Forum: Offtopic Infineon kauft International Rectifier - Gut oder Schlecht?


von Togam (Gast)


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: Verschoben durch Moderator
von Falk B. (falk)


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@ Togam (Gast)

>Und was können Galliumnitrid Transistoren?

Die perfekte Mischung aus LED und Transistor, leuchtet in RGB schon im 
Normalbetrieb!

von Klaus R. (klara)


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Togam schrieb:
>
> Gut oder schlecht?
>
Ich habe mal gehört, Siemens wäre eine Bank mit Elektro-Abteilung.
Die Banker sehen wohl eine Möglichkeit Profit zu machen.
mfg klaus

von Grendel (Gast)


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Na solange jetzt die MOSFETs nicht teurer werden und keine Jobs in DE 
verloren gehen solls mir recht sein.

Infineon hat sich ja zuletzt nur verkleinert (z.B. --> Quimonda --> 
Pleite,  Wireless --> Intel)
also tendenziell eher positiv zu bewerten das sie nun hinzukaufen.

von MN (Gast)


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Waren die nicht schon Vishay geschluckt?

von Grendel (Gast)


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MN schrieb:
> Waren die nicht schon Vishay geschluckt?

Kurze Suche führt direkt ins Forum zurück ;-)

Beitrag "Vishay vs. International Rectifier"


Da gings nur um einen Teilbereich, nicht den ganzen Laden.

von Martin S. (sirnails)


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Togam schrieb:
> http://www.golem.de/news/uebernahme-infineon-kauft...
>
> Gut oder schlecht?
>
> Und was können Galliumnitrid Transistoren?

Also wir verwenden sehr viel von den IR "Fully auto protected"-Mosfets 
und können nur hoffen, dass sie qualitativ nicht leiden.

von Ulli N. (Gast)


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Klaus Ra. schrieb:
> Ich habe mal gehört, Siemens wäre eine Bank mit Elektro-Abteilung.

Dann lass dir von dem Schwachkopf der dir das erzählt hat mal die Stelle 
im Geschäftsbericht der Siemens AG zeigen, in der diese Bankgeschäfte 
bilanziert sind.

"Börsennotierte Kapitalgesellschaften, etwa Aktiengesellschaften, 
unterliegen einer strengeren Publizitätspflicht (§ 325 Abs. 4 HGB), mit 
einer Frist zu Offenlegung von nur vier Monaten. Unterlässt das 
Unternehmen seine verpflichtende Berichterstattung, so kann der Handel 
mit den Aktien des Unternehmens ausgesetzt werden." (Wikipedia)

Wenn du der Ansicht bist, die Siemens AG fälscht seit Jahrzehnten ihren 
kompletten Jahresbericht, dann solltest du diese Bombe platzen lassen.

von Anja (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> dass sie qualitativ nicht leiden.

Da würde ich auf Endbevorratung setzen. Irgendwo werden sie ja das 
Produktspektrum bereinigen müssen.

http://www.elektroniknet.de/halbleiter/leistungshalbleiter/artikel/112090/

"Dies bedeutet, dass IRF-Produkte zukünftig soweit wie möglich in 
Infineon-Fabs primär in Dresden produziert werden."

Gruß Anja

von Klaus R. (klara)


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Ulli N. schrieb:
> Klaus Ra. schrieb:
>> Ich habe mal gehört, Siemens wäre eine Bank mit Elektro-Abteilung.
>
> Dann lass dir von dem Schwachkopf der dir das erzählt hat mal die Stelle
> im Geschäftsbericht der Siemens AG zeigen, in der diese Bankgeschäfte
> bilanziert sind.
>
Ich denke, Du hast den Witz nicht ganz verstanden. Dieser Ausspruch 
kommt in der Tat von einem Siemensianer.
mfg klaus

von Norbert M. (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Klaus Ra. schrieb:
>> Ich habe mal gehört, Siemens wäre eine Bank mit Elektro-Abteilung.
> Dann lass dir von dem Schwachkopf der dir das erzählt hat mal die Stelle
> im Geschäftsbericht der Siemens AG zeigen, in der diese Bankgeschäfte
> bilanziert sind.

