Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverzögerung


von Peter (Gast)


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Hallo,
hab ein kleines Problem mit der Steuerung eines Futterautomaten. Ich bin 
nicht vom Fach, um das gleich vorweg klar zustellen ;)
Es handelt sich um eine 12V DC Schaltung.
Die Schaltung bekommt ein Signal über einen Schalter an einer 
Futterklappe.
Dieses Signal steuert den Befüllungsmotor der Anlage an.
Mein Problem, ich will das Signal der Futterklappe variabel über ein 
Poti Zeitverzögert (Einschaltverzögert) an die Schaltung mit dem 
Befüllmotor weitergeben.
Die Futterklappe wird betätigt und der Motor befüllt erst nach Ablauf 
von ca. 0,5 bis 6 Stunden neu.
(den Zeitraum von ca. 0,5 bis 6 Std. über das Poti geregelt)
Mit welchen Bausteinen kann ich dieses Problem lösen?
Bzw. wie realisiere ich die Schaltung auf meiner Platine?
Danke für eure Hilfe
Gruß
Peter

von Harald W. (wilhelms)


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Peter schrieb:

> (den Zeitraum von ca. 0,5 bis 6 Std. über das Poti geregelt)

Dafür gibt es fertige Zeitrelais. Wenn Du selber bauen willst,
könntest Du ein solches mit dem IC 4060 bauen. Der oft für
Zeitrelais genannte 555 ist für so lange Zeiten nicht geeignet.
Gruss
Harald

von HildeK (Gast)


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Peter schrieb:
> (den Zeitraum von ca. 0,5 bis 6 Std. über das Poti geregelt)

Sinnvoll geht das mit einem Mikrocontroller. An einen ADC-Eingang kann 
man das Poti schalten und dessen Stellwert einlesen und mit dem Programm 
macht man die lange Verzögerungsszeit. Ein Eingang wird für die 
Triggerung verwendet.

Alternativ, aber weniger elegant bleibt noch der CD4060, ein Teiler 
durch 2^14. Wenn man am Eingang 0.65Hz anlegt, dann schaltet er nach ca. 
6h um - bei entsprechend schnelleren Signalen natürlich früher. Mit dem 
Poti kann man einen Rechteckgenerator einstellen.
Hinzu kommen aber noch Teile zur Triggerung, zur Einstellung der 
Einschaltzeit der Klappenöffnung usw.
Daher würde ich die µC-Lösung bevorzugen.

von Oldie (Gast)


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Für vernünftige Vorschläge, ist es hilfreich zu wissen, WARUM etwas
geschehen soll. - Eventuell gibt es einfachere Lösungen, als das,
was bis jetzt gekommen ist.

Sollen die Viecher erst nach 0,5 - 6 Stunden was bekommen?

Oder muss das Futtermittel vorher aus irgendeinem Grund erst mal
0,5 - 6 Stunden im Ausgabebehälter liegen?

Oder soll es kurz vorm Betätigen der Futterklappe erst dort
reinkommen?

von Peter (Gast)


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Es handelt sich um eine Wildschweinfütterung. Die Anlage wird lediglich 
über eine 12V Autobatterie betrieben.

Die Futterklappe soll erst nach 0,5 - 6 Stunden wieder befüllt werden, 
damit die Schweine nicht wie am Fließband fressen.
Das Wildschwein entnimmt das Futter und nach Ablauf der wahlweise 0,5 - 
6 Stunden kann es das erneut tun.

Danke für die bisherige Hilfe ;)

von Jäger-Lateiner (Gast)


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Pass auf, daß Du nicht Ärger bekommst:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/grunewald-bussgeld-fuers-wildschweine-fuettern/1715842.html

Es gibt gute Gründe, die Wildschweine nicht zu füttern!

von HildeK (Gast)


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Peter schrieb:
> Es handelt sich um eine Wildschweinfütterung.

Hey, wenn ich das gewusst hätte - ich wäre ganz ruhig gewesen :-)
Ernsthaft: ich habe ein paar Streuobstwiesen, die ich zweimal im Jahr 
mähen muss. Und da komme ich mir vor, wie auf einer Marterstrecke, 
hervorgerufen durch grabende Wildschweine.
Eigentlich kann man die nur essen!

von Peter W. (peterrer)


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Die Wildschweine werden ja nicht gefüttert, sondern nur gelockt. Im 
bayrischem Jagdgesetz ist ist genau verankert welche Menge auf welche 
Fläche zulässig ist. Solche Gerätschaften werden eingesetzt um die 
Wildschweine von den Feldern fern zu halten und dort erlegen zu können. 
Übersteigt man die zugelassene "Kirrmenge" nicht, befindet man sich im 
legalem Bereich.

