Forum: HF, Funk und Felder Die Laplace Gleichung - Elektrostatik


von Manki (Gast)


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Die Laplacegleichung kommt aus der Poissongleichung und beschreibt das 
elektrische Potential in Gebieten wo es keine Ladungen gibt.
Es gilt:

Diese Gleichung hat sogenannte harmonische Funktionen als Lösungen. Wenn 
man die Gleichung ausschreibt so erhält man im Eindimensionalen Fall:
Die Lösungen dieser Gleichungen sind offensichtlich und können durch 
zweifache Integration errechnet werden. Weiters werden 2 Randbedingungen 
des Systems verlangt um die Potentialfunktion entgültig für die 
jeweilige Anwendung festzulegen.

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In zwei Dimensionen erhält man folgendes:
Und bereits hier endet mein Verständnis für das Problem. Und zwar wegen 
der komischen Beschreibung im Lehrbuch.

Zitat aus Lehrbuch:
1
Der Wert V eines punkts (x,y) ist der Mittelwert der Umgebung dieses Punkts. 
2
Genauer gesagt, wenn Sie einen Kreis mit einem beliebigen Radius R um den 
3
Punkt (x,y) ziehen, dann ist der Mittelwert von V auf dem Kreis gleich dem Wert im Zentrum:
1
V besitzt keine lokalen Maxima und Minima. Alle Extremwerte befinden sich 
2
an den Rändern (Wie eben folgt dies aus dem ersten Punkt). Wie schon zuvor 
3
selektiert die Laplace-Gleichung die glatteste Funktion, die mit den 
4
Randbedingungen verträglich ist: Es gibt keine Berge oder Täler, lediglich 
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die glatteste mögliche Oberfläche. Wenn Sie beispielsweise einen 
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Tischtennisball auf ein gespanntes Gummituch legen, rollt er zur Seite und 
7
hällt herunter. Er wird keine Senke finden, in der er Ruhe finden kann, 
8
denn die Laplace-Gleichung erlaubt keine Ausbeulungen in der Oberfläche. 
9
Aus geometrischer Sicht minimiert eine harmonische Funktion in zwei 
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Dimensionen, die über die Randlinie gespannt ist, die Oberfläche auf 
11
dieselbe Weise wie eine gerade Linie, die sich zwischen zwei Punkten 
12
erstreckt.

Ich verstehe absolut gar nicht wovon dieser Autor hier eigentlich 
spricht??
Ich beherrsche die Rechenmethoden der Elektrostatik schon ziemlich gut 
und dann kommt der Autor mit: Es ist einfacher die Laplacegleichung zu 
lösen anstatt normale Elektrostatik zu betreiben. Aber meiner Meinung 
nach seh ich nicht wieso das einfacher sein soll. Ich dachte eigentlich 
dieser Autor ist gut weil er die Estatik bisher sehr gut erklärt hat, 
jedoch als ich diese 2 Absätze gelesen habe bin ich kurz davor meine 
Meinung zu ändern, denn  was haben die Worte "Glattheit", "Tennisball", 
"Täler", "Mittelwert", "Maxima und Minima", "harmonische Funktionen" mit 
Elektrostatik zu tun??

Könnte mich irgendwer aufklären was mir der Autor mit diesen Hyroglyphen 
beibeingen möchte?

Aber so, dass ich auch nachvollziehen kann? Wieso ist der Mittelwert so 
wichtig ?? Ich versteh das nicht.--

bitte bitte hilfe!!

von Matthias (Gast)


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Du stellst seit einigen Tagen Fragen zu den Grundlagen der 
Elektrotechnik, bei denen Du Dich anscheinend immer auf ein bestimmtes 
Buch beziehst.

Was spricht dagegen, daß Du Dir ein anderes kaufst / ausleihst, da Dir 
besagtes Buch offensichtlich nicht weiterhilft ?

