Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil für Stromspitzen mit Akkus puffern


von Eberhard R. (zaggo)


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Hallo,
leider konnte ich bisher weder hier noch sonst wo im Netz eine passende 
Antwort finden:

Es geht NICHT um "normale" Puffer-Batterien (die z.B. bei Stromausfall 
einspringen), sondern eher ums "Gegenteil":

Ich möchte 6 DC Motoren (je 350W) über entsprechende Treiber (25A) mit 
Strom versorgen. Die Motoren ziehen voraussichtlich eher selten (und 
wenn, vermutlich nur relativ kurzzeitig) die volle Leistung.
In der Anleitung der Motortreiber steht, dass es ok wäre ein Netzteil 
zur Stromversorgung zu nutzen, solange man einen Akku parallel dazu 
schaltet.

Bei den Akkus handelt es sich um 12V/7Ah Bleigel Akkus, von denen ich je 
2 seriell schalte um auf 24V zu kommen und diese dann parallel zu noch 
mal 2 um den Kapazität zu erhöhen (und den Entladestrom zu verkleinern).

Kann ich das einfach so beschalten wie im Anhang gezeigt?

Das Netzteil liefert 24V und (theoretisch) 10A. Ich habe noch keine 
Messung der tatsächlich auftretenden Ströme gemacht, aber ich gehe mal 
davon aus, dass die 10A zeitweise für die Motoren ausreichen (und 
eventuell die Akkus gleich wieder nachladen). Und wenn dann mal Leistung 
gebraucht wird, würde der zusätzliche Strom aus den Akkus kommen.

Mir ist klar, dass es keine Ladestrombegrenzung gibt, aber ich würde die 
Schaltung ja nicht zum Aufladen leerer Akkus verwenden. Und überladen 
würde man die Akkus ja auch nicht, wenn nur 24V an den (seriell 24V 
geschalteten) Akkus hängen, oder?

Oder denke ich da zu einfach (oder zu kompliziert)?

Und wenn es nicht so einfach geht wie in der ersten Schaltung, wäre dann 
die zweite "komplizierte" Schaltung der richtige Weg???

von MaWin (Gast)


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Wenn deine Akkus 10A Ladestrom vertragen (und das ist zu erwarten) geht 
die einfache Lösung mit einem auf 10A eingestellten Labornetzteil.
Hättest du ein ungeregeltes Netzteil, gingen beide nicht und würde dein 
Labornetzteil bei 10A nicht die Spannung reduzieren, sondern abschalten 
oder gar kaputt gehen, ginge es auch nicht.
Man müsste dann einen automatischen 24V Bleiakkulader mit ca. 10A 
verwenden.

von Kurt B. (kurt-b)


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Eberhard Rensch schrieb:

> Mir ist klar, dass es keine Ladestrombegrenzung gibt, aber ich würde die
> Schaltung ja nicht zum Aufladen leerer Akkus verwenden.

> Und überladen
> würde man die Akkus ja auch nicht, wenn nur 24V an den (seriell 24V
> geschalteten) Akkus hängen, oder?
>

Hier liegt die Gefahr dass du die Akkus himmelst.
24V sind zu wenig, da wird nichts geladen!

Damit der Akku geladen wird brauchst du eine höhere Spannung, ca. 
13,3...13,7V beim 12V Bleigelee (je nach Temperatur und 
Verbraucherverhalten).


 Kurt

von Amateur (Gast)


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Akkus benötigen eine "Akkukompatible" Strom-/Spannungsquelle.

Mit 2x12V ist da nichts drin.

Die 99€-Frage lautet: Wozu müssen alle immer eine Diode in Reihe 
schalten?
Einen ausgewachsenen Akku kann man (normalerweise) nicht falsch 
anschließen.

Bei einer Potentialdifferenz von 24V:27V sperrt diese immer bzw. leitet 
dauernd.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Eberhard Rensch schrieb:
> Ich möchte 6 DC Motoren (je 350W) über entsprechende Treiber (25A) mit
> Strom versorgen. Die Motoren ziehen voraussichtlich eher selten (und
> wenn, vermutlich nur relativ kurzzeitig) die volle Leistung.

6x350W sind rein rechnerisch 2100W. Ein Labornetzteil mit einer 
Ausgangsspannung von 24V und einem Ausgangsstrom von 10A liefert rein 
rechnerisch 240W…das genügt gerade mal für einen Teil eines Motors, 
niemals für 6. Beim Anlaufen ziehen Motoren sehr viel Strom und wenn man 
6 davon parallel schaltet und gleichzeitig anlaufen lässt (da reden wir 
über Sekunden, nicht Bruchteile, etwa Microsekunden), ist das ein feiner 
Kurzschluss. (Selbst wenn die Motorsteuerungen auf 25A begrenzen, 
blieben bei 2 Motoren noch immer 40A Versorgungslücke.)