Blah Blah Blah! Natürlich tauchen die Finanzmarktgeschäfte von Siemens 
nicht in den Bilanzen der Siemens AG auf, zu dem Zweck wurde nämlich 
schon in den 90ern eine Gesellschaft Siemens Financial Services - SFS 
gegründet.

> "Börsennotierte Kapitalgesellschaften, etwa Aktiengesellschaften,
> unterliegen einer strengeren Publizitätspflicht (§ 325 Abs. 4 HGB),

Deswegen ist die "Siemens-Bank" natürlich auch kein börsennotiertes 
Unternehmen (und schon gar nicht eine AG), sondern eine simple 
haftungsbeschränkte Gesellschaft, nämlich die SFS GmbH.
Die "kleine GmbH" SFS bilanziert übrigens mit einem Eigenkapital von 
knapp 2 Milliarden fast 20 Milliarden Euro gesamt, macht Faktor 10. Die 
"große AG" hat eine Bilanzsumme von ~100 Milliarden bei einem EK von 30 
Mrd, macht ungefähr Faktor 3. Die Bank hat ausserdem ein operatives 
Ergebnis von einer halben Milliarde, das ist ungefähr 1/4 vom 
Eigenkapital p.A. - der Konzern schafft es mit 5 Milliarden nur auf ein 
gutes Sechstel des EK.

> mit einer Frist zu Offenlegung von nur vier Monaten.

Und? Natürlich haben die Gesellschafter einer AG ein vitales Interesse 
daran, daß relevante Informationen aus der Führungsetage publiziert 
werden, das heisst aber im Umkehrschluss eben nicht, daß eine 
Beteiligung an einer AG "besser", "gewinnbringender" oder gar "sicherer" 
wäre. Die letzten 10-15 Jahre haben doch eher gezeigt, daß gerade ein 
Investment in einer "ach-so-offenlegungspflichtigen" AG eher ein 
überproportioniales Risiko gegenüber einer Beteiligung an einem 
nicht-börsennotierten Unternehmen (zum Beispiel: klassische 
Mittelstands-AG) darstellen kann.

Denn genau der Druck der permanenten Offenlegung, auch in schlechteren 
Konjunkturzyklen, die Erwartung einer möglichst hohen Dividendenrendite 
und die seitens der Anteilseigner einer AG fast schon obligatorisch 
gewordene "Übererfüllung der Prognosen" (ein Schelm, wer bei 
Übererfüllung Parallelen zum Wirtschaftssystem der Kommunisten zieht, 
btw) führen doch genau zu den Übertreibungen an den Finanzmärkten.

> Unterlässt das Unternehmen seine verpflichtende Berichterstattung, so
> kann der Handel mit den Aktien des Unternehmens ausgesetzt werden."

Daran haben aber weder die Anteilseigner noch die Unternehmen selbst 
Interesse, geschweige denn die Börsenplätze selbst. Die letzte große 
Aussetzung in Frankfurt betraf zum Beispiel die "Banco Espirito Santo": 
Nachdem die (Aktie) von einem Niveau von ungefär einem Euro Mitte Juni 
auf 50 Cent im Juli gefallen ist, kann ich mich noch gut an die 
Analystenkommentare der europäischen Großbanken erinnern, wonach die 
"Espirito Santo" unter 50 Cent ein absolutes Schnäppchen ohne 
nennenswertes Risiko sei. Damals wusste man aber schon, daß die Bank 
"ernsthafteste" Problema hat. Der letzte Handel in Frankfurt fand dann 
am 1. August statt, zu Kursen von ungefähr 12 Eurocent. Dann wurde sie 
ausgesetzt, und jeder, der sie noch im Depot hat, kann nur hoffen, daß 
die wertlosen Papiere seitens des market makers wenigstens noch 
steuerbegünstigend zu 0,001 ausgebucht werden.