Auch wenn dieses Thema nicht in dieses Forum gehört ;)

von Carsten R. (kaffeetante)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Du ein solches mit dem IC 4060 bauen. Der oft für
> Zeitrelais genannte 555 ist für so lange Zeiten nicht geeignet.

Ich hätte ja beide zusammen genommen. :-) Den NE555 für den Takt und den 
CD4060 zu zählen. Das der 4060er das alleine kann, darauf wäre ich nich 
als erstes gekommen.

Jetzt ist aber die Frage:

Was soll aus der Schaltung herauskommen. Oinki drück Knöpfchen und nach 
der festgelegten Zeit kommt ein Signal und der Motor startet. Klar 
soweit. Aber wann stoppt er wieder? Hat er eine eigene Steuerung, so daß 
er selber weiß wann er wieder stoppen soll? Oder soll das Signal eine 
bestimmte Zeit lang bestehen bleiben? Eventuell benötigst du für die 
Befüllzeit einen zweiten Counter wenn die Befüllzeit unabhängig 
einstellbar sein soll.

: Bearbeitet durch User
von Peter W. (peterrer)


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Die Motorsteuerung versuche ich gerade mit einem C-MOS IC HCF40106BE und 
einem Omron G5LE-14-DC5 zu lösen. Mal sehen ob ich Leihe das hinbekomme 
xD
Der Punkt an dem ich momentan noch hänge, ist lediglich die 
Signalverzögerung des Schalters an der Futterklappe von 0,5 bis 6 
Stunden.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Wie soll das Signal denn aussehen?

Reicht es dir wenn da ein Impuls herauskommt der irgendetwas zwischen 
sagen wir einmal einer halben Sekunde und 6 Sekunden dauert, also einem 
realen Tastendruck ähnlich?

Willst du ein Signal mit einstellbarer Dauer(Motorlaufzeit)?

Reicht dir ein kurzes "blink"

Ein Pegelwechsel von high nach low, oder umgekehrt oder oder egal oder 
zählt jeder beliebige Pegelwechsel?

von m.n. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn Du selber bauen willst,
> könntest Du ein solches mit dem IC 4060 bauen.

Da würde ich ein moderneres Bauteil nehmen :-)
http://www.reichelt.de/MOS-4536/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=12671&artnr=MOS+4536&SEARCH=4536

Peter Wille schrieb:
> Die Motorsteuerung versuche ich gerade mit einem C-MOS IC HCF40106BE und
> einem Omron G5LE-14-DC5 zu lösen.

Du solltest mal die genaue Funktion der gesamten Schaltung beschreiben 
und nicht, welche ICs Du irgendwie verschalten möchtest.
Dann wird man sofort sehen, dass ein µC die beste Lösung bietet.
Ein Arduino-Profi schreibt Dir das Programm in fünf Minuten :-)

von Händeringer (Gast)


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M.n. schrieb:
>Dann wird man sofort sehen, dass ein µC die beste Lösung bietet.
>Ein Arduino-Profi schreibt Dir das Programm in fünf Minuten :-)

Es geht nicht um den Wettbewerb "So aufwändig wie möglich", sondern nur
um "so aufwändig wie nötig".

von Peter W. (peterrer)


Angehängte Dateien:

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Funktionsweise anhand einer Relaisschaltung.

Da das System über einen 12V Akku betreieben wird, muss die Schaltung 
auf eine Platine umgesetzt werden. Die manuellen Zeitsteuerungen sollten 
über Potentiometer geregelt werden.

K1: Zeitrelais anzugsverzögert zur Intervallsteuerung
K2: Zeitrelais anzugsverzögert zur Bestimmung der Motorlaufzeit
Die Futterkammer wird geöffnet. Der Kontaktschalter S1 schließt. Das 
Futter kann nun aus der Kammer herausfallen. Durch die Schwerkraft fällt 
die Futterklappe in die Ausgangposition zurück und öffnet den 
Schließerkontakt wieder. Nun läuft das Zeitintervall über K1 an. K1 soll 
festlegen, nach welchem Zeitabstand die Kammer wieder befüllt werden 
soll. (angedacht wäre eine Zeitspanne von 15min bis 6 Stunden)
K2 Bestimmt die Laufzeit des Motors. Demnach die Füllmenge. (angedacht 
wären hier 1 bis 10 Sekunden)
Mit dem Abfall von K2 wird das System in den Urzustand versetzt bis die 
Futterklappe erneut geöffnet wird.

von m.n. (Gast)


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Händeringer schrieb:
> "so aufwändig wie nötig".