Ich mutmaße mal, dass bei viel Anlauf und ohne Rückspeisung beim 
Abbremsen die Batterien mittelfristig leergefahren werden und das 
Netzteil nicht schnell genug nachlädt. Eine Kondensatorpufferung ist in 
der Größenordnung machbar, um den Anlaufstrom zu liefern. Fraglich ist 
es, ob der Dauerbetrieb der Motoren irgendwie rechnerisch untersucht 
wurde, d.h. ob die 10A des Netzteils ausreichen (nicht nur über den 
Daumen, eine Verlustrechnung ist auch wichtig. Über Dioden bei 24V 2400W 
zu beanspruchen erfordert 100A Strom, mal 0.5V Diodenspannung=50W 
Verlustleistung – untere Grenze. Ein paar MOSFETs und noch etwas mehr 
»kompliziert« als ohnehin schon rate ich an. Besonders 
Rechenhausaufgaben fehlen komplett.)

von Erich (Gast)


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Nimm einfach grosse Bleiakkus.
Richtig grosse.
2 Stück je 12 Volt / 88 Ah.
Dazu ein Akku-Bleiladegerät für "24 Volt" mind. 10 A.
Einfach dranhängen.
Keine Dioden und so'n Kram.
Wenn die Akkus geladen sind, kannst deine Motoren betreiben.
Kurzzeitig sowieso, oder mit ca. 10% Einschaltdauer (ED).
Oder eben ausrechnen was für'n Nachladestrom (Ladegerätegrösse) du für 
deine ED brauchst.

Ladegerät während des Motorbetriebs ggf. auf "Schnellladung" stellen.
Nach Ende des Betriebs zurück auf "Normalladung", so noch ca. 1 Stunde 
dranlassen.
Anschliessend Ladegerät abschalten.

Brauchst auch ordentliche Verbinder und Kabel.
Jeweils einzeln vom Akku zu den Motoren 2,5 qmm.

Besser keinen Kurzschluss an Kabeln oder Motoren verursachen.
Grosse Akkus liefern gewaltig Strom.
Ggf. in jeder Motorzuleitung eine Sicherung (in die + Leitung) mit 50A.
GOOGLE: KFZ-Flachstecksicherung (Typ MAXIVAL) Sicherungshalter

Gruss

von Eberhard R. (zaggo)


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Hmm, ok, das scheint also doch kniffliger zu sein, als ich gehofft 
hatte.

Sobald ich die Motoren da habe, werde ich mal einen Testaufbau und 
Messungen machen um die tatsächlich fliesenden Ströme mal ein bisschen 
besser einschätzen zu können. Ich gehe aber davon aus, dass die Motoren 
dauerhaft deutlich weniger als 10A (eher um 3-5A) und nur hin und wieder 
mal für kurze Zeit (<1-3Sek) mehr ziehen.

Inzwischen habe ich per ebay günstig Bleigel-Akkus bekommen (10x 
12V/7Ah), sodass ich mit 5 parallel geschalteten 24V-Paaren ja 
theoretisch 35Ah zur Verfügung haben sollte.

Vielleicht ist ja bei so einem Aufbau so was eine Lösung:
http://www.reichelt.de/Ladegeraete-fuer-Bleiakkus/ALCT-6-24-10/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=134206&GROUPID=4193&artnr=ALCT+6-24+10

Laut Anleitung, kann dieses Teil eine "Automatische 
Starthilfeunterstützung":
"Das Ladegerät erkennt während des Ladevorgangs, ob versucht wird den 
Motor zu starten und liefert dann automatisch den höchstmöglichen 
Ladestrom..." (5A bei 24V)

Mit so was

http://www.elkoba.com/de/Ladegeraet-Bleiakku-24V-PB-600-24.html

wären es dann sogar 20A bei 24V, aber das wäre dann vermutlich wieder 
ein zu hoher Ladestrom, oder?

Jedenfalls könnte ich so die Akkus dauerhaft am Netz lassen und sie 
würden wenigstens korrekt aufgeladen und erhalten...

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Die Leistung des Netzteils mit 24V * 5A ist einfach zu gering, wenn die 
Motoren 24V  6  5A ziehen, das hat auch schon Boris Ohnsorg 
geschrieben.

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