Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungsversorgung Mikrocomputer


von Malte L. (mikrocheck)


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Hallo Freunde der Technik, ich habe in meiner Fortbildung zum Techniker 
in Elektrotechnik mit Mikrocontrollern gearbeitet, da die Hardware nicht 
groß behandelt wurde, frage ich nun hier im Forum, ob die Beschaltung 
für meinen AT89C55WD so okay ist? Wenn nicht, bitte ich um einen 
verbesserten Schaltplan.

von HildeK (Gast)


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Malte Löffler schrieb:
> Wenn nicht, bitte ich um einen
> verbesserten Schaltplan.

Naja, das nicht gerade. Aber ein paar Anmerkungen kann ich dir schon 
geben.

- 47k an den als Basisvorwiderstand ist etwas hoch gegriffen. Da 
brauchts schon einen Transistor mit sehr hoher Stromverstärkung. Ich 
würde mal 4k7 vorschlagen.
- Die Resetbeschaltung hat normalerweise das C und den Taster gegen 
Masse und den Widerstand nach VCC. In der Schaltung musst du den Taster 
dauernd drücken, damit der µC läuft.
- Ich vermisse Blockkondensatoren, dargestellt ist ja nur der Oszillator 
und der sollte auf jeden Fall einen haben. Am µC muss natürlich auch 
noch einer sein.

von Malte L. (mikrocheck)


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Hallo HildeK, laut meinen Recherchen ist ein Quarzoszillator nicht mit 
Kondensatoren zu versehen, da er intern das Rechtecksignal zur Taktung 
erzeugt. Aber Zwischen VCC und GND muss dann auf jeden Fall ein 0,1µF 
Kondensator oder wie? Der µC wird mit einem H-Pegel doch erst Resettet 
oder nicht? Wenn ich am RST dauerhaft einen H-Pegel gebe, arbeitet der 
µC doch garnicht oder?
MfG

von Thomas K. (thomas_k39)


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Hallo Malte,

Die Blockkondensatoren (100nF) sollten sowohl am Quarzoszillator als 
auch am µC jeweils zwischen VCC und GND liegen.

Mit der RST-Beschaltung liegst Du richtig. Laut Datenblatt 
(http://www.atmel.com/images/doc1921.pdf) ist RST bei diesem µC 
High-Aktiv.

MfG

von Malte L. (mikrocheck)


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Dankeschön für eure Hilfe, dann werde ich die Schaltung morgen mal 
aufbauen.
Melde mich wenn es nicht klappen sollte wieder bei euch.
MfG

von Mike (Gast)


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Malte Löffler schrieb:
> Aber Zwischen VCC und GND muss dann auf jeden Fall ein 0,1µF
> Kondensator oder wie?

Ja

Malte Löffler schrieb:
> Wenn ich am RST dauerhaft einen H-Pegel gebe, arbeitet der
> µC doch garnicht oder?

So lese ich das Datenblatt auch:
"Reset input. A high on this pin for two machine cycles while the 
oscillator is running resets the device."

von Malte L. (mikrocheck)


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Hallo, ich habe die Schaltung des AT89C55WD mal mit Eagle angefertigt. 
Ist das so okay oder würde ich den µC kaputt machen? Bin recht neu in 
der Materie und würde es gerne vor dem ersten Versuch wissen.

von Stefan F. (Gast)


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Die 100k Pull-Down Widerstände an den Transistoren sind überflüssig.
Sie sollen wohl dafür sorgen, dass die Transistoren ganz sicher sperren, 
solange die I/O Pins nocht nicht initialisiert sind. Der Leckstrom ist 
ohne diese Widerstände allerdings so gering, dass die LED's ganz 
bestimmt nicht leuchten.

Bei MOSFET's wären sie jedoch sinnvoll.

