Ich habe den Auftrag, an einem seit Jahren ungenutzten ISDN-Anschluss der Telekom mit DSL einen Internet-Anschluss und ein Telefon einzurichten. Laut Auftraggeber wurde immer die Rechnung bezahlt und der Anschluss "sollte eigentlich" aktiv sein. Ansich kein großes Ding: Splitter, NTBA, ISDN-Telefon an den NTBA und DSL-Router an den Splitter. Leider wurde mein Enthusiasmus bereits in einer sehr frühen Projektphase abrupt gebremst. Egal ob ich den NTBA mit oder ohne Splitter anschließe und egal ob mit oder ohne 230V-Versorgung, es passiert immer das Gleiche: Die Sync-LED des NTBA leuchtet für ca. 5 Sekunden auf, geht dann aus und das wars. Ein angeschlossenes ISDN-Telefon erhält ohne 230V keine Stromversorgung (auch in den 5 Sekunden nicht), obwohl es Notstromfähig ist ... Nun bin ich kein Fernmeldetechniker - kann mir jemand verraten, was da los ist? Natürlich könnte man die Telekom holen, aber das ist schwierig. Es handelt sich um ein Verteilerboard (ca. 60 x 60 cm) im Keller eines Bürohauses, an dem im Laufe der Jahre zig verschiedene "Techniker", teils von der Telekom, teils privat oder selbständig irgendwas gemacht haben. Es ist genau genommen ein riesiger "Sauhaufen" bzw "Filz" aus Draht, wo keine Sau durchblickt ... was tun?
Nachtrag: Aus dem "Sauhaufen" kommen zwei dünne Drähtchen von ca. 50 cm Länge, an deren Ende eine frei hängende TAE-Dose befestigt ist.
Warum zahlt man jahrelang für etwas, was man nicht nutzt??? Könntest mit dem Voltmeter mal an den beiden Adern messen. Aber Vorsicht: War glaub ich nicht wenig! Wenn man Wikipedia glauben schenken darf, dann sind dort permanent 91-99 Volt drauf. Das merkt man schon ganz ordentlich, wenn man hinlangt. http://de.wikipedia.org/wiki/UK0-Schnittstelle Die Telekom kann dir aber vermutlich die sicherste Antwort geben, ob der Anschluss noch aktiv ist bzw. in welchem Zustand er ist.
OK, die "Sync" LED könnte eventuell nur dann leuchten, wenn die Schnittstelle aktiv ist. ISDN schaltet sich automatisch ab, wenn nichts dran ist. Dann geht auch die LED aus. Eventuell ist aber auch Dein NTBA kaputt, die Dinger gibts kiloweise überall wo man Telefone hat. Notspeisefähig bedeutet nicht, dass das Gerät auch auf Notspeisung eingestellt ist. Da das immer nur ein Gerät am S0 sein darf, sind die meisten Geräte nicht so eingestellt. Der Schalter dafür ist häufig unter der Tastenbeschriftung. Also teste grundsätzlich mit 230V. Somit ist es durchaus möglich, dass der Anschluss noch geht. Du hast Dich nur dumm beim Testen angestellt. Schließ mal die 230V an den NTBA an und probier dann mal ob Du ein Freizeichen bekommst. Du kannst auch mal an den 2 Drähten messen, da sollte eine relativ hohe Spannung (z.Bsp. 90 Volt) anliegen.
Frank schrieb: > Nachtrag: Aus dem "Sauhaufen" kommen zwei dünne Drähtchen von ca. 50 cm > Länge, an deren Ende eine frei hängende TAE-Dose befestigt ist. Vielleicht ist es auch ein analoger Anschluß mit aufgesetztem DSL? Was passiert, wenn du an die TAE ein analoges Telefon anschließt? Hörst du ein Amtszeichen?
Hast du schonmal versucht, diesen Anschluß anzurufen? Vielleicht ergibt das ja auch noch einen hilfreichen Hinweis bzgl. Funktionsfähigkeit des Anschlusses.
