Forum: HF, Funk und Felder Auf welchen Frequenzen darf man Experimentieren ?


von Fragender (Gast)


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Hallo,

auf 13,56Mhz darf man ja soweit ich weis mit selbstgebauten Sendern 
experimentieren.

Wir hier steht darf man wohl jetzt auch ohne Lizenz in Kurzwellenband 
auf 3560Khz und 3579KHz frei Senden, stimmt dass ?
http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=1195

Gruß

von Yagan Ζ. D. (yagan)


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Fragender schrieb:
> Wir hier steht darf man wohl jetzt auch ohne Lizenz in Kurzwellenband
> auf 3560Khz und 3579KHz frei Senden, stimmt dass ?

Wo steht etwas von ohne Lizenz ?
Man sollte eine Amateurfunklizenz erwerben, dann darf man auf den 
zugelassenen Frequenzen experimentieren.

Yagan

von Kringelgast (Gast)


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Das mit der 3560 und 3579 kHz in dem Link war anders gemeint. Ohne 
Amateurfunklizenz darfst Du da gar nichts machen.

Und auf 13560 kHz auch nicht. Nicht mal mit Amateurfunklizenz.

von Uwe (de0508)


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Hallo Forum,

es ist noch ein wenig komplizierter: wenn man die Prüfung zur 
Amateurfunkzeugnis E oder A bestanden hat, erhält man ein 
Amateurfunkzeugnis E oder A ausgestellt.

Mit Amateurfunkzeugnis kann man dann noch die Zulassung zum 
Amateurfunkdienst beantragen.
Und erhält nach Zahlung der Gebühr von 70€ sein persönliches Rufzeichen.

Man kann dieses natürlich auch zurückgeben, aber das Amateurfunkzeugnis 
behält man ein Leben lang.

http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/SpezielleAnwendungen/Amateurfunk/amateurfunk_node.html

Yagan Ζ. Dongobar schrieb:
> Fragender schrieb:
>> Wir hier steht darf man wohl jetzt auch ohne Lizenz in Kurzwellenband
>> auf 3560Khz und 3579KHz frei Senden, stimmt dass ?
>
> Wo steht etwas von ohne Lizenz ?
> Man sollte eine Amateurfunklizenz erwerben, dann darf man auf den
> zugelassenen Frequenzen experimentieren.
>
> Yagan

von klausr (Gast)


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Nun, IMHO darfst du von 0 bis 9 Khz und von 0,3 bis 8xx THZ (Infrarot + 
sichtbares Licht) ohne Frequenzzuweiung "senden". Auch darfst du quasi 
überall senden, wenn du unterhalb der Grenzwerten der EMV bleibst. Der 
Grenzwert von ca. -40dbm entspricht etwa 100 nW (also 0,1 µW). Das ist 
nicht viel.

von Tony Roll (Gast)


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Tapezier deine Bude mit Alufolie. Dann kannste mit allen erdenklichen 
Frequenzen experimentieren

von Fragender (Gast)


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Ich mein das anders:
Für den CB-Funk brauch man doch keine Zulassung "jedermannsfunk".

Gibt es außer dem CB-Funk und andere Frequenzen die man als 
"jedermannsfunk" benutzen darf ?

von Hm (Gast)


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Was hindert dich daran, einfach zu experimentieren?
Lass dir hier nicht von ü60-Jährigen die Taschen voll machen, dass dann 
sofort die Polizei kommt. Viele leben hier noch in den 70ern - da war 
Funk noch was besonderes.

von Ham (Gast)


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Hallo,

es ist aber verboten - und wenn du jemanden (Berechtigten) störst und du 
mit hohen Aufwand ausfindig gemacht wirst dann ist die eigentliche 
Strafe noch dein geringstes Problem.
Einige Stunden Messeinsatz durch Techniker (oder sind es sogar 
Ingenieure ?) sind nicht billig - hinzu kommen dann noch einige weitere 
Kostenquellen.

Falls du wirklich nur auf den Afu Frequenzen bleibst und kleine Leistung 
an "schlechten" Antennen nutzt ist das Risiko allerdings wirklich 
gering, ist dein Sender aber unsauber aufgebaut und eine der Oberwellen 
fällt irgendwo im BOS Bereich oder noch schlimmer im Flugfunkbereich 
wird es unter Umständen extrem teuer und könnte eventuell zur Strafsache 
werden (nicht das Schwarzfunken - sondern der gefährliche eingriff in 
den Flugverkehr).

Die "kleine" Amateurfunklizenz ist keine große Herausforderung und schon 
damit kann man viel legal machen, und auch die "große" Lizenz ist ohne 
E-Technikstudium / Abitur locker zu schaffen.

stay legal

Ham

von Stefan02 (Gast)


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Zu den 13,56Mhz. Das offiziell verkaufte Lernpaket Tesla Energie sendet 
dort beispielsweise - und je nach Aufbau auch weiter als´ aus dem 
eigenen Zimmer...

Es gibt noch eine Frequenz bei 27Mhz (bzw. eher einen Bereich) der sich 
mit CB überlappt und als Experimentierfrequenz ausgewiesen ist. Hier 
sind nicht nur 10mW ERP erlaubt, sondern auch die Bandbreite würde 
(anders als bei 13,56Mhz) auch ausreichen um Sprache zu übertragen.

Die Rechtslage ist in der Tat lockerer geworden. Mittlerweile tauchen 
legale "Privatkurzwellensender" auf, die so mit 10W QRP Leistung dann 
senden - aber - eine Lizenz von der BNETZA haben. Scheinbar gibt´s da 
eine neue Regelung. Eine Regelung ähnlich wie in den USA - sagen wir 
"eingedeutscht" das man "überall senden darf" wie man will, solang´s net 
weiter geht als 10m (mit µV/m begründet oder so) fänd ich gut, klar, wer 
da vorsätzlich BOS und co stört sollte auch entsprechend bestraft 
werden, aber wen die (noch... existente) Analoge Funktechnik 
interessiert, der kann da gut seine Erfahrungen machen Empfänger und 
Senderbau. Es sind nicht nur "unwissende" Elekronikbastler unterwegs - 
viele verstehen was von ihrem handwerk, wollen aber aus o.g. gründen 
keine Afu Lizenz machen da "sinnlos". Auch in der "Röhrenradio 
community" ist schon sehr sehr lange der Wunsch nach einem entlich 
legalen kleinen AM Sender da, der das eigene Haus mit musik versorgt, 
und das man mit ein paar mW, an ner miniatur-drahtantenne nicht wirklich 
jemanden stört weis glaube ich jeder. Wäre schon ein super zug von der 
BNETZA wenn´s hierfür entlich mal eine offizielle verfüfung gäbe 
beispielsweise "25mW auf mittelwelle an einer maximal 2m langen 
Antenne". Das reicht für ein paar Zimmer - und außerhalb des Hauses 
sollte es nach spätestens 20-30m garnichtmehr empfangbar sein. Denn die 
ERP Leistung der antenne dürfte entsprechend gering sein.

Der Haken bei der AFU Lizenz is halt der, das man zwar wirklich extrem 
viele Frequenzen mit noch viel mehr Leistung "darf" aber einfach Musik, 
oder DvD Filme (ATV) senden ist nicht, dafür gibt´s extra nen 
paragraphen der diesen spaß verbietet - du darfst also im prinzip viel, 
außer "spaß haben" mit dem Amateurfunk :-)

Such mal nach Verfügung 1/2010 - mit minimalistischen Leistungen, 
induktiver Übertragung, und praktischen Reichweiten von 1-2m kannst du 
da auch im Mittelwellenband "experimentieren".

Ansonsten gibt´s viele ISM Frequenzen von VHF bis UHF mit zugelassenenen 
Sendern - wenn´s dir um Empfängerbau geht, kannst du dich hier ja mal 
informieren. Die Sender haben dann gern im Originalzustand bis zu 1km 
und mehr Reichweite - einen guten Empfänger mit einer guten Antenne 
vorausgesetzt.

von Gustl B. (-gb-)


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Was ist mit Babyfon und Walkietalkie? Die haben doch auch Reichweite und 
man darf sie verwenden. Dann noch WLAN und so, wenn meine WLAN Antenne 
100mW macht dann darf ich da doch auch beliebiges senden auf der 
Frequenz was auch nicht WLAN sein muss. Oder wie sieht das aus?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Was ist mit Babyfon und Walkietalkie? Die haben doch auch Reichweite und
> man darf sie verwenden.