> (Wikipedia)

Meiner Erfahrung nach steht dort zu >90% sowiso nur Bullendreck.

> Wenn du der Ansicht bist, die Siemens AG fälscht seit Jahrzehnten ihren
> kompletten Jahresbericht, dann solltest du diese Bombe platzen lassen.

Blah, interessiert keinen, Topic ist die Übernahme von IRF durch 
Infineon.

Back to topic:
Positiv:
* Damit wäre die Bedrohung von IRF seitens der Heuschrecke Vishay 
gebannt.
Negativ:
* IRF existiert nicht mehr als eigenständiges Unternehmen.
* Ein anderer Partner (vorzugsweise aus Asien) wäre mir lieber gewesen.
* Ob's so gut für Infineon ist, weiß man auch nicht. Vielleicht wäre es 
für Infineon und IRF gescheiter gewesen, ein 
Power-Halbleiter-Joint-Venture zu machen, zum Beispiel indem Infineon 
sich "auf digital" konzentriert, die Leistungshalbleitersparte an IRF 
abgibt und gleichzeitig die Aktienmehrheit an der neuen 
Powerconductor-Unternehmung erwirbt.
* Der Preis ist ziemlich hoch. Infineon war lange in der Krise, und kaum 
sind sie ein paar Jahre in den schwarzen Zahlen werden sie anscheinend 
übermütig. Gerade jetzt, bei (meiner Meinung nach) überbeweteten Märkten 
kann der Schuß nach hinten los gehen. Weckt nicht gerade Vertrauen in 
das Management von Infineon.

Aber man wird ja sehen, wie's weitergeht. Vielleicht wird das 
entstehende Unternehmen in ein paar Jahren selbst von Renesas oder 
Toshiba gefressen. Solange der "große Satan" Vishay nicht zum Zuge kommt 
soll mir alles Recht sein.

LG, N0R

von Anja Zoe C. (zoe)


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Anja schrieb:

> "Dies bedeutet, dass IRF-Produkte zukünftig soweit wie möglich in
> Infineon-Fabs primär in Dresden produziert werden."

Solange es wirklich bei "soweit wie möglich" bleibt, mache ich mir noch 
keine Sorgen. Wenn sie anfangen, den Hi-Rel Bereich umzuschieben, wirds 
in der Tat problematisch.
IR ist ja in einigen Bereichen ja eh schon single source. Wenn Siemens 
jetzt diesen im Vergleich umsatzarmen Bereich zumachen will (weil nicht 
profitabel genug), dann wirds in manchen Branchen duster.

Zoe

von Matthias L. (limbachnet)


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Was hat Infineon eigentlich noch mit Siemens zu tun? Das war damals mal 
die ausgegliederte Halbleitersparte von Siemens, gut, aber IIRC hat 
Siemens mittlerweile gar keine oder nur minimale Anteile an Infineon 
mehr.

von Reinhard S. (rezz)


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Anja zoe Christen schrieb:
> Anja schrieb:
>
>> "Dies bedeutet, dass IRF-Produkte zukünftig soweit wie möglich in
>> Infineon-Fabs primär in Dresden produziert werden."
>
> Solange es wirklich bei "soweit wie möglich" bleibt, mache ich mir noch
> keine Sorgen. Wenn sie anfangen, den Hi-Rel Bereich umzuschieben, wirds
> in der Tat problematisch.
> IR ist ja in einigen Bereichen ja eh schon single source. Wenn Siemens
> jetzt diesen im Vergleich umsatzarmen Bereich zumachen will (weil nicht
> profitabel genug), dann wirds in manchen Branchen duster.

Wenn sie Single Source sind ist das doch die perfekte Ausgangssituation 
um den Umsatz zu erhöhen...

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