Hallo zusammen, ich möchte mein Selbstätzverfahren dahingehend optimieren, daß Platinen im 0,5mm Raster ( Pitch ) zuverlässig hergestellt werden können. Bei der Gelegenheit, würde ich gern mein System zum evtl. Nachbau vorstellen, welches auch auf Nachbauten basiert, die überwiegend hier zu finden sind : http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.6 *Bitte keine Tipps zur Tonertransfermethode.* Hiermit hatte ich mich bereits befasst und auch in jüngster Zeit gesehen, das einige Leute hier richtig was mit dieser Methode auf die Reihe bekommen. Ich möchte mich jedoch nicht mehr damit befassen. Zur Zeit habe ich eine Belichtungsreihenfolge hergestellt und untersuche diese nun. Zu Anfang mal der Belichtungskasten welcher zum gleichzeitigen belichten der Ober,- und Unterseite dient, der aus Rauhspund Latten mit den Maßen : 18mm x 100mm aufgebaut ist. Die Außenmaße des Kastens sind L x B x H : ca. 570mm x 250mm x 190mm Alles weitere folgt nach und nach, erwarte also jetzt noch keine Tipps von euch. Bernd_Stein
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
So ganz spontan fällt mir auf, das Du gar keine Möglichkeit hast, die Platine auf die Folie zu pressen. Das ist für feine Strukturen sehr wichtig, da zählt jeder Mikrometer, weile die Lichtquelle sehr nah ist.
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Ganz genau. Dafür gibt es ja extra Vakuumbelichter! Ohne das wird es sehr schwierig. Einseitig kannst Du wenigstens mit Schaumstoff anpressen, aber doppelseitig wird kompliziert. Eventuell solltest Du die Lichtquelle auch weiter weg bewegen, denn je näher und größer die Lichtquelle, desto mehr Unterstrahlung hast Du. Ich habe den Proma Vakuumbelichter, einen HP Deskjet Fotodrucker (nix tolles). Mit Bungard belichte ich 2:45 min und bekomme damit sehr gut reproduzierbar 200 µm, also 0,4er Pitch hin. Alles drunter wird dann "Einzelstück" mit Nacharbeit. Evtl. kann man ja mit diesen Lebensmittelvakuumierern und Folie was machen...
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Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Hallo, Ich habe bei meinem Selbstbau-Belichter eine Vakuumvorrichtung integriert. Dazu habe ich Moosgummi im A3-Format genommen und einen Rahmen ausgeschnitten (so gross wie die Glasplatte). Darauf habe ich dann eine Folie geklebt (Das war eine etwas stärkere Folie mit Klebestreifen am Rand zum Einbinden von Büchern). Zur Absaugung habe ich am Rand der Glasscheibe ein Loch gefräst und von unten einen Stutzen für einen Schlauch geklebt. als "Vakuumpumpe" verwende ich ein Vakuumiergerät für Gefrierbeutel. Ist zwar etwas schwach, funktioniert aber dennoch gut. Kann auch Bilder davon machen wenn gewünscht. mfg alex,
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
>Mit Bungard belichte ich 2:45 min und bekomme damit sehr gut
Die Belichtungszeit ist ziemlich irrelevant. Sie darf nur einen Wert
nicht unterschreiten.
Das einzig entscheidende ist der Film. Ist dieser nicht lichtdicht, so
ist alles kompliziert.
Viele Flächen sehen schön schwarz aus. Wenn man diese zB gegen die Sonne
hält, dann kann man durchsehen wie durch Glas. Das ist der Punkt. Ist
der Film lichtdicht, so kann auch länger als belichtet werden.
Wird zu kurz belichtet, bleibt der Lack auf den belichteten Stellen
drauf.
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Tja, nur wirst Du zu Hause nichts wirklich lichtdichtes hergestellt bekommen, und deshalb ist die Belichtungszeit nicht irrelevant.
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Matthias Lipinsky schrieb: > Die Belichtungszeit ist ziemlich irrelevant. Sie darf nur einen Wert > nicht unterschreiten. > > Das einzig entscheidende ist der Film. Ist dieser nicht lichtdicht, so > ist alles kompliziert. Wenn die Belichtungszeit irrelevant ist, dürfte die Beleuchtungsstärke auch keine Rolle spielen. Den Photolack möchte ich mal sehen, dem das alles egal ist.
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Matthias Lipinsky schrieb: > Das einzig entscheidende ist der Film. Matthias, hier muss ich leider widersprechen. Der gesamt Prozess des Belichtens ist, wenn man es mathematisch ausdrücken möchte, eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Die Gleichung lässt sich aber lösen, indem die Unbekannten bestimmt werden. Ich fertige z.B. Layouts mit einer Auflösung von 4mil. Meine Folie ist nicht lichtdicht, sehr wohl aber bietet sie ein sehr gutes Kontrastverhältnis zu meiner ermittelten Belichtungszeit. Gruß HF-Papst
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
>Wenn die Belichtungszeit irrelevant ist, dürfte die Beleuchtungsstärke >auch keine Rolle spielen. Ganz so habe ich es nicht formuliert. Ich habe über zehn Jahre selbst belichtet und geätzt und somit einiges an Erfahrung gesammelt. Aber ich muss diese nicht teilen.