Genau! Darum wird der Motor einmal gestartet und läuft dann 6h lang?
Ich denke, ein Klappe geht mal auf und mal zu; dann muß der Motor mal 
vorwärts und auch mal rückwärts laufen. Und wie lange?
Das sagt der jeweilige Endschalter. Dafür nimmt man dann noch einen 
CD4013, es soll ja nicht aufwendig sein?

Und nach einem Gewitter geht die Klappe auf und zu, wie es beliebt?
Wer gerne mit dem Lötkolben durch den Wald wandert, kann es gerne 
machen!

von Easylife (Gast)


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Wie wäre es denn, eine digitale, programmierbare Zeitschaltuhr aus dem 
Baumarkt zu nehmen, und auf 12V umzurüsten.

Der Digitalteil in diesen Geräten funktioniert mit Sicherheit mit einer 
Spannung unter 12V, das wäre dann das Einzige was du herstellen 
müsstest.
Du solltest das Gerät auf jeden Fall dann aus dem ursprünglichen Gehäuse 
ausbauen, damit es später auf keinen Fall von jemand uneingeweihtem in 
eine Steckdose eingesteckt werden kann...

Analoge Intervallgeber sind bei so langen Zeiten etwas nervig 
einzustellen, denn du müsstest ein Poti ja erstmal mit sehr viel Geduld 
"kalibrieren", da ist eine digitale Lösung dann doch wesentlich 
eleganter.

Bei der Fütterung gehst du vermutlich davon aus, dass die Viecher den 
Trog komplett leer machen, wenn er mal offen ist, ansonsten bräuchtest 
du noch einen Füllstandsensor o.Ä. um ein Überfüllen zu verhindern.

von Peter W. (peterrer)



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Ich hab es jetzt größten Teils über diese Steuerung realisiert.
Der Motor läuft zeitverzögert über den ersten 555 an.
Nur läuft er danach dauerhaft ohne wieder abzuschalten.
Das Problem liegt bei der abfallenden Flanke am rechten 555 im Kontakt 
2.
Wie realisiere ich das der Motor ebenfalls nach der Zeitsteuerung über 
den rechten 555 wieder abschaltet?
Vielen Dank im Voraus
Peter

von Riegel (Gast)


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.sch kann ich nicht lesen.

von HildeK (Gast)


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Riegel schrieb:
> .sch kann ich nicht lesen.

Filename wurde abgeschnitten. Ist ein JPG.

Peter Wille schrieb:
> Ich hab es jetzt größten Teils über diese Steuerung realisiert.

Naja, grenzwertig ist die Kombination 2200µF / 2.2MΩ für R1 / C1 schon. 
Und deine anfangs geforderten 6h schaffst du damit auch nicht. Ich habe 
auch Zweifel, ob der Leckstrom des Elko nicht deutlichen Einfluss hat - 
auch über der Temperatur.
Ich sagte ja schon vor Tagen:
HildeK schrieb:
> Sinnvoll geht das mit einem Mikrocontroller.

Peter Wille schrieb:
> Wie realisiere ich das der Motor ebenfalls nach der Zeitsteuerung über
> den rechten 555 wieder abschaltet?

Vielleicht liegt es daran (Auszug aus TI Datenblatt zum monostabilen 
Betrieb):
"Monostable operation is initiated when TRIG voltage falls below the 
trigger threshold. Once initiated, the sequence ends only if TRIG is
high for at least 10 μs before the end of the timing interval."
Das dürfte bei dir nach Ablauf der ersten Zeit nicht der Fall sein, dein 
Ausgangssignal des ersten 555 bleibt dann auf Low.
Du könntest versuchen, über ein Differenzierglied (RC_Kombination) den 
Triggerengang des zweiten anszuschließen.

von Riegel (Gast)


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HildeK schrieb:
> Filename wurde abgeschnitten. Ist ein JPG.

Danke, aber was fehlt?

2.200uF und 2.2Mohm wird nicht funktionieren, auch nicht beim 7555 (nur 
die CMOS Version sollte man verwenden).
Kann es halt nicht anschauen.

von HildeK (Gast)


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Riegel schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Filename wurde abgeschnitten. Ist ein JPG.
>
> Danke, aber was fehlt?

Speicher den File und benenne ihn um in xyz.jpg. Fertig! Es fehlt 
nichts.

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