Die arbeiten üblicherweise im PMR-Funkband, dafür gibt es eine spezielle 
Frequenzzuteilung. Die Frequenz liegt bei 446 MHz, das ist für eigene 
Bastel-Experimente schon ziemlich hoch.

Dieses Frequenzband ist eigentlich für komerzielle, gekaufte Geräte 
vorgesehen, bei denen der Hersteller dafür verantwortlich ist, dass alle 
gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden (Sendeleistung, 
Sendezyklus, Oberwellen, ...). Wenn du versuchst, selber so ein Gerät zu 
bauen, ist das schon ein ziemlich großer Aufwand.

von ul5255 (Gast)


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Stefan02 schrieb:
> du darfst also im prinzip viel,
> außer "spaß haben" mit dem Amateurfunk :-)

das kommt auf die Definition von "Spass haben" an ...

von Harald W. (wilhelms)


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Fragender schrieb:

> Für den CB-Funk brauch man doch keine Zulassung "jedermannsfunk".

Das nicht, trotzdem darfst Du dort nur mit zugelassenen Geräten funken.

von Ralph B. (rberres)


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Die einzigen die legal einen selbstgebauten Sender betreiben dürfen, 
ohne das man damit einer Behörde zur Abnahme vorstellig werden muss, 
sind nun mal lizensierte Funkamateure.

Diese ganzen allgemein zugelassenen Geräte sagen lediglich aus, das man 
sie nicht vor Benutzung extra bei der Bundesnetzagentur anmelden muss.

Der Hersteller dieser Geräte muss aber nach wie vor eine Typenprüfung 
vornehmen lassen, bevor er diese Geräte legal verkauft.
Dort wird unter anderem die Einhaltung der maximal zulässigen Leistung,
die Nebenwellen und Oberwellenfreiheit, sowohl die belegte Bandbreite 
festgestellt. Dafür benötigt man entsprechende Messtechnik, wie 
Spektrumanalyzer oder wenigstens einen Messempfänger.

Allerdings wo kein Kläger , da kein Richter. Solange ein selbst gebauter 
Sender in der abgestrahlten Leistung so begrenzt ist, das es tatsächlich 
nur wenige Meter weit zu empfangen ist, und!!!! sich davon kein anderer 
gestört fühlt, wird kein Hahn danach krähen, ob wohl es illegal ist.

Kritisch wird es allerdings wenn man ( egal ob mit der Grundwelle oder 
einer unerwünschten Nebenausstrahlung ) einen legal betriebenen 
Funkdienst stört. Insbesonders Flugfunk und BOSfunk reagieren da sehr 
empfindlich.

Diese werden dann die Bundesnetzagentur einschalten, welches dem Treiben 
Einhalt gebieten soll. Im Falle eines illegalen Betreiben eines Senders, 
wird es dann in der Regel zumindest sehr teuer für den Betreiber.

Ralph Berres

von Harald W. (wilhelms)


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Ralph Berres schrieb:

> Diese ganzen allgemein zugelassenen Geräte sagen lediglich aus, das man
> sie nicht vor Benutzung extra bei der Bundesnetzagentur anmelden muss.

Vor vielen Jahren musste ich sogar meinen "Sender" Mikrowellenofen
bei der Post anmelden. Eine passende, vorgedruckte Karte lag in der
Bedienungsanleitung.
Gruss
Harald

von Gustl B. (-gb-)


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Na dann noch eine Frage:

Ich bastel etwas mit FPGA und so Digitalschaltungen. Da betreibt man mal 
einen Monitor, mal eine schnelle externe Schnittstelle, ... und das zum 
Testen oft auch mit ungeschirmten Drähten. Das strahlt doch auch ab? 
Also wenn ich da zum Monitor einen schnell Pixel schicke oder ne 
serielle Schnittstelle betreibe? Selbst die Leiterbahnen auf dem FPGA 
Bord werden doch abstrahlen. Ich hatte mal einen FM-Sender gebaut, das 
war am Ende nur eine Antenne (=20cm Draht) an einem FPGA Pin. Das konnte 
ich im ganzen Garten empfangen. Das wollte ich dann etwas schwächer 
machen und hab die Antenne weggemacht und es war immernoch empfangbar, 
weil alleine die Leiterbahn vom FPGA Pin zum Pfostenstecker an dem ich 
die Antenne hatte ca. 4cm über die Platine ging.

Kann man wegen sowas unbeabsichtigt Ärger bekommen?

von sven (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Kann man wegen sowas unbeabsichtigt Ärger bekommen?

Ja klar. Wenn Du jemand stoerst egal ob unbeabsichtigt oder nicht kannst 
Du ein Problem bekommen. Als Bastler mit Deinem FPGA Board wird Dein 
Problem groesser sein als das der Leute deren Radiowecker den Flugfunk 
stoerte 
http://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/radiowecker-stoert-flugfunk.html

Du bist als Bastler mit Deinem FPGA Board dafuer verantwortlich das es 
keine stoerenden Nebenaussendungen gibt.

von nicht"Gast" (Gast)


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moin,

schau mal in den Wikipedia Artikel der ISM Bänder. Dort findest dud die 
Frequenzen, auf denen du mit Kurzstreckenfunk rumleuchten darfst.


grüße

von Klaus Kaiser (Gast)


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Wenn Deine Experimente als Hobbybastler länger andauern oder Du mit 
hohen Feldstärken rechnest, kannst Du das Board doch einfach schirmen 
und die Kabel verdrosseln.

Wenn Du allerdings bewusst einen Sender für ein noch dazu dicht belegtes 
Band wie das FM Rundfunkband baust und dann auch noch feststellst, dass 
der im ganzen Garten empfangbar ist, dann ist das schon etwas 
leichtsinnig :).

Wenn Du nur sehr kurze Experimente machst, noch dazu unregelmäßig und 
mit kleinen Feldstärken, geht die Gefahr da Ärger zu bekommen sicher 
gegen Null.

Wenn man bei Experimenten und Entwicklungsarbeiten allerdings eine 
Serienproduktion im Auge hat, gehört von Anfang an Messtechnik zur 
Grundausstattung, mit der man prüfen kann, ob EMV Grenzwerte 
überschritten werden.

von Ralph B. (rberres)


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nicht"Gast" schrieb:
> schau mal in den Wikipedia Artikel der ISM Bänder. Dort findest dud die
> Frequenzen, auf denen du mit Kurzstreckenfunk rumleuchten darfst.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, das man auf diesen 
Bändern ohne eine Typenzulassung des Gerätes,  durch die 
Bundesnetzagentur,  senden darf. Um die Typenzulassung hat sich der 
Hersteller zu kümmern, ehe er das Gerät in den Verkehr bringen darf.

Die Geräte , die sich im ISM Band bewegen, sind lediglich anmelde und 
Gebührenfrei für den Nutzer.

Nochmal auch ein senden in den ISM-Bändern ist ohne eine entsprechende 
Zulassung durch die Bundesnetzagentur illegal.

Jedoch genießen Betreiber von Geräten welche sich auf diese Frequenzen 
bewegen keinerlei Schutz gegenüber Störungen von anderen Teilnehmern.

Die Chance das die Bundesnetzagentur auftaucht, sind eher gering, 
solange man ein sauberes Signal abstrahlt. ( Keine Nebenwellen und 
Aussendungen außerhalb des ISM Bandes ).

Das aber zu kontrollieren bedarf es aber Messtechnik, die der Hobbyist 
gemeinhin nicht hat.

Ralph Berres

von Schreiber (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Die Chance das die Bundesnetzagentur auftaucht, sind eher gering,
> solange man ein sauberes Signal abstrahlt. ( Keine Nebenwellen und
> Aussendungen außerhalb des ISM Bandes ).