"Unser Professor benutzt aber dieses Buch" ist keine Ausrede, wenn es 
Mist ist, ist es halt Mist. Geh' in die nächste Fachbibliothek und 
schaue Dir die zugehörigen Bücher an, da liegen mindestens Bücher von 
einem halben Dutzend Autoren. Was Dir am besten gefällt, nimmst Du mit. 
Und fertig ist die Lauge.

nicht so schlecht wie die Bewertungen, umfaßt 4 Semester Grundstudium an 
der Uni Hannover:
http://www.amazon.de/Elektrotechnik-Theorie-Und-Grundlagen-Springer-Lehrbuch/dp/3540624317/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1408131380&sr=8-1&keywords=haase+garbe

von Manki (Gast)


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Matthias schrieb:
> Was spricht dagegen, daß Du Dir ein anderes kaufst / ausleihst, da Dir
> besagtes Buch offensichtlich nicht weiterhilft ?

Ich befürchte, das habe ich bereits getan. Glaub mir wenn ich sage, du 
willst nicht wissen was für ein Skript unser Professor für die Lehre 
verwendet. Dann wird einem schlecht. Ich habe mich  deshalb im Internet 
umgesehen und habe mich halt für eines davon entschieden und 50€ 
ausgegeben. Und jetzt soll ich wieder soviel ausgeben?

Ich war auch schon in der Bibliothek und habe mich dort umgesehen. Ich 
habe auch 2 Mathebücher vor mir liegen und wenn ich mir das Kapitel über 
Laplacegleichungen durchlese, dann ist das einfach schrecklich erklärt. 
Ich finde einfach keinen Bezugspunkt zur Realität. Ich weiß nicht wie es 
dir gegangen ist damals, aber eines weiß ich ganz bestimmt: Tue nicht 
so, als könnten Lehrbücher alles erklären.

PS: Ich habe gerade in das von dir erwähnte Buch hineingeschnuppert. Es 
ist wirklich nicht besser.

von ich (Gast)


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Was ist denn dein Hauptproblem mit den harmonischen Funktionen?
Harmonisch bedeutet nichts anderes, als dass deine Funktion die 
Laplacegleichung erfüllt. Harmonische Funktionen erfüllen einige 
wichtige Eigenschafte wie zum Beispiel die

Mittelwertsteigenschaft: Der Funktionswert in einem Punkt entspricht 
immer dem Mittelwert der Funktionswerte einer Kugel (in 2D ein Kreis) um 
den Punkt (unabhängig vom Radius der Kugel)

Maximusprinzip: Minimum und Maximum harmonischer Funktionen werden immer 
auf dem Rand angenommen (schau mal das erste Bild hier an: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Maximumprinzip_%28Mathematik%29)

Warum das so ist ist für dich prinzipipell egal, das sind mathematische 
Eigenschaften die du akzeptieren musst (auch wenn ich absolut kein 
Freund von "einfach akzeptieren" bin).

Dass das elektrostatische Potential eine harmonische Funktion ist folgt 
aus den Maxwellschen Gleichungen. Du kannst nun dein Potential berechnen 
indem du die Laplacegleichung löst (dazu benötigst du noch entsprechende 
Randbedingungen).

von Manki (Gast)


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ich schrieb:
> Mittelwertsteigenschaft: Der Funktionswert in einem Punkt entspricht
> immer dem Mittelwert der Funktionswerte einer Kugel (in 2D ein Kreis) um
> den Punkt (unabhängig vom Radius der Kugel)
>
> Maximusprinzip: Minimum und Maximum harmonischer Funktionen werden immer
> auf dem Rand angenommen (schau mal das erste Bild hier an:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Maximumprinzip_%28Mathematik%29)

Genau eine solchart Auflistung von Eigenschaften habe ich gebraucht.
Obwohl ich einiges nicht so ganz nachvollziehen kann, habe ich jetzt 
zumindest 2 konkrete EIGENSCHAFTEN die ich morgen untersuchen kann. Ich 
denke so kann ich mich dem Verständnisproblem nähern.
Danke!

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