Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung für LED im KFZ zu niedrig Transistor als Lösung?


von Marc (Gast)


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Hallo,

da ich neu hier bin und momentan noch wenig Erfahrung mit Transistoren 
habe möchte ich gerne hier um etwas Hilfe bitten.

Also zum Problem:

In meinem Auto habe ich eine nachgerüstete Einparkhilfe (EPH Waeco Magic 
Watch MWE 910) welche ich vorne mit dem vom Hersteller angebotenem 
Taster abschalten kann. Der Taster hat eine Status-LED (rot), welche 
anzeigt ob die Sensoren momentan aktiv sind oder nicht. Der Schalter 
sieht natürlich nicht so schön aus, weswegen ich mir einen in mein 
Amaturenbrett passenden besorgt habe.

Die LED im original Schalter wird aber scheinbar direkt vom 
EPH-Steuergerät mit der entsprechenden Spannung versogt. Die Gemessene 
Spannung betragt 1,8V an der LED. Vor der LED scheint nur ein 0 OHM 
Widerstand zu sitzen (Bild1).

Die Aktuelle Verdrahtung wäre dan auf Bild2 zu sehen.

Der neue Schalter (Bild 3) hat nun  aber eine grüne Status LED welche 
2,1V (gemessen) benötigt und bei 1,8V nur leicht glimmt.

Nun wäre die frage ob dies am einfachsten mit einem kleinem Transistor 
(welchen?) zu lösen wäre und ob der Vorwiderstand vor der LED dann auch 
angepasst werden müsste.

Wäre es zudem sinnvoll den Transistor an ein geschaltetes Plus (nur wenn 
die Zündung an ist) zu hängen oder macht das zum Dauerplus keinen 
Unterschied?

Ich entschuldige mich für den langen Text und bedanke mich schonmal im 
vorraus für hilfreiche Antworten!

von hinz (Gast)


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Miss doch mal die Spannung an den LED-Leitungen wenn keine LED dran ist.

von Marc (Gast)


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Hallo Hinz danke für deine Antwort.

Zu welchem Ergebniss sollte das den führen? Der original Schalter ist ja 
bereits im Auto verbaut und ich müsste dafür die Leitung oder LED im 
Auto auslöten.

Und Fakt ist das die Spannung die das Steuergerät ausgibt nicht reicht 
die Status-LED des neuen Schalters auf eine vernümftige Helligkeit zu 
bringen, was meiner Meinung nach an der 0,3V zu niedrigen Spannung 
liegt.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Marc schrieb:
> Ich entschuldige mich für den langen Text und bedanke mich schonmal im
> vorraus für hilfreiche Antworten!

Keine Sorge, so herum ist es genau richtig. So weiß jeder was Sache ist 
und man muß nicht ständig nachfragen und es gibt auch (hoffentlich) 
keine Überraschungen durch zufällig nachgereichte Details die dan alles 
Vorherige über den Haufen werfen.

Ohne Schaltplan des Gerätes kann man teilweise nur vermuten. Eigentlich 
betreibt man LEDs mit Konstantstrom. Da deine andere LED aber nun 
schwach leuchtet, vermute ich daß die billige Methode mit Vorwiderstand 
genommen wurde und der Strom durch die höhere Flußspannung kleiner 
wurde. Setze mal anstatt der alten LED einen Widerstand in der Größe 
zwischen 100 und 220 Ohm ein umd gibt und Widerstandswert und Spannung 
am Widerstand durch. Dann wissen wir mehr.

Den ursprünglichen LED-Strom kannst du dann wie geplant und gezeichnet 
als Steuerstrom für einen Transistor nehmen um damit die neue LED zu 
betreiben. Allerdings kommt der npn-Transistor auf die Low-side, also 
zwischen LED ud Masse, sonst funktioniert das nicht.

Den Vorwiderstand für die LED kanst Du sicher selber berechnen. Ich 
würde Zündungsplus und nicht Dauerplus anzapfen. Allerdings braucht der 
Transistor auch einen Vorwiderstand für die Basis. Um den berechnen zu 
können bitte die oben genannte Messung durchführen.

Der Transistor ist vergleichsweise unkritisch. Ein BC546 wäre geeignet. 
Ein BC547 täte es auch. Beim BC548 hätte ich bedenken, weil er nicht 
mehr viel Reserve bezüglich möglicher Bordspannungsspitzen hat.

: Bearbeitet durch User
von Marc (Gast)


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Hallo Carsten, danke für die ausführliche Antwort.

Also wenn ich das richtig verstehe bist du der Meinung das der 
Vorwiderstand der LED vom Orignalschalter bereits im Steuergerät verbaut 
sein müste?
Einen Schaltplan von dem Steuergerät habe ich natürlich leider nicht.