Wenn es ein ISDN-Anschluß ist könntest die die zwei Adern mal wenige Sekunden kurzschließen. Normalerweise wird dadurch der Port DiVO resetet.
Ok, danke für die Tips ... > Notspeisefähig bedeutet nicht, dass das Gerät auch auf Notspeisung > eingestellt ist. Da das immer nur ein Gerät am S0 sein darf, sind die > meisten Geräte nicht so eingestellt. Der Schalter dafür ist häufig unter > der Tastenbeschriftung. Also teste grundsätzlich mit 230V. Das Telefon ist entsprechend eingestellt, ist ein Tiptel, da ist der Schiebeschalter unter dem Batteriefach für den AB. > > Somit ist es durchaus möglich, dass der Anschluss noch geht. Du hast > Dich nur dumm beim Testen angestellt. Naja, hatte nicht mit den Schwierigkeiten gerechnet und war nicht passend ausgerüstet. Dachte: Anschliessen und fertig. Falsch gedacht. > > Schließ mal die 230V an den NTBA an und probier dann mal ob Du ein > Freizeichen bekommst. Du kannst auch mal an den 2 Drähten messen, da > sollte eine relativ hohe Spannung (z.Bsp. 90 Volt) anliegen. Freizeichen is nich, habe ich probiert weder mit noch ohne 230V. Spannung messen werde ich demnächst tun.
tmomas schrieb: > Hast du schonmal versucht, diesen Anschluß anzurufen? Vielleicht > ergibt > das ja auch noch einen hilfreichen Hinweis bzgl. Funktionsfähigkeit des > Anschlusses. Klingt leichter als es ist, zumindest vor Ort. Der Anschluss ist in einem tiefer Keller ohne Handyempfang und ohne anderes Telefon. Ich kann nat. anrufen, wenn ich draussen bin, aber nicht gleichzeitig beobachten, ob sich direkt an dem Anschluss was tut ...
C. W. schrieb: > Wenn es ein ISDN-Anschluß ist könntest die die zwei Adern mal > wenige > Sekunden kurzschließen. Normalerweise wird dadurch der Port DiVO > resetet. Das wusste ich nicht, das mache ich demnächst. Danke für den Tip.
Andreas M. schrieb: > Frank schrieb: >> Nachtrag: Aus dem "Sauhaufen" kommen zwei dünne Drähtchen von ca. 50 cm >> Länge, an deren Ende eine frei hängende TAE-Dose befestigt ist. > > Vielleicht ist es auch ein analoger Anschluß mit aufgesetztem DSL? > Was passiert, wenn du an die TAE ein analoges Telefon anschließt? > Hörst du ein Amtszeichen? Laut Aussage des Besitzers ist es ISDN. Es besteht natürlich die Möglichkeit des Irrtums, damit habe ich aber nicht gerechnet und war nicht passend ausgerüstet. Werde ich nachholen.
Peter P. schrieb: > Warum zahlt man jahrelang für etwas, was man nicht nutzt??? Es ist ein fast voll vermietetes Bürohaus mit 11 Etagen, da sind einfach irgend wann mal ein par Anschlüsse z.B. für die Gebäudetechnik beauftragt worden und einige davon sind eben "übrig". Fällt in diesen Größenordnungen anscheinend nicht ins Gewicht. > > Könntest mit dem Voltmeter mal an den beiden Adern messen. > Aber Vorsicht: War glaub ich nicht wenig! Wenn man Wikipedia > glauben schenken darf, dann sind dort permanent 91-99 Volt drauf. > Das merkt man schon ganz ordentlich, wenn man hinlangt. > Ja, mache ich. > > Die Telekom kann dir aber vermutlich die sicherste Antwort geben, > ob der Anschluss noch aktiv ist bzw. in welchem Zustand er ist. Auch ein Problem. Niemand weiss genau, wer eigentlich die Rechnung zahlt und wo die Zugangsdaten sind. AUssefdem ist zur Zeit Urlaubszeit.