So ist es. Zumal die in diesem Frequenzbereich üblichen Anwendungen wie 
Kunststoffschweißgeräte, Wärmebehandlungen (beim Arzt), 
Induktionsöfen... auch nicht gerade wenig HF-Leistung abstrahlen.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Ralph Berres schrieb:
> Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, das man auf diesen
> Bändern ohne eine Typenzulassung des Gerätes,  durch die
> Bundesnetzagentur,  senden darf. Um die Typenzulassung hat sich der
> Hersteller zu kümmern, ehe er das Gerät in den Verkehr bringen darf.

Wenn man ein Gerät "in Verkehr bringt", muss man natürlich viele Sachen 
beachten (z.B. CE-Konformitätserklärung). Aber das macht ein privater 
Bastler doch gar nicht.

Ein Bastler ist quasi Hersteller und Anwender zugleich, deshalb trägt er 
auch alle Risiken alleine, solange er alleine damit experimentiert.
Solange er alle Grenzwerte und Vorgaben einhält, die für das jeweilige 
ISM-Band gelten, sehe ich keinen Grund, warum das illegal sein sollte.

Die "Typenzulassung" für derartige Geräte gibt es doch gar nicht mehr, 
wenn ich das richtig verstanden habe. Es ist alleine Aufgabe des 
Herstellers im Rahmen der Konformitätserklärung, sicherzustellen, dass 
ein Gerät den Vorschriften entspricht.

von Ralph B. (rberres)


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Johannes E. schrieb:
> Die "Typenzulassung" für derartige Geräte gibt es doch gar nicht mehr,
> wenn ich das richtig verstanden habe.

Ich habe schon seit Jahrzehnte kein CB-Funkgerät mehr in der Hand 
gehabt.

Gibt es da kein Zulassungszeichen mehr? so wie Früher mal PR27....
mit dem Pleitegeier als Emblem?

Vielleicht kann ja ein aktiver CB-Funker was dazu sagen.

Das würde mich jetzt doch mal interesieren.

Ralph Berres

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Ralph Berres schrieb:
> Ich habe schon seit Jahrzehnte kein CB-Funkgerät mehr in der Hand
> gehabt.

Speziell für CB-Funkgeräte ist schon noch eine Typ-Zulassung 
vorgeschrieben.

Meine Aussage bezog sich auf die ISM-Bänder.

von B e r n d W. (smiley46)


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> das war am Ende nur eine Antenne (=20cm Draht) an einem FPGA Pin

Mit Sicherheit hat das FPGA bei 300 MHz deutlich mehr Leistung 
abgestrahlt, als bei 100 MHz. Die 20 cm entsprechen fast Lambda/4. Also 
einfach die Antenne kürzer machen ist riskant, falls ich ein 
Rechtecksignal draufgebe.

von Gustl B. (-gb-)


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Die 20cm waren ungenau angegeben hier, ich hab da schon genau Lambda/4 
verwendet, aber auch ohne Antenne war das Signal da. Gut hab zum Testen 
nur ein paar Minuten "Barbie Girl" gesendet um zu gucken ob das wirklich 
geht das mit dem FM. Aber jetzt wenn ich hier so Threads lese bekomme 
ich schon bedenken wenn ich da rumbastel. Ich kann ja auch nicht die 
ganze Zeit das komplette Spektrum überwachen ob da was sendet.

Alleine wenn ich hier einen ADC anschließe und den mit einem Takt 
versorge, dann geht da ein Rechteck über ein paar cm Leiterbahn. Oder 
RS232 bei 921600 Baud, also wenn da kontinuierlich über eine mehrere 
Meter lange Doppelader Bytes drüber gehen, dann sendet das doch auch 
irgendwie oder genügt es das zu verdrillen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Zum CB-Funk
https://de.wikipedia.org/wiki/CB-Funk#Regulierung_des_CB-Funks

Das Gerät muss ein CE-Zeichen haben. In Fahrzeuge Bj. ab 2003 dürfen nur 
Geräte mit E-Zulassung eingebaut werden. Inziwischen sind bei SSB 12 
Watt Sendeleistung erlaubt.

von W.S. (Gast)


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Mal schön ruhig, Leute.

Erst mal sollten wir klären, was der TO mit "mit selbstgebauten Sendern
experimentieren." überhaupt meint. Ob er also mal mit ner Teslaspule 
sich die Haare zu Berge stehen lassen will oder sich die Nasenspitze 
versengen, oder ob er dort nen 24/7 Hitsender in AM mit dem Besten der 
70er und 100 Watt in Betrieb nehmen will, oder ob er all seine 
Quarzfilter ausmessen will oder was auch immer.

Soweit ich weiß, arbeiten die Wärmegeräte "Kurzwelle" beim Onkel Doktor 
bei so etwa 13, 27 oder 40 MHz - und die haben um Größenordnungen mehr 
Leistung, als man es beim simplen Basteln mit nem FPGA und 3.3 Vss je 
erreichen kann. Wer dort also unmoduliert oder mit einer schmalbandigen 
Modulation (aber ohne die Hits der 70er) etwas mal ausprobiert, der wird 
mit ziemlicher Sicherheit NICHT anecken - solange er einigermaßen 
gewissenhaft arbeitet.

Ein Ähnliches gilt für solche Sachen wie das Ausmessen der Antenne mit 
dem Netzwerkanalysator. Natürlich kann man da mal eben 14 dBm 
applizieren und obendrein auch noch über die gesamte KW bis hin zu 2m 
sweepen, aber das macht man ja nicht stundenlang und auch nicht täglich, 
sondern eher im Einzelsweep, den man sich dann erstmal analysiert.

Also: Maßhalten und vernünftig bleiben.

W.S.

von Kelvin Klein (Gast)


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Unter 9000Hz darf frei experimentiert werden - ohne 
Leistungsbeschränkung.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Gibt es da kein Zulassungszeichen mehr? so wie Früher mal PR27....
> mit dem Pleitegeier als Emblem?

Da hat sich Einiges geändert gegen früher.

Nach der Harmonisierungsrichtlinie des gemeinsamen Marktes wurde die 
Typzulassung durch die Konformitaetserklaerung CE ersetzt.

Nach der EU Richtlinie für Funkanlagen ist für die 
Konformitaetserklaerung zwar die Einschaltung einer "benannten Stelle" 
(EU zertifiziertes Prueflabor) Pflicht. Die Auswahl der benannten Stelle 
kann der Inverkehrbringer nach Gusto wählen.  Es kann irgendein 
Zertifizierlabor in Bulgarien oder Lettland sein. Dss gute alte FTZ ist 
heute eine privatwirtschaftluch geführte benannte Stelle unter Vielen.

Gruss

von Arne B. (vulpine)


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Wer schon mal eine Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur aufgegeben 
hat, der weiß dass der Messtrupp im Normalfall nicht sofort ausrückt. 
Dafür haben die weder Personal noch technische Ausrüstung in 
asureichender Menge. Je nach Art der "Störung" können so bis zu einem 
Peileinsatz Tage oder Wochen vergehen. Es gibt wohl auch ein paar 
automatisierte Peilstationen über das Land verteilt, aber bis zu denen 
muss das Sendesignal erst mal hinreichen.

Anders sieht es natürlich aus, wenn "Gefahr im Verzug ist" - also z.B. 
Funkdienste wie BOS oder Flugfunk beeinträchtigt werden, oder der 
"Staatsschutz" wegen verdächtiger Sendungsinhalte aktiv wird. Der 
Röhrenradioliebhaber sollte also bei der Auswahl des Tonmaterials für 
seine Volksempfängervorführung vielleicht etwas umsichtig sein ;-)

Gruß
Arne

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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Mal frech gefragt:
Welchen kommerziellen Funkdienst könnte ich denn so stören wenn ich mit 
z.B. einem halben Kilowatt hier in Sachsen auf 1044 Khz vor mich hin 
sende, bei sauberem, entsprechend oberwellenfreiem Signal 
selbstverständlich...?

Da gabs mal den lokalen "Orstsender" der gegen meinen Willen trotz 
meiner Zahlungen den Betrieb eingestellt hat. Und nu? Wen störe ich da?

