflüge ohne Störungen aufzeichnen zu können, sowie noch anderen interessanten Satelliten zu lauschen. Erst hatte ich überlegt die untere Drehscheibe weg zu lassen, da die Noaa Satelliten eh immer von fast exakt Süd nach fast exakt Nord oder umgekehrt fliegen. Allerdings zeigte mir Orbitron, dass die ISS eine deutlich andere Flugbahn aufweist. Diese fliegt mehr von Südwest nach Nordost und von Nordwest nach Südost. Um ihre Flugbahn verfolgen zu können, muss die Empfangsanlage dann also doch drehbar sein. Gesteuert wird mittels AVR Mikrokontroller, welcher die Steuerungsdaten vom PC über RS232 bekommt und die Endlospotis auswertet. Nun die großen Fragen (befinde mich noch in der Planung, daher ist bisher noch nix bestellt oder gekauft) - welcher Antennentyp, besser nachführbare Yagi oder bringt Satschüssel mehr? - Wenn Satschüssel, was für eine Antenne in den Brennpunkt der Satschüssel? - Motoren: Getriebemotor oder Schrittmotor? (Pulsweise gesteuert, oder per PWM mit variabler Gleichspannung gesteuert) Und falls sich jemand wundert, warum nur eine kleine 40cm Schüssel: Erstens kommt das alles aufs Dach, am besten direkt auf den Dachfirst aufgesetzt und zweitens soll die Konstruktion dort nicht gleich jedem ins Auge stechen. Drittens sollte selbst diese kleine Schüssel in Zusammenspiel mit dem Satverstärker ordentlich starke Signale liefern. Auch über HRPT, welche die NOAA Sats auf 1,7GHz liefern, hatte ich nachgedacht. Aber 3MHz und mehr, allein als Bandbreite, dürfte wohl zu viel für den kleinen SDR Stick und meinem 2GHZ DualCore 64Bit System werden. Das wärs erstmal. Über Ideen und Vorschläge zur Umsetzung würde ich mich sehr freuen.
Dein Vorhaben in allen Ehren, aber bei 2,2 m Wellenlänge ist ein 40-cm Parabolreflektor völlig unterdimensioniert. Die Antennenelemente werden ca. 1m lang sein, also kommen nur Yagi, Kreuzyagi usw. in Betracht. Und die Mechanik wird aufwendig (Windlast, Drehmomente...) Wolfgang
Eine Parabol ist fuer fuer Mikrowellen und Hohlleiter. 1.7GHz gehoert noch nicht dazu. Wie schon erwaehnt nimm eine Yagi oder aehnlich. Und beachte, dass Satelliten immer zirkular polarisiert sind. Das Teil fuer 137MHz wird bei einem vernuenftigen Gewinn so gross wie ein Haus...
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Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb: > Wie schon > erwaehnt nimm eine Yagi oder aehnlich. Und beachte, dass Satelliten > immer zirkular polarisiert sind. Wenn du mit einer Yagi empfängst, würde das einen Verlust von ca. 3dB gegenüber zirkularem Empfang bedeuten. Wenn du das vermeiden willst, würde sich beispielsweise eine Kreuzyagi mit Umwegleitung anbieten, damit kannst du richtig zirkular empfangen.
http://wimo.de/empfangs-antennen_d.html ganz unten sind zwei feststehende Antennen für 137 MHz, eine Turnstile und eine Helical. Ich habe selbst diese Turnstile, aber bisher nur für das 2m-Amateurband benutzt. Es gab mal einen UKW-Berichte-Artikel mit Messungen zum Thema.
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Stefan S. schrieb: > Hi, ich habe vor, mir eine nachführbare 40cm Schüssel zu bauen. > Steuerbar in 3 Achsen. Software ist doch deutlich günstiger als Hardware zu realisieren. Also warum 3 Achsen? Reicht eine Anordnung ähnlich einer Dobson-Montierung nicht aus?
> Eine Parabol ist fuer fuer Mikrowellen und Hohlleiter. 1.7GHz gehoert > noch nicht dazu. Je nach Definition beginnt der Mikrowellenbereich bei 300 bzw. 1000 MHz. Unter SHF (super high frequencies) versteht man dagegen den Frequenzbereich von 3 GHz … 30 GHz. > Und beachte, dass Satelliten immer zirkular polarisiert sind. Satelliten senden nicht generell mit zirkularer Polarisation. Beispielsweise strahlen die ASTRA-Satelliten - im geostationären Orbit – ihre Signale linear polarisiert ab. Frequenzmässig benachbarte Transponder wechseln hierbei ihre Polarisationsebene jeweils um 90 Grad.
ham schrieb: > Satelliten senden nicht generell mit zirkularer Polarisation. Die NOAAs auf 137MHz schon, so weit ich weiß. Er will kein Fernsehen gucken, sondern Wetterbilder im 2m-Bereich :-)
Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb: > Eine Parabol ist fuer fuer Mikrowellen und Hohlleiter. > 1.7GHz gehoert noch nicht dazu. Ohh. Man gut, dass der Meteorologische Dienst der DDR dieses Herrschaftswissen noch nicht hatte. Die haben nämlich jeden Tag Radiosonden auf 1760MHz mit einem Parabolspiegel empfangen. Reichweite war über 200km bei deutlich unter 1W Sendeleistung. > Wie schon erwaehnt nimm eine Yagi oder aehnlich. Für 17cm? Das geht sicher, aber... der Gewinn wird etwas geringer sein als der des Spiegels... > Und beachte, dass Satelliten immer zirkular polarisiert > sind. Helical verwenden. Die empfängt alles - außer natürlich, es ist gerade falschherum zirkular polarisiert. Helical ist außerdem relativ breitbandig.