Also soll ich die LED auf bild 1 (original Schalter) auslöten und durch 
einen 100 - 220 OHM Widerstand erstezen und nochmal die dann anliegende 
Spannung messen?

Am Transistor fällt die Spannung doch auch ab also müsste der 
Vorwiderstand der LED im neuen Schalter kleiner werden! Ich weiß aber 
nicht um wieviel die Spannung abfallen wir. Da ich den Widerstand direkt 
mit dem Transistor mitbestellen wollte, weil ich leider keine 
Widerstände hier rumliegen habe.

Oder soll ich mir am besten ein bestimmtes Sortiment an Widerständen 
direkt mitbestellen, da die ja nicht sonderlich teuer sind?

von Marc (Gast)


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Mir ist eben noch eingefallen, das ich die Masse in dem Fall garnicht 
abgreifen kann, da diese schon auf der Schalterplatine mit der Masse des 
Schalterbeleuchtungs-LED zusammen läuft und ich somit auch diese LED mit 
dem EPH-Steuergerät steuern würde, was ja nicht gewünscht ist.

Wäre das den mit einem PNP-Transistor realisierbar?

von hinz (Gast)


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Marc schrieb:
> Und Fakt ist das die Spannung die das Steuergerät ausgibt nicht reicht
> die Status-LED des neuen Schalters auf eine vernümftige Helligkeit zu
> bringen, was meiner Meinung nach an der 0,3V zu niedrigen Spannung
> liegt.

Nein, das ist eben nicht Fakt, das hast du dir halt so zusammengereimt.

von Stefan (Gast)


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Erst mal die Spannung an den LED-Ausgängen des Steuergeräts messen wenn 
keine LED angeschlossen ist. Hier sollten eigentlich deutlich über 2.1V 
zu messen sein. Dann den Strom durch die rote Led messen, wenn das 
irgendwas im mA Bereich ist überprüfen ob in dem Schalter mit der grünen 
LED ein Vorwiderstand verbaut ist wenn ja einfach überbrücken.
Der Strom wird ja offenbar schon vom Steuergerät begrenzt.

Stefan

von Marc (Gast)


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Leider nicht da ich die LED des neuen Schalters schonmal versuchsweise 
angeklemmt hatte uns diese halt nur geglimmt hat.

 Das es an der Spannung liegt habe ich mir wohl zusammengereimt und ja 
auch ausdrücklich als meine Meinung wiedergegeben.

Aber für sachliche Fakten bin ich trotzdem dankbar!

von Carsten R. (kaffeetante)


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Marc schrieb:
> das der
> Vorwiderstand der LED vom Orignalschalter bereits im Steuergerät verbaut
> sein müste?

Das ist eine vermutung. Darum die Messung.

Marc schrieb:
> Also soll ich die LED auf bild 1 (original Schalter) auslöten und durch
> einen 100 - 220 OHM Widerstand erstezen und nochmal die dann anliegende
> Spannung messen?

Nein, nicht das Original zerlöten. Ich hatte Bild 2 als Schaltplan der 
kleinen Platine von Bild 1 aufgefaßt und den 0 Ohm Widerstand als 
Brücke, wenn es denn wirklich 0 Ohm sind. Bei der kleien Platine 
erscheint mir das etwas supekt. Zur Sicherheit nochmal nachmessen. Nicht 
auf die Bezeichnung vertrauen. Vielleicht falsch abgelesen. Ich nehme an 
die 3 Leitungen sind Steckbar. Dann kannst du dort ohne löten messen, 
aber nu wenn der 0 Ohmer wirklich 0 Ohm hat. Ansonsten ist der 
"Meßwiderstand" entsprechend zu erhöhen.

Den Spannungsabfall an einem durchgeschalteten Transistor kannst du 
vernachlässigen. Der Strom für die grüne LED ist noch unbekannt. Wenn 
ich unterstelle daß sie 20 mA aushält, dann würde ich 1 kOhm nehmen um 
nicht das Limit auszureizen. Das ergibt ca 12 mA für die LED 
(Bordspannung bei laufendem Motor minus LED Spannung durch Widerstand). 
Dann hast Du noch etwas Reserve nach oben.

Den Basiswiderstand kann man dann bestimen wenn man eine Ahnung hat was 
auf der "Steuerleitung" ankommt. Schau dir mal die Grundlagen zu 
Transistoren an (Verstärkung) um ein Gefühl dafür zu bekommen wie stark 
der Basisstrom sein soll. Du wirst feststellen daß man üblicherweis 
kleinere Widerstände nimmt, bzw. größere Ansteuerströme als man gemäß 
dem Verstärkungsfaktor vermuten würde ;-)

Wenn du die oben genannte Messung gemacht hast, wird dir sicher jemand 
sagen können in welcher Schuhgröße der Basiswiderstand liegen sollte. 
Ich bin erst einmal für eine Weile weg.