Nochwas zum Reset-Taster: Wenn du den drückst, schließt er den geladenen 
Kondensator kurz. Kurzzeitig fließt ein nahezu unendlich hoher Strom, 
welcher den Taster recht schnell zerstören wird.

Schalte in Reihe zum Taster noch einen 100 Ohm Widerstand, zur 
Strombegrenzung.

von HildeK (Gast)


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Malte Löffler schrieb:
> Der µC wird mit einem H-Pegel doch erst Resettet
> oder nicht?

Offenbar ist das die Ausnahme, die mir in Jahrzehnten begegnet ist. 
Ich hatte nicht ins Datenblatt geschaut.

Malte Löffler schrieb:
> Ist das so okay oder würde ich den µC kaputt machen?
Sieht ganz okay aus.
Warum nimmst du für den Reset-C 10µF? Normalerweise reichen da locker 
100nF. Oder steht auch da etwas ungewöhnliches im Datenblatt?

Stefan us schrieb:
> Die 100k Pull-Down Widerstände an den Transistoren sind überflüssig.
Meistens sind Pull-Downs an der Stelle überflüssig. Manche ICs haben 
aber im Resetzustand an den Pins interne Pull-Ups. Dann sind natürlich 
100k auch nicht sinnvoll, aber 3k3 oder 4k7 bei einem 5V-System sind 
dann durchaus nützlich.

von Hubert G. (hubertg)


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In meinem Datenblatt ist P0.x Open Drain, da wird es mit der 
Transistoransteuerung so nichts.

von Malte L. (mikrocheck)


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Danke für die Hilfe, das mit den Transistoren habe ich jetzt geklärt. 
Kann die auch weglassen. Zumindest für meine Zwecke. Den 10µF 
Kondensator am Resetschalter hatte ich noch über hier, aber fürs nächste 
mal weiß ich dann bescheid. Also, die Schaltung funktioniert astrein und 
am Resetschalter habe ich einen 150Ohm Widerstand in Reihe dazu 
geschaltet. Der fehlt nur in meinem Schaltplan.
Ich danke euch allen für diese zügige und sehr gute Hilfe.

von Hubert G. (hubertg)


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Malte Löffler schrieb:
> Danke für die Hilfe, das mit den Transistoren habe ich jetzt geklärt.
> Kann die auch weglassen. Zumindest für meine Zwecke.

Solltest du die LEDs ohne Transistoren anschließen, dann die Widerstände 
erhöhen. Sink Current ist laut Datenblatt 12,6mA je Pin, für den 
gesamten Port0 aber nur 26mA.

von Malte L. (mikrocheck)


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Hallo allerseits, ich habe da noch eine kleine Frage. Es geht um die 
Programmierung des AT89C55WD 24PU. Brauche ich einen externen PROG-Puls 
von 200ns oder wird der Intern erzeugt und ich muss da nur VCC drauf 
gebeb?

von MaWin (Gast)


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Malte Löffler schrieb:
> Brauche ich einen externen PROG-Puls von 200ns

Ja.

http://chaokhun.kmitl.ac.th/~kswichit/Pgm89v2/Pgm89_2v0.html

von Malte L. (mikrocheck)


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Danke für den Link. Habe es mir aber fast gedacht. Aber fragen kostet ja 
nichts :-)

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Der Port P0 hat beim 89C55 Open-Drain-Ausgänge. Du benötigst also 
zwingend externe Pull-Up-Widerstände zum Ansteuern der Transistoren.

Auch zum Programmieren und Auslesen.

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Vergiss den Zwang 20mA durch die LEDs jagen zu muessen. 1mA genuegt 
vollauf.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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HildeK schrieb:
> Offenbar ist das die Ausnahme, die mir in Jahrzehnten begegnet ist.
> Ich hatte nicht ins Datenblatt geschaut.

 Hehe, als ich 89c2051 mit 90s2313 ersetzte, bin ich den ganzen Tag
 lang mit dem Kopf gegen die Wand gerannt.

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