Gruß,

Holm

von Ralph B. (rberres)


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Holm Tiffe schrieb:
> Welchen kommerziellen Funkdienst könnte ich denn so stören wenn ich mit
> z.B. einem halben Kilowatt hier in Sachsen auf 1044 Khz vor mich hin
> sende, bei sauberem, entsprechend oberwellenfreiem Signal
> selbstverständlich...?

Sender in anderen Länder die diese Frequenz auch benutzen. Aber das ist 
nicht das eigentliche Problem.

Kannst du ohne entsprechende Messtechnik wirklich garantieren, das dein 
Sender auch wirklich nur diese geplante Frequenz mit der belegten 
Bandbreite abstrahlt?

Genau das ist nämlich das Problem. Nur die wenigsten aus dem Forum haben 
einen Spektrumanalyzer greifbar um Aussendungen auch kontrollieren zu 
können.

Alle anderen wissen nicht was sie wirklich abstrahlen. Oberwellen 
entstehen schnell in einen Sender.

Ralph Berres

von sven (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Nur die wenigsten aus dem Forum haben
> einen Spektrumanalyzer greifbar um Aussendungen auch kontrollieren zu
> können.

Die anderen koennen sich ja z.B. hiermit 
http://www.rtl-sdr.com/rtl-sdr-wide-spectrum-analyzer/ behelfen. Klar 
ist das kein echter Spekki aber um den Uberblick zu behalten ist es 
vielleicht ganz brauchbar.

73

von Kringelgast (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Mal frech gefragt:
> Welchen kommerziellen Funkdienst könnte ich denn so stören wenn ich mit
> z.B. einem halben Kilowatt hier in Sachsen auf 1044 Khz vor mich hin
> sende, bei sauberem, entsprechend oberwellenfreiem Signal
> selbstverständlich...?
>
> Da gabs mal den lokalen "Orstsender" der gegen meinen Willen trotz
> meiner Zahlungen den Betrieb eingestellt hat. Und nu? Wen störe ich da?
>
> Gruß,
>
> Holm

Du störst da niemanden. Ich schlage vor, probier es einfach aus. Und 
berichte dann hier. OK?

von Ralph B. (rberres)


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mit einen halben Kilowatt auf Mittelwelle?

Da kommst du nachts weltweit mit. Tagsüber europaweit.


Die IARU koordiniert u.A. die Zuteilung der Rundfunkfrequenzen im LWK 
Bereich.

Wenn du da mit einer halben Kilowatt auf einer Rundfunkfrequenz in die 
Luft gehst, freut sich sicherlich ein anderer Sender irgendwo auf der 
Welt, der die Frequenz legal zugewiesen bekommen hat.

Ralph Berres

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von SWL (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> mit einen halben Kilowatt auf Mittelwelle?
>
> Da kommst du nachts weltweit mit. Tagsüber europaweit.

Und warum verwend(et)en Radiosender auf MW die 1000-fache Leistung und 
haben tagsüber mit­nich­ten ganz Europa erreicht?

von npn (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> den hier ?
> http://de.wikipedia.org/wiki/Funkturm_Wilsdruff

Ich denke, genau um den ging es bei den 1044 kHz, den Holm meinte. 
Schade drum, ich habe den großen Sender noch in Funktion erlebt. Und das 
war wirklich ein Erlebnis. Der Röhrensender in Aktion ist schon 
sehenswert. Ein Sendesaal fast so groß wie ein Fußballfeld, der 
Modulationstrafo füllte einen ganzen Raum aus und war nur von außen 
zugänglich...
Und im Abstimmhaus, wo der große Mast mit der Spitze draufstand, hätte 
man sich locker eine Wohnung einrichten können. Unvorstellbar.
In den letzten Jahren war ja nur noch der kleine Hilfssender in Betrieb. 
Teilweise auch mit dem "Bleistift" (der großen Antenne). Aber der kleine 
Transistorsender war einfach nicht das gleiche.

von Ralph B. (rberres)


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SWL schrieb:
> Und warum verwend(et)en Radiosender auf MW die 1000-fache Leistung und
> haben tagsüber mit­nich­ten ganz Europa erreicht?

Ganz einfach weil konsum-Rundfunkempfänger keine vernünftigen Antennen 
für den Empfang benutzen. Da braucht man entsprechend höhere 
Feldstärken.

Dann schaue dich mal bei den Funkamateure rum , wie weit die auf dem 
160m Band mit nur 100 Watt ERP kommen. Das liegt im Frequenzbereich 
ähnlich wie Mittelwelle. OK Funkamateure verwenden SSB das ist um ca. 
6db effizienter als AM.

Ralph Berres

von Holm T. (Gast)


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@Ralph:

Gehe einfach mal davon aus das ich es "richtig" machen würde und das 
Signal wirklich sauber wäre. Irgendwelche Spanier die da regional mit 
scheinbar mehr als der zugelassenen Leistung herumbraten gehen mir nicht 
so dermaßen nahe das es mich kümmern würde...

Fakt ist, das weniger meine Oberwellenaussendungen zum Problem würden, 
das Problem sind eher Gabriels blödsinnige Entscheidung die Glühlampe zu 
verbieten und die Folgen dieser Entscheidung.

Auch zweifle ich an, dass ich einen Internationalen Rundfunksender mit 
meinen 500 Watt stören würde, ich kann mir Antennen wie Wilsdruff nicht 
leisten, dementsprechend verhält sich dann auch die Abstrahlung. Dein 
Herumgeeiere auf Nebenschauplätzen sagt mir aber:

Ich störe dort Niemanden, aber es kann ja nicht sein was nicht sein 
darf.

Genau das wollte ich festgestellt haben.

BTW: Spektrumanalyzer.. als Funkamateur (bin Keiner) darf ich Sender 
bauen und in Betrieb nehmen...von Besitz eines Spektrumanalysators steht 
Nichts in den Gesetzen. Überlege mal wie lange es Spekkies gibt und wie 
lange schon Sender gebaut werden, da gibts keinen Zusammenhang.
Mit gesundem Menschenverstand bekommt man Sowas auch auf die Reihe.

@npn: ja ich meinte Wilsdruff, ich kenne den alten Röhrensender aber 
leider nur noch von Fotos. Ein Versuch mal eine Führung durch den Sender 
mit den Teilnehmern meines Röhrentreffens hier in Kleinschirma zu machen 
scheiterte schon vor Jahren an "zu spät", leider.

Gruß,

Holm, der sicher nicht mit einem halben KW auf 1044 herumbraten wird...

Nachtrag:
http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2013/mw_sachsen.html
http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2013/wilsdruff_2.html
http://www.ighft.de/exkursionen/wilsdruff/wilsdruff.htm
http://www.havel-web.de/peter/touren/bauwerke/wilsdru0.htm
http://www.oldtimeradio.de/sender-R-dresden-wilsdruff.php

ok, reicht dann wohl..

von RaRu (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> das Problem sind eher Gabriels blödsinnige Entscheidung die Glühlampe zu
> verbieten und die Folgen dieser Entscheidung.

Meinst du den Erzengel Gabriel?

Der wars nicht. Es war die EU-Kommission mit der Oekodesign Richtlinie 
2005

Ralph

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich störe dort Niemanden, aber es kann ja nicht sein was nicht sein
> darf.

Solange es nur einer bzw. ganz wenige Menschen machen, ist es eigentlich 
kein Problem. Das gilt auch bei vielen anderen Themen 
(Umweltverschmutzung, Raubkopieren, Steuerhinterziehung, ...).

Es ist aber trotzdem verboten, weil sonst möglicherweise viele andere 
Menschen auf die gleiche Idee kommen und auch mit 500 W auf dieser 
Frequenz senden. Dann stören sie sich mindestens gegenseitig und relativ 
schnell dann auch andere Funkdienste, weil sich dann auch die 
ungewollten Störaussendungen aufsummieren.

von Ralph B. (rberres)


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Holm Tiffe schrieb:
> Fakt ist, das weniger meine Oberwellenaussendungen zum Problem würden,

In der Regel sind es Ober bzw Nebenwellenausstrahlungen die unangenehm 
auffallen, weil sie in der Nähe ansässige Funkdienste stören können, die 
sich zu Recht beschweren.