Joe G. schrieb: > Stefan S. schrieb: >> Hi, ich habe vor, mir eine nachführbare 40cm Schüssel zu bauen. >> Steuerbar in 3 Achsen. > > Software ist doch deutlich günstiger als Hardware zu realisieren. > Also warum 3 Achsen? Reicht eine Anordnung ähnlich einer Dobson- > Montierung nicht aus? Naja, das Problem ist, dass das bei 2m Wellenlänge ein Monstrum wird. - Gegenvorschlag: Antennenfeld aus "einfachen" Antennen (Dipol? Groundplane?) und elektronische Strahlschwenkung.
Sorry, Die LEO Satelliten muessen natuerlich zirkular polarisiert senden, die geostationaeren nicht. Fuer einen LEO is horizontal und vertikal nicht optimal definiert. Man koennte allenfalls parallel und quer zur Bahn definieren. Ein Parabol bringt erst was vernuenftiges ab ein paar Wellenlaengen Durchmesser. Der Gain ist etwas wie Querschnittsflaeche zu Wellenlaengen im Quadrat.
Die Turnstile-Antenne ist auch zirkular, mit einem Trick: Die beiden Dipole sind unterschiedlich lang. Einer liegt in der Resonanzfrequenz zu hoch und der andere zu tief für 137 MHz und zwar so weit, dass die Phasenverschiebung dort gerade + bzw. -45 Grad beträgt. Damit haben sie einen Phasenunterschied von 90 Grad für die zirkulare Polarisation. Der UKW-Berichte-Artikel war hier: Eine Quadrifilar-Backfire-Helix-Antenne für umlaufende Satelliten von Dipl.-Ing. Detlef Burchard Teil 1 2000/2 117 - 122 Teil 2 und Ende 2000/3 169 - 177
Stefan S. schrieb: > Ziel des ganzen soll es sein, insbesondere die > Noaa-Satelliten auf 137,xx MHz störungsfrei rein zu bekommen und selbst > tiefste Überflüge ohne Störungen aufzeichnen zu können ..und dafür ist dein Vorhaben falsch. Also: baue dir eine Helical-Antenne für 137 MHz und montiere sie am besten auf der Süd- oder Südostseite des Hauses. Beispiel: "http://www.jcoppens.com/ant/qfh/calc.de.php" Dünnes Alu-Rohr dafür gibt es in 3 Meter Längen in jedem Baumarkt und dazu gleich auch ein Stück 40ger oder 50ger PVC-Rohr. Bei mir funktioniert das ganz prächtig. (Berlin, AR5000, ca. 6..7 m RG58 zwischen Antenne und Rx, kein Vorverstärker) So etwa 5 Sekunden nachdem der Satellit auftaucht (etwa Höhe Alexandria) bis er dann über Grönland wieder abtaucht gibt es nen guten Empfang. Allerdings vermute ich, daß so ein DVB-Stick unempfindlicher ist als ein AR5000 und daß er auch stärker rauscht. W.S.
Hallo zusammen, hallo Stefan. Es wird wohl sinnvoll sein, die LEO- und Meteosat-aktivitäten erstmal strikt zu trennen. Ich kann nur von meinen eigenen NOAA Erfahrungen berichten. Die ersten Versuche mit einer 11 El. 2m Yagi waren prima. Der Satellit war sofort am Horizont empfangbar. Wenn es von NO->SW ging, war das mit dem Rotor(450 Grad) ja kein Problem, aber bei SO->NW war der Drehbereich überschritten. Bevor man die Antenne gedreht hatte, war es zu spät. Ein bisschen Nachdrehen per Hand war kein Problem. Das Drehen nevte mich -> also andere Antenne. So habe ich mich zu einer Turnstile entschlossen. Ergebnis: Enttäuschend. Bei Überkopfdurchgängen massive Signaleinbrüche. Dabei denkt man doch, der Apparat rasiert einem gerade die Haare. ;-) Meine Idee: Man montiere den Rotor bei 0/360G Grad Richtung Südost. Man hat den vollen Drehbereich des Rotors! Eine Yagi, was auch immer - z.B. von DK7ZB - tut es immer. Ich denke mal, daß muss nicht sehr aufregend sein. Wie du deinen 'Drehwurm' geregelt bekommst, steht auf einem anderen Blatt. 73 Wilhelm
Die einfachste Antenne um die NOAA Satelliten auf 137 MHz zu empfangen duerfte ein Kreuzdipol sein. Siehe z.B. http://dl4and.darc.de/Deutsch/Empfang_von_NOAA-Wettersatelliten/NOAA-Wettersatelliten-Empfang.pdf oder hier http://www.dk3wn.info/sat/wetter/sat_noaa_rx.shtml 73
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