LG und bye

von Marc (Gast)


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Hallo Stefan,

In dem Schalter mit der Grünen LED ist ein 825 Ohm Widerstand verbaut, 
den ich auch schon für den ersten Versuch überbrückt hatte. Im 
Schaltplan (Bild 3 erste Post) ist dieser auch ohne Wertangabe 
eingezeichnet.

Ich kann aber am we mal die LED auslöten und die Spannung ohne LED 
messen.

von Marc (Gast)


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Hallo Carsten,

Bild 2 ist der Schaltplan von Bild 1 das ist schon richtig.Das ist auch 
der Schalter der original zu der eph gehört. Den 0 Ohm Widerstand hatte 
ich auch als solchen gemessen.

Am Schalter selbst ist das leider alles gelötet. Am Steuergerät wurde 
das gesteckt, dass ist aber leider schwer zugänglich unter dem 
Amaturenbrett.

Von der Grünen LED ist doch alles bekannt 2,1v und 13mA wurden so 
ausgemessen ( mit 12V vor dem verbautem 825 Ohm Widerstand)

von Stefan (Gast)


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Löte besser den Vorwiderstand aus, ist sicher einfacher, wenn Du 
unbedingt löten willst. Dann kannst Du die Spannung bei offenen 
Leitungen und den aktuellen Strom durch die LED messen. Denn der Strom 
bestimmt wie hell die LED leuchtet. Die rote könnte auch eine low 
current sein die leuchten schon bei ein paar 100 µA recht hell. Dann 
tausch einfach die grüne gegen die rote.

Stefan

von Carsten R. (kaffeetante)


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Marc schrieb:
> Am Schalter selbst ist das leider alles gelötet. Am Steuergerät wurde
> das gesteckt, dass ist aber leider schwer zugänglich unter dem
> Amaturenbrett.

Wenn Du den Schalter wechseln willst, mußt Du dort ohnehin trennen, oder 
wie hast du den neuen hübschen Schalter getestet um zu efahren daß er zu 
dunkel ist? Daher würde ich lieber dort ein Steckverbindung einbauen, da 
du sie vermutlich ohnehin brauchst, und lieber dort messen. Dann kannst 
du immer noch einen Rückbau vornehmen. Nicht daß es nacher nicht klappt 
und du dann auch noch ein kaputtes Orignal hast.

Marc schrieb:
> Von der Grünen LED ist doch alles bekannt 2,1v und 13mA wurden so
> ausgemessen ( mit 12V vor dem verbautem 825 Ohm Widerstand)

Das paßt dann ja. Dann kannst du das low-side mit einem npn-Transistor 
ansteuern. Geeignete Typen wurden ja genannt. Findet man zuhauf in alten 
Geräten. Es fehlt Dir nur noch der Basiswiderstand. Vorrausgesetzt das 
die LED früher auch von den 12-14 Bordnetz Volt versorgt wurde, müßte 
dor auch ca 1 kOhm in der Leitung hängen. Wenn mein Hirn zu dieser Zeit 
gerade keinen Unfug macht, sollten 4,7 kOhm bis 10 kOhm Funktionieren.

Das ist aber halb geraten. Bei Bedarf, bzw. bei vorliegender Messung 
gegebenenfalls korrigieren.

Ich bin jetzt wirklich weg.
Ciao

von Helge A. (besupreme)


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Es kann gut sein, daß im Originalschalter eine low current LED mit 
höherer Effizienz sitzt verglichen mit deinem neuen Schalter. Da hilft 
erstmal messen: Strom durch die Original-LED, Spannung ohne LED.

von Marc (Gast)


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Ich hab gestern bei einem Freund (da ich zuhause leider keine 
Möglichkeit dazu habe) mal am Schalter die LED +Leitung abgelötet und 
die Spannungsdifferens ohne Verbraucher gemessen. Raus kamen ca 5v 
(4,98V gemessen).

Die Rote LED brauchte im betrieb 12mA.

Da eh schon alles auseinander war habe ich auch gleich mit zwei 
Krokodilklemmen die grüne LED von dem neuen Schalter ohne den 
Vorwiderstand angeklemmt und sie hat normal geleuchtet (bei 2,1V mit den 
13mA)

Also werde ich jetzt erstmal wie Vorgeschlagen den Vorwiderstand in dem 
neuen Schalter brücken und den Stecker fertig konfektionieren und 
anschließen. Dann mal schauen ob das dann so (ohne Transistor) 
funktioniert.

Danke schonmal bis hierhin für die Hilfe.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Marc schrieb:
> und
> die Spannungsdifferens ohne Verbraucher gemessen. Raus kamen ca 5v
> (4,98V gemessen).

Ok, also nicht direkt vom 10-14 Volt Bordnetz versorgt. Das ändert 
natürlich einige der daraus abgeleiteten Zahlen.

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