Holm Tiffe schrieb:
> Auch zweifle ich an, dass ich einen Internationalen Rundfunksender mit
> meinen 500 Watt stören würde, ich kann mir Antennen wie Wilsdruff nicht
> leisten, dementsprechend verhält sich dann auch die Abstrahlung. Dein
> Herumgeeiere auf Nebenschauplätzen sagt mir aber:

Klar ist es nicht ganz einfach, einen Lambda/2 Fullsize Dipol für 160m 
zu bauen, bzw. aufzuhängen. Es gibt sogar Funkamateure die ein 30m hohen 
Gittermast im Garten stehen haben. Mit dem könnte man sogar einen 
verkürzten Vertikalstrahler aufbauen.

Man braucht ein Grundstück um mindestens 80m Draht aufzuhängen.

Aber es gibt genügend Funkamateure allein in Deutschland die solche 
Antennen haben. Das in bei erlaubten 750Watt Ausgangsleistungen dann 
auch fast 750W ERP.

Holm Tiffe schrieb:
> Ich störe dort Niemanden,

Das ist eine Annahme die du letztendlich nicht garantieren kannst.
Aber im Zweifelsfalle wird die Bundesnetzagentur dir das schon 
kostenpflichtig widerlegen.

Holm Tiffe schrieb:
> BTW: Spektrumanalyzer.. als Funkamateur (bin Keiner) darf ich Sender
> bauen und in Betrieb nehmen

Das ist richtig. Und man übernimmt damit eine große Verantwortung.

Holm Tiffe schrieb:
> von Besitz eines Spektrumanalysators steht
> Nichts in den Gesetzen.

Das ist auch richtig. Aber es steht was in den Gesetzen von der 
Einhaltung maximaler Störausstrahlungen. ( steht im Amateurfunkgesetz ).

Früher war es mal u.A. innerhalb der Rundfunkbänder 4nW ansonsten 
unterhalb 30MHz -40db  bezogen auf den Träger und oberhalb 30MHz -60db 
bezogen auf den Träger.

Wer damit aufgefallen ist, bekam mehr oder weniger freundlichen Besuch 
der damaligen FTZ ( heute Bundesnetzagentur ).

Ich weis es aus Erfahrung, weil ich mit Erlangung der Lizenz mir ein 
gebrauchtes Funkgerät gekauft habe, und promt mit einer ( mir nicht 
bekannten ) Nebenausstrahlung den Betriebsfunk der Justizvollzugsanstalt 
lahm gelegt habe. Ich kann dir sagen, da ging die Post ab ( im wahrsten 
Sinne des Wortes denn FTZ war damals noch Bundespost ).

Damals hatte ich noch keinen Spektrumanalyzer. Nur mit Hilfe 
befreundeter Funkamateure ( übrigens arbeiteten die beim 
Funkstörmessdienst ) konnte ich den groben Abgleichfehler beseitigen.

Vor ein paar Jahren hatte ich mir ein gebrauchtes 2m/70cm Allmodegerät 
zugelegt. Den habe ich Gott sei Dank zuvor mit einen Spektrumanalyzer 
durchgemessen. Der hatte 1 Watt Leistung bei 124MHz abgestrahlt. Also 
Flugfunkband. Dreimal darfst du raten wie lange es gebraucht hätte, bis 
das aufgefallen wäre, und wie das für mich ausgegangen wäre.

Holm Tiffe schrieb:
> Mit gesundem Menschenverstand bekommt man Sowas auch auf die Reihe

Klar mit gesunden Menschenverstand kann man einen Sender bauen, der 
höchstwarscheinlich sauber ist. Dazu gehört viel Erfahrung und mag 100 
mal Gut gehen. Aber HF geht bekanntlich mitunter seltsame Wege.
Und wieviel Leute hier im Forum hat diese Erfahrung?

Ich wage mal vorsichtig zu behaupten, es geht sicher nicht wesentlich 
über den einstelligen Bereich hinaus.

Ich will keine Panik machen. Aber die Behauptung man könne ungestraft 
mit ein halbes Kilowatt eine Mittelwellenrundfunkfrequenz kapern ist 
doch ein wenig dreist.

Ralph Berres

von Holm T. (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> Fakt ist, das weniger meine Oberwellenaussendungen zum Problem würden,
>
> In der Regel sind es Ober bzw Nebenwellenausstrahlungen die unangenehm
> auffallen, weil sie in der Nähe ansässige Funkdienste stören können, die
> sich zu Recht beschweren.

Ralph ich komme nicht auf der Wurschtsuppe dahergeschwommen!

>
> Holm Tiffe schrieb:
>> Auch zweifle ich an, dass ich einen Internationalen Rundfunksender mit
>> meinen 500 Watt stören würde, ich kann mir Antennen wie Wilsdruff nicht
>> leisten, dementsprechend verhält sich dann auch die Abstrahlung. Dein
>> Herumgeeiere auf Nebenschauplätzen sagt mir aber:
>
> Klar ist es nicht ganz einfach, einen Lambda/2 Fullsize Dipol für 160m
> zu bauen, bzw. aufzuhängen. Es gibt sogar Funkamateure die ein 30m hohen
> Gittermast im Garten stehen haben. Mit dem könnte man sogar einen
> verkürzten Vertikalstrahler aufbauen.
>
> Man braucht ein Grundstück um mindestens 80m Draht aufzuhängen.
>
> Aber es gibt genügend Funkamateure allein in Deutschland die solche
> Antennen haben. Das in bei erlaubten 750Watt Ausgangsleistungen dann
> auch fast 750W ERP.

Bei dem Aufwand würde ich dann aber auch eine dickere Lampe an den Draht 
hängen. :-)

>
> Holm Tiffe schrieb:
>> Ich störe dort Niemanden,
>
> Das ist eine Annahme die du letztendlich nicht garantieren kannst.
> Aber im Zweifelsfalle wird die Bundesnetzagentur dir das schon
> kostenpflichtig widerlegen.

Ist ist ziemlicher Sülz, meinst Du nicht?
Im Endeffekt sind die Störausstrahlungen von Millionen Energiesparlampen 
in Summe deutlich höher als meine 500 Watt (..auf der Hauptwelle!).
Was unternimmt die BNA dagegen das ich nicht mehr ungestört auf den 
Bändern bis ca. 30Mhz Rundfunk hören kann? Nichts.
Ralph mir geht es ausdrücklich nicht um die Gesetzeslage, Sesselfurzer 
oder sonstige Idioten, auch nicht um die technischen Belange, sondern 
einfach um die Frage "Wen störe ich da?"

Übrigens ging die Richtlinie der EU Kommission auf die "Anregung" des 
Erzengels zurück, nur falls Dir das nicht klar sein sollte.
Unserer gesamten Regierung inklusiver der nie demokratisch Gewählten EU 
Kommission fehlt jedes naturwissenschaftlich/technische Verständnis wie 
Du weist, sonst wären die schon eher dahinter gekommen das die ESL weder 
umweltfreundlich noch energiesparend sind, zumal der Anteil der 
eingesetzten Energie für die Beleuchtung von Privathaushateln gerade mal 
2% am Gesamtenergiebedarf der Bundesrepublik ausmacht. Ich sage doch: 
Idioten.


>
> Holm Tiffe schrieb:
>> BTW: Spektrumanalyzer.. als Funkamateur (bin Keiner) darf ich Sender
>> bauen und in Betrieb nehmen
>
> Das ist richtig. Und man übernimmt damit eine große Verantwortung.
>

Ja.. und darf damit man dann haftbar wird noch die Selbsterklärung 
zusammenstückeln..

