Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Projekt induktive-Leitwertmessung bitte um Hilfe


von Alexander S. (bib-networks)


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Hallo ☺
Da ich ein Meerwasseraquarium besitze habe ich mir gedacht ob ich nicht 
den Salzgehalt Elektronisch erfassen kann (Leitwert).
Ich habe mich schlau gelesen und zwei Möglichkeiten (konduktiv, 
induktiv) herausgefunden.
Ich habe mich für die induktive Variante entschieden da mir dieses 
Verfahren verschleißfrei erscheint.

Das induktive Verfahren funktioniert wie folgt:
Man benötigt eine primäre und eine sekundäre-Ringspule.
Beide Spulen sind nebeneinander in Epoxidharz eingegossen und durch den 
Mittelpunkt beider Spulen ist ein Loch, wodurch das Medium fließen kann.
Durch die Primärspule lässt man einen Wechselstrom fließen.
Die Primärspule induziert einen Strom in das fließende Medium welches 
die Empfängerspule (Sekundärspule) aufnähmen soll.

Jetzt mein Problem:
Ich weiß nicht wie ich diese Spulen dimensionieren soll.
Wie ich Spulen berechne weiß ich schon aber ich weiß nicht wie/wo ich 
anfangen soll ☹.
Die Primärspule soll mit max. 900-1000 mA betrieben werden und der Rest 
soll für den Mikrocontroller sein.
Es wär echt lieb wenn mich hier ein Paar Leute bei diesem Projekt 
unterstützen könnten. Ich werde das auch durchziehen bis es 
funktioniert.

Meine Vorgaben sind:
Möglichst kleine Spulen, ich habe da an Ringspule Durchmesser = max. 
30mm

Spannungsversorgung:
Netzteil mit 12 V, 50Hz und 1650 mA.

von Martin (Gast)


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Hallo,

Eine interessante Methode, kannte ich noch garnicht.

Hier steht was zur Wahl der Spulenkernmaterialien:
Beitrag "Leitwertmessung im Eigenbau"

Von der Funktionsweise würde ich eher von Trafos sprechen, weil die 
Spulen nicht magnetisch, sondern nur über eine gemeinsame "Windung" aus 
Wasser gekoppelt sind. Aber letztlich sind das nur Namen.

Ich fürchte, mit femm kann man das nicht komplett simulieren, weil's zu 
sehr 3D ist. Was aber gehen sollte wäre die Bestimmung eines effektiven 
Widerstandes des Wassers.

Die beiden Trafos kann man vermutlich ausreichend genau in LTSpice oder 
dergl. simulieren. Erster Trafo mit normaler Primärwicklung, 2. Trafo 
mit normaler Sekundärwicklung, die erste Sekundär- und 2. Primärwicklung 
sind das zu messende Wasser mit dem per femm bestimmten efektiven 
Widerstand.

von Julian B. (julinho)


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Vielleicht kann man es auch kapazitiv messen, such mal im Forum nach 
Feuchtesensoren für Bewässerungssysteme.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Diese induktive Leitwertmessung beruht auf den Wirbelströmen im Medium. 
Man misst zwei Parameter, die Amplitudenänderung und die Phasenänderung 
einer Sinusschwingung zwischen Primär- und Sekundärwicklung mit 
unterschiedlichem Medien.
Zweckmäßig ist ein Vorwiderstand vor der Primärwicklung ("weiche 
Spannungsquelle"), mit dem Phasenbezugspunkt vor diesem Widerstand, das 
vergrößert die Phasenänderung.

von Alexander S. (bib-networks)


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Danke an euch für die schnellen Antworten :-)
Schön das es doch so viele Interessenten gibt.



Martin schrieb:
> Hallo,
>
> Eine interessante Methode, kannte ich noch garnicht.
>
> Hier steht was zur Wahl der Spulenkernmaterialien:
> Beitrag "Leitwertmessung im Eigenbau"

Hallo Martin
Den Artikel habe ich mir auch schon durchgelesen.
Ich werde dann für die Sekundärspule wahrscheinlich Mumetall nehmen.

@Christoph Kessler
Hallo Christoph, du scheinst dich mit der Materie auszukennen wie ich 
annehmen kann.

Mein Problem ist es einen Ansatz zu finden wie ich die Spulen optimal 
auslege. ich habe für die Primärspule max. 1A zur Verfügung, einen Ring 
aus Ringbandkern mit D=30mm und 15V AC.
Wie soll ich N (Windungszahl) optimal Auslegen ?

von ijon (Gast)


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Das dürfte das Original-Patent sein
http://www.freepatentsonline.com/3404335.pdf

Und noch einer, der allerdings den induzierten Strom direkt mit 
Titanelektroden abgreift um den Messbereich auch auf < 1µS/cm 
auszudehnen.
http://www.freepatentsonline.com/5089781.pdf

von Martin (Gast)


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Gibt's fertige Ringkerne aus Mumetall?

Das Zeug reagiert angeblich extrem empfindlich bei Bearbeitung oder 
Verformung. Von der Permeabilität bleibt dann nur ein Bruchteil übrig.

von Alexander S. (bib-networks)


Angehängte Dateien:

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Martin schrieb:
> Gibt's fertige Ringkerne aus Mumetall?
>
> Das Zeug reagiert angeblich extrem empfindlich bei Bearbeitung oder
> Verformung. Von der Permeabilität bleibt dann nur ein Bruchteil übrig.

Das wusste ich noch nicht.
Wo kann  ich so etwas nachlesen? ich habe bis jetzt nichts darüber im 
Netz lesen können.


Ich habe mal ein Paar fiktive Rechnungen gemacht.
Könnte da mal jemand drüber gucken ob das alles so richtig ist was ich 
mir da so gedacht hab? Mit irgendetwas muss ich ja mal anfangen.
Ich würde schon gerne nächste Woche die Spulen anfertigen lassen und 
experimentieren.

Liebe Grüße :-)

von Martin (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Martin schrieb:
>> Gibt's fertige Ringkerne aus Mumetall?
>>
>> Das Zeug reagiert angeblich extrem empfindlich bei Bearbeitung oder
>> Verformung. Von der Permeabilität bleibt dann nur ein Bruchteil übrig.
>
> Das wusste ich noch nicht.
> Wo kann  ich so etwas nachlesen? ich habe bis jetzt nichts darüber im
> Netz lesen können.
> ...


Ich weiß nicht mehr wo ich's das erste mal gelesen hab, aber heute hab 
ich es da gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mu-Metall
> Wenn Mu-Metall gebogen, verformt oder mechanisch bearbeitet wird, bricht
> die hohe Permeabilität drastisch ein. Werte herunter bis mue_r=150 sind
> möglich. Deswegen sollte Mu-Metall nach mechanischer Beanspruchung
> unbedingt erneut geglüht werden, um durch Ausheilen von Gitterfehlern die
> hohe Permeabilität wiederherzustellen.

Die VAC empfielt Schlussglühen in Wasserstoffatmosphäre... würd ich mich 
jetzt zu Hause nicht trauen.


Zur Berechnung: Ich hoffe da melden sich diejenigen nochmal, die diesen 
Sensortyp offenbar besser kennen. Momentan könnte ich nur spekulieren.

Dein Bmax ist mit 222T viel zu hoch, schau mal die Werte für die 
verschiedenen weichmagnetischen Materialien und Ringkerne nach.

von soso (Gast)


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Wenn das einzige Problem das zuwachsen der Elektroden ist: 
4-Leitermessung! Elektroden aus Kohle, zwei treiben den Konstant-Strom, 
zwei messen. Sollte auf Jahre hin gehen.

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