Hallo, ich habe mal eine prinzipielle Frage zum Thema Pullup-Widerstand. Ich habe nämlich vereinzelt in einigen Schaltplänen zu Mikrocontroller-Beschaltungen gesehen, dass manche Anschlüsse, die auf einen high-Pegel gelegt werden müssen, nicht über einen Pullup-Widerstand auf diesen Pegel gelegt werden, sondern DIREKT z.B. an der Versorgungsspannung einer Leiterplatte hängen. Warum wählt man mal die eine, mal die andere Variante?
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Den Widerstand benutzt man zur Strombegrenzung. An einem Mikrocontroller kann es passieren, dass man den Pin aus Versehen auf Ausgang schaltet und je nach Zustand viel Strom von der Versorgung in den Pin fließt. Wenn der Pin unveränderbar ein Eingang ist, wie es bei viele nicht programmierbaren IC ist, kann man ihn auch direkt an die Versorgungsspannung anschließen, weil dann nicht die Gefahr besteht, dass Strom in den Pin fließt.
Mal eine Vermutung vom Laien, d.h. von mir: Wenn der Eingangswiderstand eines Pins eh so hoch ist, dass kein nennenswerter Strom fließen kann, kann man sich den Pull-Up sparen. Wenn so ein Pin aber prinzipiell gut Strom ziehen kann, sollte man ihn nicht direkt mit der Versorgungsspannung verbinden, weil das einen Kurzen geben würde.
Ok, danke für die Antworten. ich habe mir das in Richtung Strombegrenzung auch schon gedacht. Ich mache nämlich gerade eine Leiterplatte mit einem STM32F429 und weiß nämlich leider nichts über die Eingangswiderstände einiger Pins, die auf einen high-Pegel gelegt werden müssen. Daher bin ich mit unsicher, ob ich einen Pullup-Widerstand hinzufügen soll oder nicht
Gregor Ottmann schrieb: > Wenn so ein Pin aber prinzipiell gut > Strom ziehen kann, sollte man ihn nicht direkt mit der > Versorgungsspannung verbinden, weil das einen Kurzen geben würde. µC Eingänge sind, wie so viele ICs heutzutage, CMOS. Guck dir mal den Aufbau eines MOSFETs und die Beschaltung eines IO-Pins an und überlege dann, wo da (im erlaubten Spannungsbereich) irgendein Strom fließen können sollte - immer voraus gesetzt, dass der Pin richtig als Eingang konfiguriert ist. Ein µC-Eingangspin zieht keinen Strom, wenn man richtig mit ihm um geht.
Laut Datenblatt kann jeder I/O-Port des von mir bevorzugt verwendeten ATmega328 20mA ziehen (so habe ich mal "sink current" übersetzt). Ob das nun eine "falsche Verwendung" ist, kann ich nicht sagen, aber ich habe es schon für verschiedene Zwecke benutzt.
Gregor Ottmann schrieb: > Laut Datenblatt kann jeder I/O-Port des von mir bevorzugt verwendeten > ATmega328 20mA ziehen (so habe ich mal "sink current" übersetzt) Das heißt nichts anderes, als dass bei einem als Ausgang konfigurierten Pin ein Strom von maximal 20mA rein in Richtung Gnd fließen darf. Mit als Eingang konfigurierte Pins hat die Angabe nichts zu tun. Pull-Up Widerstände braucht man nur für Eingänge (und für Open-Drain Ausgänge).
Gregor Ottmann schrieb: > kann jeder I/O-Port Mag sein, aber Wolfgang A. schrieb: > Ein µC-Eingangspin Und ein Eingang hat tatsächlich keinen Strom zu ziehen, obwohl der Ausgang am selben Pin das schon könnte... Christian schrieb: > Warum wählt man mal die eine, mal die andere Variante? Mit Widerstand ist man flexibler (Prototypen), eine direkte Verbindung ist billiger (Großserie).
Nun gut, I stand corrected. :) Und wieder habe ich einen Tag schlauer beendet, als ich ihn begonnen habe ...
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