> Holm Tiffe schrieb:
>> von Besitz eines Spektrumanalysators steht
>> Nichts in den Gesetzen.
>
> Das ist auch richtig. Aber es steht was in den Gesetzen von der
> Einhaltung maximaler Störausstrahlungen. ( steht im Amateurfunkgesetz ).
>
> Früher war es mal u.A. innerhalb der Rundfunkbänder 4nW ansonsten
> unterhalb 30MHz -40db  bezogen auf den Träger und oberhalb 30MHz -60db
> bezogen auf den Träger.
>
> Wer damit aufgefallen ist, bekam mehr oder weniger freundlichen Besuch
> der damaligen FTZ ( heute Bundesnetzagentur ).
>
> Ich weis es aus Erfahrung, weil ich mit Erlangung der Lizenz mir ein
> gebrauchtes Funkgerät gekauft habe, und promt mit einer ( mir nicht
> bekannten ) Nebenausstrahlung den Betriebsfunk der Justizvollzugsanstalt
> lahm gelegt habe. Ich kann dir sagen, da ging die Post ab ( im wahrsten
> Sinne des Wortes denn FTZ war damals noch Bundespost ).

Geil :-)

>
> Damals hatte ich noch keinen Spektrumanalyzer. Nur mit Hilfe
> befreundeter Funkamateure ( übrigens arbeiteten die beim
> Funkstörmessdienst ) konnte ich den groben Abgleichfehler beseitigen.
>
> Vor ein paar Jahren hatte ich mir ein gebrauchtes 2m/70cm Allmodegerät
> zugelegt. Den habe ich Gott sei Dank zuvor mit einen Spektrumanalyzer
> durchgemessen. Der hatte 1 Watt Leistung bei 124MHz abgestrahlt. Also
> Flugfunkband. Dreimal darfst du raten wie lange es gebraucht hätte, bis
> das aufgefallen wäre, und wie das für mich ausgegangen wäre.
>

Nochmal, Du weist auf die Gefahr der Nebenausstrahlungen hin, ich hatte 
aber schon eingangs geschrieben das ich voraussetze das das Signal 
sauber ist.
Du kurierst hier ständig am Symptom herum und hast meine eigentliche 
Frage gar nicht verstanden wie es aussieht.

> Holm Tiffe schrieb:
>> Mit gesundem Menschenverstand bekommt man Sowas auch auf die Reihe
>
> Klar mit gesunden Menschenverstand kann man einen Sender bauen, der
> höchstwarscheinlich sauber ist. Dazu gehört viel Erfahrung und mag 100
> mal Gut gehen. Aber HF geht bekanntlich mitunter seltsame Wege.
> Und wieviel Leute hier im Forum hat diese Erfahrung?
>
> Ich wage mal vorsichtig zu behaupten, es geht sicher nicht wesentlich
> über den einstelligen Bereich hinaus.
>
> Ich will keine Panik machen. Aber die Behauptung man könne ungestraft
> mit ein halbes Kilowatt eine Mittelwellenrundfunkfrequenz kapern ist
> doch ein wenig dreist.
>
> Ralph Berres

Ungestraft...werden Atomwaffenfähige Uboote an Israel verschenkt, werden 
Steuermilliarden tagtäglich vergeudet und es werden Waffen in 
Krisengebiete exportiert.

Bestraft wird in Deutschland nur der kleine Ladendieb, Leute die sich 
einen Spektrumanalysator kaufen können bleiben ungestraft :-)

Ich freue mich über jeden niederländischen Piraten der Mucke auf 
Mittelwelle macht und sich gegen die aufgedrückte Ordnung wehrt. Diese 
Leute stören Niemanden, es ist nur verboten weil wo kämen wir denn da 
hin...

Mir ist völlig klar das Du als Funkamateur die Pflicht hast mich zu 
agitieren, nur geht das halt völlig am Thema vorbei.
Ich habe auch nicht vor mir Ärger auf den Hals zu ziehen geschweige denn 
die Zeit DJ zu spielen, ich werde also einer der Letzten sein die ihren 
privaten Mittelwellensender in Betrieb nehmen..

Ich sehe nur eben deutlich das es nicht mehr gewollt ist das Leute nicht 
kontrollierbare Informationen erhalten, oder was denkst Du ist das Ziel 
der ständigen Werbung für Digitalradio und der Abschaltung deutscher 
Mittelwellensender? Die Leute sollen ihre alten Radios wegschmeißen. UKW 
läuft noch weil das Kurzstreckenfunk ist. Wenn man da was empfangen 
will, dann steht der Sender in Deutschland und ist kontrollierbar. 
Globale nicht kontrollierbare Kommunikation ist unerwünscht!
Ja.. alles klar wenn ich in der Karibik mal kurz deutsche Nachrichten 
hören will nehme ich dort die nächste Flatrate und höre mit mir einer 
App Digitalradio aus D an.. spinnen die?

Gruß,

Holm

von Alex W. (a20q90)


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Fragender schrieb:
> Hallo,
>
> auf 13,56Mhz darf man ja soweit ich weis mit selbstgebauten Sendern
> experimentieren.
>
> Wir hier steht darf man wohl jetzt auch ohne Lizenz in Kurzwellenband
> auf 3560Khz und 3579KHz frei Senden, stimmt dass ?
> http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=1195
>
> Gruß

Hallo Fragender,

dürften wir erfahren woher du ungefähr kommst?
Weil: wir könnten Dir dann auch einen Kontakt zu Funkamateueren 
herstellern bzw. Dir eine Kontaktadresse eines (oder mhererer) 
Ortsverbände heraussuchen und zukommen lassen! Da gibt es einige AFus 
mit Ausbildungsrufzeichen, und du kannt (theoretisch) unter Verwendung 
des Ausbildungsrufzeichen mit dem Sender "spielen"!

Im allgemeinen finde ich selber es nicht schlimm wenn du z.b. bei den 
13,56MHz experimentierst. Aleine schon weil RFID dort auch senden. Wenn 
Du aber jemand störst, kann das ärger geben. Allerdings ist das 
unwarscheinlich das du diese Leistungen dafür handhaben kannst um ein 
RFID in der Nachbarschaft lahm zu legen.

Bei CB-Funk darf zwar jeder die Geräte nutzen, aber die Geräte selber 
müssen gefrüft sein. Ich hab früher auch eine 27MHz-Fernsteuerung 
zerlegt und den Sender für was anderes verwendet. Meine Finger habe ich 
noch alle, ich bin nicht ins Gefängnis gekommen, keiner hat sein 
Augenlicht verlohren, von mir wurde kein Flugzeugabsturz verursacht, 
aber am Mauerfall könnte ich schuld sein!

Du kannst aber zum "spielen" solche Funkmodule (ISM) auf 433MHz (achtung 
diese Frequenz wird auch von Funkamateueren genutzt) mit max 10mW und 
bei 868MHz mit max 500mW betrieben werden. Bei 868MHz ist aber die 
Sendedauer auch von der Sendeleistung abhängig und auch vom Bereich in 
dem Band (nicht überall ist 500mW erlaubt).

Grüße
Alex

von Ralph B. (rberres)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich sehe nur eben deutlich das es nicht mehr gewollt ist das Leute nicht
> kontrollierbare Informationen erhalten, oder was denkst Du ist das Ziel
> der ständigen Werbung für Digitalradio und der Abschaltung deutscher
> Mittelwellensender?

Jetzt weis ich worauf du hinaus willst. Doch das ist eine ganz andere 
Baustelle, wo ich dir sogar rechtgeben möchte.

Gott sei Dank ist das aber hier in Deutschland noch nicht so ausgeprägt, 
wie z.B. in Russland oder der Türkei. ( Von östlichen Schurkenstaaten 
mal ganz zu schweigen ).

Ich bin auch nicht gerade glücklich über den zugenommenen Störnebel der 
Energiesparlampen, DSL-Modems Plasmafernseher ( doch die sterben Gott 
sei Dank aus ) und was da sonst noch so vorhanden ist.

Ich war auch nie darüber glücklich, das jeder eine Kabelnetzverteilung 
sogar ohne Ausbildung errichten und betreiben darf. ( S6 Probleme im 2m 
Amateurband ). Es war Anfangs mal so, das man eine errichtete Anlage 
zumindestens unter Einreichung der kompletten Installationsunterlagen 
samt Messprotokoll anmelden musste.
Das hätte man besser beibehalten.