Frank schrieb: > > Auch ein Problem. Niemand weiss genau, wer eigentlich die Rechnung zahlt > und wo die Zugangsdaten sind. AUssefdem ist zur Zeit Urlaubszeit. Sehr eigenartig. Rechnungen werden bezahlt aber keiner weiß wer das tut? Tief im Keller noch dazu? Sicherlich in einer Amtsbehörde. Sieh dich mal um, vielleicht sind in diesem tiefen Keller noch mehr Leichen als eine ISDN-Leitung. P.S. Ich habe auch ISDN und habe mal von vodafone diese easybox ausprobiert, die sie mir zwecks Vertragsverlängerung "geschenkt" hatten. Ich war mit der Sprachqualität nicht zufrieden (voip) und habe dann wieder zurückmontiert auf das alte System. Das ISDN-Telefon gingt dann erst mal NICHT mehr. Erst ein Anruf bei der Hotline führte dann dazu, dass nach einer halben Stunde ISDN wieder ging. Vielleicht haben die ISDN-Leute die Leitung stillschweigend auf voip umgestellt.
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Frank schrieb: > Nachtrag: Aus dem "Sauhaufen" kommen zwei dünne Drähtchen von ca. 50 cm > Länge, an deren Ende eine frei hängende TAE-Dose befestigt ist. Die Anschlüsse können ja routinemässig fernüberprüft werden (dazu u.a. ist der NTBA da) und möglicherweise wurde dann der Anschluss als defekt abgeschaltet - korrekt wäre es gewesen, wenn ein Techniker vorbeigekommen wäre, um zu klären was da los ist, aber das ist eher unwahrscheinlich. Früher soll es sowas gegeben haben. Gegen das Abschalten eines defekten Anschlusses ist ja auch nichts einzuwenden, besonders wenn sich jahrelang niemand darüber beschwert. Rein theoretisch ist die Telekom auch verpflichtet, die Anschlusstechnik bis zur primären TAE-Dose auf einen technisch einwandfreien und aktuellen Stand zu bringen, d.h. den Drahtverhau und die fliegende Dose zu ersetzen. Ist aber wohl auch eine Illusion. Georg
Hier mal ein schlechtes Handyfoto zur Untermalung der Problematik ...
Frank schrieb: > Hier mal ein schlechtes Handyfoto zur Untermalung der Problematik > ... ...die Problematik des Drahtverhaus übersteigt zumindest die Problematik des "schlechten" Handyfotos... o jemine!
Frank schrieb: > Hier mal ein schlechtes Handyfoto zur Untermalung der Problematik > ... Das ist kein APL!
Ursprünglich hat man wohl mal ganz ordentlich angefangen, mit Kabelkanal, Kabelbindern und sogar beschrifteten Klemmleisten. Irgendwie ist die Angelegenheit aber später ausser Kontrole geraten ...
Frank schrieb: > Ursprünglich hat man wohl mal ganz ordentlich angefangen, mit > Kabelkanal, Kabelbindern und sogar beschrifteten Klemmleisten. Irgendwie > ist die Angelegenheit aber später ausser Kontrole geraten ... Das machen alles die komplett verblödeten Telekom Techniker!
Frank schrieb: > Ursprünglich hat man wohl mal ganz ordentlich angefangen, mit > Kabelkanal, Kabelbindern und sogar beschrifteten Klemmleisten. Irgendwie > ist die Angelegenheit aber später ausser Kontrole geraten ... Tja Geiz ist geil, früher waren das noch Telekom Beamte, heute kriegen die Techniker-Jungs für so eine Arbeit noch 10 oder 15 min, alles was länger dauert kriegen sie Ärger. Da muss sich niemand wundern, daß keine Kabel mehr richtig verlegt werden.
Udo Schmitt schrieb: > Tja Geiz ist geil, früher waren das noch Telekom Beamte, heute kriegen > die Techniker-Jungs für so eine Arbeit noch 10 oder 15 min, alles was > länger dauert kriegen sie Ärger. Der 30 Jahre alte Hausanschluss meines Vaters sieht genauso aus und da war Niemand ausser der Post dran. Substanzloses "Frueher-War-Alles-Besser"-Genoele.
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