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Doppelseitig belichten - in einem Durchgang - ist nicht ohne. 0,5 mm Pitch stellen aus meiner Sicht auch mit Laserdruck-Folien oder Tintenpisser-Folien (ggf. mit Toner-Verdichter bei Laser-Drucker) bei geeigneter Belichtungszeit (Belichtungsreihen) kein Problem dar. Doppelseitig ist das etwas schwieriger. Deshalb habe ich meinen (ohne Vakuum) doppelseitigen Belichter de Fakto zum einseitigen Belichter degradiert. Ich schweiße die Platine mit Folie in einen Haushalts-Vakuum-Folienbeutel ein und belichte (2:15 Minuten). Ergebnis wirklich gut ... Doppelseitige Platinen haben das "kleine Problem" der "Durchkontaktierung", welches ich (ohne Chemie-Hobby-Küche) nicht vernünftig beseitigen kann. Die Durchkontaktierung mit Nieten ist aus meiner Sicht keine "vernünftig dauerhafte" Lösung. Kurz: Einseitig O.K. - Belichtungszeit beachten - doppelseitig (aus meiner Sicht) nicht empfehlenswert. Hau drauf, knorke :-)
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Alexander U. schrieb: > als "Vakuumpumpe" verwende ich ein > Vakuumiergerät für Gefrierbeutel. Ist zwar etwas schwach, funktioniert > aber dennoch gut. Das Vakuum muss gar nicht stark sein, es würden auch nur 900mbar abs. reichen. Der Anpressdruck wäre selbst da schon deutlich mehr als bei jedem Schaumstoff. Vor allem gleichmäßiger. Bei zweiseitig und irgendwie gebogener Platine käme es natürlich schon eher auf richtig Kraft an...
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
0815 schrieb: > Das Vakuum muss gar nicht stark sein, es würden auch nur 900mbar abs. > reichen Ja, Haushalts Vakuumierer reichen - für einseitige Platinen! Die Teile, die ich kenne, haben Beutel mit "Riffelung" auf einer Seite, damit die Luft ordentlich abgesaugt werden kann. Diese "Riffelung" ist einer sauberen, doppelseitigen Belichtung nicht unbedingt förderlich ... Hinzu kommt, dass bei doppelseitiger Belichtung entweder der "Randbereich" abgedeckt werden muss (Reflektionen) oder die Belichtungszeit entsprechend angepasst werden muss. Beides nicht ohne Aufwand ...
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
Dieter Frohnapfel schrieb: > Diese "Riffelung" ist > einer sauberen, doppelseitigen Belichtung nicht unbedingt förderlich ... Würde heißen, Du belichtest einseitig durch die Scheibe hindurch? Hab´ich nie gemacht, die bessere Seite ist die durch die Folie. Eben weil der Anpressdruck immer gleich ist. Auf der Glasseite reicht ein Grat oder Staubkorn für ungleichmäßigen Druck. Wenn die Folie wirklich dicht ist (nicht zu dünn), dann sind eigentlich keine Riffelungen nötig. Bei nem großen Belichter ist es eher wichtig, die Platine recht nahe an der Absaugöffnung zu platzieren.
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
0815 schrieb: > Würde heißen, Du belichtest einseitig durch die Scheibe hindurch? ? Du hast schon gelesen, dass ich einen Haushalts-Vakuumierer benutze ? Nein - ich lege die Folienpackung nicht direkt auf die Leuchtstoffröhren auf sondern lege die auf die Scheibe über die Leuchtstoffröhren. Dabei ist mir aber die genaue Lage und der Anpressdruck zur Scheibe egal, da der Folienbeutel die bedruckte Folie optimal auf die Platine presst. Wegen der Riffelungen wendest Du Dich am besten an die Hersteller von solchen Geräten. Wenn Du welche kennst die doppelseitig glatte Folien verwenden - prima, dann ist die doppelseitige Belichtung (mit Ausnahme der "Rand-Unschärfe") in optimale Nähe gerückt. Kannst Du bitte den Anbieter (optimal mit Link) nennen? Mit der Absaug-Öffnung hat das (bei einseitig geriffelten Beuteln) nichts zu tun - das funktioniert prima ...
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
> Matthias Lipinsky schrieb: >> Die Belichtungszeit ist ziemlich irrelevant. Sie darf nur einen Wert >> nicht unterschreiten. Karl Otto schrieb: > Tja, nur wirst Du zu Hause nichts wirklich lichtdichtes hergestellt > bekommen, und deshalb ist die Belichtungszeit nicht irrelevant. Wolfgang A. schrieb: > Wenn die Belichtungszeit irrelevant ist, dürfte die Beleuchtungsstärke > auch keine Rolle spielen. Mit dem sinnentnehmenden Lesen habt ihr beiden es nicht so, oder? Wie Matthias ganz richtig schrieb, ist der absolute Wert der Belichtungszeit irrelevant. Sie muß nur zu Basismaterial, Vorlage, und Lichtquelle passen. Und dazu macht man eine Belichtungsreihe. Ob die Belichtungszeit nachher 45 Sekunden, 2:50 Minuten oder eine halbe Stunde ist, ist dann vollkommen unerheblich. Dazu kommt noch, daß die meisten Fotolacke eine sehr steile Gradationskurve haben, den Kontrast also verstärken. In der Praxis bedeutet das, daß man relativ ungestraft überbelichten kann. Und zwar um so mehr, je kontrastreicher die Vorlage ist. XL
Re: Platinenselbstätzen mit Belichtungsmethode optimieren um 0,5mm Pitch sicher herstellen zu können
>In der Praxis bedeutet das, daß man relativ ungestraft überbelichten kann. >Und
zwar um so mehr, je kontrastreicher die Vorlage ist.
Das meine ich. Dem ist nur das hinzuzufügen:
".. je konstrstreicher.." und lichtdichter die Vorlage ist.
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