Ich kann mir nicht vorstellen, das das komplette LMK Band irgendwann 
komplett den Funkamateuren überlassen wird. Wie du schon selbst 
geschrieben hast, will man den zwar Nutzern die Möglichkeit nehmen sich 
unabhängig zu informieren. Aber das Militär hat noch ein Auge auf diese 
Frequenzen, und nutzt sie auch. Sie will nämlich unter allen Umständen 
unabhängig von irgendwelcher Netzinfrastruktur bleiben. Und das geht nun 
mal am besten auf Kurzwelle und niedrigeren Frequenzen.

Ralph Berres

von Mark 99 (Gast)


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Sollte es um Rundfunk gehen, dann habe ich den Eindruck, dass die 
zuständigen Behörden da nicht mehr so genau hinschauen.

In meiner Gegend tummelt sich zum Beispiel seit Jahren 24/Tag ein nicht 
identifizierbarer UKW-Sender mit Dauermucke auf einer früher von einem 
offiziellen Rundfunksender genutzten Frequenz. Der sendet keine Werbung, 
keine Nachrichten, keine Wortbeiträge, ausgenommen um 0:00 und 12:00 Uhr 
ein Jingle mit kurzer Ansage.

Der Sender muss einen guten Standort und gutes Equipment haben. Die 
Signalqualität ist 1A. Gelegentlich gönnt man sich RDS.

Der Sender hat keine Webseite. Googlen nach der Frequenz, dem Namen usw. 
bringt genau Null-Komma-Nichts.

Fragt man in Rundfunkforen nach was/wer das sein könnte, wird man 
freundlich gebeten den Sender nicht zu diskutieren. Solange sich niemand 
beschwert lässt man den einfach laufen. Auch wenn er sicher irgendwann 
fällig sein wird. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu den Zeiten als 
man große Jagten auf UKW-Schwarzsender aus der Alternativen- und 
Sponti-Szene durchführte.

von Soul E. (Gast)


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Ralph Berres schrieb:

> Ich kann mir nicht vorstellen, das das komplette LMK Band irgendwann
> komplett den Funkamateuren überlassen wird.

Das wird eher den Schaltnetzteilen überlassen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das Militär hat längst seine interne (Funk~ und 
Draht~)Netzinfrastruktur. Damit wurde schon zu DDR-Zeiten angefangen als 
Luftlagebilder auf Schiffen per Funkmodem aktuell gehalten wurden. Ja 
man hatte in den Achtzigern auch bei der VM sowas aufgebaut. Aber das 
war Mitte der Achtziger als ich dann ab und ausgestiegen bin bei dem 
Verein.

@ Holm Tiffe

Keine Zeit die nicht wieder kommt und keine Macht die nicht an ihrem 
Versuch alles zu kontrollieren gescheitert wäre, scheitern wird.

Es wird zwar subtiler, nicht aber effektiver kontrolliert, da das 
Wissen, ja die schiere Informationsmenge expotentiell schneller wächst 
als die Möglichkeit diese zu kontrollieren. Und was Du hier als Problem 
siehst ist eine lokale Erscheinenung. Global fährt der Zug in die andere 
Richtung, was bei den hiesigen Betonköpfen zu Panikreaktionen führt, 
welche sie nur noch schneller dahinbringt, wogegen sie sich noch 
streuben.

 Das Rad der Geschichte rollt, und nimmt sowohl an Masse als 
Beschleunigung zu. Gelegentlich hüpft es über einen Stein, aber es hat 
noch jede Mauer durchbrochen welche ihm versucht wurde in den Weg zu 
stellen.

dont worry be happy

Namaste

: Bearbeitet durch User
von RaRu (Gast)


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Dabei ist die Frage des TO "darf man wohl jetzt auch ohne Lizenz in 
Kurzwellenband auf 3560Khz und 3579KHz frei Senden, stimmt dass ?" so 
leicht zu beantworten:

Nein! Es stimmt nicht.


Was haben wir sonst noch aus dem ganzen Sermon hier gelernt:
Inhaber eines gesunden Menschenverstandes, die nicht auf der 
Wurschtsuppe hergeschwommen sind, haben das gefühlte Recht, überall dort 
zu senden, wo das die Energiesparlampen auch tun.

von Holm T. (Gast)


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@RaRu:
You made my Day! Die Zusammenfassung ist köstlich und paßt!

@Namaste:
100% Übereinstimmung. Das ist aber auch der Grund weshalb ich keine 
Schaltungsunterlagen brauche um ggf. einen Mittelwellensender zu bauen, 
ich nehme da auch stark veraltete Teile wenn es drauf ankommt, 
Nebenwellen interessieren mich dann aber auch eher weniger.

@Mark99
 ..wo ist denn deine Gegend? ..gerne als PN. Ich habe eine 8 Element 
Yagi für UKW, aber meine Chancen sind wohl eher schlecht, die Leistung 
des Senders wird sicherlich eher verschwindend gering sein.

@Ralph:
Na also :-)
Das Militär und Geheimdienste haben sowieso ihre eigenen Gesetze die 
auch nicht notwendigerweise irgendwo aufgeschrieben sind. Im 
Zweifelsfalle machen die was sie wollen (und nicht nur das was ihnen 
aufgetragen wurde).
Die kapern sich wenn es darauf an kommt sowieso Alles was sie brauchen, 
natürlich auch Frequenzen die man eben gerade noch höchst offiziell 
benutzte nebst dem Sender wenn sie ihn brauchen.. da lohnt es sicher 
nicht darüber nachzudenken.


Gruß,

Holm

von Ralph B. (rberres)


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Holm Tiffe schrieb:
> Na also :-)
> Das Militär und Geheimdienste haben sowieso ihre eigenen Gesetze die
> auch nicht notwendigerweise irgendwo aufgeschrieben sind. Im
> Zweifelsfalle machen die was sie wollen (und nicht nur das was ihnen
> aufgetragen wurde).

Naja du must schon noch unterscheiden zwischen Militär und 
Geheimdienste.

Holm Tiffe schrieb:
> Die kapern sich wenn es darauf an kommt sowieso Alles was sie brauchen,
> natürlich auch Frequenzen die man eben gerade noch höchst offiziell
> benutzte nebst dem Sender wenn sie ihn brauchen..

Im Verteidigungsfalle stimmt das sicher.

Aber im Normalfall kann das Militär sich auch nicht einfach Rundfunk und 
Fernsehsender nebst Frequenzen kapern.

Wir leben hier Gott sei Dank immer noch in sowas ähnliches wie ein 
Rechtsstaat und Demokratie.

Betroffene ( legale ) Sender werden sich schon juristisch zur Wehr 
setzen.

Das Verhalten was du ansprichst, würde ich eher an einer Diktatur 
denken.

Was Geheimdienste betreffen, gebe ich dir insofern Recht, das sie sich 
zunehmend der palamentarischen Kontrolle entziehen. Sie starten zwar 
(illegale ) Lauschangriffe, aber das sie legal vergebene Frequenzen oder 
gar Sender gekapert haben wäre mir neu. Und das sie die Lizenz zum töten 
haben ala James Bond möchte ich auch erst mal bewiesen haben.

Ralph Berres

von Holm T. (Gast)


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Rlaph Du setzt bei Deinem Urteil über Geheimdienste den BND vorraus (der 
ja auch keine weiße Weste hat) aber der CIA, die NSA der Mossad und auch 
damals die Stasi gehen/gingen erwiesenermaßen über Leichen und das in 
jeweils einer "Demokratie".

Wir leben in einer Demokratie? Womit begründest Du das EU Recht über 
nationales Recht geht und Du Niemanden in der EU-Bürokratour 
demokratisch wählen durftest? Wie siehts aus, hast Du bei einem 
Volksentscheid zum Euro oder bei der Schuldenübernahme in einem 
Referendum Deine Stimme abgeben dürfen? Ich nicht.
Die Wahlen in D sind seit Jahrzehnten nicht Grundgesetzkonform und die 
dazugehörigen Gesetze sind derart "vergiftet" das es unmöglich ist diese 
Konformität mittles Gesetzen wieder herzustellen. Das kannst Du Alles 
nachlesen wenn Du willst.

Einigen wir uns auf den allgemein üblichen Begriff "Postdemokratie" was 
auch immer das bedeutet. Genug Politik, wir bewegen uns damit an der 
Grenze des hier erlaubten.

BTW: Demokratie bedeutet Mehrheitsentscheidungen und das Dein doofer 
Nachbar mit einem IQ von 40 auch was zu melden hat, willst Du das? 
(siehe Volker Pispers)

Gruß,

Holm

von RaRu (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> BTW: Demokratie bedeutet Mehrheitsentscheidungen und das Dein doofer
> Nachbar mit einem IQ von 40 auch was zu melden hat, willst Du das?

Da haette ich eine Lösung:
Das Stimmrecht wird mit dem IQ gewichtet. Der Typ mit IQ 40 haette dann 
0,4 Stimmen. Man sollte eine Petition zur Aenderung des Wahlrechts 
initiieren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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@RARU

bitte lass das nächste mal bitte nicht die Sarkasmus-Tags weg.
es gibt Leute die so etwas sehr ernst nehmen. ;) ...und ebenso voten.

[sark]
[/sark]

@ Ralph Barres

Ich wünche Dir, dass du dir deine Sicht noch lang erhalten kannst.
Mit etwas mehr Realitätsinn ist es deutlich schlechter auszuhalten und 
man muss sich täglich klarmachen dass, die Tendenz in Summe positiv sei 
auch wenn die negativen Wahrnehmungen das Dank Infotainment schwer zu 
überwiegen scheinen.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Das Rad der Geschichte rollt, und nimmt sowohl an Masse als
> Beschleunigung zu. Gelegentlich hüpft es über einen Stein, aber es hat
> noch jede Mauer durchbrochen welche ihm versucht wurde in den Weg zu
> stellen.

Schöne Aussichten...
Dem Rad der Geschichte sind solche Dinge wie Kultur und Zivilisation und 
Freiheit und dein eigenes Leben schnurz.

Man überlege mal, was es z.B. nach dem relativ geordneten römischen 
Reich so alles gegeben hat. Die Merowinger in Europa, Mohammed in 
Kleinasien,...

Es hat fast 1000 Jahre bis zur Renaissance gebraucht, um den herben 
Rückschlag wieder auszubügeln - jedenfalls hierzulande. Jahrhunderte 
nach den römischen Glasfabriken in Bayern hingen sich die edlen 
Rittersleut winters Felle in die Fenster, um sich nicht den Hintern zu 
erfrieren. Und von arabischen Natur- und technischen Wissenschaften, 
von arabischen Dampfmaschinen, Automobilen, Elektromotoren, Fernsehern, 
Computern und Mobiltelefonen hört man selbst heutzutage herzlich wenig.

W.S.

von klausr (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mark 99 schrieb:
> Sollte es um Rundfunk gehen, dann habe ich den Eindruck, dass die
> zuständigen Behörden da nicht mehr so genau hinschauen.

Naja, das Hauptproblem heutzutage ist nicht, dass da ein Sender ist (da 
gibts Tausende), sondern dass ein anderer gestört wird. Solange du mit 
deinem Sender niemand störst, juckt das kaum jemand.

Wenn man also mit seinem Selbstbausender sich eine freie Frequenz sucht 
(was gar nicht so leicht ist!) und schön die Oberwellen wegfiltert, 
passiert zumeist herzlich wenig. Bestimmte Frequenzbereiche sollte man 
aber tunlichst meiden: (Flugfunkt, Rettungsfunk, Polizeifunk, 
Betriebsfunk usw), denn da fällt es sehr schnell auf.

Du kannst ja mal den Frequenznutzungsplan ansehen: 
http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Frequenznutzungsplan.pdf?__blob=publicationFile

Da gibts z.B. Frequenznutzungsteilplan:110 mit Eintrag 110004. 
Experimentalfunk für Bildungseinrichtungen

von Soul E. (Gast)


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Adolf Schläger schrieb im Beitrag #3773210:

> Den technischen Hintergrund (Schaltungsveränderung, die zur Störung der
> Flugzeug-Navigation führte) bleibt allerdings auch der FA schuldig.

In einem Radio befindet sich ein Oszillator, dessen Frequenz um 10,7 MHz 
über der des zu hörenden Senders liegt. Oszillatorfrequenz und 
Sendersignal werden gemischt, das gibt eine Zwischenfrequenz von 10,7 
MHz, die dann verstärkt und demoduliert wird. Stichwort 
"Superhet-Empfänger". Eigentlich soll dieser Oszillator nicht über den 
Antenneneingang des Radios abstrahlen. Eigentlich.

Du hörtst 98,0 MHz. Der Oszillator schwingt auf 108,7 MHz. Das VOR des 
Verkehrslandeplatzes DOR liegt bei 108,65 MHz.

Ein VOR sendet ein stehendes Signal mit FM und ein rotierendes mit AM 
(oder umgekehrt?). Aus der Phasenlage kann man den Anflugwinkel 
berechnen. Wenn Du da reinbläst und die Phase versaust (lokal versaust, 
über Deinem Wohngebiet), dann ist das uncool.



BTW: wer Wetter hören will (ATIS), tut dies auf 125.12 MHz. Der Tower 
ist auf 134.17 MHz.

von Ralph B. (rberres)


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soul eye schrieb:
> Eigentlich soll dieser Oszillator nicht über den
> Antenneneingang des Radios abstrahlen. Eigentlich.

Maximal zulässiger Pegel am Antenneneingang ist 4nW !!!.

In der Regel werden die auch eingehalten.

Ralph Berres

von Soul E. (Gast)


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Bei dem konfiszierten Gerät lag der Pegel wohl "etwas" darüber.

Die stolzen Besitzer des Radioweckers haben es sogar mit Foto in den 
Stadtanzeiger geschafft.

von Bernhard (Gast)


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>Maximal zulässiger Pegel am Antenneneingang ist 4nW !!!.

>In der Regel werden die auch eingehalten.

Nee, werden sie nicht. Gerade billige UKW Radios strahlen ihren LO so 
kräftig ab, dass er in 50m bis 100m noch mit einem Funkscanner 
nachweisbar ist. Teilweise mit schwach hörbarer FM des empfangenen 
Senders, weil der LO vom NF Teil nicht ausreichend entkoppelt ist.

von Ralph B. (rberres)


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Bernhard schrieb:
> Gerade billige UKW Radios strahlen ihren LO so
> kräftig ab, dass er in 50m bis 100m noch mit einem Funkscanner
> nachweisbar ist.

Ich würde das aber nicht verallgemeinern.

Wenn dem tatsächlich so massiv auf breiter Front wäre, hätten sich 
längst gestörte Funkdienste bei der Bundesnetzagentur beschwert.

Ralph Berres

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Und von arabischen Natur- und technischen Wissenschaften,
> von arabischen Dampfmaschinen, Automobilen, Elektromotoren, Fernsehern,
> Computern und Mobiltelefonen hört man selbst heutzutage herzlich wenig.

du solltest mal ein wenig über den Tellerrand schauen

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Automaten#Das_arabische_Zwischenspiel

http://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%BCtezeit_des_Islam


Das ist nur mal als Einstieg erwähnt. Wenn du  etwas intensiver 
einsteigst wirst du erkennen, das die arabische Kultur nach dem 
Untergang des römischen Reiches anders als die "Heilige Dreifaltigkeit" 
bis zu Renaisance der wesenteliche Motor der Wissenschaft und Kultur in 
der damaligen westlichen Hemisphäre war. Germanien sowie Nordwesteuropa 
profitierten bis dahin auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet vom 
römischen Einflus. Doch dieses ging an seiner Hegemonie zu Grunde. Und 
genau das ist der Weg aller Hegemonialen Imperien, das ist das Rad der 
Geschichte oder m.a.W das natürliche Werden und Vergehen von 
Superstaaten als gesellschaftliches Äquivalent zu Superorganismen. Das 
Alte muss vergehen um Neues möglich werdenzu lassen.

Namaste

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